Abfindung bei Opel

Hallo zusammen,

anläßlich einer Diskussion im Bekanntenkreis. Kennt jemand von Euch Einzelheiten der Abfindungsregelung bei Opel. In diversen Quellen ließt man daß ein Arbeiter mit 30jähriger Zugehörigkeit 216000 € bekommen soll. Wie sieht das denn nach „unten“ aus? Wird das linear gehandhabt (also bei 20 Jahren 144000€, bei 10 Jahren 72000€) oder gibt es einen „Stufenplan“?

Hierzu noch eine weitere Frage. Ist es korrekt, daß Leute die eine Abfindung bekommen (haben) trotzdem noch in irgendeine Beschäftigungsgesellschaft wechseln können?

Danke und Gruß abi

Hallo zusammen,

anläßlich einer Diskussion im Bekanntenkreis. Kennt jemand von
Euch Einzelheiten der Abfindungsregelung bei Opel. In diversen
Quellen ließt man daß ein Arbeiter mit 30jähriger
Zugehörigkeit 216000 € bekommen soll. Wie sieht das denn nach
„unten“ aus? Wird das linear gehandhabt (also bei 20 Jahren
144000€, bei 10 Jahren 72000€) oder gibt es einen
„Stufenplan“?

Üblicherweise handeln das US-amerik. Firmen so:

Anzahl der Beschäftigungsjahre mal Faktor mal letztes Bruttogehalt ergibt die Abfindung. Gute bis sehr gute Faktoren sind 1,4 bis 1,5.

Bsp: Arbeitnehmer bei Opel verdient 3800 Euro mal 1,5 mal 30 Jahre dann bekommt er 171.000 Euro!!

Ich denke, das ist realistisch!

Show

Hierzu noch eine weitere Frage. Ist es korrekt, daß Leute die
eine Abfindung bekommen (haben) trotzdem noch in irgendeine
Beschäftigungsgesellschaft wechseln können?

Danke und Gruß abi

Hallo!

Arbeitnehmer bei Opel :verdient 3800 Euro mal 1,5 :mal 30 Jahre dann bekommt er :171.000 Euro!!

Für jemanden, der keine Familie zu versorgen hat, reicht der Betrag, ein beliebiges Studium durchzuziehen, aus lauter Jux und Dollerei zu promovieren, um sich dann ohne einen Cent Fördermittel oder Kredit eine eigene Existenz hinzustellen.

Wenn sich ein Unternehmen derart teuer tausender Mitarbeiter entledigt, ist das Ausdruck längerer Mißwirtschaft, die mit anderen Mitteln fortgeführt wird. Unter den Abgefundenen werden nach den Erfahrungen aus anderen Unternehmen überproportional viele Leistungsträger sein. Übrig bleibt eine Mannschaft mit erhöhtem „Tränenanteil“.

Gruß
Wolfgang

üppig ? Erst werden Steuern gezahlt…
Hallo.

Tja Leute, kauft bei Opel. Sooo schlecht stehen die Jungs ja tatsächlich nicht (mehr) da. Trotz des offenkundigen früheren Missmanagements, das man als Aussenstehender etwas eher ausmachen kann…
Was die Abfindung an sich angeht: von dem ausgezahlten Betrag geht erstmal die Hälfte wg. Steuern flöten, nach einem Jahr ein weiterer Teil. Von dem Rest darf man bis zum Rentenbeginn überwintern. Das weiss ich, weil ich einige Opeler kenne, die davon betroffen sind :,-( Ausserdem steht bei mir ein Opelwerk quasi vor der Haustür.
Sinnigerweise kann es auch passieren, dass es Leute gibt die freiwillig gehen wollen und nicht sollen und solche, die sollen, aber nicht wollen…
Naja, mögen die freiwillig Gehenden mit ihrer Abfindung glücklich werden.

mfg M.L. (kein Opelaner)

Hallo abi,

die Formel ist meines Wissens: Lebensalter x Betriebszugehörigkeit x Lohn / 25

(Macht das Beispiel 50 Jahre alt, 30 Jahre Opelaner, 3600 EUR Lohn => 216 000 EUR)

Wie Du siehst: Linear

Nebenbei: Opel ist sehr großzügig, nach Expertenmeinung ist ein Divisor von 70 üblich…

Grüße
Jürgen

Hi!

