Ablehnung private Krankenkasse

Hallo,
gesetzlich ist jeder verpflichtet, versichert zu sein - H. liegt nun bereits die zweite Ablehnung einer PKK vor.
Der zweite Antrag gestaltete sich dazu als schlichweg schikanös.

Die Ablehnungsgründe sind jeweils sowas von lächerlich, dass H. sich fragt, ob weitere Anfragen bei anderen PKK’s überhaupt noch lohnen (ist nämlich jedesmal ein gewaltiger Akt, ca. 6 Seiten Anträge und jedes Vers.unternehmen stellt andere Fragen) oder kann H. es gleich ganz bleiben lassen, weil er mittlerweile in einer Art schwarzen Liste geführt und damit eh von keiner PKV mehr genommen wird?

Die Schwierigkeiten bestehen darin, dass H. bei seiner Frau nicht mitversichert werden kann, sein Gewinn (als Selbständiger) aber bei weitem nicht ausreicht, um sich eine gesetzliche KV zu leisten („nebenberuflich“ geht nicht, da 40 - 50 Stunden/Woche) und nach seiner Kündigung am 31.12.10 mit den abgelehnten Anträgen -die sich jeweils ewig hingezogen haben- bereits mehr als 6 Monate vergangen sind.

Ist ein Experte unter euch, der diese Situation bewerten und einen Tipp geben kann, wie weiter vorgegangen werden könnte?

Danke, Helge

Hallo,
ich gehe mal davon aus dass auch wirklich die hauptberufliche Selbständigkeit seitens der GKV-Kasse geprüft wurde.
Wenn dem so ist, dann fallen mir als GKV-Experte keine Ratschläge in diesem Falle ein außer einer Menge kritische Fragen und Bemerkungen, aber dafür ist dieses Forum nicht da.
Tatsache ist, dass, wenn sich keine PKV findet die GKV-Kasse rückwirkend ab Ende der Familienversicherung zuständig ist und man sich deshalb den „hohen“ Beitrag als Selbständiger leisten muss, ob das die Tätigkeit hergibt oder nicht.
Die sechs Monate spielen hier keine Rolle, denn es besteht Pflicht zur Versicherung.
Gruss
Czauderna

Hallo,
PKV sind nur unter bestimmten Voraussetzungen zu einer Aufnahme verpflichtet; diese liegen hier nicht vor. Einen Vorwurf kann hier nur dem/den Vermittlern gemacht werden - die nachfolgende(n) Ablehnungen - das muss ein guter Vermittler bei Antragsaufnahme erkennen! (Dieser Hinweis hilft leider nicht…)Übrigens, wenn dem Fragesteller der GKV- Beitrag zu hoch ist…dann ist die PKV nach meiner Auffassung auch nicht die richtige Lösung. Es bleibt nur der von Günter Czauderna erwähnte Weg.
Gruß J.K.

und nach seiner Kündigung am 31.12.10 mit
den abgelehnten Anträgen -die sich jeweils ewig hingezogen
haben- bereits mehr als 6 Monate vergangen sind.

Ist ein Experte unter euch, der diese Situation bewerten und
einen Tipp geben kann, wie weiter vorgegangen werden könnte?

Der fiktive Selbstständige ist komplett auf dem Holzweg:
Zum einen ist die GKV erst dann wirksam gekündigt, wenn der GKV die Anschlußversicherung nachgewiesen wurde. Da das nicht passiert ist (weil es keine Anschlußversicherung gibt) ist der fiktive Selbstständige wahrscheinlich immer noch GKV- Mitglied, mit auch rückwirkender Beitragspflicht.

Zum anderen ist die PKV über lange Zeiträume fast immer teurer als die GKV.

Hallo,

zur Versachlichung:

Es gibt in Deutschland 42 PKV und ca. 500 Makler, die alle diese 42 PKV vermitteln. Man ist schlecht beraten, einen Makler zu beauftragen, der nur 3 oder 4 PKW im „Angebot“ hat.

