Abi-Abbruch, was nun?!

Hi alle zusammen,

meine beste Freundin hat das 2. Halbjahr im 2. Semester geschmissen und die Schule verlassen, weil sie in ihrem Leistungskurs Politikwissenschaft auf dem Zeugnis 0 Punkte gekriegt hat (fragt mich nicht wie sie das geschafft hat, eine sehr lange Geschichte). Jedenfalls hat sie bereits die 12. wiederholt und nun ist sie von der Schule weg.
Ihr Vorhaben ist es eine Ausbildung zu machen, jedoch sind ihre Eltern da anderer Meinung… und ganz ehrlich! Ich stimme ihren Eltern vollkommen zu.
Sie soll ihr Abitur nachmachen, weil sie weißgott nicht dämlich ist, sie hat wirklich das Zeug dazu und es wäre eine Verschwendung ihr nicht diese letzte Chance zu geben.

Die Idee war eine Abendschule zu besuchen, jedoch ist die Vorraussetzung mind. 3 Jahre berufstätig gewesen zu sein.
Sie mit ihren 19 Jahren ist es jedoch nicht und 3 Jahre warten, ist auch scheiße. Eine andere Möglichkeit wäre eine Privatschule bei der man aber ca 100-200 Euro zahlen muss.
Nun meine Frage.
Gibt es eine weitere Möglichkeit sein Abi nachzuholen, obwohl man bereits 1 mal wiederholt hat.
Vielleicht gibt es ja Institutionen bei denen man tagsüber arbeitet und nachmittags seinen Abi nachholt… naja ihr wisst was ich meine und suche!

Gruß
Vegas

Hallo,

was spricht dagegen, wenn sie sich jetzt erstmal eine Ausbildungsstelle sucht und dann im Anschluss daran ein Jahr lang das Fachabi macht?

Gruß

Samira

meine beste Freundin hat das 2. Halbjahr im 2. Semester
geschmissen

Die Formulierung „2. Halbjahr“ entspricht der Formulierung „2. Semester“ - ich gehe trotzdem davon aus, dass du wohl meinst, dass sie die Schule freiwillig im zweiten Halbjahr der 12. Klasse verlassen hat. Oder wurde sie auf Grund ihrer Null Punkte gegangen?

Im Zweifelsfall ist aber doch auch nichts gegen eine Berufsausbildung einzuwenden - wer eine Ausbildung macht ist ja nicht dämlich! Gibt genug Abiturienten, die eine Berufsausbildung machen.
Das einzige, was sie jetzt wirklich nicht machen sollte ist gar nichts machen.

Gruß Andreas

Die Formulierung „2. Halbjahr“ entspricht der Formulierung "2.

hahahahaha!!! Ja sorry… bin durchn Wind.

wer eine Ausbildung macht ist ja nicht dämlich!
Gibt genug Abiturienten, die eine Berufsausbildung machen.

Gibt aber auch leider genug Abiturienten, die genau dieser Auffassung sind… :smile: Irgendwie armselig…

Wenn - und das kann ich von hier aus nicht beurteilen - die Motivation für einen weiteren Schulbesuch nicht ausreicht, dann ist jede alternative Form, das Abitur nachzuholen, wieder zum Scheitern verurteilt. Warum überhaupt dieses Streben nach dem Abitur. Wenn es nicht zum Erreichen eines bestimmten Berufes notwendig ist, sollte man von dem „das braucht man“ Abstand nehmen. Eine „klassische Ausbildung“ stellt einen guten Einstieg ins Berufsleben dar. Hier bieten sich durch Fort- und Weiterbildung sehr gute Chancen, die Karriere erfolgreich zu gestalten. Und selbst, wenn das Herz (aus welchen Gründen auch immer) daran hängt, auch noch das Abitur zu schaffen, dann ließe sich das später immer noch angehen. Ein Einstieg ins Berufsleben mit Abitur, ist nicht automatisch besser oder erfolgreicher. Was zählt, ist die Motivation.

Hallo, ich denke auch, sie sollte sich eine Ausbildung suchen (aber auch dazu gehört Berufsschule mit Politikunterricht, sollte sie sich bewusst sein, falls es was persönliches war)
Alternativ wäre evtl das FSJ oder FÖJ Freiwilliges Soziales/ökologisches vereinzelt auch kulturelles Jahr etwas für Sie, dann noch ein oder zwei Kinder kriegen und die Anforderungen fürs Abendgymnasium sind erfüllt. (ok vielleicht nicht optimal, aber immerhin auch ein Weg)
Oder falls sie politisch dennoch interssiert st (ZU interessiert)sind vielleicht auch entwicklungshilfe uä. Projekte was für sie um erst mal einen klaren Kopf zu bekommen und einen Abstand aus den gedanklich starren Verhältnissen des Elternhauses zu bekommen.
Oder sie macht irgendwas, wofür man keine bestimmte Schulbildung braucht, sondern nur das Quäntchen Glück und Hartnäckigkeit, zB. ein Jounalistisches Praktikum/Volontariat oder sie sucht sich einen der diversen Berufe aus, die man auch ohne Abi und staatlich geregelte Ausbildung machen kann (Heilpraktiker, Politiker, Künstlerischer Bereich)Auch Beamtin im mittleren Dienst ist drin, gibt ne breite auswahl und ist was klassisches.

