Abstand vom Kämpfen nehmen

Ich habe früher erst Kampfkunst, dann Kampfsport und schließlich Selbstverteidigung (nicht parallel) betrieben. Das ganze Programm.

Ich habe es getan, weil ich es leid war, immer nachgeben zu müssen, wenn jemand sagte „sonst schlag ich dich zusammen“ oder ähnlich formuliert.

Doch im KS/KK/SV stellte ich fest, daß ich körperlich zu schwach war, dort kaum ehrliche Treffer landen konnte. Mit ehrlich meine ich, in einem Kampf in dem man sich nichts schenkt.

Ich gebe zu, ich bin nicht geduldig. Ich brauche Erfolgserlebnisse um weiterzumachen. Oder zumindest ein Licht am Ende des Tunnels.

Dann habe ich komplett aufgehört mit jeglicher kampfbezogener Aktivität und habe gemerkt, daß das Gefühl ohne ständiges (wahrnehmbares) Testosteron viel angenehmer ist. Ich war früher daher ziemlich ‚weich‘ und bin es heute wieder. Ich bin allerdings weder bisexuell noch schwul. Nur nicht sehr testosteronhaltig.

Das Problem ist nun aber, daß ich von jeder potentiell angstmachenden Situation, in der andere Menschen vorkommen Abstand halte:

  • ich gehe Mittags einkaufen.
  • ich habe keine gutaussehende Freundin, denn die will ja beschützt werden. Und sie will dominant angesprochen werden(auch wenn sie es natürlich nicht zugibt), was mit geringem Testosteronpegel natürlich nichts wird.
  • ich habe keine Sozialkontakte denn die wollen ständig Dominanzspielchen spielen.

Hat quasi nichts gebracht, der 9jährige Ausflug in die kämpfende Betätigung.

Mein Testosteron ist nun auf dem gleichen Level wie zu der Zeit, zu der ich mit KS/KK/SV anfing. Oder vieleicht etwas höher, denn um nicht zu verfetten habe ich mir Gewichte geholt und trainiere jeden oder jeden zweiten Tag eine Stunde lang, ernähre mich entsprechend Eiweißhaltig.

Ich könnte also unter Umständen inzwischen stark genug sein, um wieder SV anzufangen. Doch ich würde gerne Abstand halten vom Kämpfen in Zukunft. Ich sehe mir Videos von Tieren(Katzen, Vögel) etc im Internet an, höre auch mal Musik von Pur. Stelle ich nun einen UFC-Kampf daneben, reizt der mich nicht mehr. Aber dennoch will ich nicht alleine bleiben und die Beschützenproblematik(Freundin und mich selbst) löst das auch nicht.

Was könnte ich nun tun?

Diese Testetoron-Lokig kann ich nicht nachvollziehen.
Dass du Erfolgserlebnisse im Leben brauchst, hingegen sehr. Die braucht nach meiner Erfahrung jeder. Denn ohne Wachstum ist es kein Leben, sondern nur ein existieren,

Am Anfang geht es also darum, herauszufinden, was du wirklich willst.

Wenn du magst, kann ich hier etwas unterstützen.

Dazu brauche ich erst einmal ein paar Informationen:

  • Wie alt bist du?
  • Wo lebst du?
  • Welche Ausbildung / welchen Beruf hast du?
  • Wie gut ist dein Englisch (hören)?

See you at the top!

Chris

Hi

Du hast dir sehr viel mühe gegeben deine Problematik zu schildern , deshalb werde ich jetzt auch ausführlich antworten , obwohl ich gerade im Umzugsstress bin und eigentlich gar nicht die Zeit dazu hätte .

Wenn ich das so lese , scheint mir der Trainer für Selbstverteidigung den grössten Bockmist erzählt zu haben , den es in der Kategorie Selbstverteidigung zu verzapfen gibt.
Selbstverteidigung heisst nicht das man irgendwelche Boxschläge mit Gewalt auf des Gegners Unterkiefer setzt , sondern das sich eine vermeintlich schwächere Person mit Tricks und ohne langes üben aus einer Situation retten kann .

Nur als Beispiel , welches ich immer als erstes in meinen Seminaren zeige und erkläre um den eigentlichen Sinn von Selbstverteidigung zu erklären.

Man stelle sich ein Mädchen vor , ca 15 - 16 Jahre , ca 1.60 gross und vielleicht 50 kg schwer , bzw leicht .
Das wird von einem Muskelprotz 40 Jahre , 1,80 gross , 100 kg schwer angegriffen und auf den Rücken geworfen.

