Hallo UniqueTrockenbau,
tut mir leid, daß es mit meiner Antwort etwas gedauert hat.
Also - Sie haben vor, ein Haus zu kaufen!
Ein nicht unwesentlicher Teil dieses Hauses - ca. 50% - hat sich geneigt und es sind deutliche Setzrisse im Mauerwerk entstanden, eventuell liegt sogar ein Fundamentbruch vor. Die Behauptung, daß der Setzungseffekt zum Stillstand gekommen sei (Info vom derzeitigen Besitzer? -> Gutachten vorhanden?), laß ich mal so stehen.
Auch unterstelle ich hier noch keine akute Baufälligkeit.
Das ist in eine ernste Sache!
Wenn sich der Boden, aus was für Gründen auch immer, gesetzt hat, dann sollten Sie vorher in jedem Fall einen Gutachter ein Auge darauf werfen lassen.
Am besten, Sie fragen direkt bei Ihrer Sparkasse (Hausbank) nach einem Sachverständigen, der für Ihr eventuell zukünftiges Haus ein „Verkehrswertgutachten“ erstellen soll.
Das kostet ca. 300€ für ein Gutachten normalen Umfanges oder ca. 600€, wenn dieses z.B. vor Gericht bestehen muß (auf dem freinen Markt sind die Sachverständigen ca. doppelt so teuer).
Diese Geld sollten Sie in jedem Fall ausgeben, denn es kann Ihnen später viele viele tausend Euro einsparen und jahrelangen Ärger vermeiden.
Durch Setzrisse kann z.B. Wasser verstärkt ins Mauerwerk eindringen und bei Frost sogar Teile der Außenfassage abplatzen lassen.
Das ein Haus sich im Lauf der Zeit Zeit setzt, es also ein wenig absackt, da die gesamte Masselast den Hauses ja über einen langen Zeitraum auf die Fundamentierung wirkt, ist auch für Laien nicht weiter überraschend - speziell, wenn es sich um einen Altbau handelt, der schon vor diversen Dekaden errichtet worden ist.
Auch der Boden - über den Zeitraum von Jahrzehnten betrachtet - ist nicht so ewig und stabil, wie es fürs erste scheint. Auch dort gibt es in allen möglichen Tiefenschichten Veränderungen durch Komprimierungserscheinungen verschiedenartiger Gesteinsarten unterschiedlicher Porosität und Druckfestigkeit, Grundwasserabsenkungen oder Auswaschungen durch das hochkomplexe Netzt unterirdischer Grundwassersysteme bis hin zu mehr oder minder großen Kavernen sehr tief im Untergrund, die durch die gewaltige Gesteinslast über ihnen nach und nach zusammengepreßt werden.
Sonderfälle sind hier natürlich Absackungen in der Nähe von Bergbaugebieten, Wohnsiedlungen, die auf ehem. Mülldeponien errichtet wurden und Häuser in Erdbebengebieten (z.B. Rheingraben, Kölner Bucht, Schwäbische Alb -> WIKIPEDIA -> http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Erdbeben_in_D…).
Ich hoffe, ein klein wenig weiter geholfen zu haben.
MfG
Harald Mohr 