Was die Abfindung an sich angeht: von dem ausgezahlten
Betrag geht erstmal die Hälfte wg. Steuern flöten,

…aber auch nur, wenn die ein extrem hohes Einkommen haben - was bei 3.800€ brutto nicht der Fall wäre! Die Hälfte übrigens schon mal gar nicht! Das müsstest Du mir vorrechnen!

nach einem
Jahr ein weiterer Teil.

Wieso soll das so sein?

Von dem Rest darf man bis zum
Rentenbeginn überwintern.

Oder man sucht sich eine neue Arbeit…

Sinnigerweise kann es auch passieren, dass es Leute gibt die
freiwillig gehen wollen und nicht sollen und solche, die
sollen, aber nicht wollen…

Da das Angebot bei dieser Gewerkschaft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ALLEN Mitarbeitern gemacht wird, werden am Ende mit Abfindung vermutlich nur die gehen, die WOLLEN!

LG
Guido

Nochmal hallo.

Solange man nicht gerade selbst von der Sanierung der Opelwerke betroffen ist fällt es natürlich leicht, nur die Vorteile derselben zu sehen. Meine Google Suche (Opel Abfindung „nach Steuern“) brachte u.a. den Link http://www.rbi-aktuell.de/Wirtschaft/21122004-04/211… hervor. Wäre ja nochmal so schön, wenn man sich von der Abfindung auf die faule Haut legen könnte…

mfg M.L.

Einseitigkeit der Sicht…
Hi!

Solange man nicht gerade selbst von der Sanierung der
Opelwerke betroffen ist fällt es natürlich leicht, nur die
Vorteile derselben zu sehen.

Eine Abfindung in dieser Höhe hat nun mal nur Vorteile!
Ich gehe da gleich noch kurz drauf ein!

Meine Google Suche (Opel
Abfindung „nach Steuern“) brachte u.a. den Link
http://www.rbi-aktuell.de/Wirtschaft/21122004-04/211…
hervor. Wäre ja nochmal so schön, wenn man sich von der
Abfindung auf die faule Haut legen könnte…

Ich finde diesen Artikel reichlich unverschämt, da er einen Spitzensteuersatz suggeriert, der in dieser Höhe nicht existiert!

Kleines Rechenbeispiel:
Mitarbeiter, 50 Jahre alt, Steuerklasse III, keine Kinder, 43.200,- € brutto Jahreseinkommen (entspr. 3.600,-€/Mon.), seit 30 Jahren dabei, bekommt eine Abfindung iHv. 216.000,- € (ok, ich habe dieses Beispiel geklaut).

Er zahlt davon im ungünstigsten Fall (nämlich, wenn er zum 31.12. geht)

Lohnsteuer 65.700,--
Kirchensteuer 5.913,00
Soli 3.613,50
------------------------
Summe 75.226,50 entspricht gerundeten **34,83 %**
.
selbst bei Steuerklasse I ergibt sich
.
Lohnsteuer 85.195,--
Kirchensteuer 7.667,55
Soli 4.685,75
------------------------
Summe 97.548,30 entspricht gerundeten **45,16 %**

Die Kirchensteuern könnte man sich sparen (wenn man will), womit man die Prozente auf 32,09% bzw. 41,61% drückt!

Und jetzt zu den Vorteilen:
Erklär doch bitte mal den tausenden Mitarbeitern, die nicht bei Opel sind und täglich ihren Job verlieren, warum sie keinen müden Cent bekommen!
Oder versuche denen zu erklären, dass es eine Unverschämtheit ist, dass der o.g. Opelmitarbeiter nur 118.451,70 € (im ungünstigsten Fall) bekommt - immer vor dem Hintergrund, dass Dein Gegenüber gerade seinen Job verloren hat und keinen Cent bekommt!
Und selbst, wenn er eine übliche Abfindung bekommt, dann bewegt sie sich bei gleichen Vorzeichen in einer Höhe von 54.000,-€ brutto (das ist weniger als die Hälfte von dem, was der Opel-Mitarbeiter netto bekommt!!!)

Ich habe nichts dagegen, dass die Ex-Opelaner in spe so üppig abgefunden werden! Aber das Gejammere darüber geht mir ehrlich gesagt auf den Sack!

Womit übrigens immer noch nicht geklärt wäre, warum sie nach einem Jahr nochmal zur Kasse gebeten werden sollen!?

