Ab wieviel Grad minus frieren Heizungsrohre ein?

Hallo,
ich bin Mieterin eines Ateliers in einem freistehenden (Stadt-)Hinterhaus auf 3 Etagen (Erdgeschoss + 2 Etagen). Die vorhandenen Heizkörper sind schätzungsweise 15-20 Jahre alt (?), also nicht neueste Generation, aber auch nicht superalt. Die Thermostatventile ermöglichen hier eine Regelung auf Null, Stern und 1-5.

Auf der 3. Etage (WC) wurde vor 2 Jahren ein neuer Heizkörper installiert. Dieser Heizkörper ist der einzige im gesamten Haus, der normal funktioniert, d.h. nur bei sehr kalten Temperaturen anspringt und sonst ‚still‘ bleibt (bei diesem ist Stern die Min.einstellung).
Alle anderen Heizkörper (3 im Erdgeschoss und 3 im ersten OG) schalten sich bei Regelung auf Stern schon ab schätzungsweise 5 Grad plus (jedenfalls wenn es draußen noch deutlich im Plusbereich ist) ein und heizen munter was das Zeug hält.

Da ich nicht immer im Atelier bin und dieses mitunter nur sporadisch nutze, habe ich die Heizkörper im EG und im ersten OG auf Null geschaltet, um Kosten in Abwesenheit zu vermeiden.
Letztes Jahr ist bei dieser Handhabung nichts passiert, aber ich frage mich, ob das nochmal gutgeht. Da eine längere Abwesenheit bevorsteht, frage ich mich insbesondere, ab wieviel Grad minus ernsthafte Probleme zu erwarten sind, wenn die Heizkörper auf Null geschaltet bleiben.
Schafft evtl. die Tatsache, dass der neue Heizkörper ganz oben im Haus bei Minus anspringt der Situation automatisch Abhilfe? Oder kann ich noch etwas tun, um einen Schaden zu vermeiden?

Die Vermieter sind der Ansicht, dass die Heizkörper ganz normal funktionieren und sehen keinen Anlass, etwas zu tun. Ich kann es mir andererseits nicht leisten, Geld einfach so zu ‚verheizen‘, habe daher auch bisher noch keinen Installateur gerufen, um die Heizelemente überprüfen zu lassen (da auch diese Kosten zu meinen Lasten gehen würden…).

Wie gehe ich am besten vor?
Vielen Dank vorab für eure Tipps!

Jeder Heizkörper hat ein Ventil, dass die Menge an Heizungswasser stufenlose wie ein Wasserhan regeln kann. Wenn, und das ist jetzt wichtig, zusätzlich ein geeigneter Thermostatkopf montiert ist. So ein Teil kostet ca. 30 € und kann auch von dir Problemlos ausgewechselt werden.
Die zweite Lösungsmöglichkeit, in Abhängkeit von Mietdauer und eheblichen weiteren Heizkosten / Einsparungen, sehe ich darin, wie im Auto, das Heizungswasser mit Glysantin zu mischen. Je nach Mischungsverhältnis gibt es dann bis zu ca,- 25°C keine Probleme mehr mit einfrieren und du kannst die Heizung wann immer du möchest ausschalten.

Hallo,

das Heizungswasser mit Glysantin zu mischen. Je
nach Mischungsverhältnis gibt es dann bis zu ca,- 25°C keine
Probleme mehr mit einfrieren und du kannst die Heizung wann
immer du möchest ausschalten.

Und die Wasserleitungen?

Sie hat, wenn ich das richtig verstanden habe, ein komplettes Haus gemietet. Wenn durch zu tiefes Absinken der Innentemperatur Schäden durch Feuchtigkeit (ab und an wird das Haus ja genutzt und damit Feuchtigkeit eingebracht) wie z.B. Schimmel auftreten, ist sie natürlich voll dafür haftbar. Auch Heizen der gemieteten Räume zählt zu den Pflichten eines Mieters.

Ich sehe nicht, dass die Heizung noch tiefer eingestellt werden sollte als 5Grad. Immerhin liegen die Rohre evt. in einer Wand, in der es noch kälter ist als im Raum. Oder andere Gegenstände in der Wohnung halten auch keinen Frost aus (was ist mit den Fußböden, evt. verwendeten Klebern etc.).