Mit der Absicht etwas verbotenes zu tun …
Hat das Mädchen eine Chance sich zu wehren oder zu entkommen ?

Meine Schüler sagen dann durchweg : NEIN

und ich sage JA !!!

Dann kommen dann Sprüche wie in die Weichteile treten ( das funktioniert nicht , dafür ist sie zu schwach )

Der Trick ist einfach :
Das Mädchen wartet einen Moment ab , macht die Beine etwas aueinander , wartet bis der Angreifer näher kommt und ein Bein dazwischen gestellt hat .
Das Mädchen macht die Beine zusammen und dreht sich mit Schwung auf den Bauch .
Dabei fällt der Angreifer seitlich um , bricht sich dabei meistens das Handgelenk und das Mädchen kann aus der Bauchlage aufstehen und wegrennen

um das zu lernen benötigt man keine 9 Jahre .

Wie gesagt diese eine Schilderung als Beispiel für effektive und einfache Selbstverteidigung wo sich dann das Erfolgserlebniss spätestens nach dem 7 - 8 mal üben einstellt .

Der Selbstverteidigungstrainer hat den Selbstbewusstsein geknickt mit dem was der da an den Mann bringen wollte , deshalb ziehst du dich jetzt zurück und findest dich minderwertig .

Selbstverteidigung hat nichts mit Kraft , Eiweis , und Stärke zu tun !
ich bin inzwischen fast 50 , habe einen kleinen bauch und bestimmt nicht mehr die Kraft von 25 Jährigen durchtrainierten , aber mich holen immer noch Security Firmen auf Stundennachweis für Grossveranstaltungen z.b. Karneval , Kirmes usw .
am letzten Karneval musste ich einen Taekwondo Braungurt und einen KFOR Soldat trennen , die sich geprügelt hatten .

warum ich dazwischen gehe ? nein nicht weil ich Lebensmüde bin , nein nicht das ich mich beweisen müsste das ich es in dem alter noch drauf habe , und auch nein , nicht weil ich dafür bezahlt werde .
Weil Selbstverteidigung auf etwas ganz anderem beruht als Kampfkunst , weil keiner damit rechnet , das ein Boxschlag mittelhart ausgeführt , zielgenau auf die Wurzel des Eckzahns geht anstelle auf den Unterkiefer .
dort sitzen die ganzen Nervenbahnen des Unterkiefers und der Getroffene hat das Gefühl als ob der Zahnarzt mit voller Wucht einen Nerv angebohrt hat

In dem moment wo man weiss das man solche Tricks drauf hat , ändert sich das Selbstbewusstsein , da spielt es keine Rolle ob man durchtrainiert mit viel Muskeln daherkommt oder man Katzen mag , Pur hört oder ähnliches .

Nebenbei der Schuss kann auch nach hinten los gehen , wenn man der Traumfrau sagt das man den Schwarzen Gürtel in Mikado hat , Sie überlegt sich ob Sie nicht Angst vor dir haben sollte .
Das ist mir vor ca 3 Jahren passiert als ich eine neue Partnerin gesucht habe ( meine 1 Ehefrau ist verstorben ) wir kannten uns vom telefonieren und vom Internet , und zum ersten Meeting brachte sie Ihren Hund mit ( Hund nicht Wollknäul )

gruss

Toni

  • Wie alt bist du?

30

  • Wo lebst du?

NRW

  • Welche Ausbildung / welchen Beruf hast du?

Abitur + nicht beendetes Univ. Studium Maschinenbau.

  • Wie gut ist dein Englisch (hören)?

Sehr gut.

Grüße

„Weil Selbstverteidigung auf etwas ganz anderem beruht als Kampfkunst , weil keiner damit rechnet , das ein Boxschlag mittelhart ausgeführt , zielgenau auf die Wurzel des Eckzahns geht anstelle auf den Unterkiefer .
dort sitzen die ganzen Nervenbahnen des Unterkiefers und der Getroffene hat das Gefühl als ob der Zahnarzt mit voller Wucht einen Nerv angebohrt hat“

Drei Dinge: Wie war dein erstes Mal, als du das in der Realität angewendet hast? Wie sah genau dein Training aus um diese Punkte zu treffen? Was tust du, wenn du sie verfehlst?

Türsteher/SV-Lehrer sagen oft, man müsse den Kampf vermeiden. Ich sage: Nein. Man muß den Kampf suchen und ihn gewinnen um das Selbstvertrauen zu haben, den nächsten Kampf vermeiden zu können.

