Absicherung der Firma für die Ausbildungskosten

Hallo zusammen

Seit den 90er Jahren wird gerade für den IT-Bereich viel über die vertragliche Absicherung (Rückzahlung) einer Ausbildung die eine Firma bezahlt, diskutiert.

Was ist den grossen Firmen die heutige „Ansicht“ und „Praxis“ der „Human Resource“ Verantwortlichen??

Danke im Voraus für sachkundige Aussagen :wink:
Mit freundlichen Grüssen
Peter

Seit den 90er Jahren wird gerade für den IT-Bereich viel über
die vertragliche Absicherung (Rückzahlung) einer Ausbildung
die eine Firma bezahlt, diskutiert.

Was ist den grossen Firmen die heutige „Ansicht“ und „Praxis“
der „Human Resource“ Verantwortlichen??

Hallo Peter,

wenn im „IT-Bereich“, was auch immer das ist - über solche Dinge diskutiert wird, kann es sich nur um ein Indiez für Blauäugigkeit handeln. Mit vertraglicher Absicherung kann ja wohl nur gemeint sein, daß ein ehemaliger Azubi zahlen soll, wenn er überhaupt nicht oder nicht lange genug im Ausbildungsunternehmen bleibt - so ähnlich ist es doch gedacht? Warum eigentlich im IT-Bereich? Warum nicht bei Klempnern, Kfz-Mechanikern, Chemielaboranten, Feinmechanikern etc? Höre ich da etwa im Hintergrund etwas von besonders aufwendiger IT-Ausbildung? Das wird dann eher Einbildung als Ausbildung sein. Der IT-Bereich, wobei zu spezifizieren wäre, was das überhaupt sein soll, stellt wie jede Branche spezifische Anforderungen, aber sicher nichts Besonderes, was eine „Sonderbehandlung“ rechtfertigen könnte.

Zu Ende gedacht sind Gedanken an Zahlung durch die Ausgebildeten nicht. Wer an eine Vereinbarung mit einseitiger Bindung denkt, kommt bald in den Bereich der Sittenwidrigkeit. Und zweiseitig, der Betrieb muß den Ausgebildeten eine Mindestzeit behalten? Das wird ganz sicher kein Betrieb wollen. Also kann man alle Ideen in dieser Richtung vergessen. Wozu das Ganze auch? Es liegt ein beidseitiges Interesse vor. Der Azubi wünscht eine Ausbildung, der Betrieb eine ausgebildete Kraft. Wer dabei als Pfennigfuchser die Fluktuation gerade Ausgebildeter beklagt, wird schnell merken, daß sich solche Effekte im Branchenmittel ausgleichen. Die nicht ausbildenden Betriebe sind nur vermeintlich im Kostenvorteil. Sie müssen nehmen, was der Arbeitsmarkt hergibt. Der ausbildende Betrieb kann sich sein Personal nach individuellem Bedarf „maßfertigen“.

Gruß
Wolfgang

Salü Wolfgang

Danke für Deine Antwort. Ich ging davon aus, dass es glasklar ist, dass einige IT-Bereiche (Telekommunikation, Internet,etc.) erheblich höhere Ausbildungskosten haben. Z.b. kostet mich in der Schweiz eine Weiterbildung zum eigd. dipl. Projektleiter 14’000.-- Fr und noch ein Jahr länger zum eigd. dipl. Wirtschaftsinformatiker nochmals 18’000.-- Fr. .

Ich Moment bin ich daran wiedermal eine grössere Ausbildung anzufangen und werde mit einer Kostenbindung konfrontiert…$

Grüsse Peter

Ich ging davon aus, dass es glasklar
ist, dass einige IT-Bereiche (Telekommunikation,
Internet,etc.) erheblich höhere Ausbildungskosten haben. Z.b.
kostet mich in der Schweiz eine Weiterbildung zum eigd. dipl.
Projektleiter 14’000.-- Fr und noch ein Jahr länger zum eigd.
dipl. Wirtschaftsinformatiker nochmals 18’000.-- Fr. .