Btw., wieviel Glysantin braucht man eigentlich, um eine komplette Heizungsanlage damit frostsicher zu machen? Und was passiert mit dem Zeug im Heizkessel?

Gruß
loderunner

Sie hat, wenn ich das richtig verstanden habe, ein komplettes
Haus gemietet. Wenn durch zu tiefes Absinken der
Innentemperatur Schäden durch Feuchtigkeit (ab und an wird das
Haus ja genutzt und damit Feuchtigkeit eingebracht) wie z.B.
Schimmel auftreten, ist sie natürlich voll dafür haftbar. Auch
Heizen der gemieteten Räume zählt zu den Pflichten eines
Mieters.

Ich sehe nicht, dass die Heizung noch tiefer eingestellt
werden sollte als 5Grad. Immerhin liegen die Rohre evt. in
einer Wand, in der es noch kälter ist als im Raum. Oder andere
Gegenstände in der Wohnung halten auch keinen Frost aus (was
ist mit den Fußböden, evt. verwendeten Klebern etc.).

Die Frage / Antwort bezieht sich nur auf die Heizung und nicht auf die eventuel vorhandenen Sanitären Einrichtungen.

Btw., wieviel Glysantin braucht man eigentlich, um eine
komplette Heizungsanlage damit frostsicher zu machen?

Das Mischungsverhälnis ist auf dem Gebinde (Kanister) angegeben.

Und was

passiert mit dem Zeug im Heizkessel?

Das ,Zeug`` im Heizkessel hat nachweisbar nur Vorteile. Beispiel: Frostschutz / Korossionsschutz auch bei unterschiedlichem Werkstoff von Kessel und Verrohrungen.

Hallo und vielen Dank für die Antwort.
Die erste Variante käme für mich wohl eher in Frage, da ich keinen Zugang zum Kessel habe und daher leider nichts reinkippen kann. …Aber das heißt wohl 30€ x 6 Heizkörper, hmmmm…

Nun würde ich mich freuen zu erfahren, wo sich das Ventil zur stufenlosen Regulierung des Heizungswassers befindet (sorry, habe echt keine Ahnung!). Es handelt sich um Flachheizkörper der ersten Generation, würde ich mal annehmen.

Der ‚geeignete Thermostatkopf‘ soll dann den vorhandenen Thermostat ersetzen, verstehe ich das richtig? …Oder wird er zusätzlich hinzugeschraubt?

Nochmal Danke und viele Grüße!

Manchmal schon bei zugigem Plus!!
Man darf nicht nur die Minustemp. sehen. Auch bei Plus und etwas Wind/Zug, können sie einfrieren.

mfgConrad

Man darf nicht nur die Minustemp. sehen. Auch bei Plus und
etwas Wind/Zug, können sie einfrieren.

Sofern Wasser in den Leitungen ist, friert bei Temperaturen über Null nix ein. Sofern kein Wasser drin, sondern z.B. Salatöl, ist beim Einfrieren nichts zu befürchten (da ohne Wasser auch keine Anomalie des Wassers da ist).
Wind oder nicht Wind ist nur bei gefühlten Temperaturen von Belang (oder wenn Verdunstungskäte hinzukommt).

Hallo,

Die zweite Lösungsmöglichkeit, in Abhängkeit von Mietdauer und
eheblichen weiteren Heizkosten / Einsparungen, sehe ich darin,
wie im Auto, das Heizungswasser mit Glysantin zu mischen. Je
nach Mischungsverhältnis gibt es dann bis zu ca,- 25°C keine
Probleme mehr mit einfrieren und du kannst die Heizung wann
immer du möchest ausschalten.

Wird durch den Zusatz das Gemisch nicht zähflüssiger ? Und kann die Pumpe den Mehraufwand dann noch bewältigen ?

Nun würde ich mich freuen zu erfahren, wo sich das Ventil zur
stufenlosen Regulierung des Heizungswassers befindet (sorry,
habe echt keine Ahnung!). Es handelt sich um Flachheizkörper
der ersten Generation, würde ich mal annehmen.

Der ‚geeignete Thermostatkopf‘ soll dann den vorhandenen
Thermostat ersetzen, verstehe ich das richtig? …Oder wird er
zusätzlich hinzugeschraubt?

Nochmal Danke und viele Grüße!

