Ab welchen Betrag ist eine BU Sinnvoll?

Hallo,

Unisex oder Sonstuge Themen mit der BU wirbeln bei mir immer wieder ein und die selbe Frage auf:

Ab welchem Betrag lohnt sich eine BU? Es heisst, damit der Lebensstandard gesichert ist. Dazu eine Situation:

Familie, 2 Kinder, Mann Berufstätig Brutto ca. 2300€ also ca. 1800 Netto, mit Kindergeld stehen der Famailie 2100€ mtl. = Lebensstandard!

Gebe ich noch standard Wohnsituation ein und lasse alle Arbeitslos sein, berechnet mir ein HARZ IV Rechner 1500€ mtl.

Also meine Schlussfolgerung: Eine BU von 1500€ mtl mit körperlicher Arbeit eingebunden ist für diese Familie UNBEZAHLBAR!!!

Ist meine denkweise falsch?

Danke für die Rückmeldungen…

Hallo Trudi,

Deine Denkweise ist für diese Situation OK, wenn eine BU mit Sparanteil gewählt wird. Der Preis hängt vom Alter ab. Faustformel: ca. 1000 Euro BU kosten ca. 100 Euro mtl. bei einem ordentlichen Versicherer, bei Berufszuschlag etwas mehr. Unter 1000 Euro mtl. Rente zu versichern ist nicht sinnvoll. Grundsicherung ca. 600-700 Euro mtl. (zumindest noch) - rechnet sich nicht. Auf Hartz IV sollte man nicht bauen, da dort vermutlich bald Kürzungen kommen (siehe GR, Ital., Spanien usw.). Es sollten so um die 70% des Nettos abgesichert werden, das wären also rd.1400-1500 mtl. - und das nur für einen Partner. Die meisten Gesellschaften werden dann auch den §89 VAG ziehen, denn den Crash werden nur wenige überstehen. Empfehlung: Kauft ein paar Silbermünzen als Tafelgeschäft, die können dann ggf. eingetauscht wrden, egal welche Währung dann aktuell ist.
MfG JOs

Ganz objektiv gesehen, fehlen drei wichtige Angaben, um genauer antworten zu können. Zum einen, wie alt ist ihr Mann, welchen Beruf übt er genau aus, gibt es Vorerkrankungen?

Fakt ist, je jünger jemand ist, desto niedriger sind die BU-Prämien und die Unterschiede zwischen der Prämie für einen 28jährigen und einen 48jährigen können erheblich sein.

Zweitens macht eine BU bei einer handwerklichen Tätigkeit oder einer Arbeit mit viel Kraft- und Körpereinsatz mehr Sinn, als bei jemandem der hauptsächlich am Schreibtisch sitzend arbeitet.

Verliert ein körperlich Arbeitender seine Kraft oder ein Gliedmaß, kann er womöglich nicht wieder in seinem Beruf arbeiten. Verliert ein Büroarbeiter seine Kraft, kann er u. U. dennoch weiter am Schreibtisch mit PC und Telefon arbeiten eine BU-Leistung würde versagt werden.

Ob die errechenete Summe von 1500 Euro für Sie im Falle von Arbeitslosengeld 2 richtig ist, weiß ich nicht. Sie wollen aber vermutlich darauf hinweisen, dass der Unterschied zwischen 1500 € und dem jetzigen Netto-Gehalt von 2100 Euro nicht so groß ist, dass es sich lohnt, dafür eine hohe BU-Prämie vom knappen Einkommen abzuzwacken. Das hängt von Ihren Prioritäten und Ihrer Lebenseinstellung ab. Manch einer wird sagen, da lohnt sich es sich nicht 50 oder 100 € in eine BU zu stecken und ein anderer wird sagen, lieber dieses Geld ausgeben, als später vielleicht einmal krank oder invalide zu sein und am Existenzminimum zu leben.

Die andere Aussage ist, dass das Alg 2 entweder zu hoch ist im Vergleich zu Normal- oder Niedriglohn-Empfängern oder dass das genannte Nettogehalt zu niedrig gegenüber Alg 2 ist oder das beides zutrifft.