Grüße

Hallo,

Kampfkunst und Selbstverteidigung sind nicht nur dazu da um sich zu wehren. Sondern es bildet auch den Charakter. Es geht doch eher darum, seinen Körper zu schulen und Aggressionen Dritter mit SElbstbewusstsein zu begeggen. Man weiß, das man sich körperlich wehern könnte und das allein bringt das Selbstbewusstsein mist sich. Weiterhin heißt es bei der Selbstverteidigung, die Kraft des Gegners für sich zu nutzen. Eigentlich sollte Ihnen das bekannt sein, wenn sie vielseitige Erfahrungen gesammelt haben!

Was das andere angeht. Ich halte es grundsätzlich für falsch, sich wegen anderen zu verstellen oder denen zu Liebe anders zu werden. Sie sidn wer Sie sind und darauf kann man stolz sein. Der eigene Charakter macht einen zu dem was man ist. Es ist die Lebenseinstellung. Ich würde vorschlagen am Selbstbewusstsein zu arbeiten. Aus der Frage lese ich heraus, dass Sie sich für die anderen verbiegen möchten um zu gefallen. Doch wenn Sie so sind wie andere möchten, was sollen sie dann noch mögen? Testosteron hin oder her. Es wird die Zeit kommen, in der ein Mädchen/ Frau kommt die das zu verstehen weiß. Leider ist es deutlich spürbar, das die Gesellschaft immer oberflächlicher wird. Aber es gint auch noch Ausnahmen, wenn man sie so nennen kann. Also, Kopf hoch und einfach mehr an sich glauben…

VG

Servus Donatus.orth,

ohne dich beleidigen zu wollen, glaube ich, dass es besser für dich ist, wenn du psychologische Hilfe in Anspruch nimmst. Weder dein Vermeidungs- noch dein Sozialverhalten klingen für mich normal. Kampfsport/Selbstverteidigung kann sicherlich hilfreich sein, solltest du eine wie auch immer geartete Therapie beginnen, aber ohne Betreuung dürfte es schwer sein, aus diesem Kreis auszubrechen.

Ergo suche dir einen Therapeuten, spreche mit diesem über deine Probleme. Wenn du parallel hierzu Interesse an Kampfkunst/-sport/Selbstverteidigung haben solltest, dann betätige dich in diesem Bereich.

Gruß

Ares

Warum glaubst du, daß ein Therapeut mir helfen kann?

Hast du die Antwort überlesen?

Tut mir leid, daß ich dir Kompetenz unterstellt habe ich ziehe hiermit meine Anfrage an dich zurück.

Hi
gelernt habe ich das in Israel ( 2 x 6 Wochen training ), weil in Deutschland kurioserweise einige dieser Tricks / Griffe etc verboten sind und nur selten , obwohl bekannt , weitergelehrt werden.

Das erste mal wo es zur Anwendung kam , habe ich Nothilfe geleistet , da war ich zufällig zugegen als 18 Neonazis 2 Türsteher angriffen ( ich war Gast und nicht im Dienst )
einen Messerschnitt am Unterarm habe ich abbekommen , 7 Neonazis Krankenhausreif , der rest ist geflüchtet

Das zweite mal wo mir "Muffe " gegangen ist , war ein „überrennen“ einer Karnevalveranstaltung von 11 Albanern .
den Anführer habe ich mit einem Griff am Hals , am Kehlkopf mit ausgestreckten Arm rückwärts herausgeschoben und dann im letzten Moment ein Bein gestellt , und dann mit angewinkelten Kung -Fu Griff an den Kehlkopf und mit dem Knie in der Niere gefragt ob er aufgibt , oder ob er so verharren will bis die Polizei da ist.

Mir sind noch weitere 2 Trainer bekannt die diese Technik in Deutschland ausbilden.
Jürgen Köhler in Königsbach-Stein und Michael Rüppel in Essen

und Nein , ich brauche keinen kampf auf freier Wildbahn , ich teste im Training aus was geht und was nicht.
so habe ich mir mal als Sparringspartner Jörg Lothmann gesucht ( JuJutsu Europameister bis 2009 ) oder war bei Trainingseinheiten von ISSS und habe gegen GSG 9 Leute oder mehrere Angreifer gleichzeitig gekämpft

