Absturz durch Windows.stopcode beseitigen

Hallo,
seit geraumer Zeit stürzt mein Laptop mit Win10 während der Arbeit z.B. mit Adobe Premiere ab, indem der Bildschirm komplett blau wird und in weißer Schrift angezeigt wird „Es ist ein Problem aufgetreten, der PC wird neu gestartet“. Es gibt einen Hinweis, daß unter http://www.windows.stop. mehr kann ich nicht lesen, da der Rechner dann abschaltet.
Im Internet finde ich mit dem Suchwort „windows.stop“ Info, das könne an der Registry liegen. Weiterhin finde ich ein Programm „Advanced System Repair Pro“, welches Systemfehler erkennen und beseitigen soll.
Ich habe keinerlei Antivirussoftware installiert aufgrund der Empfehlung hier im Forum und verlasse mich auf den Windows Defender.
Ich habe das o.g. Programm runtergeladen und ablaufen lassen. Es ist erstaunlich, was alles gefunden wurde, u.a. 9 Bedrohungen (1 davon schwer: Adware.MultiPlug, Standort: hkey_local…usw)), 33GB Junk-Dateien, 214 Registrierungsprobleme.
Wenn diese Fehler beseitigt werden sollen, wird nach Mailadresse, Name und Land gefragt, was ich zunächst nicht weitergeführt habe.

Frage: kennt jemand dieses Programm, was ist davon zu halten, ist es die übliche Masche, sein Programm zu verkaufen?

Gruß Pauli

Ich kenne das Programm nicht. Aber von solchen Tools halte ich grundsätzlich nicht viel. Man nennt das nicht umsonst auch gerne „Scareware“, die einen verängstigen soll. Antivir dürfte zumindest Junkdateien und Adware kostenlos beseitigen.

Bluescreens können vielfach auch durch Hardwaredefekte hervorgerufen werden. Ggf. würde ich die angezeigte Fehlermeldung mal googlen?

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danke für Deine Antwort. Auch habe mich von diesen Tools getrennt, weil ich gleichen Ansicht bin. Ich werde es mal mit Antivir probieren.

gruß
Pauli

Einfach mal das Handy im Videomodus mit Blick auf den Monitor mitlaufen lassen. Dann kannst Du hinterher in Ruhe den Stop-Bildschirm lesen und hier weitere Angaben machen.

Wenn ein PC so schnell und hart an der Stelle abschaltet, dann sieht das sehr nach HW-Problem aus. Denn Win10 versucht eigentlich solche Meldungen dann auf dem Bildschirm zu erhalten.

Da der Ärger im Zusammenhang mit Adobe Premiere auftritt: Passiert es dann, wenn der Kiste in dem Moment ordentlich Rechenleistung abverlangt wird? Könnte ein Problem mit Überhitzung z.B. aufgrund eines defekten Lüfters sein.

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Den sofortigen Neustart konnte man unter XP noch verhindern.
Guck mal, ob das bei aktuellen Systemen noch geht. Ich meine ja, aber eventuell mit etwas anderem Menü oder im BIOS.

Zitat:
den neustart kannst du in der systensteuerung, gerätemanager, erweitert, starten wiederherstellen deaktivieren,
dann bootet der pc nicht mehr neu sonder zeigt bluescreen
mit fehlermeldung und adresse.

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danke, Bernd, aber das mit der Videokamera (Vorschlag von Wiz) vermeidet den Eingriff ins Bios.

Das ist der gleiche Blödsinn in grün. Lass es, Win10 hat einen mitgelieferten Virenschutz, der erheblich besser ist, weil er nicht noch zusätzliche Löcher reißt.

Oder an der Hardware. Oder an einem Treiber. Oder am Wetter.

Ohne konkrete Hinweise ist das Kaffesatzleserei. Schau halt mal ins Systemprotokoll, was dort steht. Rechtsklick auf’s Startmenu, „Ereignisanzeige“ starten. Links „Windows-Protokolle“ ausklappen und mal nachschauen, ob du in einem der Protokolle (Vor allem unter „System“) was verdächtiges (also irgendwas rotes) findest. Am einfachsten direkt nach dem Absturz / Neustart.

