A priori - koll. Unbew. ?

Hallo Merkur,

dein Posting ist aggressiv und anmaßend. Es bestätigt mich in meinem Urteil, dass du Erkenntnis hauptsächlich dann gelten lässt, wenn sie erfühlt wird. Das ist alles Mögliche, aber keine Philosophie, schon gar nicht eine, die die Erkenntnisse der Naturwissenschaften oder die der neuzeitlichen Philosophie berücksichtigt.

Ich gehöre einer Richtung an , die am Gesamtwissen interessiert ist.

Ich sprach von Ganzheit, du von Gesamtwissen. Der Unterschied ist marginal.

Die Naturwissenschaft nicht außen vor läßt.

Das macht ihr nur, solange sie euch zu passen scheint.

WIR lassen keine Dogmen gelten, auch keine esoterischen.

Dein ganzes Posting ist ein einziges Dogma.

WIR nehmen nichts als Wahrheit an, es sei denn, WIR hätten
es am Selbst erfahren.

Das genau ist das Vorurteil, dass die Wahrheit „erlebbar“ ist.

WIR sind der Meinung, dass alles geprüft und nur was besteht
behalten werden soll.

Ihr prüft das nur an eurer eigenen Erfahrung. Das ist zuwenig.

WIR sagen, dass der Mensch aus der Unwissenheit erlöst werden
muß und nur aus der Unwissenheit.

Hierfür ist die Voraussetzung, dass ihr das Wissen für euch gepachtet zu haben glaubt. Damit widersprichst du deinem oben behaupteten Ansatz.

WIR achten die Tradition , aber wir tragen dem Fortschritt
unseres Zeitalters Rechnung.

Im Rahmen eurer Analogien, aber das ist eben keine Naturwissenschaft.

WIR verstehen uns nicht als Religion, oder Ersatz für eine
Religion.

Das glaube ich gerne.

WIR setzen das Wissen vor den Glauben , auch wenn wir wissen,
dass der Glaube wichtig ist.

Ja, aber ihr definiert vorher, was „Wissen“ ist, und da steckt der Proton pseudos.

Komm runter, beruhige dich, trink eine Tasse Tee, dann können wir weiterdiskutieren, wenn du möchtest.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Merkur

Vergiß bitte nicht, Esoterik (als rein mentale Wissenschaft) kann niemals über der Wissenschaft stehen, das kann nur die Spiritualität, nur diese ist in der Lage eine harmonische Ehe zwischen den beiden Lagern zu gestatten. Sie sollte als ein gleichwertiger Weg neben dem wissenschaftlichen Denken gelten.

gruß
rolf

Hallo Thomas!

was verstehst du unter Esoterik?

„Östliche Weisheitslehren“

Also auch Buddhismus, Lao Tse, Konfuzius…

Einstein hat seine Relativitätstheorie auch postuliert, obwohl sie
mit Newtons Gravitationsgesetz nicht kompatibel war.

Da bringst du einiges durcheinander, entschuldige bitte. Weder
wurde die Theorie postuliert, noch hat sie etwas mit
Gravitation zu tun,

Mir scheint eher, du bist etwas verwirrt! Die Relativitätstheorie ist ein Postulat und sie vertrug sich NICHT mit Newtons Gravitationsgesetz!
Das weiss heute jeder Realschüler!

jedenfalls zunächst nicht. Darin sehe ich
auch eine wesentliche Eigenschaft esoterischer Denkweisen:

Ich bin keine Esoterikerin! Du wirst ausfallend und anmaßend. Ist es dir nicht mehr möglich unvoreingenommen ein harmloses Gespräch zu führen?

Es
wird nicht gefragt, wie es sich wirklich verhält, sondern die
Dinge werden so genommen, wie sie am besten passen,
gleichgültig ob es stimmt oder nicht.

Selten habe ich so einen Unsinn gelesen! Ich habe ausdrücklich geschrieben, dass ich keine Analogie herbeizwingen will, geschweige denn irgend etwas passend machen!

Es darf nicht wahr sein, was nicht wahr sein soll.

Wenn du dich erinnerst, habe ich überhaupt keine Aussagen über
die Inhalte der Esoterik gemacht. Ich weiß sehr wohl, dass
nicht alles erklärbar ist. Die entscheidende Differenz ist
die, dass Esoterik nicht begründet.