Hallo Peter,

tut mir leid, im Moment verstehe ich(immer noch) überhaupt nichts. So war mir nicht klar, was Du unter „IT-Bereich“ verstehst und Du antwortest mit neuen Schlagworten, nämlich mit Telekommunikation und Internet. Welche Ausbildung in der Telekommunikation meinst Du? Bitte ganz genau! Die Leute, die Telefonkabel in den Bürgersteigen verbuddeln, arbeiten in der Telekommunikation. Die angelernten Kräfte, die Mobiltelefone zusammenstecken, arbeiten ebenso in der Telekommunikation. „Call Center Agents“ (Telefonisten) könnte man auch dazu zählen.

Internet: Welche Tätigkeiten meinst Du dabei (genau bitte!!!)?

Ich kann mit diesen hohlen Schlagworten einfach nichts anfangen. Zudem kann ich als norddeutscher „Fischkopp“ speziell schweitzerische Abkürzungen wie „eigd.“ nicht zuordnen. Auch eine Berufsbezeichnung „dipl.Projektleiter“ ist mir völlig fremd. Sowas gibt’s zumindest nördlich des Weißwurstäquators nicht und was weiter südlich liegt, ist entweder katholisch oder gehört zur Mafia :smile: .

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang

eidg. heisst soviel wie „staatlich anerkannt“.
Wenn ich Dir jetzt allerdings die verschiedenen Berufsgruppen der IT (Information Technology), genauer der Softwarerelevanten Berufe erläutern soll, müssten wir viel Zeit haben.

Vielleicht ist es bereits ausreichend, zu spezifizieren, dass es um Spezailistenausbildung im Bereich Software der IT? I.d.R. müssen wir alle 5-7 Jahre eine intensivere Weiterbildung (im Schnitt ein Jahr (ca. 12 Std. pro Woche besuchen). Sei es weil eine Technologie veraltet, oder neue Bereiche mit speziellem Wissen entstehen. Diese kostet einfach, weil der Marktwert der Spezialisten sehr hoch ist. D.h. diese Person muss beim Schule geben soviel Kohle machen können wie wenn sie / er arbeiten würde…

Grüsse Peter
PS: Arbeitest Du als Personalchef in einer grösseren Firma?

PS: Arbeitest Du als Personalchef in einer grösseren Firma?

Hallo Peter!

*grins* grössere Firma - ggg :smile:. Ich bin freiberuflicher Ing., sozusagen Alleinunterhalter. Übrigens ursprünglich Informatiker. Deshalb amüsiert es mich auch hin und wieder, wenn ich von der „IT-Branche“ höre und auch bei noch so hartnäckigem Hinterfragen nur Allgemeinplätze und Schlagworte kommen. Fragt man trotzdem weiter, bleiben eigentlich nur altbekannte Tätigkeiten übrig, die es anderweitig auch gibt. Alles nichts wirklich Neues, nur ein paar Bezeichnungen hören sich etwas hochtrabender an. Die Telefonistin wird zum Agent, der Verteter zum Key Accont Manager oder eine ähnlich flachköpfig-denglische Bezeichnung.

Wer Software entwickelt (damit meine ich nicht das Zusammenklicken von Internet-Seiten), im Maschinenbau, der Elektronik, Optik, in der Medizin oder in irgend einem anderen technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich tätig ist, hat eine Ausbildung, zumeist ein Studium, manchmal sogar mehrere Studiengänge mit einigem Aufwand hinter sich und hat Weiterbildung als berufsbegleitende Daueraufgabe anzusehen. Dabei ist diese Weiterbildung nichts Besonderes, vielmehr eine unbedingt erforderliche Selbstverständlichkeit. Jeder Einzelne muß etwas für sich tun, die Firmen müssen im eigenen Interesse für ihre Mitarbeiter etwas tun.