Warum Virenscanner böse sind

Du denkst bestimmt „Ich gebe jedes Jahr soviel Geld für Sicherheitssoftware aus, also bin ich bestimmt super geschützt.“ So funktioniert es nicht. Derlei „Sicherheitssoftware“ hat im besten Fall eine Wirkung bei allem, was sich ausschließlich lokal bei dir abspielt. Sie schützt nicht vor Datendiebstahl durch Hackerangriffe bei Adobe, Dropbox, Kickstarter oder sonstwem.

Aber selbst der lokale Schutz durch Virenscanner ist extrem begrenzt, denn die Virensignaturen hängen den eigentlichen Bedrohungen immer hinterher. Also bist du in den ersten Stunden einer Bedrohung durch deinen Virenschutz überhaupt nicht ein bisschen geschützt. Im Gegenteil sind Virenscanner selbst Einfallstor für Schädlinge. Der Grund liegt darin, dass Virenscanner tief ins System eingreifen, um sämtliche Datei- und Netzwerkzugriffe über den Scanner umzuleiten. Sämtlicher Dreck kommt also - prinzipbedingt - an einer Software vorbei, die höchste Rechte auf dem betroffenen System hat. Es lohnt sich also durchaus, das als Angriffsvektor auszunutzen.

Glaubst du nicht? Hier mal ein paar Lücken in Antivirenscannern der näheren Vergangenheit, die als Einfallstor für Schädlinge verwendet werden konnten:

Aber das ist leider noch nicht alles. Da die Scanner mit höchsten Rechten laufen, dürfen die auch Systemdateien löschen und damit das System mutwillig kaputt machen. Warum sie das tun sollten fragst du? Schau selbst.

Und dann gibt es noch die Virenscanner, die schon Schadsoftware mitbringen oder selbst welche sind:

Jetzt sagst du bestimmt, dass du den Virenschutz für unverzichtbar hältst und dir die Meinung von Hinz und Kunz egal ist, weil du ja Erfahrung hast und so. Fragen wir also die klugen Köpfe:

Jetzt sagst du bestimmt: "Wie soll das nur gehen ohne Virenscanner? Was, wenn ich einen Verdacht auf Virenbefall habe? Dann brauche ich doch einen on-demand Scanner!"

  1. Wenn du den Verdacht auf eine Schadsoftware hast, dann mach als allererstes alle Netzwerkkabel raus, wLAN am Router aus. Sonst kann es nämlich sein, dass in der Zeit deines Virenscans dein Rechner Teil eines Botnets wird und irgendwen angreift, etwa per denial of service. Oder dein Rechner verbreitet die Schadsoftware im internen Netz weiter. Lass das!
  2. Ein Scan, der von einem mutmaßlich infizierten System durchgeführt wird ist sinnlos, denn die Schadsoftware könnte den Scanner beenden oder die eigene Prüfung unterbinden. Du musst davon ausgehen, dass du deinem Rechner nicht mehr trauen kannst. Wenn schon scannen, dann mit einem anderen und vor allem sauberen Betriebssystem.
  3. Was willst du tun, wenn bei dem Scan was gefunden wird? Automatisch säubern/desinfizieren und wieder gut? Woher weißt du, dass deine Schadsoftware nicht irgendwelche Hintertüren in deinen Rechner eingebaut hat, über die er in 2 Tagen wiederkommt?
  4. Was willst du tun, wenn bei dem Scan nichts gefunden wird? Vertraust du deinem Rechner dann wieder? Woher weißt du, dass der eingesetzte Virenscanner deinen Virus schon kennt?

Fakt ist: Alleine der Verdacht eines Befalls mit Schadsoftware zerstört unwiederbringlich das Vertrauen, was du in den Rechner haben solltest. Scannen und Säubern nutzt diesbezüglich nichts. Die einzige Möglichkeit, wirklich Sicher zu gehen ist das vollständige neuaufsetzen und Rückspielen des letzten Backups, was VOR der vermuteten Infektion gemacht wurde. Ich wüsste nicht, wozu du dabei noch den Virenscanner brauchst.

Fazit: Virenscanner sind böse und gehören deinstalliert.

Aber wie kannst du dich nun schützen?