Wie ganz am Anfang erwähnt , braucht man keine Jahre für diese Griffe und Techniken , sondern nur wenige Wochen und bis jetzt haben alle Griffe und Techniken geklappt wo ich sie brauchte , weil diese halt einfach und schnell erlernbar sind

was ist.zb. daran kompliziert wenn jemand einen Boxschlag ausführen will um dich zu treffen , einfach den Arm hoch zu reissen und den Schlag abzuleiten damit er daneben schlägt
in dem moment greift man den Kehlkopf des Gegners an und hängt das Bein ein , der fliegt unverzüglich auf den Rücken.

oder was ist kompliziert wenn jemand den Polizeigriff ziehen will , das man dann wenn man gegriffen wird , den Arm im geraden zustand knallhart blockiert und den Angreifer dann das eine Bein wegtritt , schon liegt er auf dem Rücken .

oder was ist kompliziert daran wenn man mit einem Baseballschläger angriffen wird , den Gegner anzuspringen um den Schlagweg zu verkürzen um den Kopf greifen und am gegenüberliegenden Ohr ziehen , der verliert das Gleichgewicht und fällt hin

deswegen gibt es selten Plan B ,

wir reden eben von Selbstverteidigung und nicht von antrainierten Kampfkunstfiguren , mit Selnstverteidigung gewinnt man keine Kampfkunstschau , Selbstverteidigung hat keine Regeln , keine Tabu’s und ist schmutzig - aber effektiv

gruss

Toni

Nein, aber ich bin aktuell beschäftigt. Melde mich morgen dazu. Erst mal einen ordentlichen Rutsch.

Hast du die Antwort überlesen?

Nehmen wir mal die Situation her, in der du dich mit einer Frau unterhältst und ein bedrohlich wirkender Mann stellt sich neben sie und sagt, daß dies seine Freundin sei und du dich „verpissen(sollst) du Spacko“.

Ist da deine Hand auch im Kehlkopf des Gegenübers und dein Fuß bereits in der Gefängnistür?

Ob er dir helfen kann, weiß ich nicht, aber die Probleme, die du beschreibst, liegen m.E. tiefer. Du beschreibst, wenn ich dich richtig verstanden habe, Probleme, die sich mit Kampfsport alleine nicht in den Griff bekommen lassen.

Dann ist deine Antwort eine Standardantwort, wenn du überfordert bist?

Ob er dir helfen kann, weiß ich nicht, aber die Probleme, die
du beschreibst, liegen m.E. tiefer. Du beschreibst, wenn ich
dich richtig verstanden habe, Probleme, die sich mit
Kampfsport alleine nicht in den Griff bekommen lassen.

Hi

Soll ich dir mal was sagen was ich wirklich denke ?

Den Fall hatte ich sogar schon !
Die Freundin war meine damalige inzwischen verstorbene langjährige Partnerin und der Komiker behauptete das wäre seine Freundin.
und weiss du wie ich gehandelt habe :
Ich sagte Aileen ( der Vorname meiner Partnerin ) wir gehen .
der Komiker meinte Aileen bleibt hier
das Spiel machte ich provokant 2 mal
er sagte 2 x Aileen bleibt hier .

Ich meinte dann , wenn du wirklich willst das Aileen hier bleibt , dann musst du mich umnocken .
er holte aus , ich lies den boxschlag abgleiten und er bekam von mir eine schallende Ohrfeige , das er sich drehte und stürzte .

Wieso Ohrfeige ?
weil es sich um einen Osteuropäer gehandelt hat , bei denen eine Ohrfeige so ähnlich wie eine Beleidigung von der Oma ist , also auch in der Ehre gekränkt.
doch merkte er , das er gegen mich nicht ankam , da sein Boxangriff verpuffte .

…und ich habe noch keine Anzeige wegen Körperverletzung , alles Notwehr , Nothilfe obwohl da schon Verletzungen grösseren Ausmasses dabei waren .
Mein Führungszeugniss ist absolut einwandfrei , auch das Grosse welches nur Ordnungsbehörden einsehen können

und nun zurück zu deinen Problemen , bevor du dich weiter mit falsch verstandener Selbstverteidigung beschäftigst , solltes du dich zunächst um Menschenkenntniss , und Menschenbeurteilung kümmern

Wenn mich einer „Spakus“ nennt , überlege ich wie er darauf kommt , welchen Grund ich ihm gebe mich so zu betitteln

gruss

Toni

„Dann ist deine Antwort eine Standardantwort, wenn du überfordert bist?“

Nein, ist sie nicht, ich kann dich auch zu mir ins Training einladen, deine Beiträge einkassieren und mich freuen. Aber wäre dies der richtige Weg?
Übrigens habe ich noch niemandem diese Empfehlung geben müssen. Ob dies daran liegt, dass du offener als andere bist, weiß ich nicht.

