Ab welcher Geschwindigkeit fließt Kunststoff nicht

Hallo,

Ich suche jemanden der mir helfen kann… Ich brauche einen ungefähren Richtwert, bei welcher Geschwindigkeit Kunststoffschmelze nicht mehr fließt und zum erliegen kommt. Am besten in m/s angegeben…

Hoffe mir kann jemand helfen

MFG

Tim

Hallo Tim,

Die Antwort ist einfach: bei einer Geschwindigkeit von 0m/s… :smile:

Spaß bei Seite, hier nun, warum ich so Antworte und die Antwort auch korrekt ist. Und warum Dir natürlich die Antwort nicht weiterhilft:

Um diese zu beantworten sind ein paar mehr Angaben notwendig. Denn generell erstmal ist es ungefähr so als würde man Fragen: Wie hoch ist der Kraftstoffverbrauch eines Automobils? Das nächste wäre die Gegenfrage welches Auto und Stadtverkehr, Autobahn oder Landstraße? Und welches Auto?

Also ist ersteinmal von Interesse, für welchen Zweck und welche Bedingungen Du die Angaben brauchst.

Soll die Angabe für einen bestimmten Kunststoff gelten, für eine bestimmte Temperatur?

Des weiteren kann keine Geschwindigkeit angegeben werden, ausser 0m/s, bei der Kunststoff nicht mehr läuft… Man spricht hier eher von einer Belastung, einer Scherung oder einem Schergefälle… (Bei welcher Geschwindigkeit rollt ein Auto nicht mehr, sondern kommt zum stillstand?? Natürlich bei 0km/h!)

Also wonach Du suchst ist womöglich eine Angabe, bei welchem Druck in einer Rohrleitung, bei welchem Gefälle etc. der Kunststoff nicht mehr fließt.

Ich hoffe diese Erläuterungen helfen erstmal über das Verständnis der Fragestellung…

Markus

Hallo Markus,

Danke erstmal für die schnelle Antwort. Natürlich hätte ich genauere Angaben über die Voraussetzungen bzw des zu untersuchenden Systems geben sollen, doch wusste ich gar nicht ob es in diesem Forum überhaupt den Fachmann/Ansprechpartner für dieses Thema gibt.

Nun zur Problemstellung:

Ich mache gerade eine Fließsimulation einer laminaren Strömung eines Polyamid. Die Verarbeitungstemeratur/Eintrittstemeratur liegt bei 300°C und die Dichte / Viskosität werden dynamisch im System durch eine Formel beschrieben.

Ich habe nun einen Ort in meinem System, an dem ie Schmelze sehr langsam läuft also

Das sind ja schon exaktere Angaben.

Hier mal ein paar spontane Einfälle:

Schergefälle bez. Scherrate an der Rohrwandung ermitteln.

Oszilliernde Messeung des Polyamid um G’ Modul und G’’ Modul der Polymerschmelze bei 300° Messen.

Liegt bei einer Belastung des Systems entsprechend der
Scherrate an der Rohrwandung das Verlustmodul unter dem Speichermodul, verhält sich das System wie ein Feststoff.

Top Kontaktadresse: Anton Paar in/bei Stuttgart, u.a. Hersteller von Rheometern.

Literatur: Norbert Mezger, Das Rheologie Handbuch Teil 1 und 2

Bemerkung: Wo liegt denn bei dem Poliamid die Glastemperatur?

Soweit das „brainstorming“, ich hoffe die hingeknallten schlagwörter helfen schon mal vorab die eine oder andere Spur zu verfolgen…

ggf. kann ich noch mal ein paar Quellenangaben machen, oder ein paar weitere gute Kontaktadressen vermitteln.

LG

PS
Mich würde interessieren, wie es weitergeht

Hallo,

also diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Thermoplastische Kunststoffe beginnen ab einer bestimmten, vom Kunststoff abhängigen Temperatur an zu schmelzen. Die Viskosität, d. h. die Fließfähigkeit ist dabei wiederum von der Temperatur und vom Kunststoff abhängig. Selbst wenn man die Viskosität weis ist mir nicht bekannt, dass man die Geschwindigkeit ab der die Schmelze zu fließen beginnt berechnen kann. Das müsste man messen. Selbst das wird meiner Meinung nach schwierig denn da ich denke da spiet die Art der Beschleunigung, das Fließverhalten (newtonsch, nichtnewtosch), event. Neigungswinkel und der Untergrund eine Rolle. Letztenendes kommt es auch darauf an was du machen willst und wie genau du es wissen musst. Vielleicht probierst du es einfach aus.

Grüße