95er Fiesta 1.1 hohe Leerlaufdrehzahl

Tach allerseits!

Nun habe ich auch mal eine Autofrage, die über meine eigenen rudimentären Kenntnisse hinausreicht. Ich habe seit gut einer Woche o.g. Wagen. Er fährt sich so erst mal gut, hat aber ein paar Problemchen, von denen ich vermute, dass die dem selben Defekt enspringen.

Als erstes und schwerstes Problem springt der Wagen teilweise recht schlecht an. Ich orgele dann bis zu 10s bis er kommt. Ob er problemlos anspringt oder halt nicht ist aber scheinbar unabhängig von Temperatur und Standzeit.

Das zweite Problem ist die Leerlaufdrehzahl. Starte ich den Motor dreht er kurz hoch und kommt dann auf die typischen 500-1000 Turen runter. Ich habe keinen Drehzahlmesser also kann ich nur schätzen. Fahre ich an und kupple dann aus, dreht der Motor bis über 3000 Turen hoch und bleibt da auch, bis ich wider stehe. Das heißt wenn ich den Wagen ausrollen lasse brüllt mich der Motor, bis ich zum Stillstand gekommen bin, auf dieser Drehzahl an. Erst danach läuft die LLDZ wieder auf die üblichen 500-1000 Turen runter.

Mir ist ebebfalls aufgefallen, das die Kühlwasseranzeige spinnt. Egal wie lange ich fahre, die Nadel kommt nicht über den kleinen weißen Block, der die Ruheposition der Nadel makiert, hinaus.

Wichtig ist auch, dass der Motorlauf in allen Drehzahlbereichen absolut sauber ist, nicht bockt und/oder abstirbt. Auch das runterregeln der LLDZ beim Stehenbleiben wirkt kontrolliert. Daher vermute ich, dass Drosselklappenpoti und MAP i.O. sind. Ich denke grade wegen der seltsamen Anzeige an den Temperaturfühler.

Was denkt ihr darüber? Gibt es andere Erklährungen? Was für ein Temperaturfühler ist da verbaut und welche Kennlinie besitzt der, damit ich ihn testen kann.

Thor

Hallo!

Nun habe ich auch mal eine Autofrage, die über meine eigenen
rudimentären Kenntnisse hinausreicht. Ich habe seit gut einer
Woche o.g. Wagen. Er fährt sich so erst mal gut, hat aber ein
paar Problemchen, von denen ich vermute, dass die dem selben
Defekt enspringen.

Als erstes und schwerstes Problem springt der Wagen teilweise
recht schlecht an. Ich orgele dann bis zu 10s bis er kommt. Ob
er problemlos anspringt oder halt nicht ist aber scheinbar
unabhängig von Temperatur und Standzeit.

Anlasserdrehzahl ist OK?
Bei diesem doch schon etwas betagten Fahrzeug würde ich mir mal den Zündverteiler, und die Zündkabel, besonders vom Verteiler zur Zündspule etwas genauer ansehen.
Da gibt es bei den Fiestas normal keine Probleme, also dass sich das bei dem Auto sicher noch im Originalzustand befindet. Aber nach den vielen Jahren…
Zieh mal die ganzen Kabel raus, die sind manchmal übelst vergammelt.
Und schau mal die Verteilerkappe / Finger an.

Das zweite Problem ist die Leerlaufdrehzahl. Starte ich den
Motor dreht er kurz hoch und kommt dann auf die typischen
500-1000 Turen runter. Ich habe keinen Drehzahlmesser also
kann ich nur schätzen. Fahre ich an und kupple dann aus, dreht
der Motor bis über 3000 Turen hoch und bleibt da auch, bis ich
wider stehe. Das heißt wenn ich den Wagen ausrollen lasse
brüllt mich der Motor, bis ich zum Stillstand gekommen bin,
auf dieser Drehzahl an. Erst danach läuft die LLDZ wieder auf
die üblichen 500-1000 Turen runter.

Ich hatte bei solchen Fiestas auch schon solche Probleme, hab das zwar hinbekommen, aber auch nicht ganz verstanden.
Und zwar neigen die Motore extrem zu einer Verschlammung im Zylinderkopf, was auch die Motorgehäuseentlüftung mit einem weißen Ölschlamm verstopft.
Da ist dann die Motorgehäuseentlüftung auch in den Luftfilter eingebunden,
ich hab das immer sauber gemacht, dann ging es wieder.
Musst mal probieren, den Luftfilter abbauen,
die Entlüftungsschläuche abziehen, ob das Problem dann weiterhin besteht.

Mir ist ebebfalls aufgefallen, das die Kühlwasseranzeige
spinnt. Egal wie lange ich fahre, die Nadel kommt nicht über
den kleinen weißen Block, der die Ruheposition der Nadel
makiert, hinaus.

Kühlwassertemperatur mit einem Pyrometer messen, kann auch sein, dass das Thermosthat defekt ist. Dann wird der Motor nicht warm.

Wichtig ist auch, dass der Motorlauf in allen
Drehzahlbereichen absolut sauber ist, nicht bockt und/oder
abstirbt. Auch das runterregeln der LLDZ beim Stehenbleiben
wirkt kontrolliert. Daher vermute ich, dass Drosselklappenpoti
und MAP i.O. sind. Ich denke grade wegen der seltsamen Anzeige
an den Temperaturfühler.