Ein anderer Punkt, ob eine BU überhaupt in Frage kommt lautet, ist Ihr Mann bis heute noch vollkommen gesund und noch nie wegen Gebrechen oder Krankheiten behandelt worden, die einen Leistungsausschluss nach sich ziehen könnten?

Ich denke, nur wenn der BU-Antragsteller körperlich und geistig gesund ist und es ihm wichtig oder sehr wichtig ist, für eine Berufsunfähigkeit mit einen bestimmten monatlichen Betrag vorzubeugen, sollte man an einen Abschluss herangehen. Etliche Menschen haben sich heutzutage (4,5 Milionen) mit Alg 2 (plus Schwarzarbeit) eingerichtet und ihren Lebenstil entsprechend ausgerichtet. Für mich wäre das eine grauenvolle Vorstellung. Wie es für Sie und Ihren Mann ist, müssen Sie selbst entscheiden.

Hallo Trudi,

ich hatte gerade mit meiner eine angeregte Diskussion am Frühstückstisch. Sie arbeitet im JobCenter.

Eine BU lohnt sich eigentlich immer wenn man in seiner Entscheidungsfreiheit nicht eingeschränkt werden will und die Rente über dem Hartz IV - Satz liegt. Natürlich muss eine entsprechende Liquidität auch vorhanden sein. Bei hoher körperlicher Tätigkeit können die Beiträge schon etwas höher liegen, weil das Risiko auch deutlich steigt. Es kann daher vorkommen, dass eine Absicherung nicht möglich ist.

Bei Ihrem o.g. Beispiel kann es sein, dass eine BU-Absicherung sich in der Haushaltskasse bemerkbar macht. Dennoch halte ich persönlich eine BU-Absicherung für notwendig, insbesondere wenn es nur eine Person für das Familieneinkommen sorgt. Rutscht die Familie in Hartz IV, dann gibt es einige Einschränkungen hinsichtlich Vermögen, Wohnfläche und usw. Zusätzlich erfolgen im dem Fall keine Einzahlungen mehr in die Rentenkasse, so dass im Alter die Gefahr der Altersarmut besteht.

Meiner Meinung nach sollte die Ehefrau frühzeitig wenn die Kinder es zulassen eine eigene Tätigkeit nachgehen, denn nur so erwirtschaftet Sie auch Einkünfte, die eine Familienabsicherung zulassen würden und gleichzeitig zahlt Sie dann auch in die Rentenkasse ein.

Machmal ist es gar nicht so einfach sich zu entscheiden. Am besten Sie wenden sich mal an einen Experten, der Ihnen bei dieser Entscheidung behilflich sein kann. Am besten geeignet sind dafür unabhängige Versicherungsmakler die einen Marktüberblick haben und auch keinem Verkaufszwang unterliegen. Sollten Sie merken, dass Ihnen jemand nur etwas verkaufen will, bedanken Sie sich für das Gespräch und suchen Sie sich einen anderen.