LG
Guido, der zwei Cousins hat, die (noch) bei Opel arbeiten

„Traue keiner Statistik…“

Der Umstand, dass GM ~1 Milliarde zum Personalabbau bereitmacht ist ein Anzeichen, dass für selbigen genug Geld da ist. Aber nicht um den Laden am Laufen zu halten…
Und was den Vergleich mit den „[…]tausenden Mitarbeitern, die nicht
bei Opel sind und täglich ihren Job verlieren[.]]“ angeht: erstens fällt es bei den betroffenen Firmen weniger auf (Opel will immerhin in grösserem Stil abbauen). Zweitens macht Opel/GM (vielleicht wg. erstens) für diese Sanierung genug Geld locker. Drittens ist es ein Zugeständnis von Missmanagement, wenn die Belegschaft die Fehler des Managements ausbaden muss. Viertens gilt die Formel Kündigung=Kündigung nicht: wer 'einfach so gefeuert wird (andere Faktoren wie Alter, Betriebszugehörigkeit mal ausgeklammert) hat schliesslich keinen Anspruch auf Abfindung. Und fünftens liegt es auf der Hand, dass je mehr MA ein Unternehmen hat, desto mehr MA auch 'freigesetzt werden können.
Und in welcher Höhe der Fiskus nach einem Jahr zuschlägt, habe ich ja nicht geschrieben. Diese Steuern können also durchaus nicht vorhanden sein…

Womit ich die derzeitige wirtschaftliche Situation nicht schönreden will, aber sich nur auf ‚die da oben‘ zu verlassen kann -mangels Vertrautheit mit der konkreten Situation, von der diese einfach schon zu weit weg sind- nicht gutgehen. Vielleicht sollte man doch mal wieder darüber nahdenken, dass Geld zum Ausgeben und nicht zum Sammeln in grösserem Stil da ist…

mfg M.L.

Keine Statistik!
Hi!

„Traue keiner Statistik…“

Meine Zahlen waren schlichte Fakten!

Der Umstand, dass GM ~1 Milliarde zum Personalabbau
bereitmacht ist ein Anzeichen, dass für selbigen genug Geld da
ist. Aber nicht um den Laden am Laufen zu halten…

Wäre es Deiner Meinung nach also besser, man würde den Laden in seiner jetzigen Form noch 5 weitere Jahre führen und die Mitarbeiter dann ohne Abfindung feuern?

erstens fällt es bei den betroffenen Firmen weniger auf

Kennst Du Siemens?

Drittens ist es ein Zugeständnis von
Missmanagement, wenn die Belegschaft die Fehler des
Managements ausbaden muss.

Das ist aber doch überall der Fall!

Viertens gilt die Formel
Kündigung=Kündigung nicht: wer 'einfach so` gefeuert wird
(andere Faktoren wie Alter, Betriebszugehörigkeit mal
ausgeklammert) hat schliesslich keinen Anspruch auf Abfindung.

Ich klammere nichts aus! Ich selbst wurde auch einmal „Opfer“ der Hammer Tabelle (last in, first out), genauso allerdings wie einige ältere Kollegen! Es gab keinen Sozialplan, somit auch keine Abfindungen (übrigens: ThyssenKrupp Konzern - kennst Du bestimmt auch)…
Jetzt müsstest Du mir lediglich erläutern, warum die Gleichung Kündigung = Kündigung unter den Gekündigten (nicht anderes merkte ich an!) nicht funktionieren soll!

Und fünftens liegt es auf der Hand, dass je mehr MA ein
Unternehmen hat, desto mehr MA auch 'freigesetzt` werden
können.

OK, dann nenne ich mal mit Siemens, ThyssenKrupp und der Deutschen Steinkohle AG gleich drei große Unternehmen, die in den letzten jahren im großen Stil freigesetzt haben, in denen es keine, bzw. nur eine übliche Abfindung gibt/gab!
Der einzige Unterschied ist, dass Opel ungewöhnlich hohe Summen zahlt!

Und in welcher Höhe der Fiskus nach einem Jahr zuschlägt, habe
ich ja nicht geschrieben. Diese Steuern können also durchaus
nicht vorhanden sein…

Darf ich Dich zitieren?
Was die Abfindung an sich angeht: von dem ausgezahlten Betrag geht erstmal die Hälfte wg. Steuern flöten, nach einem Jahr ein weiterer Teil.