Ist es denn in deinen Kreisen verpönt sich selbstkritische Fragen zu stellen? Wenn du halbwegs aufmerksam gelesen hättest, dürfte dir der
selbstkritische Charakter meiner Argumentation nicht entgangen sein,
es geht auch und vor allem um mich selbst!

Die Geschichte des menschlichen Denkens ist voll von Fehlurteilen.
Leute wie Bruno auf dem Scheiterhaufen.
Sind wir vor solchen Fehlurteilen heute sicher? Ich denke nicht!
Aber es ist schwierig zugegeben. Wie siehst du das?

Der Vergleich hinkt sehr. Bruno hat Neues gebracht, die
Esoterik bringt alte Schinken, zudem wird niemand heute
deswegen verbrannt.

Dann willst du wohl behaupten, dass du alles was es gibt und alles was von Esoterikern kommen wird schon kennst? Du urteilst a priori über unbekannte Dinge und ausgerechnet du willst anderen Weisheit verkaufen!
Davon bist du meilenweit entfernt!

Richtig ist allerdings, dass wir vor
Fehlurteilen nicht sicher sind, aber das sind weder
Philosophen noch Esoteriker,

Das sehe ich auch so, aus diesem und aus keinem anderen Grund glaube ich, dass wir in der Verantwortung sind, mit dem was wir lehren!

aber - und das ist der hier
wichtige entscheidende Unterschied - die Philosophie hält sich
in ihrem Urteil bezüglich Wahrheiten zurück und lässt nur das
gelten, was argumentativ standhält. Die Esoterik ist durch
ihre Argumentationsrestistenz viel eher dem Irrtum
ausgeliefert.

Du redest dauernd von der „Philosophie“, als ob es sich hier um eine in allem einige Disziplin handelte! Nirgends wird doch mehr gestritten!

seine Konsequenzen mitzuvollziehen,
sondern sich von seiner klaren Fragelogik inspirieren zu
lassen, die von ihm zu Recht gestellten Fragen mitzustellen.
Das ist übrigens bei jedem Philosophen so: Es ist falsch,
einem von ihnen blind zu folgen.

Ich beweifle ob du ihn verstanden hast!?

Deine Denkweise ist künstlerisch, und das ist völlig in
Ordnung. Wittgensteins Ergebnis 1918 war, dass die Philosophie
beendet ist - und danach hat er gehandelt. Dass er 1929 wieder
begann zu philosophieren, schränkt allerdings die Gültigkeit
dieses Ergebnisses zumindest ein.

Siehst du zwischen dem Tractatus und den Philosophischen Untersuchungen keinen Unterschied? Meine Denkweise ist mitunter künstlerisch, das stimmt absolut ich will die Individualität und
Komplexität meines Denkens nicht zu einem fremdgesteuerten Fragment
mutieren lassen!

Wie du unschwer erkennen kannst hast du mich verärgert, es ist normalerweise nicht meine Art in so einem Ton mit meinen Mitmenschen zu korrespondieren. Dafür entschuldige ich mich! Und beende hiermit auch gleich mein kurzes Intermezzo in diesem Forum! Ihr seid mir zu streng! Außerdem brauche ich keinen Schulmeister, das bin ich selbst! :smile:

Leb wohl

Susi

Hallo Susi,

zunächst: Dass ich dich verärgert habe, tut mir sehr leid. Es lag nicht in meiner Absicht, dich zu kränken.

was verstehst du unter Esoterik?

„Östliche Weisheitslehren“

Also auch Buddhismus, Lao Tse, Konfuzius…

Nein, denn ich hatte ja bewusst gesagt, dass es in der Frühzeit Ausnahmen gibt, weil die Disziplin nicht gefestigt war. Außerdem handelt es sich bei den drei von dir genannten Richtungen/Personen - wie ich auch schon mehrfach hier betont habe - zwar um philosophieähnliche Standpunkte, nicht aber um Philosophie im engeren Sinne, denn diese geht auf die Griechen zurück und ist also ein europäisches Erbe.

Einstein hat seine Relativitätstheorie auch postuliert, obwohl sie
mit Newtons Gravitationsgesetz nicht kompatibel war.

Da bringst du einiges durcheinander, entschuldige bitte. Weder
wurde die Theorie postuliert, noch hat sie etwas mit
Gravitation zu tun,

Mir scheint eher, du bist etwas verwirrt! Die
Relativitätstheorie ist ein Postulat und sie vertrug sich
NICHT mit Newtons Gravitationsgesetz!
Das weiss heute jeder Realschüler!

