Ab wann kein Insulin mehr spritzen?

Hallo liebe Ratgebende

<small>Ich bin seit 25 Jahren examinierte Altenpflegerin. Ich habe es vor 25 Jahren so gelernt und bis vor ein paar Monaten auch so praktiziert, dass man bei Diabetikern, die Insulinpflichtig sind, bei einem BZ-Wert unter 80mg/% erstmal kein Insuklin spritzt. Jetzt bin ich in einem anderen Haus und dort wird schon ab einen Wert von unter 100mg/% kein Insulin mehr gespritzt.</small>

Haben sich die Richtlinien verändert, hab ich was verpasst? Gibt es überhaupt noch eine Richtlinie oder Studien die ich nachlesen könnte? 

Ich bin ziemlich verunsichert ob die alte Schule noch tragend ist.

Was für Insulin denn? Langzeit  oder Kurzzeit??
Wie ist die Unterzucker-Anweisung? Bei BZ von 80 mg/dl sollte man etwas essen, oder haben Sie das anders gelernt???

Langzeit-Insulin ist ja für die Basalversorgung = Grundversorgung des Körpers, der auch im Schlaf Insulin braucht!!!, zuständigl Lässt man das weg, ist Durcheinander zu erwarten.

Kurzeitinsuline (Analog-Insuline) haben kürzere Wirkdauer, sind also zur Abdeckung eines Insulinbedarfs für Essen zuständig.

Was sollen Richtlinien? Jeglicher Insulinbedarf ist individuell, Für den einen ist ein Wert von 80 viel zu niedrig und er zittert schon und hat Unterzucker-Gefühle (Leute die hohen Durchschnitts-BZ haben), andere sind mit BZ von 80 kaum unter ihrer Höchstleistungsfähigkeit.
Ergo: Von Fall zu Fall klären mit Diabetologen oder ausgebildeten Diabetes-Beratern!! Andere sollten die Finger vom Diabetes-Behandeln lassen. Sorry, ist aber so.

Ob Spritzen oder nicht, steht mir nicht zu, zu sagen. Muss behandelnder DIABETOLOGE machen - der und nur der hat die notwendige Erfahrung. Nicht irgendein Hausarzt. Die Person zum Diabetologen schicken ist der größte Dienst, den Sie ihr geben können!

Noch was: Die alte Schule ist definitiv nicht mehr tragend! In den letzten 25 Jahren hat sich auf dem Gebiet des Diabetes soooo viel vorwärtsentwickelt, da stimmt von früher fast nichts mehr. Eine Fortbildung durch Diabetologen oder Diabetes-Beraterin scheint mir da doch dringend angeraten!!

Viel Erfolg
Mfg

Hallo Fragewurm,

>Ich bin seit 25 Jahren examinierte
Altenpflegerin. Ich habe es vor 25 Jahren so gelernt und bis
vor ein paar Monaten auch so praktiziert, dass man bei
Diabetikern, die Insulinpflichtig sind, bei einem BZ-Wert
unter 80mg/% erstmal kein Insuklin spritzt. Jetzt bin ich in
einem anderen Haus und dort wird schon ab einen Wert von unter
100mg/% kein Insulin mehr gespritzt.

Für Fragen ist des pre-Tag voll daneben!
Gedacht ist es für Tabellen und Programmlistings.

Haben sich die Richtlinien verändert, hab ich was verpasst?
Gibt es überhaupt noch eine Richtlinie oder Studien die ich
nachlesen könnte? 

Jo, da hat sich in den letzten 25 Jahren jede Menge geändert.

Zuerst stellt sich die Frage nach welcher Therapieform ihr arbeitet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Insulintherapie#Therapi…

http://www.pflegewiki.de/wiki/Intensivierte_Insulint…
Eigentlich sollten die 80mg/dl nicht unterschritten werden. Wenn du spritzt kann der Wert aber zuerst absinken…

Heute wird vor allem Wert auf den HbA1C gelegt und etwas weniger auf den aktuellen BZ. Der HbA1C sollte unter 7% liegen, allerdings ergeben Werte deutlich unter 6% wieder eine kürzere Lebenserwartung, da dieser Wert oft mit vermehrten Hypos erkauft wird.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

kürzlich fielen mir diverse Broschüren zum Thema in die Hände, dort hiess es auch, dass bei Diabetikern der Wert nicht unter 100mg/dl gesenkt werden sollte. Der Langzeitwert solle auch 6 nicht unterschreiten, eher sogar etwas höher liegen, da hier das optimale Fenster läge in dem mal die durch Diabetes ausgelösten Folgeerkrankungen am besten im Griff hätte bzw vermeiden könne.
Dementsprechend stimme ich Angelas Rat zu -> den behandelnen Diabetologen ansprechen, was heute als gültige Behandlung angesehen wird.

Grüße
Mau

Guten Tag,
das kann man so pauschal nicht sagen. Grundsätzlich ist sich an die Anweisungen des Arztes zu halten. Ansonsten ist das von ganz vielen Faktoren abhängig: Es gibt unterschiedliche Arten von Insulintherapien, z. B. intensiverte-konventionell oder konventionelle, mit Unterschieden. Man muss auch wissenn, dass man Verzögerungsinsulin immer, d. h. unabhängig von Nahrung und akt. BZ spritzt bei der ICT. Dann ist es wieder davon abhängig, ob der Patient nach der Insulingabe essen soll oder nicht. Auch der Spitz-Ess-Abstand sollte Erwähnung finden. Also- kann man def. nicht pauschal beantworten. 
Dr. S. F.

Hallo,

dazu lässt sich keine pauschale Antwort geben. Es kommt darauf an, sprechen wir von Typ 1 oder Typ 2, welches Insulin - Basal oder Bolus? Wie sind die Zielwerte. Bei Menschen mit schlechter Hypowahrnehmung würde man bereits am 80 mg/dl Traubenzucker empfehlen, bei guter Wahrnehmung würde auch eine Minuskorrektur und postprandiales Spritzen möglich sein. Bitte dies bzgl. den Diabetolgen befragen, was in dem Falle des Patienten zu tun wäre.

herzliche Grüße
Dr.Astrid Tombek