Was denkt ihr darüber? Gibt es andere Erklährungen? Was für
ein Temperaturfühler ist da verbaut und welche Kennlinie
besitzt der, damit ich ihn testen kann.

Die Temperaturfühler kann man durchmessen, auf den Wiederstand.
Je nach Temperatur so 100 Ohm bis 3000 Ohm, von 0 - 100 °.
Weiss ich nicht genau, aber da muss sich schon einiges ändern.

MAP kann man abziehen, dann läuft der Motor normal stabil im Notlauf.
Unterdruckschlauch zum MAP nachsehen! (Ergibt dann aber einen Fehlerspeichereintrag)

Ansonsten, diese Ford lassen sich auch elektronisch auslesen,
also Fehlerspeichereinträge der Motorsteuerung,
das geht aber mit den Diagnosegeräten der freien Werkstätten schlecht oder ehr garnicht.
Da wäre eine Ford-Werkstatt richtig, wenn Du nicht weiterkommst.
Viel steht da zwar nicht drin, aber das hilft manchmal, wenn es nicht weitergeht.

Ansonsen, noch das Gasseil nachsehen, ob es hakt,
und alle Unterdruckschläuche + Kabel im Motorraum nachsehen.

Weiter weiss ich jetzt auch nicht,
das sind so die üblichen Sachen, die mir bekannt sind.

Grüße, E !

Guten Morgen,

beim Fiesta gab es bezuglich zu langsam abfallender Drehzahl auch noch die Möglichkeit das der Stecker am Drosselklappenpoti oxidiert ist. und auch ein Fehlerhafter Geschwindigkeitssensor kann diesen Fehler verursachen.

Ein Leerlaufregelventil hat der Motor noch nicht, bei dem Model befand sich an der Zentraleinspritzung ein Stellmotor der den Leerlauf regelte.

Einen Verteiler wirst du bei dem Wagen auch nicht mehr finden, bei deinem Baujahr hat der Fiesta eine Verteilerlose Doppelfunkenzündspule. Falls diese mal Probleme machen sollten, dann spürst du das am ehesten durch ein Motorruckeln.

Mit der Verschleimung vom Motor kannst du mal schauen, am besten sieht man den wenn man sich den Öleinfülldeckel raußzieht, und in diesen reinsieht. Wenn der voller gelbweißem Schleim ist, kann das sicherlich auch Probleme Verursachen. Bei dem Motor entsteht das meistens wenn man nur Kurzstrecke fährt, dann verschleimmt das Öl mit dem Kondenswasser im Motor. Wenn man den gröbsten Schleimm entfernt und dann mal länger Zeit auf der Autobahn unterwegs ist, also der Motor richtig warm gefahren wurde, bildet sich der Schleim Meistens wieder zurück, da der Kondenswasseranteil verdampfen kann.

Bei deinem Model besteht schon die Möglichkeit einer Fehlercodeabfrage. Bei Ford mußt du dich erkundigen ob die den alten Hund noch auslesen können. Nicht jede Werkstatt hatt die alte Auslesegeräte aufgehoben.
Im Grunde ist es aber auch kein Problem den Fehler selber auszublinken mit einer Diodenprüflampe. Oder du erkundigst dich bei einem Ford Freunde Club in deiner Umgebung ob die soeinen alten Startester besitzen.

Wegem dem schlechten starten könntest du auch noch mal den Stecker vom OT geber abziehen, wenn der oxidiert ist, dann hat man auch hin und wieder startprobleme. Lass auch mal den Kraftstoffhaltedruck messen. Wann da der Druckregler etwas undicht ist, dann läuft der Kraftstoff in der Leitung zurück, und man muß erst wieder was orgeln bis der Kraftstoff da ist. Hört man die Kraftstoffpumpe beim einschalten der Zündung?

Mit der Temperaturanzeige solltest du mal in der Nähe vom Termostatgehäuse schauen, dort sind meistens die Temperatursensoren angebracht. Der Motor müsste allerdings noch zwei Sensoren haben, einer für die Motorsteuerung und einen für das Anzeigeinstrument. An den Sensor für die Anzeige geht ein Braun/Weißes Kabel. Beim Sensor für die Motorsteuerung ist das Kabel Braun/Grün.

Viel Erfolg bei der Fehlersuche.
Gruß
Markus

Wow, erstmal danke an alle Antwortenden. Ihr habt euch ja einen riesen Aufwand gemacht um mir zu helfen.

Um so unschöner ist es jetzt sagen zu müssen, dass ich gar nicht genau weiß wie ich das Problem letztlich gelöst habe. Ich bin einfach mal dem Ratschlag gefolgt und habe alle Stecker wieder gägnig gemacht und siehe da: Er läuft!

Also nochmal vielen dank an alle.
Thor

Dann mal herzlichen Glückwunsch!

Ja, die böse Korrosion in den Steckern sorgt immer wieder für Krieschströme und zu hohe Übergangswiderstande, die die Steuerung dann durcheinander bringen.

Dann noch ein probelemloses Reisen mit dem fast neuen Gefährt.

Gruß
Markus