Absinth

Hallo
Ich hab grade zwei Flaschen spanischen Absinth bbekommen ,70 %ig. Wie macht man das mit dem Absinthlöfel, wieviel Zucker nimmt man und wieviel Wasser (will nicht blind werden… )?

Gruss
Kosmokatze

Hallo Kosmokatze,

die nach langem Verbot jetzt wieder zugelassenen Absinthe aus europäischen Herkünften kannst Du locker pur trinken: Der maximale Gehalt an Artemisia-Auszügen ist so eng begrenzt, dass man schon dran glauben muss, wenn die Wirkung anders sein soll als die irgendeines Absinth-Ersatzes (Pastis, Pernod, Ricard …).

Für das Ritual geht am besten der eigens dafür gemachte perforierte Löffel: Der gewährleistet, dass der Zucker mit Absinth durchfeuchtet wird (und auf diese Weise gut brennt und karamelisiert), aber nicht in der Suppe schwimmt (wodurch die verfügbare Oberfläche zu klein wird).

Wenn Du einen normalen (etwa Esslöffelgröße) Löffel nimmst, musst Du mit dem kleinen Schuss Absinth auf dem Löffel bissel probieren. Wichtig ist: Nachdem Absinth eingeschenkt ist wie Pastis und der Zucker benetzt ist, Flasche vor dem Anzünden wegstellen (verdunsteter Alkohol und Feuer kann ungesund sein). Dann den Löffel über das Glas halten (Abstand!) und den Zucker anzünden. Beim perforierten Löffel tropft jetzt der karamelisierte Zucker ins Glas. Beim normalen Löffel wird spätestens, wenn die Flamme ausgeht, der Inhalt des Löffels ins Glas gekippt und in einem Zug mit Eiswasser aufgefüllt, damit der Heiß/Kalt-Effekt ungemischt wenigstens beim ersten Schluck erhalten bleibt.

Nett macht sich die blaue Flamme der Fée Verte in einem schattigen oder sonstwie dusteren Raum.

Trinken von Absinth im zu großen Kreis führt zu Wortlawinen: Er macht bissel redselig, und wenn alle gleichzeitig gackern, kann der feine Schwebezustand empfindlich gestört werden.

Schöne Grüße

MM

…na denn Prost, Kosmo! :wink:) owt
owtowtowtowt

Danke !!!
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Hallo nochmal,

bin grade über Deine ViKa gestolpert, daher noch ein Nachtrag: Vor einiger Zeit in Frankreich einen Stoff gefunden, der 1898 von einem Apotheker gebastelt wurde - also mehr Tradition hat als die „gezähmten“ Pastis, Pernod etc. in ihrer heutigen Rezeptur. „L’Antésite“ ist ein Konzentrat aus Süßholz, Enzianwurzel, Anis etc., welches weder Zucker noch Alkohol enthält, aber ebent auch keine synthetischen Ersatzstoffe zu den beiden „bösen“ Substanzen. Ein feyner Sommer-Apéritif, der bei Pastistrinkern wohl wegen der Ähnlichkeit der Aromen alkoholfrei sehr ähnliche Effekte hervorruft wie der alkoholische Pastaga. Die kleinen Fläschchen sind soviel ich weiß bisher nur in Frankreich im Handel, dort aber in Supermärkten ohne viel Sucherei zu finden.

Na denn prost!

MM