Abgebrochener Schneidezahn

Hallo,

folgendes Problem: Bei meinem Sohn (9) ist bei einem Schulunfall der Schneidezahn knapp in der Mitte abgebrochen. Vorerst wurde vom Zahnarzt das Bruchstück so gut wieder angeklebt, daß man es erstens kaum sieht und zwietens es im Moment auch keine Probleme bereitet. Allerdings zweifle ich daran, daß diese Lösung lange halten wird. Mein ZA sagte mir, wenn es wieder abbricht, wird eine „Füllung“ draufgesetzt, auf lange Sicht wird aber irgendwann eine Krone drüber müssen. Gibt es noch andere Möglichkeiten? Und kann die Schulversicherung auf die kostengünstigste Lösung bestehen??? (Ist das schon eine Rechtsfrage? Wenn ja, sorry, ich will hier keine Rechtsberatung, ich will nur allgemein wissen, ob das gängige Praxis ist.)

Danke, Conny

Hallo Conny,

mir ist das mit 8 Jahren passiert. Allerdings ist nicht der halbe Zahn weg, sondern nur 1/4 bis 1/3. Die erste Füllung, die ich bekam (mit 10), brach ganz schnell wieder weg. Es war einfach zuviel Druck darauf. Mein Zahnarzt meinte damals, wenn ich 18 würde, könnte er den Zahn überkronen. Kurz: Die „kritische“ Zeit als Teenager „durfte“ ich dann so überstehen.

Von der optischen Beeinträchtigung abgesehen, machte der Zahn nicht die geringsten Probleme. Als ich denn 18 war, hatte ich mich so daran gewöhnt, dass ich keine Krone mehr wollte und mich allen Vorschlägen diverser Zahnärzte verweigerte. Erst als der Zahn mit Ende 30 ein Loch hatte und eine Füllung benötigte, füllte meine damalige Zahnärztin auch gleich die Lücke teilweise auf. Dabei ist es bis heute geblieben. Eine Krone kommt da erst drauf, wenn es medizinisch notwendig ist.

Deshalb würde ich an Euerer Stelle erst mal nichts überstürzen. Vielleicht habt Ihr auch Glück und könnt das Problem mit Hilfe einer Füllung lösen oder die angelebte Ecke hält länger als gedacht.

Viele Grüße

Anne

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… schnipp …

Bei meinem Sohn (9) ist bei einem
Schulunfall der Schneidezahn knapp in der Mitte abgebrochen.

Servus Conny,
wenn er wirklich in der Mitte abgebrochen ist, hat es entweder den ‚‚Nerv‘ (Pulpa‘ für die G’scheiten) erwischt, oder die Bruchfläche ist knapp davor. Das ist das eigentliche Problem. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, in der nächsten Woche eine Vitalitätsprobe (meist mit Kältespray) zu machen. Wenn Dein Sohn die Kälte spürt, laßt den Zahn in Ruhe! Nur, wenn das Fragment wieder abgehen sollte (heutzutage eher unwahrscheinlich) - neu nachdenken. In ca. einem Jahr die Vitalitätsprobe wiederholen und vorsichtshalber röntgen lassen, weil es im Zahn, und um den Zahn herum zu Um- und Abbauerscheinungen kommen kann.

Wenn der Nerv absterben sollte, sind alle Maßnahmen der Zahnerhaltung gut und richtig. Prinzip: der eigene Zahn ist das beste Implantat.

… schnipp …

Und kann die Schulversicherung auf die kostengünstigste Lösung bestehen???

Nach meiner Erfahrung machen die Schul-Unfallversicherungen selten Probleme. Wichtig ist da allerdings, daß von der Schule eine formelle Unfallmeldung erfolgt, damit es bei der Versicherung überhaupt einen ‚Vorgang‘ gibt, wenn Dein Sohn vielleicht in zehn Jahren eine Krone brauchen sollte.

Kai

Hallo Kai,

danke für die Antwort. Der Nerv ist tatsächlich wohl nicht beschädigt, aber der Zahn hat wohl Risse, die sich weit höher ziehen, als die Bruchstelle liegt. Mein ZA sagt, abwarten. Mit Glück hält er durch, wenn wir Pech haben, dann kann eigentlich noch alles passieren, vom Absterben bis zum Rausfallen. Witzigerweise (es passierte freitags, als alle ZAe der Gegend schon geschlossen hatten) lag das Bruchstück, von dem ich nicht glaubte, daß es anzuflicken wäre, das ganze Wochenende hier trocken rum. Es war schneeweiß, als wir Montag morgens beim ZA waren. (ja, es gibt einen Notdienst am WE, aber die Auskunft war dort, man kann nix machen, wenn er keine Schmerzen hat, soll ich bis Montag warten) Nun sah das Ganze, als es angeklebt war, recht seltsam aus. Und am nächsten Morgen war nix mehr zu sehen, die Farbe hat sich komplett wieder angepasst. Er hat zum Glück auch keine Schmerzen. Nun kann man für den Moment eigentlich nur noch die Daumen drücken…

LG, Conny

PS: Der Unfall wurde gemeldet, es liegt auch schon eine Bestätigung der Vers. vor.