Die spezielle Relativitätstheorie (1905) hat überhaupt nichts mit der Gravitation zu tun. In der allgemeinen Relativitätstheorie (1917) ist das anders, das weiß ich sehr wohl, weshalb ich ja das Wort „zunächst“ dazuschrieb. Ich finde es sehr bedauerlich, dass den Realschülern so ein Wissensbrei serviert wird. Was die Bezeichnung „Postulat“ angeht, so muss man sich vielleicht darüber unterhalten, was ein Postulat überhaupt ist, nämlich eine unbegründete Annahme. Einsteins Axiome sind aber sehr wohl begründet (wobei man sich über den Wert dieser Begründungen natürlich wieder unterhalten kann), also sind sie keine Postulate. Ich weiß nicht, ob du das wirklich vertiefen möchtest, da du ja - wie du zu Recht sagst - keinen Schulmeister benötigst. Ich möchte ja auch eigentlich keiner sein, nur scheint mir hier doch Klärungsbedarf vorzuliegen (hoffentlich habe ich mich jetzt vorsichtig genug ausgedrückt, denn es liegt mir fern - das möchte ich noch einmal betonen - dich zu kränken).

jedenfalls zunächst nicht. Darin sehe ich
auch eine wesentliche Eigenschaft esoterischer Denkweisen:

Ich bin keine Esoterikerin! Du wirst ausfallend und anmaßend.
Ist es dir nicht mehr möglich unvoreingenommen ein harmloses
Gespräch zu führen?

Ich entschuldige mich, weil ich mich anscheinend nicht so ausgedrückt habe, dass ich verständlich bin. Ich wollte dich nicht als Esoterikerin brandmarken und habe das auch mit diesem Satz eigentlich nicht behauptet. Ich sehe nur, dass es nicht um die Genauigkeit von Fakten geht, und darin sah ich eine gewisse Ähnlichkeit.

Es
wird nicht gefragt, wie es sich wirklich verhält, sondern die
Dinge werden so genommen, wie sie am besten passen,
gleichgültig ob es stimmt oder nicht.

Selten habe ich so einen Unsinn gelesen! Ich habe ausdrücklich
geschrieben, dass ich keine Analogie herbeizwingen will,
geschweige denn irgend etwas passend machen!

Ja, dieser Satz hat von dir hat mir auch Kopfschmerzen bereitet, weil ich nicht genau wusste, wie ich darauf reagieren sollte. Ich bezog mich auf die Diskussion bezüglich Plotin und Spinoza - jedenfalls hauptsächlich. Im Hinterkopf hatte ich - zugegeben - deine Wittgensteininterpretation, die einen Teil der Biographie Wittgensteins aus dem Ganzen herauslöste und anscheinend zur Richtschnur erklärte, indem sowohl die mittlere Periode mit der frühen gleichgesetzt bzw. ihr angepasst wurde und die späte Periode ignoriert.

Ist es denn in deinen Kreisen verpönt sich selbstkritische
Fragen zu stellen? Wenn du halbwegs aufmerksam gelesen
hättest, dürfte dir der
selbstkritische Charakter meiner Argumentation nicht entgangen
sein, es geht auch und vor allem um mich selbst!

Ja, da hast du Recht, das ist mir entgangen, wohl deshalb weil wir die ganze Zeit über objektive Erkenntnisse und deren mögliche Fundierung diskutiert haben und ich den Umschwung nicht herausgelesen habe.

Dann willst du wohl behaupten, dass du alles was es gibt und
alles was von Esoterikern kommen wird schon kennst? Du
urteilst a priori über unbekannte Dinge und ausgerechnet du
willst anderen Weisheit verkaufen!
Davon bist du meilenweit entfernt!

Ich habe nie behauptet, alles zu kennen, schon gar nicht apriori. Sehr wohl aber kenne ich mich in der Esoterikszene etwas aus, jedenfalls bis vor einigen Jahren (da auch ich älter werde, bleibt es nicht aus, dass einige Gebiete auf der Strecke bleiben). Aber das, was ich von heutigen Esoterikern gelesen habe, lässt mich meine Bewertung nicht ändern.

