Abschluss Arbeitszeugnis bei Betriebsschliessung

Hallo liebe Leute,

wenn der Betrieb schliesst und alle gehen müssen, kann man ja schlecht so Sachen wie: „wir bereuen seinen Weggang ausserordentlich bla bla … … verlieren dadurch eine schwer ersetzbare Fachkraft blabla …“ zum Abschluss schreiben.

Was könnte man stattdessen schreiben um die o.g. Infos rüberzubringen? Vor dem Endsatz mit den üblichen Glückwünschen für den weiteren Lebensweg?

Und wie formuliert man das mit der Betriebsschliessung am besten? B.z.w. wenn die Betriebsschliessung kurz bevor steht, die ganze Welt davon erfährt, der Mitarbeiter aber vor dem Schliessungstag einen neuen Job findet und geht? D.h. er verlässt die Firma auf eigenen Wunsch, es wäre aber unglaubwürdig, dass eine Firma, von der zumindest alle AG im Umkreis von 200 km bald wissen, dass und warum sie schliesst, große Worte des Bedauerns oder Unersetzbarkeit von Mitarbeitern äussert …

Ich hoffe, dass war nicht zu wirr und bedanke mich schon mal im Voraus für alle Anregungen.

Liebe Grüße

Ama

Ich hoffe, dass war nicht zu wirr und bedanke mich schon mal
im Voraus für alle Anregungen.

das, nur mit einem „s“, natürlich! so viel zeit muss sein!

Hallo,

ich empfehle Dir das Studium von http://www.arbeitszeugnis.de . Viele Formulierungen sollen nicht das aussagen, was man als Otto Normalverbraucher direkt versteht, sondern bestimmte Formulierungen werden benutzt um, wie in einem Geheimcode, bestimmte Botschaften zu transportieren.

Insofern mußt Du vorsichtig sein Aussagen in Arbeitszeugnissen allein nach dem gesunden Menschenverstand zu beurteilen.

wenn der Betrieb schliesst und alle gehen müssen, kann man ja
schlecht so Sachen wie: „wir bereuen seinen Weggang
ausserordentlich bla bla … … verlieren dadurch eine schwer
ersetzbare Fachkraft blabla …“ zum Abschluss schreiben.

Wie man es konkret formuliert ist die eine Sache. Die andere ist: die benutzte Formulierung sollte, nein muß (aus Deiner Sicht), zum Ausdruck bringen daß der Anlaß der Weggangs in der Insolvenz des Unternehmens liegt. Das garantiert Dir eine „unbefleckte Weste“ wenn Du dich mit dem Zeugnis bewirbst, denn es wird offenbar daß leider die Firma pleite ging, nicht aber Du die erste warst, die bei einer Schrumpfung der Firma freigesetzt wurde (weil Du am wenigsten nützlich warst…).

Und wie formuliert man das mit der Betriebsschliessung am
besten? B.z.w. wenn die Betriebsschliessung kurz bevor steht,
die ganze Welt davon erfährt, der Mitarbeiter aber vor dem
Schliessungstag einen neuen Job findet und geht? D.h. er
verlässt die Firma auf eigenen Wunsch, es wäre aber
unglaubwürdig, dass eine Firma, von der zumindest alle AG im
Umkreis von 200 km bald wissen, dass und warum sie schliesst,
große Worte des Bedauerns oder Unersetzbarkeit von
Mitarbeitern äussert …

Es ist durchaus kein Nachteil wenn sich ein Mitarbeiter aktiv um einen neuen Job bemüht und ggf. schon vor dem Ende der einen Firma in einer neuen beginnt. Was sollte daran stören?

Auch wenn Du bis zum letzten Tag im alten Betrieb warst wirft das in keiner Weise ein schlechtes Licht auf Dich.

