Hallo Chili,
Warum hast Du es ihr nicht erlaubt? Vermutlich wolltest Du in
Ruhe Dein Gespräch führen. Du hast bereit vorhergesehen, dass
der Becher umkippen wird (hätte das Gespräch unterbrochen und
Dein Kind und Boden wären nass gewesen).
Wie bereits unten geschrieben: ihr Ziel mit einem Becher ist, eine Pfütze zu machen um darin zu patschen. Sie kann ihn unfallfrei tragen - wenn sie das möchte. Ihr Ziel ist das aber nicht ^^ Bei uns wird gegessen und getrunken am Tisch - mit Wasser wird im Bad und im Garten gespielt.
Das hast Du
unterbunden und dann hat sie gequängelt, was Du durch die
Ablenkung unterbinden wolltest (um das Gespräch fortzuführen).
Hättest Du ihr auch etwas angeboten, wenn ihr alleine Zuhause
gewesen wärt und es gleich Zeit gewesen wäre zum baden,
schlafen gehen, essen oder raus gehen?
Ja, hätte ich, zumal ich Lamiantboden habe. Ich hätte, genau wie bei meinen Eltern, dass sie nicht damit herumlaufen darf, ihn ihr weg genommen, weil sie ihn freiwillig nicht herausrückt, der Wunsch nach Pfütze ist einfach zu groß (kann ich ja nachvollziehen, ist ja auch einfach was Tolles). Damit sie sich nicht hineinsteigert (und das kann sie gut, lange und ausdauernd) würde ich sie überall, auch zu Hause mit ihrer Aufmerksamkeit auf etwas Anderes lenken wollen. Denn ich möchte nicht, dass sie sich (wie du weiter unten ja auch schön beschrieben hast) derart reinsteigert, dass es anfängt, negativ belastet zu werden. Und je müder sie ist, umso größer besteht da die Gefahr.
Er kennt Dich und hat dich vermutlich in verschiedenen
Situationen beobachtet und sein Urteil daraus gezogen.
Vielleicht hat er aber auch durch das Gespräch diese
Beobachtung benutzt, um Dir Dein eigenes Verhalten (Dir
gegenüber) zu zeigen.
Ja, ich fand seine Bemerkung ja auch positiv 
Nein, das stimmt schon - Ablenkung und Entspannung ist für
alle Beteiligten besser als Fixierung und Anspannung, jedoch
muss man das letztere auch erleben - nur das Positive sollte
überwiegen. Wenn man aber das Negative nicht erleben darf,
dann „erkennt“ man das Positive nicht mehr (so gut).
Doch, doch, ich lasse ihr manchmal den Frust. Ich finde es wichtig, dass Kinder mit Frust und auch Langeweile umgehen lernen. Wenn sie möchte, tröste ich sie, wenn nicht, lasse ich sie sich auch mal ärgern/weinen. Meist ist das von kurzer Dauer und damit ist es gut. Bei dem Becher mit Wasser wäre das kein kurzes Ding gewesen, das kenne ich ja schon
Sie ist da sehr vehement und versucht es immer wieder. Sie hat einen starken Willen und Charakter, was ich als sehr positiv empfinde.
Wie eingangs geschrieben - ich denke es gibt da keine klare
Grenze, sondern es ist ein Gefühl. Und ja, ich finde es ist
durchaus eine Überlegung wert! Das ist ja gerade deshalb ein
so spannendes Feld, weil es nicht so klar abgegrenzt sein
kann.
Wenn Du ein Problem damit hast, Frust auszuhalten, dann kannst
Du das an Dein Kind weitergeben oder Du kannst konsequent
versuchen es eben nicht zu tun (weil Du Dich deren bewusst
bist) - Du kannst Dich aber auch von Deinem Kind abgrenzen und
sagen, dass Dein Problem nichts mit Deinem Kind zu tun hat und
jede Situation neu bewerten - aushalten oder ablenken, je
nachdem was gerade angesagt ist.
hm, wie ist meine Frustrationsschwelle… mal überlegen. Ich versuche, frustrierende Sachen möglichst schnell zu klären, auch, wenn manchmal ruhen lassen sinnvoll wäre.
Ich ertrage recht viel, aber je näher mir jemand steht, umso schneller möchte ich die Sache geklärt haben.
Sonst empfinde ich mich als recht gelassen, was Situationen im Alltag angeht. Wird eben der Plan geändert. Bei einer Zugfahrt von 5 Stunden mit zusätzlich 5 Stunden Verspätung habe ich im letzten Zug sogar gelacht, konnte ja nicht mehr anders laufen
. Nein, im Alltag frustriert mich so schnell nichts.
Danke für deine Gedanken,
lg, Dany