Bei den ca. 500 Maklern wird erst dann ein Vertrag unterschrieben, wenn die Zusage einer PKV vorliegt und nicht wie hier beschrieben, Antrag unterschreiben lassen und dann monatelange „Hängepartien“.

Bei den „kleinen“ Maklern ist es leider häufig so, dass diese versuchen, die Aufnahmekriterien der einzelnen PKV zu „umgehen“ oder den Kunden „beschönigen“, in der Hoffnung, dass die PKV dies nicht erfährt.
Wenn man berücksichtigt, dass ein Versicherungsvertreter für die Vermittlung einer PKV mindestens 8 Monatsbeiträge als Provision erhält, kann man dies evtl. nachvollziehen.

Gründe, welche zur Ablehnung geführt haben könnten sein:

  • Das selbständig ausgeführte Gewerbe des Kunden wird von der PKV nicht akzeptiert (einige PKV wollen z.B. keine Handelsvertreter, Imbissbuden, Nagelstudios, Kosmetikstudios etc.),

  • die Bonitätsüberpfüng ist negativ gewesen,

  • es liegen gesundheitliche Gründe vor,

  • der Kunde wurde bei der PKV schon einmal von einem anderen Versicherungsvertreter mit anderen Angaben angebotenb.

Eine „schwarze Liste“ wird nicht geführt.

Hinweis: Werbeeinblendungen von PKV’s: hier kann man Kontaktdaten eintragen, diese „Kontakte“ werden an Versicherungsvermittler verkauft und dieser bemüht sich dann auch um eine PKV für den Kunden, denn der Vermittler hat dafür bereits Geld bezahlt.

Schönen Tag noch.

Nun, zuerst muss einmal geklärt werden welchen Status der gute Mann hat. ALG I oder II, selbständig, wie ist seine Frau abgesichert. Erst dann ist eine qualifizierte Aussage GKV Pflicht, Familienversicherung, freiwillige GKV oder PKV möglich. Alter und Vorversicherungsverlauf spielt ebenfalls eine Rolle als auch im Fall PKV die Frage nach Gesundheit und Bonität. Wenn es denn PKV sein soll, besteht die Möglichkeit einer anonymisierten Anfrage bei mehreren Gesellschaften, das erledigt im Regelfall ein Makler.
Auf jeden Fall besteht Versicherungspflicht und das letzte System ist zur Aufnahme verpflichtet ist. Anhand der Informationen ist keine weiterführende Aussage ohne die eingangs erwähnten Informationen möglich.

Hallo,

zur Versachlichung:

Wenn man berücksichtigt, dass ein Versicherungsvertreter für
die Vermittlung einer PKV mindestens 8 Monatsbeiträge als
Provision erhält, kann man dies evtl. nachvollziehen.

verbreiten Sie hier bitte nicht einen solchen Unsinn!!!

Gruß
tycoon

Hallo!

Eigentlich wurde alles Wichtige gesagt, aber ein paar Nachschläge jucken mir in den Fingern:

>einen Makler zu beauftragen, der nur 3 oder 4 PKW im „Angebot“ hat.

Also jemand der nur „3 oder 4 PKW“ im Angebot hat ist gar kein Makler, sondern ein Autohändler - und zwar ein verdammt kleiner :smile:)

>Es gibt in Deutschland 42 PKV und ca. 500 Makler, die alle diese 42 &gt:stuck_out_tongue_winking_eye:KV vermitteln.

Mir scheint das Problem des Herrn H. war weniger ein quantitatives als ein qualitatives. Ich kenne Vertreter, die nur eine einzige PKV-Gesellschaft im Angebot haben, die ihn aber nicht in eine so jämmerliche Lage gebracht hätten.

Es zeigt sich mal wieder, daß gute Versicherungsberatung drei Aspekte hat:

  1. Qualifikation (incl. Erfahrung)
  2. Unabhängigkeit
  3. Integrität

Sich auf einen Aspekt zu beschränken ist keine Versachlichung, sondern Stimmungsmache.