Außerdem ist mir hier ganz wichtig - weshalb ich hier einen Absatz mache -, dass ich keine Weisheit verkaufe und das auch nie behauptet habe. Philosophie ist (auch als Philosophische Praxis, und auf die spielst du ja anscheinend an) gerade keine Weisheit, sondern allerhöchstens „Liebe zur Weisheit“ (wie das Wort ja sagt) und als solche gerade den Weisheitslehren oder den Lehren, die sich als solche ausgeben, kritisch gegenüber eingestellt. Das scheint mir die eigentliche Verwechslung zu sein.

Richtig ist allerdings, dass wir vor
Fehlurteilen nicht sicher sind, aber das sind weder
Philosophen noch Esoteriker,

Das sehe ich auch so, aus diesem und aus keinem anderen Grund
glaube ich, dass wir in der Verantwortung sind, mit dem was
wir lehren!

Fein, das ist doch ein Anfang für eine Einigung. Alle Philosophie (mit ganz wenigen Ausnahmen, die man wie gesagt ausführlich begründen muss und auch kann) hat als Grundlehre die Kritik an Denkansätzen, die einen Richtungen mehr, die anderen weniger. Insofern ist Philosophie die Lehre davon, wie Vorurteile entstehen. Alle weitergehenden Lehren können noch so verschieden sein, sie bauen auf diesem Fundament auf. Und genau in diesem Grundansatz liegt die Verantwortung, die Philosophie hat; es geht darum, allzuschnell gefasste Urteile als Vorurteile zu entlarven. Davon darf man - das ist wohl dein zu Recht geäußerter Impetus - auch bei seinen eigenen Vorstellungen nicht abweichen. Und ich bin der letzte, der für sich keine Entwicklung in den Denkprozessen zulassen würde, was ich auch hier mehrfach gezeigt habe.

Aber - und das ist entscheidend für unseren Disput - Änderungen in den Einstellungen muss man begründen können bzw. mindestens plausibel machen können. Wittgenstein ist da ein schönes Beispiel mit seinen drei Phasen. Es ist schon richtig, dass es keine endgültigen Erkenntnisse gibt, aber ich bin ja auch nicht der, der sie behauptet.

Du redest dauernd von der „Philosophie“, als ob es sich hier
um eine in allem einige Disziplin handelte! Nirgends wird doch
mehr gestritten!

Das ist geradezu der Beweis dafür, dass das kritische Element in der Philosophie das wesentliche ist. Es geht in der Philosophie nicht vorrangig um die Aufstellung von Theorien. Natürlich werden auch Theorien aufgestellt, aber sie sind selten endgültig, auch wenn sie oft so formuliert werden (Wittgenstein z. B.: „Ich bin der Meinung, die Probleme im Wesentlichen endgültig gelöst zu haben.“ im Vorwort des Tractatus). Wittgenstein hat daraus, dass es dieser Meinung war, den richtigen Schluss gezogen und die Philosophie für beendet erklärt. Nur hat er einige Jahre später gemerkt, dass seine Prämisse, aus der er den berechtigten Schluss gezogen hat, falsch war. In der formalen Logik gilt der Schluss, dass - wenn die Prämisse stimmt - die Konklusion zwingend ist. Aber über die Frage nach der Berechtigung der Prämisse ist natürlich auch das Ergebnis veränderbar, obwohl trotzdem der Schluss als solcher mit der alten Prämisse richtig war.

Wittgenstein

Ich beweifle ob du ihn verstanden hast!?

Ich habe meine Darstellung jetzt etwas vollständiger gegeben. An welcher Stelle habe ich denn Wittgenstein deiner Meinung nach nicht verstanden bzw. nicht richtig verstanden?

Siehst du zwischen dem Tractatus und den Philosophischen
Untersuchungen keinen Unterschied?

Doch, und genau diesen Unterschied habe ich betont. Ich weiß gar nicht, wie du darauf kommst, dass ich keinen Unterschied sehe.

Meine Denkweise ist mitunter künstlerisch, das stimmt absolut ich
will die Individualität und Komplexität meines Denkens nicht zu
einem fremdgesteuerten Fragment mutieren lassen!

Ich denke nicht, dass uns die Philosophie fremdsteuert, sondern eher, dass sie gerade die Individualität und Komplexität erst ermöglicht, indem sie kritisches Denken überhaupt erst ermöglicht.