Und wenn Du dich in ein paar Jahren anderswo bewirbst weiß sowieso keiner mehr wann die alte Firma dicht gemacht hat. Aber wie gesagt: Ich sehe sowieso nicht warum Du als Mitarbeiterin in ein schlechtes Licht gerätst wenn Deine Firma traurigerweise aufgeben muß.

Gruß,

MecFleih

Hallo liebe Leute,

Was könnte man stattdessen schreiben um die o.g. Infos
rüberzubringen? Vor dem Endsatz mit den üblichen Glückwünschen
für den weiteren Lebensweg?

Auszug aus einem realen Arbeitszeugnis nach betriebsbedingter Schließung eines Standortes und Kündigung aller AN.

„Das Arbeitsverhältnis endet zum xx.xx.xx aus betriebsbedingten Gründen aufgrund der Betriebschließung am Standort xxxxxxx.
Wir bedauern dies, danken für die langjährige und erfolgreiche Tätigkeit von Frau xxxxxx und wünschen ihr für die Zukunft beruflich und persönlich alles Gute und weiterhin viel Erfolg“

Noch Fragen?

Gruß bobesch

nöö, keine weiterne fragen. aber herzlichen dank, bobesch!

gruss

ama

„Das Arbeitsverhältnis endet zum xx.xx.xx aus
betriebsbedingten Gründen aufgrund der Betriebschließung am
Standort xxxxxxx.
Wir bedauern dies, danken für die langjährige und erfolgreiche
Tätigkeit von Frau xxxxxx und wünschen ihr für die Zukunft
beruflich und persönlich alles Gute und weiterhin viel Erfolg“

Noch Fragen?

Gruß bobesch

Hallo MecFleih,

ich empfehle Dir das Studium von http://www.arbeitszeugnis.de

danke. die kenne ich schon fast auswenig. und die ist wirklich klasse! habe auch dort schon im forum gepostet. ausserdem habe ich noch ein paar professionelle zeugnisse als vorlage.

Wie man es konkret formuliert ist die eine Sache. Die andere
ist: die benutzte Formulierung sollte, nein muß (aus Deiner
Sicht), zum Ausdruck bringen daß der Anlaß der Weggangs in der
Insolvenz des Unternehmens liegt.

der witz ist, die sind gar nicht insolvent. schliessen einfach und verteilen die aufgaben der mitarbeiter im grosskonzern. sozusagen, grosskonzern schliesst tochter gmbh und lässt filiale in billig-land die arbeit machen. das geht.

Das garantiert Dir eine
„unbefleckte Weste“ wenn Du dich mit dem Zeugnis bewirbst,
denn es wird offenbar daß leider die Firma pleite ging, nicht
aber Du die erste warst, die bei einer Schrumpfung der Firma
freigesetzt wurde (weil Du am wenigsten nützlich warst…).

zum glück geht es nicht um mich. ich helfe einem freund sein zeugnis zu basteln, weil die neuen personaler mengenmässig und fachlich (sogar rechtschreibmässig) ziemlich überfordert sind und sie zumindest vorlagen von den mitarbeitern haben wollen.

Es ist durchaus kein Nachteil wenn sich ein Mitarbeiter aktiv
um einen neuen Job bemüht und ggf. schon vor dem Ende der
einen Firma in einer neuen beginnt. Was sollte daran stören?

nix. war nur eine möglich situation im zusammenhang mit dem hinweis, dass man aus diesem grund, schlecht im zeugnis stehen haben kann, dass die den weggang sehr bereuen, wenn jeder weiss, dass und wie die den weggang der belegschaft verursacht haben.

Auch wenn Du bis zum letzten Tag im alten Betrieb warst wirft
das in keiner Weise ein schlechtes Licht auf Dich.

auch klar. und wie gesagt, zum glück trifft es mich (noch?) nicht.