Gruß Susanne

Die Motivation wird da sein oder ich prügel es ihr ein xD
Nein Spaß. Also durch diesen Abbruch stehen in ihrem Lebenslauf nun 3 versäumte Jahre, d.h. sie hat 3 Jahre lang praktisch „nichts getan“.
Außerdem ist ihr relativ schlechtes Abgangszeugnis der 12. Klasse (nicht ihr hervorragendes Zeugnis aus der 10.) ihre neues Bewerbungsmittel.
Soll einer mal unter solchen Bedingungen versuchen einen anständig Job zu finden. Ihr versteht hoffentlich nun, dass sie ihr Abitur einfach nachholen MUSS.

Gruß

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Hallo Vegas,

ich kann ehrlich gesagt den Druck den ihr auf sie ausübt NICHT nachvollziehen. Glaubst du ihre Noten werden besser, wenn sie jetzt das Abi machen SOLL obwohl sie NICHT WILL?

Sie ist doch wohl alt genug selber zu entscheiden was sie machen möchte!!! Was soll dieser Druck und das einmischen eurer seits? Das finde ich echt heftig.

Gruß

Samira

Hallo, wenn sie in der Zeit in mehr als einem Fach derart abgesackt ist, dann mag da vielleicht noch ganz was anderes dahinterstecken. Und was hindert sie daran das andere Zeugnis mitbeizulegen und damit deutlich zu machen „ich bin nicht doof, habs aber dennoch nicht geschafft und will nun einen zweiten Anlauf nehmen“
Bisher gings hier ja nur um eine 0 in Politik.
Das geht beispielsweise auch, indem man eine politisch andere Einstellung als der Lehrer hat oder vorher anders getrimmt ist (bei mir waren es von der ersten Stunde an aufm FAchgym 4 Punkte durchgehend – weil ich keine Ahnung von der CDU- Parteigeschichte hatte, da ich vorher eine SPD-Lehrerin hatte und die Frechheit besass, zu sagen „Tut mir leid, das ist in meiner alten Schule nicht sehr ausführlich behandelt worden, gegründet wurde sie dannund dann, mehr weiß ich nicht, darf ich alternativ wesentliche Stationen der SPD-Parteigeschichte aufzählen“).
Mit einem durchgehend schlechten Zeugnis nimmt sie aber auch keine andere Schule, allenfalls eine private.
Vielleicht hab ihr ihr schon vorher zu großen Druck gemacht (Mit so einem tollen Zeugnis schaffst du auch noch das Abi und kannst studieren, los mach…)auch dadurch kann die Leistung absacken. Oder sie hat derzeit ganz andere Probleme, kann man von hier ja nicht beurteilen ; wie ist ihr Gesamteindruck? hat sie eine energische Ausstrahlung a la „jo wir schaffen das“, Ziele, Lebens-Pläne, Ideen was sie gerne mit ihrem Leben anstellen will ODER hängt sie insgesamt derzeit durch, grübelt vor sich hin und scheint zu nichts wirklich Lust zu haben, funktioniert nur noch (dann mach ich eben eine Ausbildung, damit ihr Ruhe gebt), ist im weitesten Sinn lebens-müde, da könnte dann auch eine handfeste Depression oä. psychische Krankheit hinterstecken, das macht ihr mit eurem Puschen dann nur noch schlimmer

Also lasst sie einfach mal machen und fragt sie allenfalls was sie sich denn so vorstellen könnte. Ihr könnt sie motivieren, aber nicht anschieben. Sie sollte schon selber den Weg wählen dürfen und selbst mit einem schlechten Zeugnis gibts neben steinigen u. glatten auch leichtere Wege ohne oder mit anderen Zugangsvorraussetzungen.

Gruß Susanne

ODER hängt sie insgesamt derzeit durch, grübelt
vor sich hin und scheint zu nichts wirklich Lust zu haben,
funktioniert nur noch (dann mach ich eben eine Ausbildung,
damit ihr Ruhe gebt)

Genau so ist ihre Einstellung zur Zeit…

Also lasst sie einfach mal machen und fragt sie allenfalls was
sie sich denn so vorstellen könnte.