Das Ventil ist an jedem Heizkörper montiert.
In wenigen Fällen z.B. in alten Fabriken / Schulräumen ist im Raum am ersten oder letzten Heizkörper nur ein Ventil mit Thermostatkopf montiert.
Nur der Thermostatkopf sollte gewechselt werden, wenn der jetzt montierte nicht einwandfrei funktioniert.

Wird durch den Zusatz das Gemisch nicht zähflüssiger ? Und
kann die Pumpe den Mehraufwand dann noch bewältigen ?

In den mir bekannten Schulen, Fabriken und Privathäusern wurden die gleichen / üblichen Pumpen eingebaut.

Die zweite Lösungsmöglichkeit, in Abhängkeit von Mietdauer und
eheblichen weiteren Heizkosten / Einsparungen, sehe ich darin,
wie im Auto, das Heizungswasser mit Glysantin zu mischen. Je
nach Mischungsverhältnis gibt es dann bis zu ca,- 25°C keine
Probleme mehr mit einfrieren und du kannst die Heizung wann
immer du möchest ausschalten.

Hallo, nicht alle Dichtungen sind dafür geeignet also Vorsicht!!!

Sofern Wasser in den Leitungen ist, friert bei Temperaturen
über Null nix ein.

Merkwürdig, uns sind in Canada, bei Plusgraden, immer wieder Wasserleitungen, die nicht geschützt waren, eingefroren.

Na, dann friert es dort wohl über Null.

Hi Conrad.

Na, dann friert es dort wohl über Null.

Wasser friert genauso wenig über 0 °C ein, wie es nach oben regnet :wink:

Thermometer zeigen aber gern mal ein zwei Grad zu viel oder zu wenig an…

Schau Dir mal ein Phasendiagramm für Wasser an (z.B. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:stuck_out_tongue:hasendiagramme.png).

Grüße,
Grünblatt

Man kann bei 10 Grad plus Eis erzeugen, wenn man Pressluft entspannt.
Ähnlich ist es an Stellen, wo Rohrleitungen verlaufen und der Wind wie durch einen Ejektor bläst.

Täglich erleben das unsere eingeborenen Klempner in Deutschland, dass Rohre auf dem Dachzwischenboden einfrieren, obwohl es nicht fror.

Hi Conrad.

Man kann bei 10 Grad plus Eis erzeugen, wenn man Pressluft
entspannt.

Naja, dann hat die entspannte Luft aber keine +10 °C mehr und das Ventil, durch das die Luft entspannt wird, ergo auch nicht…
Klappt sicher auch bei 35 °C, wenn die Pressluft ordentlich gepresst war :wink:
Und da würdest Du ja auch nicht behaupten, dass sich Eis bei 35 °C bildet, oder?

Der Trick dabei ist ja, dass sich (reale) Gase beim Entspannen abkühlen.
Das ist der sog. Joule-Thomson-Effekt.
Bei Luft beträgt der etwa 0.25 K pro Bar Druckunterschied laut Wikipedia.

Ähnlich ist es an Stellen, wo Rohrleitungen verlaufen und der
Wind wie durch einen Ejektor bläst.

Erstens würde in diesem Fall die Luft erst verdichtet und dann entspannt werden, was den Heizkörper zuerst erwärmt und dann wieder kühlt und zweitens ist dieser Effekt sehr klein (s.o.) und vernachlässigbar, sofern es sich hier nicht um große Druckdifferenzen handelt und das tut’s bei einem natürlichen Luftstrom um nen Heizkörper nicht. Es klappt also nicht mit der Frostung, wenn die Luft selber wärmer als 0 °C ist.

Täglich erleben das unsere eingeborenen Klempner in
Deutschland, dass Rohre auf dem Dachzwischenboden einfrieren,
obwohl es nicht fror.

Wenn Wasser wärmer als 0 °C ist, friert es definitiv nicht ein!
Wie gesagt, sieh Dir einfach das Phasendiagramm an.

Grüße,
Grünblatt

Verdunstungskälte ?
Hallo,

Man kann bei 10 Grad plus Eis erzeugen, wenn man Pressluft
entspannt.
Ähnlich ist es an Stellen, wo Rohrleitungen verlaufen und der
Wind wie durch einen Ejektor bläst.

Da gibt es aber keinen Druck von mehreren Bar !!!

Täglich erleben das unsere eingeborenen Klempner in
Deutschland, dass Rohre auf dem Dachzwischenboden einfrieren,
obwohl es nicht fror.