Und wenn Du dich in ein paar Jahren anderswo bewirbst weiß
sowieso keiner mehr wann die alte Firma dicht gemacht hat.
Aber wie gesagt: Ich sehe sowieso nicht warum Du als
Mitarbeiterin in ein schlechtes Licht gerätst wenn Deine Firma
traurigerweise aufgeben muß.

nee, nee, alles klar. war auch nicht so gemeint. nur, dass ich das eben so formuliere, dass es klar ist, wie es zum „ausscheiden“ (aus der firma) kam und dass grosse mitleidsbekundungen seitens des ag wohl eher für eine bewerbung zum jetzigen zeitpunkt eingeweihten ziemlich unglaubwürdig vorkommen wird. normalerweise bedauert der ag im endsatz ja den weggang seiner fachkraft, in dem fall will er sie ja alle weghaben, obwohl er es nicht müsste (auch wirtschaftlich nicht.) also, sollte aus dem zeugnis schon hervorgehen, dass es eine betriebsschliessung war, aber auch, dass der mitarbeiter eine exzellente fachkraft ist, deren verlust normalerweise wehtun würde … klar, kommt das auch aus dem werdegang und den bewertungen seiner leistung, arbeistweise, verhaltensweise etc. zum ausdruck. nur, wie gesagt, mit dem endsatz habe ich noch schwierigkeiten. vermutlich werden wir ein „zwischenzeugnis“ produzieren, da er ja mit bewerben ja nicht bis zum end-tag warten will.

danke, noch mal. bin offen für jede weitere denkanregung.

viele grüße

ama

Hallo,

nix. war nur eine möglich situation im zusammenhang mit dem
hinweis, dass man aus diesem grund, schlecht im zeugnis stehen
haben kann, dass die den weggang sehr bereuen, wenn jeder
weiss, dass und wie die den weggang der belegschaft verursacht
haben.

nee, nee, alles klar. war auch nicht so gemeint. nur, dass ich
das eben so formuliere, dass es klar ist, wie es zum
„ausscheiden“ (aus der firma) kam und dass grosse
mitleidsbekundungen seitens des ag wohl eher für eine
bewerbung zum jetzigen zeitpunkt eingeweihten ziemlich
unglaubwürdig vorkommen wird. normalerweise bedauert der ag im
endsatz ja den weggang seiner fachkraft, in dem fall will er
sie ja alle weghaben, obwohl er es nicht müsste (auch
wirtschaftlich nicht.) also, sollte aus dem zeugnis schon
hervorgehen, dass es eine betriebsschliessung war, aber auch,
dass der mitarbeiter eine exzellente fachkraft ist, deren
verlust normalerweise wehtun würde

Ich denke hier machst Du es Dir aber zu kompliziert.

Es ist für einen Arbeitnehmer und auch einen zukünftigen Arbeitgeber letztlich ziemlich egal warum der Mitarbeiter jetzt die alte Firma verläßt. Es interessiert insofern als es natürlich einen Unterschied macht ob man wegen Fehlleistungen rausgeschmissen wurde oder selber geht um sich zu verbessern (oder hier: mindestens seinen Standard zu halten).

Aber es interessiert insofern nicht als es nichts zur Sache tut ob oder warum die Firma in Deutschland dicht macht. Das Zeugnis muß nur einen Eindruck von diesem Mitarbeiter geben, aber nicht die Motivation oder das Gebaren des alten Arbeitgebers erklären.

In ein gutes Arbeitszeugnis gehört eine Formulierung des Bedauerns einfach hinein. Ob das „nach Menschenverstand“ die reale Sachlage trifft oder nicht ist wenig relevant.

Insofern bleibt es dabei, was ich schon im ersten Posting geschrieben habe: formuliere das Zeugnis am besten nach den gängigen und bekannten Formulierungen. Ob die einem Otto Normalverbraucher realistisch erscheinen ist dabei nicht so wichtig…

Schöne Grüße,

MecFleih

herzlichen dank nochmal, mecfleih!

Ich denke hier machst Du es Dir aber zu kompliziert.

und ich denke, damit könntest du ins schwarze getroffen haben … werde mir deine ratschläge zu herzen nehmen.

gute nacht!

ama