Ja ich weiß, ich pushe sie auch überhaupt nicht.
Ich sage ihr ja ständig, mach das was dich wirklich interessiert… da kommt der Erfolg von ganz allein.
Motivieren versuch ich sie auch ständig, auch wenn es nicht immer klappt :stuck_out_tongue:
Aber ansonsten sind deine Beiträge sehr aufschlussreich. Danke.

Hallo Vegas,

ich kann ehrlich gesagt den Druck den ihr auf sie ausübt NICHT
nachvollziehen. Glaubst du ihre Noten werden besser, wenn sie
jetzt das Abi machen SOLL obwohl sie NICHT WILL?

Sie ist doch wohl alt genug selber zu entscheiden was sie
machen möchte!!! Was soll dieser Druck und das einmischen
eurer seits? Das finde ich echt heftig.

Ich find es heftig, dass du so über uns urteilst.
Mein Ziel ist es nicht ihr Druck ein zu pferchen. Ich sag ja nicht, dass sie UNBEDINGT Abitur machen muss, denn ich halte ihr auch andere Möglichkeiten vor.
Susanne hat z.B. sehr viele nette Alternativen vorgelegt, die find ich jut^^

Gruß
Vegas

Moin

Also lasst sie einfach mal machen und fragt sie allenfalls was
sie sich denn so vorstellen könnte.

Ja ich weiß, ich pushe sie auch überhaupt nicht.
Ich sage ihr ja ständig, mach das was dich wirklich
interessiert… da kommt der Erfolg von ganz allein.

Aber wenn sie auch sonst derzeit eher in nem Depritief ist, dann weiß sie vielleicht noch gar nicht was sie interessiert. Vielleicht muss sie sich erst selber darüber klar werden. Mancherorten gibts dafür so Kurse zur Berufsorientierung oder Coachings. erst mal muss sie mit sich selbst ins reine kommen, wissen wo sie steht, bevor sie neu starten kann. Schick sie zum Arbeitsamt, die kennen solche Anbieter und bezahlen sowas oft auch oder bieten auch selbst solche Seminare an.

Motivieren versuch ich sie auch ständig, auch wenn es nicht
immer klappt :stuck_out_tongue:

Die frage ist, ist es wirklich ein fein dosiertes motivieren oder ein Drängeln, so wie du hier rüberkommst, wirkt es eher wie ein drängeln.
Das ist eben kontraproduktiv. Hilfe zur Selbsthilfe ist angesagt.

Versuch allenfalls mal herauszukitzeln welche Bereiche sie interessieren oder auch gar nicht interessieren. Dazu machst du dann keine konkreten vorschläge sondern sagst ihr allenfalls wo sie sich informieren kann, wenn es sie wirklich interessiert. Das ist das maximum was du tun solltest. Ansonsten sag ihr, dass du sie auch ohne Abi magst, unterstütze sie, wenn sie von sich aus was gefunden hat, was ihr gefallen könnte (schlag ihr zB. vor dann, wenn sie einen Berufswunsch äussert, darin ein Prakikum zu machen)
Gib ihr also eher Halt, damit sie sich nicht von einem Berg von zuerledigenden dingen erschlagen fühlt, begegne ihr nicht mit Vorwürfen sondern positivgestimmt.

Und lass sie auch mal ausreden, was sie derzeit bedrückt, denn sichhängenlassen und alles als „ist doch egal“ schleifen lassen bringt sie nicht nur nicht weiter, sondern ist auch ein Zeichen dafür, dass sie sich nicht mit ihren eigenen Ängsten beschäftigen will.

Ausserdem kann auch mehr dahinterstecken: was ist also passiert, dass sie in der Schule nicht hinterherkam, gab es evtl ein auslösendes Ereignis oder etwas was ihre Frei(Lern)zeit auffraß.
Wenn sie dahinterkommt, was ihre Probleme sind, kann sie ihnen für jene neuen Wege ausweichen. Wenn sie nur einfach so, unvorbereitet, in eine Ausbildung einsteigt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie wieder scheitert.
Evtl braucht sie dafür eben auch professionelle Hilfe.

Gruß Susanne

Ich reagiere so heftig, weil ich ein Posting von dir zu diesem Thema hier gelesen habe, dass du leider ziemlich schnell wieder gelöscht hast. Aus diesem Posting von dir ging ZIEMLICH deutlich hervor wie du über die ganze Sache denkst und dass du nicht gerade zimperlich wärst, würde sie sich gegen die von dir genannten Möglichkeiten entscheiden.

Gruß

Samira