Abschiedsrede bei Jobwechsel

Hallo,
wie könnte man eine Abschiedsrede während eines kleinen Ausstandes (ca. 20 Personen) formulieren? Sie sollte kurz und knackig sein.

Der Betroffene nimmt nach 6 Jahren aufgrund des schlechten Betriebsklimas (Konkurrenzkampf/Intrigen) das Angebot eines anderen Standortes des gleichen Unternehmens wahr.
Es soll in der Rede nicht geheuchelt werden dass alles perfekt war aber natürlich soll auch keine schmutzige Wäsche gewaschen werden.

Wie könnte man den Grund des Wechsels diplomatsch mit gewissem Witz durchklingen lassen, so dass die ehemaligen Mitarbeiter zum Nachdenken ihres Miteinanders angeregt werden und man trotzdem gut in Erinnerung bleibt? Super wenn jemand eine Idee hätte!

Viele Grüße, Lola24

Lieber MOD: falls nicht das richtige Brett, bitte verschieben!

Hallo Lola24,

der Anspruch in Ehren, und ich helfe generell gern bei Formulierungen. Aber ich würde davon abraten, den moralischen Zeigefinger zu heben – so sehr er auch angebracht sein mag.

1.) Der Betroffene wechselt innerhalb des Unternehmens, und erfahrungsgemäß wird auch standortübergreifend geredet.

2.) Wenn überlegt werden muss, wie man es formulieren könnte, dann wird der Grat zwischen positiver Erinnerung und Kritik (Annahme: aufgrund mangelnder Rede-Erfahrung) extrem schmal und gefährlich.

3.) Wenn bisher kein Umdenken eingesetzt hat, dann wird es auch in Zukunft kaum geschehen. Dafür braucht es einsichtige, engagierte Teamleader. Denn das Team ist nur so gut, wie es das Verhalten von oben vorgelebt bekommt.

4.) Wenn ein (Annahme) einfacher Angestellter nach oben den Finger erhebt, geht es in der Regel nicht gut. Das soll nicht heißen, dass ich Duckmäusertum empfehle – aber es ist vergebene Liebesmüh und kommt oben nicht gut an.

Meine Empfehlung: Kompetenz betonen, die guten Dinge betonen und sagen, auf welche Tätigkeiten man sich bei der neuen Stelle freut.

Einen schönen Tag noch und Grüße
sgw

Hallo schwarzgrauweiss,

vielen Dank für die Antwort, das klingt alles sehr schlüssig und trifft den Nagel auf den Kopf. Das hat Stil scheint die beste Lösung zu sein.

Ich beneide und bewundere Menschen, die vor Publikum unvorbereitet frei sprechen können, was dann auch noch Sinn ergibt. Für einen eh schon aufgeregten „Nichtredner“ stellt das schon eine kleine Herausforderung dar und bedarf etwas Planung.

Nochmals danke und viele Grüße,
Lola24

Hallo Lola,

Der Betroffene nimmt nach 6 Jahren aufgrund des schlechten
Betriebsklimas (Konkurrenzkampf/Intrigen) das Angebot eines
anderen Standortes des gleichen Unternehmens wahr.

ich sag es jetzt mal frei raus: Wenn der Laden so scheiße war, würde ich auf jede Abschiedsrede verzichten. Es wird eh niemanden interessieren was du zu sagen hast. Lob haben die anscheinend nicht verdient und Kritik wollen sie nicht hören.

Ich würde die engsten Kollegen, die mit denen ich mich gut verstanden habe, mal Abends zum Essen einladen und gut is.

MfG
Stephan

ich sag es jetzt mal frei raus: Wenn der Laden so scheiße war,
würde ich auf jede Abschiedsrede verzichten.

Ich würde die engsten Kollegen, die mit denen ich mich gut
verstanden habe, mal Abends zum Essen einladen und gut is.

Das geht leider nicht: Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß das A- **** von heute schon morgen der Vorgesetzte im anderen Betriebsteil wird…

Ich würde die Abschiedsrede mit diplomatischer Wortwahl halten. Insbesondere würde ich lediglich positive Aspekte anbringen, und negative Aspekte komplett weglassen.
Ich würde die Abschiedsrede sehr auf meine eigene Tätigkeit beziehen, und Werbung für mich selber machen.

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Ergänzung
Mache einfach mit der Rede auf sachliche Art Werbung für Dich. Stelle Dich als erfolgreichen Aufsteiger dar. Die Rede ist vor Arbeitskollegen. Private Sticheleien haben da nix verloren!