Wer redet dabei von Rückzahlungen? Und glaub mir bitte, die von Dir genannten Zahlen muten in vielen Bereichen geradezu niedlich an! Die Einarbeitung z. B. eines Ings in ein etwas komplexeres Gebiet kann Monate dauern. Eine ärztliche Weiterbildung (kein Tagesseminar mit Festreden und abendlichem Tanz) kommt leicht einmal auf zig tausend Euro. Ein Unternehmen investiert in seine Mitarbeiter und bleibt wettbewerbsfähig oder investiert nicht und muß die eintretenden Negativfolgen tragen.

Das ist doch aber in der Schweiz nicht anders. Wo also liegt das Problem? Kann es sein, daß Du verschiedene Dinge durcheinander würfelst? Du sprichst einerseits von staatlich anerkannten Abschlüssen und andererseits von Fortbildungsmaßnahmen. Daß ein Mitarbeiter eine Ausbildung in Form eines Studiums und/oder einer gewerblichen Lehre genossen hat, setze ich voraus. Der Rest ist laufende Fortbildung im allseitigen Interesse und da zahlt kein Mitarbeiter etwas zurück.

Die Zeiten, als Unternehmen noch ein Studium für künftige Mitarbeiter bezahlten, sind wohl vorbei. Das gab es früher tatsächlich vereinzelt. Heute gibts noch ein paar firmennahe Stiftungen, die Stipendiaten unterstützen.

Gruß
Wolfgang

Hoi Wolfgang

Der Rest ist laufende Fortbildung im
allseitigen Interesse und da zahlt kein Mitarbeiter etwas
zurück.

Die sogenannte laufende Fortbildung erfolgt über verschiedenen Medien:
-Fachkollegen
-Medien (Print / elektronisch)
-eigene kleine Projekte (in der Freizeit)
-Seminare (leider bis jetzt ohne Tanz am Abend :wink: ), bzw. Workshops um ein Thema in der Tiefe auszuloten
-Lehrgänge
Diese Lehrgängen können 1/2 - 4 Jahre gehen. Die Qualität der Ausbildung wird dadurch gewährleistet das der Staat die Prüfung abnimmt. Daher eidg. dipl. Diese Lehrgänge kosten wie gesagt mehr i.d.R mehr als 10000.-- Euro und sind vom Arbeitnehmer zu zahlen. In gewisen Fällen zahlt die Firma einen Teil oder die gesamten kosten.

Die Zeiten, als Unternehmen noch ein Studium für künftige
Mitarbeiter bezahlten, sind wohl vorbei. Das gab es früher
tatsächlich vereinzelt. Heute gibts noch ein paar firmennahe
Stiftungen, die Stipendiaten unterstützen.

D.h. Du unterscheidest oder kennst:
A: laufende Fortbildung (Firmensache)
B: Grundlagenerwerb (Arbeitnehmersache)
Korrekt?

Abschliessend noch vielen Dank für den interessanten Feedback. Obwohl Du von Deiner Berufserfahrung her nicht adressiert warst… :wink:)

freundliche Grüsse
Peter
PS: Ich liebe Ingenieure!! Die Käuze grummeln permanent was von Assembler oder C in den Bart und giessen ätzenden Spott über alles was nach GUI riecht… Richtig??

D.h. Du unterscheidest oder kennst:
A: laufende Fortbildung (Firmensache)
B: Grundlagenerwerb (Arbeitnehmersache)
Korrekt?

Zu A: Darum muß sich zusätzlich zu den Maßnahmen der Unternehmen auch jeder einzelne Beschäftigte kümmern.

Obwohl Du von Deiner Berufserfahrung her nicht adressiert
warst… :wink:)

Das verstehe ich wieder einmal nicht. Mit wachsender Berufserfahrung wächst auch die Erkenntnis, daß es so unendlich viele Dinge gibt, die man unbedingt lernen muß. Kannst mir wirklich glauben, daß ich heftigst daran arbeite, nicht nur den beruflichen, aber eben auch den beruflichen Horizont zu erweitern.

Na denn erst einmal gute Nacht!
Wolfgang