Abhängigkeit von Nasenspray
Hallo,
Du fragst nach ähnlichen Erfahrungen…kann ich Dir nur von mir erzählen:
Vorgeschichte: Ungesunde Ernährung, zuviel Rauchen, zuviel gefeiert, kaum Schlaf, unzufrieden mit meinem Lebensstil, nachläßig mit mir umgegangen (kein Sport, keine frische Luft) (ca. halbes Jahr). Dannn:
April 96: Erkältung
Mai 96: 2 Erkältungen => letztere führte zu einer Bronchitis (sehr hohes Fieber). Diese dauerte und zog sich hin => 1. Mal Antibiotika
Mai bis Dez. 96: jeden Monat 2 mal hohes Fieber, Dauerschnupfen bekommen, weitere 8 Antibiotiktherapien, seit
Juni 96: erstes Mal Olynth Nasenspray, da keine Luft mehr bekommen. Nachts gar kein Schlaf mehr möglich war (Erstickungsangst)…Durch das ewige durch den Mund Atmen: Kehlkopfentzündung. 6 Wochen keine Stimme!!
Juni bis Dez 96: ununterbrochen, jeden Tag Olynth Nasenspray, zum Schluß alle 2 Stunden 2 Sprühstöße in jedes Nasenloch. Und schön weiter geraucht.
Dez. 96: das erste Mal Kortisonsnasenspray. Alle 2 Stunden benutzt, da inzwischen EINZIGE Möglichkeit, dann mal durch die Nase atmen zu können.
=> Olynth darf/sollte mann ja schon nur ganz kurze Zeit anwenden. Es enthält einen Stoff, der die Schleimhäute abschwellen läßt, aber das fatale daran ist, daß diese sich daran gewöhnen und sich die Schwellungen nicht mehr von selber zurückbilden.
Dez.96 bis Jan. 97: weitere 2 Antibiotiktherapien, immer noch viel Fieber, Bronchitis, inzwischen Pneumonie (hat man erst später im Krankenhaus Ende Feb. 97 herausgefunden).Da ewig kaputt und müde, angst vor der Nacht (keine Luft) => Schlaftabletten angefangen zu nehmen.
Jan. 97: erste ambulante OP unter Vollnarkose => Nasenmuschelverkleinerung, Septumbegradigung (war Schwachsinn, DAS hätten sie sich sparen können, wurde auch hinterher zugegeben)
In der 2. der auf die OP folgenden Nachuntersuchungen: Im Nasenrachenraum Pflaumengroßen Tumor gesichtet (per Endoskop). Beschluß: sofortige 2. OP, um den zu entfernen.
Feb. 97: (1 1/2 Wochen nach der 1. OP): 2. OP ambulant, Vollnarkose. Weitere Nasenmuschelverätzung, Tumorentfernung.
=> Die Zeit danach: Wieder Kehlkopfentzündung, da durch die Tamponade in der Nase, Verkrustung pipapo immer noch kein Luftholen möglich war.
März 97: Tumoruntersuchung ergab eine Diagnose V.a. Non-Hodgkin-Lymphom. => Hämatologiestation KKH. 5 Wochen.
Dort wieder Nasentropfen bekommen, da ich immer noch nicht wieder Atmen konnte (allerdings Nasivin 0,2 % für Kiddis). Durch die ständige Antibiotiktropfgeschichte im KKH => weggehen der Bronchial- und Pneumoniebeschwerden.
Heimlich weitergeraucht am KKH - eingang.
Dann Apr. 97: gleich weiter eine Etage tiefer auf den HNO-Station. Verdacht hatte sich nicht richtig bestätigt. B- und T-Zellenvermehrung im Tumor gesichtet, aber keiner Krebsart zuzuordnen. Die ganzen Nasentropfen hatten das Nasen-Rachen-Gewebe dermaßen geschlaucht, verätzt und die natürliche Immunabwehr kaputt gemacht. Und mein ungesunder Lebenstil kam ja auch noch dazu => Immunschwächung.
Dann psych. völlig am Ende ( logo *g*) und im Mai97 für 8 Wo. ins Sanatorium geschickt worden.
Atmung wurde immer besser. Man hatte mir bei der 3. OP lt. Angaben ca 2/3 der Nasenschleimhäute weggenommen, alle Polypen r/l ausgeräumt. Fazit meiner neuen HNO-Ärztin hier unten, als sie mit dem Endoskop reinschaute: „Oh…*räusper*…bei Ihnen in der Nase kann man ja Fußball spielen, so ausgeräumt ist es da…“
*gg*
Aber ich kann wieder atmen (muss aber jeden Tag seitdem Naseplege machen und Panthenolcreme in die Nase schmieren, sonst wird es so trocken da drinnen, dass es sehr weh tut…) und bin sehr sehr froh, daß ich die Op noch habe machen lassen.
Mein Fazit:
NIIIIIIIIIEEEEEE wieder Nasenspray, außer Meersalzspray, dieses aber nur, wenn die Nase innen nicht entzündet ist. Atmen kann ich jetzt immer,sogar bei dem fettesten Schnupfen bekommen ich NORMAL
…Luft! Ein Wunder!
Und natürlich gesund leben, Sport machen…das hat sich jetzt schon ganz lange eingebürgert. Zwischendurch hatte ich dann mal eine Wobenzymkur gemacht, würde ich heute auch wieder machen, da die Pillen echt entzündungshemmend wirken und immunstärkend wirken. Nur: wenn man eh ungesund lebt und nicht auf sich achtet, nützt gar nichts. Überhaupt nichts.
Und wenn ich Nasenspray lese/höre mache ich innerlich ein Kreuz…Mir hatte die damalige HNO-Ärztin auch immer und immerwieder Olyth mitgegeben. Es sei das „kleinere“ Übel", meinte sie (das größere war - und da hatte sie absolut Recht: ich bekam keine Luft mehr!)
Tja, Zwickmühle. Heute würde ich mich gleich operieren lassen. Aber sowas weiß man ja vorher nicht, wenn man es nicht selber erlebt hat…und natürlich von vornherein gesünder Leben.
Also:
Risikolos ist das überhaupt nicht, was Dein Freund da macht und meine Erfahrungswerte hast Du. Alernative ist natürlich Individuell. Hoffe, ich konnte Dir/ihm damit helfen.
Liebe Grüße
Bettina
(…inzwischen vor Gesundheit strotzend
)