Wie du unschwer erkennen kannst hast du mich verärgert,

Das tut mir - wie gesagt - sehr leid. Und dass du daraus die Konsequenz ziehen möchtest, das Forum zu meiden, halte ich nicht für eine glückliche Entscheidung. Ich würde dich also bitten, die Diskussion fortzusetzen, denn wie du vielleicht siehst, habe ich mich bemüht, keine Urteile über dich zu formulieren, sondern mich neutral auszudrücken. Ob mir das gelungen ist, weiß ich nicht, aber jedenfalls habe ich es versucht.

Gib dir einen Ruck und komm zurück! :smile:

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Vollkommen richtig Thor,

aber dieses Brett ist , wie Du sicher bemerkt haben wirst,
nicht der richtige Ort um über diesen Aspekt
diskutieren zu wollen.

Gruß

Merkur

Guten Morgen,

Es bestätigt mich in
meinem Urteil, dass du Erkenntnis hauptsächlich dann gelten
lässt, wenn sie erfühlt wird.

Wie auch immer, mental oder emotional - Erkenntnis —>
erkannt (!) Wichtig ist das Resultat und noch wichtiger die
Umsetzung in den Alltag, in die Praxis. Was nützt es viel zu
wissen, wenn man es nicht leben kann oder will ?

Das genau ist das Vorurteil, dass die Wahrheit „erlebbar“ ist.

Sie ist es .

Das mag der Unterschied zwischen einem „ausschließlich Denker“
und einem Mystiker sein.

Ihr prüft das nur an eurer eigenen Erfahrung. Das ist zuwenig.

Das ist besser, als sich nur auf die Erfahrungen anderer zu verlassen.
Ihre Dogmen zu übernehmen, ohne sie erforschen zu wollen.
Uns reicht die Theorie nicht, WIR wollen die Praxis.

Hierfür ist die Voraussetzung, dass ihr das Wissen für euch
gepachtet zu haben glaubt.

WIR lassen es jedem zuteil werden, der ernsthaft auf der Suche danach ist.

dein Posting ist aggressiv und anmaßend.

DAS ist Dein subjektives Urteil.
MEIN subjektives Urteil könnte sein, dass Deine Einstellung
zu Esoterik und ihren Vertretern
überheblich und herablassend ist.

Komm runter, beruhige dich, trink eine Tasse Tee, dann können
wir weiterdiskutieren, wenn du möchtest.

Leeiiiiddeeeerrr bin ich noch zuuu „irdisch“ verhaftet,
denn weder eine Tasse Tee, noch demütigste Versenkung
konnten bewirken, dass ich der Versuchung, Dir mein subjektives Urteil
mitzuteilen, widerstehen konnte.

Ave

Merkur

Hallo Merkur,

auch dir einen guten Morgen! Ich antworte erst jetzt, weil ich eben einen Termin hatte, bitte verzeih!

Wie auch immer, mental oder emotional - Erkenntnis —>
erkannt (!)

Das ist schon richtig, aber emotionale Erkenntnis ist nicht vermittelbar, daher bleibt sie subjektiv. Selbstverständlich hat sie ihren eigenen Wert, das bestreite ich nicht. Nur dort, wo sie von der Kritik eingeholt wird, hat sie sich der Kritik zu stellen. Das ist alles, was ich behaupte in diesem Punkt, verbunden mit der begründeten Behauptung, dass erst bei dieser Kritik das eigentliche philosophische Moment beginnt.

Wichtig ist das Resultat und noch wichtiger die
Umsetzung in den Alltag, in die Praxis. Was nützt es viel zu
wissen, wenn man es nicht leben kann oder will ?

Ich habe mich immer gewundert, warum man diese Unterscheidung so streng handhaben möchte. Für die akademische Philosophie bin ich anscheinend zu praktisch und für die reinen Praktiker zu akademisch.
Es ist schon merkwürdig, findest du nicht? Gerade mir, der ich versuche, beides zu verbinden, indem ich versuche, die akademische Philosophie fruchtbar für den Alltag zu machen und den Alltag in die Universitätsphilosophie hineinzutragen, wirfst du vor, unpraktisch zu sein. Da stimmt irgendwas in deinem Bild von mir nicht, würde ich vermuten.

Das genau ist das Vorurteil, dass die Wahrheit „erlebbar“ ist.

Sie ist es .
Das mag der Unterschied zwischen einem „ausschließlich Denker“
und einem Mystiker sein.

