82- fache Erdanziehungskraft?

Hallo ihr Wissenden,

im neuen Guinessbuch steht, dass es ein Mensch geschafft hat, sich 0,04 Sekunden der 82- fachen Erdanziehungskraft auszusetzen. Er musste anschließend drei Tage im Krankenhaus behandelt werden. Was da gemacht wurde, wird leider nicht geschrieben. Jetzt meine Frage: Wieviel g sind das? Warum lebt dieser Mann noch? Normalerweise müsste doch selbst so eine kurze Dauer reichen, um ihn einfach zu zerquetschen, oder liege ich da falsch?
Ich habe schon Videos von Kampffliegern gesehen, die bei 2,5 g ohnmächtig werden und gar nicht mehr komische Grimassen schneiden.
Vielleicht kann mir jemand helfen.

Viele Grüße

Ordnazo, die sich niemals in so ein Flugzeug setzen würde.

Gemeint sein kann nur, daß er kurzzeitig eine Beschleunigung von 82 g auszuhalten hatte. In Frage kommt nur eine Art Sturz oder Fall oder Aufprall… vielleicht auch ein Katapult. Bei einem gleichmäßigen Anstieg der Beschleunigung wären die Körperfunktionen längst kollabiert.
Das menschliche Gewebe erträgt so einiges. Der Grenzwert liegt etwa bei einem Auffahrunfall mit 100 km/h auf ein festes Hindernis. Darüber hilft auch kein Gurt mehr. Wenn die Konchen nicht brechen und das Nervensystem durchhalten würde, reißt der Körper durch die Trägheit seiner Masse trotzdem.

Otto

Hi.
82-fache Erdanziehungeskraft bedeutet dann auch 82g.
CU,
Sebastian.

im neuen Guinessbuch steht, dass es ein Mensch geschafft hat,
sich 0,04 Sekunden der 82- fachen Erdanziehungskraft
auszusetzen.

Das war wahrscheinlich ein Sturz oder sowas.
Wie stark die Verzögerungsbelastung ist hängt von der Geschwindigkeit und dem Verzögerungsweg ab.
Wenn eine Glaskugel vom Tisch auf einen Steinboden fällt (Inelastischer Stoss, Verzögerungsweg gegen 0) dürften das schon einige 100 g sein.

Jetzt meine Frage: Wieviel g sind das?

Eben 82g, 1g = 1fache Erdanziehungskraft

Warum lebt dieser Mann noch?

Weil die Einwirkungsdauer sehr kurz war.

Normalerweise müsste doch selbst so eine
kurze Dauer reichen, um ihn einfach zu zerquetschen, oder
liege ich da falsch?

Anscheinend.

Ich habe schon Videos von Kampffliegern gesehen, die bei 2,5 g
ohnmächtig werden und gar nicht mehr komische Grimassen
schneiden.

2,5g und die werden ohnmächtig???
Das ist ein absoluter Phantasiewert.
Ein normalsportlicher Mensch hält ca 4g aus ohne nennenswerte Beeinträchtigungen. Werden halt die meisten unangenehm finden.
Ab ca 6g werden die meisten Beeinträchtigungen beim Sehen haben (Tunnelblick, grauer Schleier vor den Augen, schwarz vor Augen), das kommt davon daß das Blut nach unten gedrückt wird, somit ist zum Sehen zuwenig Blut da.
Das Gehirn wird allerdings noch relativ lange versorgt, wenn das nicht mehr ist wird man ohnmächtig.
Man kann die Widerstandsfähigkeit gegen diese Belastungen trainieren, Kunstflugprofis machen gut und gerne ihre 10g, positiv wie negativ.
Zum Vergleich:
Der Maximalwert bis zu dem Achterbahnen zugelassen werden dürfen liegt wenn ich mich nicht irre bei 6g für kurze Zeit (~1-2 Sekunden).

mFg, Christof, der dieses Jahr endlich mal den Kunstflugschein macht wenn er Zeit findet.

Hi Christof,

die 2,5 g nehme ich natürlich zurück. Ich habe mich verrechnet.

Danke für die Ausführung

Ordnazo

Danke
Danke euch nochmal für die prompten Antworten

Ordnazo

Das ist die 82 fache Erdanziehungskraft.
Klingt dramatisch, ist es aber nicht wirklich.
Ein Formel 1 - Rennfahrer muss bei einem Frontalcrash
in ein Hindernis 80 g für etwa 0,08 bis 0,1 sec aushalten,
und überlebt das üblicherweise.
Otto Normalverbraucher kriegt bei einem „normalen“ Autonfall
(frontal) bis zu 40 g für 0,1 sec, hält das auch aus
(64 km/h, teilüberdeckt in stehendes Auto)
Ein sehr gemütlicher Crash geht mit 20 g einher.
Die aushaltbare Becshleunigung hängt von der körperlichen
Konstitution, der Fettmasse und dem Rückhaltesystem ab.

Harald

hmm
Hallihallo
anderes Beispiel:
Stürze: Die UIAA-Norm für Kletterseile legt einen maximalen Fangstoss von 12 kN (einfach) bzw 7 kN (Halbseil) fest.
Bei einem Einfachseil wird mit einem 80 kg Gewicht gemessen.

80 g sind dann ca

80 kg * 80 * 10 N/kg = 64 kN,

weit jenseits jeder Norm. Ich würde vermuten, dass 80 g in etwa einem Sturz in ein statisches Seil entsprechen. Tödliche Unfälle sind bekannt.

Das ist die 82 fache Erdanziehungskraft.
Klingt dramatisch, ist es aber nicht wirklich.

