Hallo!
Wir wissen nicht, welche Rechnung Jan Doornkaat begleichen wollte. Jedenfalls fuhr er mit seinem Schaufellader und besoffenem Kopp durchs Dorf und durch den Vorgarten des Nachbarn, ließ die Schaufel runter, gab Gas und verschwand. Mir bewundernswerter Präzision, so breit, wie die Schaufel war, zieht sich jetzt ein Graben durch den vorher wie geleckt aussehenden Vorgarten.
Hein Blank, Besitzer des Gartens, aus der Stadt kürzlich zugezogener Werbefuzzi in irgendeiner Chemiefirma, die Autopolitur herstellt, ist natürlich stinkig und geht erstmal in den Dorfkrug, seinen Kummer runterspülen. Am Stammtisch sitzen Bauern aus dem Dorf, haben alle schon „einen im Tee“ und feixen, als sie Hein Blank an der Theke entdecken. Hein aus der Stadt hat hier sowieso einen schweren Stand, gehört irgendwie nicht dazu und Politur brauchen im Dorf nur die jungen Leute mit ihren tiefergelegten Audis und BMWs. Trecker werden nicht poliert.
An seinem Bier nippend hört Hein Blank plötzlich dröhnendes Gelächter, dreht sich zum Stammtisch um, wird herangewunken, die Bauern rücken ein Stück, Hein nimmt Platz und bekommt zu hören: „Mook di keen Kopp um dien Vorgorten. Morgen kümmt Jan, scheebt lünks un rechts neben den Groaben de Erd wech un denn süht nümmer den Groaben mehr. Dat is so as wie mit de Autopolitur“.
Einen schönen Sonntag wünscht
Wolfgang