Das stimmt auch, nur ist das keine Philosophie, wie ich schon sagte. Und gerade ich - wie ich eben sagte - bemühe mich ja, das reine Denken fruchtbar für die Praxis zu machen. Freilich tue ich das nicht auf mystische Weise, weil Mystik eine bestimmte Sichtweise, aber kein Teil der Philosophie ist, jedenfalls kein Wesensmerkmal.

Ihr prüft das nur an eurer eigenen Erfahrung. Das ist zuwenig.

Das ist besser, als sich nur auf die Erfahrungen anderer zu
verlassen. Ihre Dogmen zu übernehmen, ohne sie erforschen zu wollen.

Genau das, nämlich Dogmen übernehmen, tue ich ja gerade nicht, indem ich die Behauptungen prüfe . Subjektive Erfahrungen aber sind von ihrem Wesen her nicht prüfbar, jedenfalls nicht in diesem Sinn. Auch das kann man bei Wittgenstein lernen, nämlich dort, wo er die Mitteilbarkeit von Zahnschmerzen in Frage stellt. Ich kann nie wissen, ob meine Zahnschmerzen die gleichen sind wie deine.

Uns reicht die Theorie nicht, WIR wollen die Praxis.

Kannst du nicht einmal mit dieser dämlichen Großschreibung aufhören. Der von dir aufgeworfene Gegensatz ist schon fatal genug, warum soll man das auch noch so herausposaunen! … Zur Sache: Theorie und Praxis haben verschiedene Aufgaben. Die Aufgabe ist nicht, das eine Moment dem anderen generell vorzuziehen, sondern jede der beiden die ihr gemäße Tätigkeit zukommen zu lassen. Und in Abwandlung eines Kantzitats sage ich: Theorie ohne Praxis ist zwar interessant, aber unwirksam, vor allem aber ungefährlich, weil sie keine Auswirkungen hat, das - von dir angesprochene - Ergebnis also nicht beeinflusst wird. Praxis ohne Theorie aber ist hochwirksam und brandgefährlich, weil eine theorielose Praxis den von der Theorie eigentlich auszumachenden Denkfehlern ohne Rückgriff auf diese Theorie nicht ausweichen kann. Aus diesem Grund - und nur aus diesem Grund - kommt der Theorie ein Primat zu.

Hierfür ist die Voraussetzung, dass ihr das Wissen für euch
gepachtet zu haben glaubt.

WIR lassen es jedem zuteil werden, der ernsthaft auf der Suche
danach ist.

Du möchtest - implizit - behaupten, dass ich Wissen vorenthalte?

dein Posting ist aggressiv und anmaßend.

DAS ist Dein subjektives Urteil.
MEIN subjektives Urteil könnte sein, dass Deine Einstellung
zu Esoterik und ihren Vertretern überheblich und herablassend ist.

Das ist es nachweislich (!) nicht, wie ich schon mehrfach betont habe. Was man heute Esoterik nennt, ist zu einem gewissen Teil sehr wertvoll (ok, aus meiner Sicht zu einem anderen Teil auch nicht), aber es ist eben keine Philosophie. Ich werte also keineswegs die Esoterik als solche ab, sondern nur gewisse ihrer Formen an gewissen Stellen.

Leeiiiiddeeeerrr bin ich noch zuuu „irdisch“ verhaftet,
denn weder eine Tasse Tee, noch demütigste Versenkung
konnten bewirken, dass ich der Versuchung, Dir mein
subjektives Urteil mitzuteilen, widerstehen konnte.

Ich habe gar nichts gegen deine subjektive Einstellung. Du darfst immer denken, was du möchtest. Nur habe ich eher den Eindruck, dass du mir vorschreiben möchtest, wie ich zu denken habe. Also überleg dir das mit dem Tee nochmal (vielleicht ist es auch ein anderes Genussmittel) und lass uns auf einer normalen Grundlage diskutieren - ohne persönliche Animositäten und Empfindlichkeiten. :smile:

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Susanne,

es gibt Punkte
, an denen sich Esoterik und Philosophie
treffen und überschneiden.

Und es gibt Stellen einer großen, wie es scheint unüberbrückbaren Kluft.

Könnte es trotzdem ein Mit - oder Nebeneinander geben,
in gegenseitiger Wertschätzung und Achtung ?

Deine Ausführungen und Antworten lassen es hoffen und vermuten.