>ein Versicherungsvertreter für die Vermittlung einer PKV mindestens
>8 Monatsbeiträge als Provision erhält,

Mindestens und Vertreter?? Also ich kenne etliche Vertreter die träumen davon …

>Hinweis: Werbeeinblendungen von PKV’s: hier kann man Kontaktdaten >eintragen, diese „Kontakte“ werden
>an Versicherungsvermittler verkauft und dieser bemüht sich dann auch >um eine PKV für den Kunden, denn
>der Vermittler hat dafür bereits Geld bezahlt.

Gewagte These - ich würde eher mal im Freundes- und Bekanntenkreis rumhören, ob jemand einen guten Berater kennt. Aber Vorsicht: Nicht jeder der meint gut beraten worden zu sei, ist es auch. Am besten mehrere Berater (Makler oder Vertreter) konsultieren, dann kann man sich besser ein Bild machen wer vertrauenswürdig ist und wer nicht.

Übrigens gerade wenn man einem Makler gegenüber erwähnt, daß man sich auch von einem Vertreter beraten lassen will - und umgekehrt, gegenüber dem Vertreter erwähnt, daß man auch einen Makler konsultieren will, erhält man sehr schnell einen Eindruck, wie es um die Integrität des Kollegen bestellt, ist. Der Makler der Vertreter pauschal schlecht macht (obwohl die allermeisten Makler selbst mal als Vertreter gestartet haben) und der Vertreter, der statt die Vorteile seines Status zu verdeutlichen, lieber Voruteile gegen Makler schürt, dürfte wenig vertrauenswürdig sein…

>Zum anderen ist die PKV über lange Zeiträume fast immer teurer als die GKV.

Also ich bin nun 25 Jahre privat versichert - bisher habe ich so Daumen mal Pi 50.000 EUR eingespart - ohne Zinsen. Und ein Ende der Sparzeit ist nicht in Sicht.

ABER: Es ist richtig, daß die Entscheidung sorgfältig überlegt werden muss. Da gibt es viele Pros und Contras - eine Abwägung die ein guter Berater auch unterstützen sollte. Gerade ein offensichtlich finanziell noch recht schwacher Selbständiger wie H. ist in der GKV wohl erst mal besser aufgehoben.

>ich gehe mal davon aus dass auch wirklich die hauptberufliche Selbständigkeit
>seitens der GKV-Kasse geprüft wurde.

Ich würde eher vermuten, daß H. sich bisher noch gar nicht von seiner Krankenkasse hat beraten lassen. Natürlich sind die Kollegen dort auch nicht ganz unparteiisch - aber wenn mein Verdacht zutrifft, würde ich H. empfehlen schleunigst dort einen Termin zu machen.

Genrell kann man einem wie dem H. nur empfehlen: Suchen Sie sich einen guten Berater, der möglichst alle drei o.g. Anforderungen erfüllt. Auf die von man-nehme-an erhobene Anforderung, daß dieser alle Versicherer berücksichtigen muss würde ich aber verzichten. Es spricht nichts dagegen, wenn ein Berater hier eine Vorauswahl trifft - solange er sie objektiv und im Kundeninteresse trifft. Wenn der Berater natürlich seine Empfehlungen danach auswählt wer die höchst Provison zahlt … aber das kann auch bei dem Makler passieren, der 42 Alternativen im Angebot hat!

>und man sich deshalb den „hohen“ Beitrag als Selbständiger leisten muss,
>ob das die Tätigkeit hergibt oder nicht.

Für mich stellt sich die Frage ob man eine selbständige Tätigkeit weiter verfolgen muss, die nicht mal den Mindesbeitrag (für Selbständige) in der GKV hergibt. Aber da sind wir dann beim Thema Unternehmensberatung - die H. offensichtlich auch dringend nötig hätte.

Uuups - ist ja wieder lang geworden, sorry und Gruss
Conrad