Dafür zahlt der Versicherungsnehmer ein Honorar an den
Vermittler im voraus in einer Summe.
Das ist wieder - leider - Blödsinn. Der Vermittler/Berater
kann(!) auf Honorarbasis in solchen Fällen arbeiten, muss aber
nicht.
Blödsinn ?
Also gehen Sie auch davon aus, dass eine Abschluss- bzw.
Bestandsprovision sinnvoller ist als eine Honorar-Vereinbarung
?
Möglicherweise habe ich mich unklar ausgedrückt -dafür dann Entschuldigung!
Gemeint war hier dass ich Sie so verstanden hatte, dass die Alternative zur Beratung auf Abschlußprovison nur und ausschließlich die Beratung auf Honorar ist. Und damit ein Gegensatz aufgezogen wird, der so faktisch und rechtlich nicht stimmt.
Aus meiner Praxis kann ich sagen, dass ich bei RIESTER-Beratungen in Pläne ohne Abschlusskosten mit den Kunden eine Beratungsgebühr vereinbare, die meine ersten Kosten deckt. Dabei orientiere ich mich an Empfehlungen der britischen Aufsichtsbheörde FSA, die da halt ein wenig weiter ist. Das ist in der Regel einmalig 250 EUR und dann über die nächsten Jahre/Jahrzehnte nur die lfd Provision aus den tatsächlich geleisteten Beiträgen. Damit fährt der Kunde besser, weil er aus den sonst üblichen hohen Abschlusskosten nicht die Verluste an Zinseszins am Ende der Sparzeit hat. Oder halt als Mischform ein Monatsbeitrag von 25 EUR und den Rest in Einmalbeiträgen - ich erhalte Geld für meine Beratung jetzt und später und der Kunde erleidet nicht solche Verluste an Zinseszins.
So meinte ich das.
Wenn er einen durchschnittlichen Kunden mit einem
RIESTER- oder wie hier noch besser RÜRUP-Vertrag versorgt, bei
dem der monatliche Beitrag stark reduziert ist, dann bekommt
er immer noch eine Abschlussprovision - und dann, solange der
Vertrag läuft und weiter besteht, immer wieder eine Provision
auf die Einmalzahlungen. Das ist fair für beide Seiten - ich
hoffe Sie haben mein Beispiel wg dem negativen
Zinseszinseffekt gelesen (und verstanden)?
Aber sicher doch.
Nur kommt es immer auf den Vertrag an den der Vermittler hat.
Es gibt auch Verträge wo Abschluss- + Bestands-Provision
gezahlt wird.
Und in beiden Fällen wird die Provision aus den gezahlten
Beiträgen berechnet. Also ist es völlig egal, ob der mtl.
Beitrag niedrig oder hoch beginnt.
Eben nicht. 1.000 EUR mehr abgezogen in den ersten 5 Jahren sind nach 30 Jahren richtig viel Geld, die der Kunde weniger hat. Daher fährt er besser, wenn er am Anfang möglichst wenig Abzüge hat - mal von dem 1:4 Risiko, dass er am Anfang Kosten für Beiträge zahlt, die er tatsächlich nie anspart, mal abgesehen.
Es ist doch auf
Dauer für den Vermittler auch viel besser und interessanter,
nach ein paar Jahren 100 oder 200 Riesterverträge im Bestand
zu haben, wo er jeden Monat 8 EUR an Provision bekommt UND
seinem Kunden viel Geld gespart hat und damit dessen Rendite
positiv beeinflusst als jeden Monat wieder wg
Abschlussprovison bei „Null“ anzufangen.
Sie sollten auch einmal an die Vermittler denken, die nur noch
ein paar Jahre zum Ruhestand haben.
Glauben Sie wirklich, dass diese ihre Verträge mit
Abschlussprovision auf Bestandsprovision umstellen werden ?
Wenn sie im Markt noch was bewegen wollen und einen Bestand haben wollen, für den ihnen dann am Ende noch jemand etwas zahlt, schon.
Die Tatsache, lange etwas so gemacht zu haben (wo sich leider keiner groß drüber Gedanken gemacht hat) entschuldigt nicht, sich auf Änderungen im Markt und im Verbraucherverhalten einzustellen. Die weitreichenden Reformen zum Beispiel in England seit 1995 zeigen, was mit denen passiert, die sich nicht umstellen: sie verschwinden. Sang- und klanglos. An der Spitze übrigens alle großen Struki-Vertrieb/Mehrfachagenten. Es bleiben übrig echte Versicherungsvertreter (denn die haben auch eine legitime Rolle) und unabhängige Makler.
Hat für den Vermittler den Vorteil, dass er bei einer
vorzeitigen Stornierung/ Kündigung des Vertrages nichts von
seiner Provision zurückzahlen muss.
Das ist einer der Nachteile bei reiner Honorarberatung. Aber
dafür ist es transparent und der Verbraucher weiß, wofür er
was bezahlt.
oder sagen wir es anders, der Verbraucher meint, dass er gut
beraten wurde - was sich allerdings auch als falsch heraus
stellen könnte.
– Ja, aber Honorarberater sind dann auch in der Haftung und wer mehrfach falsch berät ist da schneller vom Markt als er sich umschauen kann. Wo Menschen sind, wird es Fehler geben - aber nicht so massenweise provisionsgesteuerte Fehlberatungen wie derzeit.