Gruß

Merkur

Hallo Thomas,

Das ist schon richtig, aber emotionale Erkenntnis ist nicht
vermittelbar,

Mit verbalem, rhetorischem Talent und Einfühlungsvermögen kann man sie bis zu einem gewissen Grad vermitteln, aber eben nur bis zu
einem gewissen Grad.

Vermittelbar aber ist der Weg und das Werkzeug, WIE man sie erreichen kann.

Da stimmt irgendetwas in deinem Bild von mir nicht, würde ich :vermuten.

Mag sein, ich kenne Dich zu wenig

Mystik eine
bestimmte Sichtweise, aber kein Teil der Philosophie ist,
jedenfalls kein Wesensmerkmal.

Wäre die Verbindung von beidem dann nicht das höchste Ideal,
das Pan ? ( το παν ?)

Kannst du nicht einmal mit dieser dämlichen Großschreibung
aufhören. Der von dir aufgeworfene Gegensatz ist schon fatal
genug,

Mit WIR umschreibe ich eine bestimmte Richtung der Esoterik

kommt der Theorie ein Primat zu.

Das ist klar ! Ohne Theorie keine Praxis. Die Praxis aber ist die Krönung .

Du möchtest - implizit - behaupten, dass ich Wissen
vorenthalte?

Nein, das wollte ich nicht ausdrücken, das glaube ich auch nicht. (siehe Erklärung des WIR oben )

Was man heute Esoterik nennt,

entspricht nicht dem, das ICH Esoterik nenne.

Nur habe ich eher den
Eindruck, dass du mir vorschreiben möchtest, wie ich zu denken
habe.

Seltsamerweise hatte ich denselben Eindruck .
Aber ich denke, dass wir uns beide täuschen, was diesen
Eindruck betrifft.

Lieben Gruß

Merkur

PS.:

Die richtigen Worte übertreffen in ihrer Wirkung
jeden Tee.

Hallo Merkur,

Das ist schon richtig, aber emotionale Erkenntnis ist nicht
vermittelbar,

Mit verbalem, rhetorischem Talent und Einfühlungsvermögen kann
man sie bis zu einem gewissen Grad vermitteln, aber eben nur
bis zu einem gewissen Grad.

ganz einverstanden, aber man kann nie sicher sein, ob man wirklich dasselbe empfindet, weil man kein Prüfinstrumentarium zur Verfügung hat. Das war es, was ich sagen wollte.

Vermittelbar aber ist der Weg und das Werkzeug, WIE man sie
erreichen kann.

Auch einverstanden, aber das ist kein philosophisches Mittel.

Da stimmt irgendetwas in deinem Bild von mir nicht, würde ich
vermuten.

Mag sein, ich kenne Dich zu wenig

Ich glaube nicht, dass es nötig ist, einander persönlich zu kennen, wenn es um philosophische Diskussionen geht. Wenn es hingegen um emotionale Belange geht, ist das unerlässlich.

Mystik eine
bestimmte Sichtweise, aber kein Teil der Philosophie ist,
jedenfalls kein Wesensmerkmal.

Wäre die Verbindung von beidem dann nicht das höchste Ideal,
das Pan ? ( το παν ?)

Aus meiner Sicht kann das nicht so sein, weil die Sichtweise der Mystik auf persönliches Erleben ausgerichtet ist, während es in der Philosophie um genau das Gegenteil geht, nämlich um Rationalität und Rechtfertigung. Persönliches Erleben muss man nicht rechtfertigen, und man kann das auch gar nicht sinnvoll verlangen. Gleichwohl gibt es natürlich Ergebnisse der Philosophie, die für das persönliche Leben wichtig sind. Diese Ergebnisse aber haben mit „Erleben“ nichts zu tun, sondern mit „Einsicht“, und zwar Einsicht nicht im intuitiven Sinn (hier wieder von ein paar diskutierbaren Ausnahmen abgesehen), sondern im logischen Sinn. In den Fällen, wo das Erleben im Sinne eines Verstehens (im Gegensatz zur Erklärung) doch innerphilosophisch interessant wird, wie z. B. in der Phänomenologie oder auch bei gewissen Stellen der Schriften Wittgensteins, muss jedesmal schon der logische Apparat durchlaufen worden und an eine Grenze gelangt sein - und zwar vorher. Das ist auch bei den philosophisch interessanten Mystikern der Fall, also diejenigen, die Thorshammer wohl mit „Mystiker des Wortes“ meinte. Die von ihm sog. „Mystiker des Herzens“ stehen der Philosophie eher gegenüber, als dass sie mit ihr verwandt oder verbindbar wären.