Du schreibst, dass du Angstzustände hast, die dich in deiner Art zu leben stark einschränken. Du vermeidest es im Dunklen einzukaufen und hast keine Sozialkontakte. Weiterhin ist das Bild, dass du von Frauen hast etwas komisch. Meiner Meinung nach, kannst du durch das Training sicherlich Selbstvertrauen aufbauen, aber das, was du beschreibst, klingt für mich nach einer psychischen Störung und auf diesem Gebiet bin ich kein Spezialist.
Wenn z.B. eine Frau zu mir kommen würde, die vergewaltigt worden wäre, so würde ich sie ebenfalls an einen Spezialisten verweisen. Wenn sie parallel dazu Selbstvertedigung erlernen will, so ist das kein Problem. Aber, und das ist der springende Punkt, gibt es in diesem - wie in deinem - Fall schwerwiegendere Probleme, die aufgearbeitet werden müssen. Und alleine mit Kampfsport ist dies nicht möglich, zumal du deine Probleme schon länger mit dir herumträgst, so dass sich diese verfestigt haben.

Daher empfehle ich dir, mal mit einem Therapeuten zu sprechen. Denn letzten Endes gewinnst du durch Kraftsport und Kampfsport alleine, wie du selbst schon festgestellt hast, die gewünschte Lebensqualität nicht zurück. Somit muss es wohl noch andere Gründe geben, die hier eine Rolle spielen. Und hierfür bin ich - genauso wie die meisten Trainer - nicht ausgebildet.

Ich habe als Gymnasiallehrer zwar eine pädagogisch-psychologische Ausbildung, allerdings reicht diese sicherlich nicht dafür aus, die Probleme anderer zu ergründen und aufzuarbeiten. Hierfür gibt es an jeder Schule speziell ausgebildete Lehrkräfte und selbst diese leiten die Schüler weiter, sobald schwerwiegendere Probleme ausgemacht werden.

Lange Rede, kurzer Sinn: Du hast Probleme, die du erkannt hast. Du hast versucht, diese selbst in den Griff zu bekommen. Du hast es mit den Mitteln, die du genutzt hast, nicht geschafft.
Was ist der nächste Schritt? Professionelle Hilfe, die sich um eben solche Probleme kümmert.

Wie gesagt, du kannst gerne jederzeit in ein Probetraining kommen/wieder mit Kampfgsport anfangen. Sicherlich bringt es dir ergänzend viel, solange du es mit einer Therapie zusammen machst. Ob du den Teufelskreis nur mit irgendwelchem Training durchbrechen kannst, bezweifel ich allerdings.

Gruß

Du erwartest da etwas viel von einer Therapie. Ich habe bereits eine Therapie gemacht. Ich konnte nicht ergründen, wie der Therapeut mir nun genau helfen wollte oder konnte, er wußte es scheinbar selbst nicht.

Das wissen auch viele andere nicht. Sie glauben, Therapie wäre der richtige Weg, dabei ist (Psycho)Therapie ein unscharf definiertes Feld, auch wenn sie einer Ausbildung bedarf.

Was mir helfen würde sind Erfolgserlebnisse, etwa zuzuschlagen und zu spüren, daß ich meinen Gegner besiegen kann auch wenn er nicht mitmacht/freiwillig zu Boden geht etc.

Dann _weiß_ ich, daß mir Leute die ihr Maul aufreißen nichts anhaben können.

Was geht in den Köpfen der Leute vor, die hier eine psychische Krankeit assoziieren wollen?

Das Leben ist im Grunde so einfach. Die Frage ist nicht nach irgendwelchen tieferliegenden Störungen sondern nach jemandem, der mir zeigt, wo ich im Kampf stehe, warum ich nicht weiterkomme und was ich tun muß. Jemand, dem ich nicht egal bin.

Du machst die Sache aus Unwissenheit über Therapie noch komplizierter als sie ist.

Das ist keine tieferliegende Störung auch wenn du es gerne so hättest sondern schlicht kein Erfolgserlebnis beim Umgang mit dem größten Übel, das mir in der Begegnung mit anderen Menschen passieren kann - dem Kampf.