Wenn überhaupt, dann könnte durch Verdunstung die Temperatur
abgesenkt werden. Dazu müßte es aber einiges an Feuchte geben,
was in Dachzwischenböden eher unwahrscheinlich ist oder es gibt
Löcher im Dach ?

Evtl. Kondenswasser, welches sich vorher angesammelt hat?
Wenn dann ordentlich trockene Luft kommt, verdunstet dieses
schnell wieder. Ist aber alles bischen an den Haaren herbeigezogen.

Wahrscheinlicher ist es, daß es doch etwas Frost gab.
Knapp unter Null reicht da, wenn durch den Luftzug fociert
ständig Wärme wegtransportiert wird.

Viele Thermometer hängen aber an Stellen, die wenig präsentativ
sind (z.B. dicht am Fenster).

Gruß Uwi

Mal kindgerecht :

Da steht ein altes Mietshaus. Vorn und hinten Türen. Alte Wasserleitungen gehen über Putz durch das Treppenhaus.
Im Winter, 2 Grad plus, stehen sämtliche Türen auf und es zieht wie blöd. Plötzlich sind die Leitungen eingefroren. Bei 2 Grad plus.

Ein anderes Haus. Man blickt morgens aus dem Fenster. Die Dachpfannen sind weiß gefroren. Das Außenthermometer zeigt aber plus.

Morgens steht man auf. Blickt auf das Außenthermometer und freut sich, plus. Geht zum Auto, sämtliche Scheiben dichtgefroren.
Die Straßen überall dort, wo es zieht, spiegelglatt.

Noch niemand erlebt???

Hi Grünblatt,

Wenn Wasser wärmer als 0 °C ist, friert es definitiv nicht ein!

das ist aber genau das Problem:
WIE die Wassertemperatur des stehenden Wassers im Heizungsrohr messen?

Gruß
BT

Hallo,

Mal kindgerecht :

genau so kommen deine Argumente wieder mal rüber :frowning:

Da steht ein altes Mietshaus. Vorn und hinten Türen. Alte
Wasserleitungen gehen über Putz durch das Treppenhaus.
Im Winter, 2 Grad plus, stehen sämtliche Türen auf und es
zieht wie blöd. Plötzlich sind die Leitungen eingefroren. Bei
2 Grad plus.

Eh ich nun aber physikalischen Gesetze über’n Haufen werfe
und annehme, daß Wasser bei +2°C auf Grund „feinstofflicher“
Veränderungen gefroren ist, gehe ich erstmal von etwas
nahe liegenderen Erklärungen aus.
Also z.B. Messfehler oder fehlerhafte Beabachtung (z.B. es war
vorher kälter als zum Zeitpunkt der Temperaturablesung).

Es soll ja gelegentlich auch vorkommen, daß sich die Wetterlage
ändert und die Temperatur innerhalb weniger Stunden um mehrere
Grad hoch oder runter geht.

Ein anderes Haus. Man blickt morgens aus dem Fenster. Die
Dachpfannen sind weiß gefroren. Das Außenthermometer zeigt
aber plus.

Na super :smile:
Mit der Logik müßte es dir jedesmal wieder wie ein Wunder
vorkommen, wenn du ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank holst
und dann feststellst, daß es auch 5min später nicht die gleiche
Temp. hat, wie das Zimmerthermometer anzeigt.

Morgens steht man auf. Blickt auf das Außenthermometer und
freut sich, plus. Geht zum Auto, sämtliche Scheiben
dichtgefroren.

Tja, ich habe z.B. ein Thermometer mit Min/Max-Speicherung.
da wundert mich sowas eher weniger.

Die Straßen überall dort, wo es zieht, spiegelglatt.
Noch niemand erlebt???

Ich will es dir trotzdem verraten, damit du nicht ganz dumm stirbst.
Der Effekt nennt basiert auf Trägheit infolge von unvermeidbarer
Wärmekapazität der Körper.

Bei nassen Gegenständen kann tatsächlich auch Verdunstungswärme
eine Rolle spielen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Verdunstung

Beachte auch das Verhältnis von
spezifische Wärmekapazität,Verdampfungswärme und Schmelzwärme !
http://de.wikipedia.org/wiki/Wasser_%28Stoffdaten%29

Gruß Uwi

1 Like