Ein Bergsteiger /Kletterer ist nach so einem Sturz wahrscheinlich tot. (Wobei man da ein vergleichsweise schlechtes Rückhaltesystem hat.)

Ein Formel 1 - Rennfahrer muss bei einem Frontalcrash
in ein Hindernis 80 g für etwa 0,08 bis 0,1 sec aushalten,
und überlebt das üblicherweise.

hmm, ich habe da etwas anderes im F1 Reglement gefunden:
----Zitat
Crashtests - Dynamische
Der frontale dynamische Crashtest erfolgt mit einer Geschwindigkeit von 14 Metern pro Sekunde, der seitliche mit zwölf Metern pro Sekunde (2000: sieben Meter pro Sekunde) und der für die Heckpartie mit zwölf Metern pro Sekunde. Der seitliche Crash erfolgt an einem Punkt, der 500 Millimeter vor der Cockpitrückwand und 300 Millimeter über der Referenzplatte liegt. Das Gewicht des Testchassis beträgt dabei inklusive Dummy 780 Kilogramm. Die maximale Verzögerung, gemessen an der Brust des Testdummys, darf 60 g innerhalb von drei Millisekunden nicht übersteigen. Die Sicherheitszelle darf bei keinem der dynamischen Tests beschädigt werden. Der Schnellverschluss des Lenkrades muss voll funktionstüchtig bleiben.
----/Zitat
(Quelle: http://www.turbotw.de/reglement.htm)

Beachte bitte „3 msec“, du schreibst 100 msec, da liegen Welten dazwischen!

Klar, das Reglement schreibt einen Test gegen ein festes Hindernis bei 14 m/s vor. Über Kräfte bei höheren Aufprallgeschwindigketen ist deshalb damit nichts gesagt. Allerdings sehe ich da eine ziemliche Diskrepanz.
Deshalb meine Frage: könntest du deine Informationsquelle nennen?

Otto Normalverbraucher kriegt bei einem „normalen“ Autonfall
(frontal) bis zu 40 g für 0,1 sec, hält das auch aus
(64 km/h, teilüberdeckt in stehendes Auto)

Hast du dafür eine Quelle?

Ein sehr gemütlicher Crash geht mit 20 g einher.
Die aushaltbare Becshleunigung hängt von der körperlichen
Konstitution, der Fettmasse und dem Rückhaltesystem ab.

Yepp. Wobei ich 20 g nicht gemütlich finde, aber es geht wohl.
(Im Kletterbeispiel: 80 * 20 * 10 N = 16 kN ziemlich hart, noch lebensgefährlich aber „nur“ 4 kN über der Norm)

Mein Fazit: 80 g sind äusserst hart und eigentlich lebensgefährlich genug, um mich dem nicht für einen Eintrag ins Guinness-Buch auszusetzen.

Ciao Rossi

Es kommt auf die Richtung an

Hallihallo
anderes Beispiel:
Stürze: Die UIAA-Norm für Kletterseile legt einen maximalen
Fangstoss von 12 kN (einfach) bzw 7 kN (Halbseil) fest.
Bei einem Einfachseil wird mit einem 80 kg Gewicht gemessen.

Es kommt auf die Richtung an. eine derartige Beschleunigung in
Körperlängsachse ist gefährlicher als seitlich oder
nach hinten.

hmm, ich habe da etwas anderes im F1 Reglement gefunden:
----Zitat
Crashtests - Dynamische
Der frontale dynamische Crashtest erfolgt mit einer
Geschwindigkeit von 14 Metern pro Sekunde, der seitliche mit
zwölf Metern pro Sekunde (2000: sieben Meter pro Sekunde) und
der für die Heckpartie mit zwölf Metern pro Sekunde. Der
seitliche Crash erfolgt an einem Punkt, der 500 Millimeter vor
der Cockpitrückwand und 300 Millimeter über der Referenzplatte
liegt. Das Gewicht des Testchassis beträgt dabei inklusive
Dummy 780 Kilogramm. Die maximale Verzögerung, gemessen an der
Brust des Testdummys, darf 60 g innerhalb von drei
Millisekunden
nicht übersteigen. Die Sicherheitszelle darf
bei keinem der dynamischen Tests beschädigt werden. Der
Schnellverschluss des Lenkrades muss voll funktionstüchtig
bleiben.
----/Zitat
(Quelle: http://www.turbotw.de/reglement.htm)

Obige Chrashtests finden mit MAXIMAL 50 km/h statt = 14 m/s.
Formel 1 - Unfälle hingegen passieren mit höherer
Geschwindigkeit.
Daher die geringere zeitliche Beanspruchung.

Im Crashtest auftretende Beschleunigungen bzw verträgliche
Beschleunigungen:
Siehe Normenliteratur, bzw selbst gemessen.

Yepp. Wobei ich 20 g nicht gemütlich finde, aber es geht wohl.
(Im Kletterbeispiel: 80 * 20 * 10 N = 16 kN ziemlich hart,
noch lebensgefährlich aber „nur“ 4 kN über der Norm)

Wiederum: Es kommt auf die Richtung an

Mein Fazit: 80 g sind äusserst hart und eigentlich
lebensgefährlich genug, um mich dem nicht für einen Eintrag
ins Guinness-Buch auszusetzen.

Ciao Rossi

Jetzt meine Frage: Wieviel g sind das?

Das entspricht 82 g, da ein g dasselbe ist wie eine
Erdanziehungskraft (9.8m/(sec*sec))

MfG Pefi