Hallo,
da sich ein deutsches, wöchentlich erscheinendes Nachrichtenmagazin aus dem Burda-Verlag in gewohnt einseitiger Weise dem Thema annimmt, wollte ich mal fragen, ob es eigentlich echte, objektive Vergleiche zwischen den Abiturprüfungen der einzelnen Bundesländer gibt.
Also Experten: Wer kann mir Daten/Studien/Beweise liefern?
Eigentlich wäre hier schon meine Frage zu Ende, jedoch gestattet mir noch ein paar Gedanken…
Gerade hier in Bayern ist man ja so besonders stolz auf sein anspruchsvolles Abitur. Mir als „Zugereistem“ wird daher auch heute noch - trotz offensichtlich gutem Studium und beruflichem Erfolg - vorgehalten mein Abitur sei im Vergleich zu bayerischen Standards kaum des Namens würdig.
Abgesehen mal davon, dass mir die Menschen Leid tun, deren größtes Erfolgserlebnis anscheinend ein bestandenes Abitur ist (so als wäre dies die größte Herausforderung des Lebens), frage ich mich, wie viel ist hierbei wirklich nachprüfbar und wie viel ist einfach nur Gerede, welches schließlich nicht wahrer wird nur weil es oft wiederholt wurde.
Wenn ich mir jedenfalls einige bayerische Abiturienten ansehe, bezweifle ich, dass hier der Anspruch wirklich so viel höher ist. Im Studium konnte ich jedenfalls keine Unterschiede zwischen bayerischen, baden-württembergischen und Abiturienten anderer Bundesländer feststellen. Im Gegenteil, gerade das selbstständige Arbeiten und Lernen fiel den Bayern meist besonders schwer.
Vielleicht existiert auch gar kein echter belastbarer Vergleich.
Schließlich dürfte es sehr schwer zu definieren sein, was ein gutes und was ein schlechtes Abitur ist.
Geht man z.B. nach der Durchschnittsnote oder richtet man sich nach der Art und Zahl der geprüften Fächer oder bewertet man die Zahl der Abiturienten, die später im Studium bzw. Beruf erfolgreich sind? Man könnte auch die Schwierigkeit des geprüften Stoffes untersuchen, oder aber die Fähigkeit der Schüler unbekannte Alltags-Fragestellungen zu lösen.
Jedes dieser Kriterien wäre allerdings nur bedingt aussagekräftig.
Wird z.B. bei der Einteilung ins Gymnasium nach der Grundschule schon ordentlich (aus)gesiebt, so erhält man natürlich im Durchschnitt „bessere“ Abiturienten, dies bedeutet aber natürlich nicht, dass das Abitur deswegen „besser“ wäre.
Gruß,
Sax
P.S.: Ist ein altgriechische Hexameter zitierender Schüler „besser“ als einer der verhandlungssicher französisch spricht?