Viele Grüße

Christoph
Certified Financial Planner

Ja, diese Denkweise ist falsch. Die Berufsunfähigkeitsversicherung sichert das Einkommen ab (in der Regel das Nettoeinkommen), um z.B. für den Fall der Krankheit oder Pflege das fehlende Einkommen auszugleichen. Beispiel: Wird der Ernährer der Familie krank, wird zuerst (im Normalfall) die 6-wöchige Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber sicher gestellt. In diesen 6 Wochen gibt es keine finanziellen Einbußen. Ab der 7. Woche übernimmt die Krankenkasse mit Zahlung des Krankengeldes für weitere (wenn ich mich jetzt nicht ganz irre) max. 72 Wochen die Zahlung des Krankengeldes. Dies entspricht ca. 70 % des letzten Nettolohnes. in Ihrem Beispiel also 1.260 Euro. Das Geld, was hier fehlt , wird NICHT durch Vater Staat übernommen!!! - Sind Sie dann nicht mehr in der Lage, durch die Krankheit einem Erwerb nachzugehen, so wird entweder die volle oder die Teilerwerbsminderungsrente gezahlt. Meist ist es die Teilerwerbsminderungsrente (entspricht ca. 19% des letzten Nettos, also hier im Beispiel 342 Euro, die volle Erwerbsminderungsrente entsprich ca. 38% des letzten Nettos, also 684 Euro). Hartz IV springt in diesen Fällen nicht ein, da Sie ja nicht hilfebedürftig sind. Evtl. kann man Grundsicherungsleistungen beantragen. Bei alle dem ist eines zu berücksichtigen, wenn Hilfeleistungen beantragt werden: Eltern haften für Ihre Kinder, vgl. BGB §1601: „Verwandte in gerader Linie sind dazu verpflichtet, sich untereinander Unterhalt zu gewähren“. Im Zweifelsfall werden gem. Gesetz also erst Ihre Verwandten ersten Grades zur Zahlung und Behebung Ihrer Hilfebedürftigkeit herangezogen. Verwandte ersten Grades sind z.B. Ihre Eltern (auch die Schwiegereltern!), Ihre volljährigen Kinder (auch die Ehegatten der volljährigen Kinder!).

Da ich an dieser Stelle oftmals gefragt werden, welche Krankheit sowas auslösen könnte, hier nur mal ein Beispiel: Krebs.

Fazit: Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sowie eine Krankentagegeldversicherung sind das absolute Minimum zur Sicherung der eigenen Existenz.

MfG
CKH

Hallo Trudi,

zunächst besteht ja auch ein Anspruch auf staatliche Erwerbsminderungsrente. Wie hoch dieser ist, kann man aus dem Rentenbescheid der „Deutsche Rentenversicherung Bund“ lesen, welcher jährlich zugeschickt werden sollte. (Ist nicht immer der Fall) Ansonsten wird im Regelfalle rund 70% des letzten Netto-Gehaltes als private BU-Absicherung herangezogen. In Ihrem Fall wären das dann ~ 1260 € mtl. BU-Rente. Der Lebensstandard wird im BU-Falle nicht der gleiche sein, wie heute. Ggf. sind Versicherungen nicht mehr zu bezahlen (Beitragsbefreiung) oder andere Ausgaben fallen weg.
Nicht immer kann man alles zu 100% absichern. Versuchen sie die Rente so hoch wie möglich anzusetzen, so dass die Beiträge bezahlbar sind und nicht in jedem Monat Bauchschmerzen verursachen. Ggf. könnte Ihr Mann über seine Firma eine Direktversicherung für den BU-Fall abschließen. So könnten die Beiträge aus dem Brutto heraus gezahlt werden und Ihre Nettobelastung wäre durch die Steuereinsparung geringer. Dies hängt jedoch von der Firma ab und muss angefragt werden.

Lassen sie sich gut und persönlich auf Ihre Situation beraten. Überstürzen sie nichts bis 20.12.2012 haben sie noch Zeit, von den „Alt-Tarifen“ zu profitieren. Aber aufgrund der Gesundheitsangaben auch nicht auf den letzten Drücker :wink:

(Etwas Werbung in eigener Sache: versuchen sie es doch mal bei einem Vermögensberater der Deutschen Vermögensberatung in Ihrer Nähe - dieser kann Ihnen sicherlich weiter helfen)

Ich hoffe, ich konnte Ihnen schon etwas weiterhelfen und würde mich freuen, wenn sie meinen Beitrag bewerten würden.

Viele Erfolg und einen schönen Tag.

Marcel Macht

Hallo,

kann schon sein das das sehr teuer wird aber diese Absicherung gibs nicht zum Schnäppchenpreis… leider…

stehe gerne für eine Angebotserstellung zur Verfügung!
aber nur per Mail

MfG Thomas Wolter
[email protected]

Sorry! Das wilde Durcheinander verstehe ich nicht. Wenn die BU nicht bezahlbar ist, dann ist dies eben so!

„Ab welchem Betrag lohnt sich eine BU?“

Auf dem Sterbebett weißt Du ob sich eine BU gelohnt hat oder hätte!

Blöde Antwort, die jedoch stimmt!