Hallo Anne,

danke für deine Antwort. Neeee… so ganz ohne würde ich ihn nicht rumlaufen lassen. Es sieht echt zum Fürchten aus. (mein persönliches Empfinden)

Ich hoffe auch, daß es eine Weile hält, denn was Dauerhaftes kann man erst machen, wenn sein Gebiß vollständig ist und sein Kiefer nicht mehr wächst (meine ich so verstanden zu haben beim ZA)

Ist eben Mist, ein Zahn wächst leider nicht nach… eine gebrochene Nase wäre wohl das geringere Übel gewesen, aber das kann man sich ja nicht aussuchen.

LG, Conny

Hallo Conny,

man kann, wie gesagt, auch mit Kunststoff ein Teil ansetzen und so verboten sieht das dann auch nicht aus. Der Vorteil ist, dass das schon bei Kindern geht. Wenn man so etwas hat, dass ganz gut hält, gewöhnt man sich daran und fragt sich später, warum man eine aufwenige Krone machen lassen soll. Gerade wenn man die Knutsch- und Flirtphase zwischen 14 und 17 ohne Krone überstanden hat :wink:.

Und ehrlich gesagt, eine schlecht zusammengewachsene Boxer-Nase wäre mir persönlich nicht lieber. Abgesehen davon, dass das bestimmt viel schmerzhafter ist. So eine Nase ist doch viel dominierender und größer! Gerade ein Junge sieht mit sowas leicht wie ein Schläger aus und hinterlässt einen gewaltätigen Eindruck.

Also Kopf hoch! Mit etwas Glück hält das angeklebte Stück und der Zahn macht keine Probleme.

Viele Grüße

Anne

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off topic

Gerade wenn man die Knutsch- und Flirtphase zwischen 14 und 17
ohne Krone überstanden hat :wink:.

Servus Anna,

Deinen ‚Therapieempfehlungen‘ kann ich nur zustimmen, was Deine psycho-sozialen Perspektiven anbelangt, wünsche ich dem Buben, und auch Dir :wink:, eine etwas längere Dauer dieser Phase.

Kai

Aufbewahrung ausgeschlagener Zähne / Zahnfragmente
Hallo Conny,

Witzigerweise (es passierte freitags, als alle ZAe der Gegend
schon geschlossen hatten) lag das Bruchstück, von dem ich
nicht glaubte, daß es anzuflicken wäre, das ganze Wochenende
hier trocken rum. Es war schneeweiß, als wir Montag morgens
beim ZA waren. (ja, es gibt einen Notdienst am WE, aber die
Auskunft war dort, man kann nix machen, wenn er keine
Schmerzen hat, soll ich bis Montag warten) Nun sah das Ganze,
als es angeklebt war, recht seltsam aus. Und am nächsten
Morgen war nix mehr zu sehen, die Farbe hat sich komplett
wieder angepasst.

Grund dürfte die Austrocknung gewesen sein. Ein „trockener“ Zahn wird heller. Hat er dann wieder den normalen Feuchtigkeitsgehalt wie im Mund üblich angenommen, passt sich die Farbe wieder an.

Besser ist es natürlich, wenn ein ausgeschlagener Zahn - oder ein Zahnfragment, wie in Eurem Fall - feucht aufbewahrt wird. Optimal sind sog. „Zahnrettungsboxen“, die viele Schulen in ihrem Erste-Hilfe-Bestand haben, und die es auch bei Apotheken zu kaufen gibt.
Das Zweitbeste ist H-Milch.
Den Zahn bzw. das Fragment nicht vorher „putzen“, sondern so einlegen, wie es ist.

Dies nur für künftige (hoffentlich seltene) Fälle …

Die Aussage, dass man bei einer Zahnfraktur am Wochenende nur etwas macht, wenns weh tut, finde ich übrigens ziemlich leichtsinnig … denn wenn die Bruchstelle in der Nähe des Zahnnervs liegt, kann sich bis Montag durchs Dentin schon eine Infektion eingeschlichen haben.

Lieben Gruß
Dantis

Hallo Kai,

die erste Zeit ist die sensibelste. Danach ist man selbstbewußter und macht sich weniger Gedanken wegen solcher „Makel“.

Außerdem hat man mit 18 die Wahl. Wenn man bis dahin nicht darüber weg ist, kann man den Zahn immer noch überkronen. Bis 17 läufst Du unfreiwillig so herum, danach kannst Du es ändern. Das ist der Unterschied.

Viele Grüße

Anne

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