Sinngemäß (bitte umschreiben, falls die Anwesenden keine Kollegen, sondern Mitarbeiter waren):

Die Zusammenarbeit mit Euch hat mir super gefallen. Besonders gern erinnere ich mich an die Projekte 1,2 und 3, welche wir zusammen zu dem tollen Erfolg geführt haben. Was war das für ein Erlebnis, als beim Projekt GF1 die Kolbenrückzugsfedern 1 Tag vor Abnahme beim Kunde implodiert sind, und wir alle in Nachtschicht gemeinsam neues Beryllium gesponnen haben! Oder als Peter in den Kabelschacht gekrochen ist, um den Schleimspringer zu fangen :wink:.

Ich habe jetzt ein super Angebot vom Standort X erhalten, welches ich einfach nicht ablehnen kann. Die hier gesammelte Erfahrung kann ich dort optimal anwenden, und gleichzeitig viel Neues bewegen.

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hi Lola.
nun, zum einen könntest du auch überlegen das per mail rumzusenden…ich meine „deine wahrheit“ der dinge.

wenn du wirklich den mut hast, zu sagen ,was vorgefallen ist, würd ich das auch tun…was war ist , muss wahr bleiben und ob der eine oder andere dich irgendwo anders wieder trifft oder dein chef sein wird, wäre mir egal. wahrheiten und fehlverhalten der anderen klar auszusprechen, kann auch respekt einbringen.

aber sicherlich bringt es rein nix, wenn du beleidigend wirst oder frustriert rüberkommst.

sage doch sinngemäss, dass du dich für einen wechsel entschieden hast - zumindest auch deswegen zu suchen begonnen hast, weil dir der umgang mit manchen kollegen sehr zu denken gegeben hat…und dass DU deswegen nicht die richtige für diese Firma warst.

aber eben, so was kannste nur sagen ,wenn du sachlich bleibst und dich selbst im zaum hast…wenn du jemand bist, der sowieso vor anderen kaum ein wort rausbekommst, mach es per mail, FALLS es dir etwas bringt…oder geh halt einfach so weg.

gruss
living free

Mache da bitte nicht!

nun, zum einen könntest du auch überlegen das per mail
rumzusenden…ich meine „deine wahrheit“ der dinge.

wenn du wirklich den mut hast, zu sagen ,was vorgefallen ist,
würd ich das auch tun…was war ist , muss wahr bleiben

An den Threaderöffner:
Mache genau das bitte nicht auf der Abschiedsrede!

Es ist unterstes Niveau, im Job dem Mund zu halten und alles mitzumachen, und dann beim Weggang den Mund aufzureißen und nachzutreten!
Mut wäre gewesen, im Job aktiv an Verbesserungen mitzuwirken. Hinterher schlaue Sprüche abzulassen, kommt nie gut an!

Ein professionelles Verhalten (nämlich mit der Rede das Bild vom erfolgreichen Jobwechsler aufzubauen, und Werbung für Dich selber zu machen) bringt viel mehr! Private Emotionen kannst Du im kleinen Kreis von geachteten Kollegen zeigen!

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Hi,

nun, zum einen könntest du auch überlegen das per mail
rumzusenden…ich meine „deine wahrheit“ der dinge.

wenn du wirklich den mut hast, zu sagen ,was vorgefallen ist,
würd ich das auch tun…was war ist , muss wahr bleiben und ob
der eine oder andere dich irgendwo anders wieder trifft oder
dein chef sein wird, wäre mir egal. …

Lola wechselt nicht die Firma, sondern nur den Standort. Soll sie sich da selber ein Ei legen?

Ich würde gar keine Rede halten, sondern in der Abteilung eine Lage Butterbrezeln oder Ähnliches ausgeben und das war’s.

Gruß S

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Hallo Erdbeerzunge,
vielen Dank für die Tipps, ich sehe es genauso und trete bestimmt nicht nach. Ich werde mich kurz und neutral halten und versuchen einen Dank unterzubringen. Für die gute Zusammenarbeit wäre nicht ehrlich aber mir wird schon was einfallen.
Ich hab übrigens ständig versucht, das Miteinander zu stärken. Meine Schlichtungsversuche hatten nur leider mäßigen Erfolg und man läuft Gefahr, dabei selbst ins Getriebe zu geraten. Es ist auch nicht so dass ich nun total verbittert bin aber wenn die eigentliche Arbeit zur Nebensache wird dann läuft was schief. Deshalb der Wechsel.

Viele Grüße, Lola

Hi Guter Mann,
das wär cool und mir das Allerliebste aber leider werden ein paar Worte erwartet.
Grüße Lola