Womit ich die derzeitige wirtschaftliche Situation nicht
schönreden will, aber sich nur auf ‚die da oben‘ zu verlassen
kann -mangels Vertrautheit mit der konkreten Situation, von
der diese einfach schon zu weit weg sind- nicht gutgehen.
Vielleicht sollte man doch mal wieder darüber nahdenken, dass
Geld zum Ausgeben und nicht zum Sammeln in grösserem Stil da
ist…

Da sind wir völlig einer Meinung!
Aber es ist nun mal Fakt, dass Opel Personal in großer Zahl freisetzt!
Die Tatsache, dass es mit einer ungewöhnlich hohen Abfindung geschieht, kann ich aber beim besten Willen nicht negativ bewerten!!!

LG
Guido

Hallo nochmal.

Also ich versuche immer beide Seiten der Medallie zu sehen.

Frage Nr.1: Warum werden Arbeitskräfte freigesetzt ?

  • für das Unternehmen unterqualifiziert (geworden)
  • zu wenig Gewinn aus dem Unternehmen
  • können nicht beschäftigt werden, da qualifiziertere Kräfte fehlen (Stichwort: ein Informatiker, der durch seine Arbeit rd. 10 Arbeitsplätze hält. Schon etwas her…)
  • um kurzfristig wieder in die Gewinnzone zu fahren
  • weil wichtige Kunden verloren gegangen sind
  • weil das Unternehmen unter Geldnot leidet
  • AN sind zu teuer geworden
  • *bitte Grund einsetzen*
    Man merkt, dass es DEN Grund, warum AN freigesetzt/nicht beschäftigt werden, einfach nicht gibt. Es sind fast immer mehrere.

Frage Nr.2: Wieso zahlt Opel höhere Abfindungen als andere ?

  • weil Opel auch höhere Gehälter zahlt, die rein rechnerisch höhere Abfindungen implizieren
  • weil GM/Opel was zur Imagepflege unternehmen will
  • weil man sich’s leisten kann
  • weil die freigesetzten AN schon längere Zeit im Betrieb sind
  • weil Opel mit der Sanierungsaktion einfach zu spät kam um billiger davonzukommen
  • *auch hier einen Grund einsetzen*
    Wäre ich ein Prophet, könnte ich sagen, dass auch hier durchaus EIN Grund vorliegt, WARUM Opel (besser gesagt: die Gewerkschaft) die Abfindungen so schmackhaft macht.

Darf ich Dich zitieren?
Was die Abfindung an sich angeht: von dem ausgezahlten
Betrag geht erstmal die Hälfte wg. Steuern flöten, nach einem
Jahr ein weiterer Teil.

Rein mathematisch gesprochen ist die leere Menge {} Bestandteil jeder Menge. In unserem Fall kann die Menge der Steuerzahlungen nach einem Jahr also die leere Menge sein *g*

Die Tatsache, dass es mit einer ungewöhnlich hohen Abfindung
geschieht, kann ich aber beim besten Willen nicht negativ
bewerten!!!

Ich auch nicht. Zumindest nicht, WENN man von dem übrigbleibenden Geld auch leben kann. Oder danach noch Arbeit findet…
Aber man muss doch auch mal sehen, dass auf die Abfindung auch Steuern zu zahlen sind. Oder dass Unternehmen unter dem Druck stehen, Gewinne einzufahren. Das die Methoden, die hierbei verwendet werden, nicht immer ganz sauber sind, dafür kann ich nichts. Aber dagegen :wink:

mfg M.L.

Hi!

Also ich versuche immer beide Seiten der Medallie zu sehen.

Das haltre ich aber hier für überflüssig!

Frage Nr.1: Warum werden Arbeitskräfte freigesetzt ?

Ich verstehe ja Deinen Antrieb, aber es ist müßig, darüber zu diskutieren! Sie werden freigesetzt. Punkt.

Frage Nr.2: Wieso zahlt Opel höhere Abfindungen als andere ?

Weil die Mitarbeiter mit ihren Streiks fast den halben Konzern lahmgelegt haben! Das war eine sehr eindrucksvolle Machtdemonstration (die mich zugegeben zum Grinsen brachte - da kam der Solidargedanke dann doch mal wieder in meinen Kopf), die mehr als nur eine leere Drohung war!

Rein mathematisch gesprochen ist die
leere Menge {} Bestandteil jeder Menge. In unserem Fall kann
die Menge der Steuerzahlungen nach einem Jahr also die leere
Menge sein *g*

Du bist ganz schon gemein, einem Nichtmathematiker solche Dinge um die Ohren zu hauen (obgleich ich tatsächlich verstanden habe, was da steht) :wink:

LG
Guido, der gerade merkt, dass das Ganze mit der ursprünglichen Frage so gar nichts mehr zu tun hat