Das ist klar ! Ohne Theorie keine Praxis. Die Praxis aber ist
die Krönung .

Wunderbar - wir sind in diesem Punkt einer Meinung (deswegen lasse ich das jetzt so stehen, ohne daran herumzumäkeln, obwohl … nein, ich wollte doch nicht …). :smile:

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Was man heute Esoterik nennt, ist zu einem gewissen Teil sehr wertvoll :aber es ist eben keine Philosophie.

Würdest Du mir bitte eine genaue Definition von Philosophie geben ?
Wenn es geht, so kurz und genau wie möglich auf den Punkt gebracht,
also in Form einer Formel.

Ob man Philosophie ( die Liebe zur Weisheit ) nur über das
Antik-Griechische definieren darf ?
Die Weisheit der „restlichen“ Welt im philosophischen Sinne
zu ignorieren ?

Gruß

Merkur

Hallo Merkur,

Was man heute Esoterik nennt, ist zu einem gewissen Teil sehr
wertvoll

aber es ist eben keine Philosophie.

Würdest Du mir bitte eine genaue Definition von Philosophie
geben ? Wenn es geht, so kurz und genau wie möglich auf den Punkt
gebracht, also in Form einer Formel.

du hast ja selbst schon betont, dass das wegen der verschiedenen Standpunkte unmöglich ist. Aber darauf denke ich kann man sich einigen, dass eine Grundabsicht von Philosophie die ist, falsche Urteile zu entlarven. Natürlich versucht die Philosophie auch, aufbauend zu arbeiten, aber das ist im Vergleich mit dem kritischen Moment eher sekundär, zumal ja jede philosophische Konzeption eine Kritik an einer anderen Konzeption voraussetzt. Im Übrigen verweise ich gerne noch einmal auf den Artikel von Metapher zu den verschiedenen Philosophiebegriffen.

Ob man Philosophie ( die Liebe zur Weisheit ) nur über das
Antik-Griechische definieren darf ?

Das darf man deswegen, weil der Begriff aus diesem kulturellen Umfeld stammt. Zweifellos gibt es auch Philosophie, die sich ungriechisch gebärdet, dann aber immer (!) in Auseinandersetzung mit dem griechischen Konzept.

Die Weisheit der „restlichen“ Welt im philosophischen Sinne
zu ignorieren ?

Die Weisheiten werden nicht ignoriert. Da aber Philosophie eben gerade vornehmlich darauf abzielt, Weisheiten auf ihre Haltbarkeit zu prüfen, ist die bloße Aufführung von Lebensweisheiten (egal ob bei Konfuzius oder bei Schopenhauer z. B.) keine Philosophie, sondern nur philosophieähnlich (Schopenhauer würde das übrigens auch so gesehen haben). Ein anderes Kaliber ist da z. B. der Taoismus oder der Buddhismus, aber auch hier finden sich viele „ungeprüfte“ Voraussetzungen (ich drücke mich hier etwas vorsichtig aus, weil es ja auch verschiedene Formen des Buddhismus gibt). Diese Konzepte sind also zwar keine Philosophie, gleichwohl aber doch philosophisch (also für die Philosophie) höchst interessant (das hätte ich jetzt lieber umgekehrt formuliert, aber so scheint es mir konsensfähiger :smile: ).

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Jep !!

muss jedesmal schon der logische Apparat

durchlaufen worden und an eine Grenze gelangt sein - und zwar
vorher. Das ist auch bei den philosophisch interessanten
Mystikern der Fall, also diejenigen, die Thorshammer wohl mit
„Mystiker des Wortes“ meinte.

DIES ist die Weisung der Lehre meiner Richtung, dass

  • mit anderen Worten -
    das innere Selbst erst herangezogen und aktiviert werden soll, wenn
    alle rationalen Methoden zu keinem befriedigendem Ergebnis geführt haben.

Gruß
Merkur

Diese Konzepte sind
also zwar keine Philosophie, gleichwohl aber doch
philosophisch (also für die Philosophie) höchst interessant

Guuuuut !!

Damit kann ich endlich einigermaßen leben und Ruhe geben !
Vorläufig. (;>

Merkur