Das als Störung zu verkaufen ist genauso wie wenn man Angeln als Störung definiert und behandlungsbedürftig machen wollte.

Warum stellt sich meine Umwelt - du bist nicht der erste der mit dem Therapeutengefasel ankommt - nur so quer gegen offensichtliche Wahrheiten? Ich werde es wohl nicht verstehen…

Darum habe ich auch geschrieben, dass dir ein Therapeut evtl. helfen kann. Dass Psychologie ein weites Feld ist, weiß ich, da ich einige Semester Psychologie studieren musste. Mit einem Therapeuten ist es eben wie mit einem Trainer, es gibt gute und es gibt schlechte.

Wenn du dich lediglich schlagen willst, dann kannst du in jedes Sparring-Training gehen, das angeboten wird. Sag einfach, dass du ein hartes Sparring willst und du wirst jemanden zu Boden schlagen können - wenn er dich nicht früher zu Boden bringt. Die Frage ist nur, ob es deinem Selbstbewusstsein hilft, wenn du zuerst zu Boden gehst.

Eine psychische Krankheit sehe ich in deinen Ängsten und nicht dem Wunsch dich davon zu befreien. Es ist nicht normal, wenn man nur noch mittags einkaufen geht. Es ist nicht normal, wenn man aus Angst seine sozialen Kontakte einschränkt. Und es ist nicht normal, wenn man der Meinung ist, dass man nur „keine gutaussehende Freundin [bekommt], [weil] die will ja beschützt werden“.

„Das Leben ist im Grunde so einfach. Die Frage ist nicht nach irgendwelchen tieferliegenden Störungen sondern nach jemandem, der mir zeigt, wo ich im Kampf stehe, warum ich nicht weiterkomme und was ich tun muß.“

Das bekommst in jedem vernünftigen Training. Allerdings wirst du hierzu ein paar Privatstunden benötigen, da du nicht der einzige im Training sein wirst, so dass sich die Trainer noch um andere SChüler kümmern müssen. Insgesamt benötigst du hierfür Zeit und Motivation. Wenn du etwas für die Straße lernen willst, dann solltest du es mit Selbstverteidigung (Krav Maga) oder dem Kampfsportbereich (Boxen, Kickboxen, Thai-Boxen)versuchen. Von Kampfkünsten (Karate, Tae Kwon Do etc.) rate ich ab, da diese mehr auf die kunstvolle Ausführung von Techniken ausgelegt sind als auf den Einsatz im realen Bereich.

„Jemand, dem ich nicht egal bin.“
Weshalb solltest du dem Trainer egal sein? Du musst dir nur vergegenwärtigen, dass du einer von vielen bist, die dem Trainer nicht egal sind.

„Du machst die Sache aus Unwissenheit über Therapie noch komplizierter als sie ist. Das ist keine tieferliegende Störung auch wenn du es gerne so
hättest sondern schlicht kein Erfolgserlebnis beim Umgang mit dem größten Übel, das mir in der Begegnung mit anderen Menschen passieren kann - dem Kampf.“

Wie gesagt, ich habe einige Semester Psychologie studiert und meine, dass es bei dir etwas weitergeht. Das Ausbleiben von Erfolgserlebnissen im Kampf, das dazu führt, dass du kein normales Leben führen kannst, ist m.E. krankhaft. Viele Menschen haben Angst und leben dennoch normal. Angst ist auch kein falsches Gefühl, sondern ein normales, das dich auf eine Gefahrensituation hinweist. Daher sollte Angst nicht als etwas Netgatives gesehen werden, sondern als nützlicher Helfer. Problematisch wird es dann, wenn unbegründete Ängste in Furcht/Panik umschlagen und unser Alltagsleben erschweren. Eben selbiges sehe ich bei dir.

Wie gesagt, kann ich nur das wiedergeben, was du schreibst und dies klingt für mich nicht normal. Es ist in unserer heutigen Zeit nicht normal, dass man jemandem umhauen will, um sich selbst zu beweisen, dass man es kann. Wenn du lediglich lernen möchtest zu kämpfen so empfehle ich dir banales Boxen. Dort beginnst du ganz unten, kannst mit ähnlichen Partnern ein Sparring betreiben und wenn du lange genug dabei bist, kannst du aktiv an Wettkämpfen teilnehmen und sehen was du kannst. Dein Problem dabei könnte allerdings sein, dass du beim regulären Kämpfen gegen bessere Gegner antrittst.

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Um das beurteilen zu können ist eine Kompetenz nötig, die dir fehlt.