Ab wann lohnt sich der Bau einer regenwasseranlage

Hier ist nicht die kleine Anlage für ein Einfamilienhaus gemeint, das lohnt nur mit Fördermitteln, aber bei einem Mehrfamilienhaus (12 Wohnungen) rechnet sich das noch? Dach wird komplett begrünt, 200 qm Hof sollen angeschlossen werden, Hintergebäude hat 100 qm Gründach.

André

Hallo André,

wenn sich eine Investition lohnen soll, muß sich das eingesetzte Kapital verzinsen. Der Aufwand für Wartung, Instandhaltung und Risikovorsorge muß auch abgedeckt sein. Da braucht man nicht viel zu überlegen, es kann sich nicht rechnen. Die Kosten des Wasserverbrauchs aus der öffentlichen Versorgung zahlt der Mieter der einzelnen Wohnung. Woraus will sich dann der Vermieter refinanzieren?

Gruß
Wolfgang

Hallo Andre!

Deine Frage ist irgendwie unverständlich!

Regenwasseranlage und Gründach!!! Beides paßt nicht zusammen. Ein Gründach nimmt die größte Menge des eingeregneten Wassers selbst auf.
Dann sollte gesammeltes Regenwasser von einem möglichst sauberen Dach kommen.

Man müßte wissen, wozu Wasser sammeln? Für die Toilettenspülung, Waschmaschinen?
Für die Toilettenspülung in den einzelnen Wohnungen müßten separate Leitungen bis zu diesen gelegt werden. Das ist fast unmöglich ohne die Zerstörung Teile der Toilettenräume, Decken usw.
Event. ginge eine Nachrüstung für Waschmaschinen, wenn diese im Keller stehen. Es wäre aber Wahnsinn, diesen Umbau einzuleiten, wenn nicht sämtliche Einwohner damit einverstanden sind. Das ist aber niemals möglich!!. Oder jeder Bewohner kann selbst entscheiden, welche Sorte Wasser er zum Waschen benutzt.

Die Ersparnis durch Regenwasser ist so gering, daß sich die Anlage nicht bezahlt macht. Der einzige Wert wäre der Ideelle .

Gruß Werner

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Also, es wird das komplette Haus saniert. Gründächer werden mit Fördergeldern „gesponsert“. Ein Gründach ist auch mal voll Wasser, das überschüssige Wasser soll aufgefangen werden. Ebenso das Wasser im Hof. Alles geht rein in einen Tank, wird über Filter abgezogen und ins Brauchwassernetz (natürlich extra Leitung) gepumt. Für Toiletten und Waschmaschinen. Aber auch für allgemeine Verwendung (Rasenpflege etc.). Trinkwasser wird in den Tank nur nachgespeist, wenn Regenwasser fehlt. Ach so, 12 Mieteinheiten, 4 x Büro, Wassertank 20 m³. Ist teuer, klar.

André

Hallo Andre !

Noch einmal : Eine Regenwasseranlage amortisiert sich nie.
Wir haben selbst seit 6 Jahren unsere Erfahrungen, dazu noch ungefähr 9 Anlagen, die von einem Vewandten eingebaut wurden.
Bei Anschluß an die Waschmaschinen muß jeder Bewohner individuell entscheiden können, ob er Regenwasser will oder nicht. Also geht hier kein zentraler Anschluß, sondern Wechselanschlüße jeweils an den Maschinen. Niemand ist verpflichtet, Regenwasser anzunehmen. Diese Wechselanschlüße dürfen für den Laien nicht bedienbar sein.

Für die Rasenbewässerung kann man die Anlage bei über 12 Parteien vergessen. Ein Zweipersonenhaushalt kommt mit viel Mühe mit einer 3500 Ltr Tankanlage über den Sommer. Man muß mit bis zu drei Wochen Umschalten auf Trinkwasser rechnen. Hängt natürlich auch von der Größe des Daches ab. Nicht des gebauten Daches, sondern der Draufsicht von oben. Man kann also nicht die Dachfläche als reale Wasserauffangfläche nehmen.
Bei 12 Einheiten müßte also mindestens eine Tankanlage von 40 000 Litern zur Verfügung stehen.
Sollte man Regenwasser zur Rasenpflege benötigen, hat es lange nicht geregnet, entsprechend leer sind dann auch die Tanks. Wenn man dann den Rasen bewässert, ist in sehr kurzer Zeit der Tank leer.
Eine Regenwassersammelanlage mit Druckpumpe für ein Einfamilienhaus kostet heute 6 - 7000,-DM.
Für ein Haus, wie beschrieben, bis zu 10 000,-DM. Dazu die separaten Rohrleitungen zu den Toiletten und die Waschmaschinenanschlüsse. Man muß dabei beachten, daß Mütter mit Babies Regenwasser sicher nicht benutzen werden, dazu mindestens 50% der anderen Bewohner Regenwasser nicht akzeptiert.

Die Ersparnis liegt nur am Trinkwasser, nicht am Abwasser!!! Eine Regenwasseranlage muß dem zuständigen Abwasserbetreiber gemeldet werden und es wird separat berechnet.

Unser Ersparnis im Jahr : 1,5% der Einbaukosten.
Das ändert sich dann plötzlich, wenn die Druckpumpe und die Filter ihren Geist aufgeben und erneuert werden müßen.

Genau wie das Gründach, ist das alles nur eine idelle Sache, Kosten spart das nicht! Für die Bewohner bringt es höhere Kosten.

Gruß Werner

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