  1. Viren sind nichts anderes als Programme, die was böses wollen. Wenn wir es also schaffen, alle Programme zu verbieten, die wir nicht ausdrücklich wollen, hätten wir kein Problem. Das gibt es. Das nennt sich software restriction policies. Damit definierst du mit wenigen Klicks eine Liste erlaubter Software, alles andere darf einfach nicht starten. Um das zu bedienen empfehle ich den Restric’tor aus dem Hause Heise. Ist wirklich schnell gemacht und du hast das Problem Viren endgültig vom Hals.
  2. Das nutzt aber nichts, wenn du als Administrator unterwegs bist. Schränke deine eigenen Rechte soweit wie möglich ein. Wenn du nur surfst und Bürokram machst, reicht ein einfacher eingeschränkter Benutzer.
  3. Verwende immer sichere Passwörter zur Anmeldung an deinem Rechner. Verwende dabei unterschiedliche Passwörter für deinen eingeschränkten Benutzer und deinen Benutzer mit Administratorrechten.
  4. Schalte die Benutzerkontensteuerung auf höchste Stufe. Somit wirst du bei jeglichen Änderungen am System durch irgendwelche Programme vorher um Erlaubnis gefragt. Wenn dann also die Nachfrage nach dem Administratorpasswort kommt, drücke niemals unbedacht auf ja. Prüfe, ob du das gerade selbst verursacht hast und ob du verstehst, was der Computer vorhat. Wenn nicht, dann drücke nein.
  5. Mache immer alle Updates. Immer. Für Betriebssystem, für die Programme.
  6. Mache regelmäßig Backups deiner Daten. Regelmäßig ist nicht einmal im Jahr. Das ist eher einmal in der Woche oder einmal alle 2 Stunden. Das musst du selbst entscheiden, je nachdem wie wertvoll dir deine Daten sind. Stell dir immer vor, jemand klaut deinen Computer und dir bleibt nur das Backup. Wieviele Tage Datenverlust würdest du verkraften?
  7. Trenne die Backups von den richtigen Daten. Also wenn du auf eine externe Festplatte sicherst, dann stecke die nur zur Sicherung an und danach gleich wieder ab. Wenn der böse Virus kommt oder ein Blitzschlag deinen Computer grillt, dann wären die Backups sonst auch wieder in Gefahr. Was nicht am Computer steckt, kann so auch nicht kaputt gehen.
  8. Aber am wichtigsten ist und bleibt: Erst denken, dann klicken!

Mein Tipp: Mach alles runter, Windows schaltet automatisch seinen Defender ein. Der läuft wenigstens in einer Sandbox und hat zumindest eine kleinere Angriffsfläche. Schützen tut der dich natürlich genauso wenig wie alle anderen genannten Produkte.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

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das mit der Kamera ist gut, das mache ich mal. Das mit der Überhitzung ist auch gut. Ich hatte mal ein Programm, wo doe Core-Temp. angezeigt wurde. Das werde ich mal einsetzen. Ich habe einen Lüfter unter dem Laptop, Thermaltake nennst sich das Ding. Bei meinem Toshiba Laptop, der stets bei 107 Grad abschaltete, funktionierte das prima. Der jetzige HP-Laptop ist unten völlig dicht. Ich ging davon aus, daß HP wußte, was sie da machen. Offenbar aber nicht.
Der Laptop verarbeitet mit dem Adobe-Programm Videos. Das meist über Stunden. Das mit der Überhitzung habe ich bislang außer Acht gelassen. Mein Fehler!
Danke für den Tipp. Im Übrigen, das Avira-Programm hat bis auf veraltete Programme nichts gefunden (Tipp von Fips).

Gruß
Pauli

sehr ausführlich, aber trotzdem danke. Ich habe das irgendwo schon mal gelesen und habe damals alle AVG-Programme rausgeworfen. Seit dem war nur noch der Defender eingeschaltet.
Nachdem mir das mit der Überhitzung logisch erscheint, fliegt auch Avira wieder raus.
Gruß
Pauli

Antivir lässt sich nach meiner Erfahrung nur noch schwer wieder vom System löschen. Ich würde das auch lassen, so wie @anon2160089 schon geschrieben hat. Der Windows Defender ist wirklich schon sehr, sehr gut. Schau lieber mal nach der Datenträgerbereinigung. Die ist ebenfalls integraler Bestandteil von Windows 10 und erfüllt den gleichen Zweck.

Würde auch eher mal in Richtung Überhitzung schauen…

nach Überhitzung sieht es nicht aus. CoreTemp zeigt Werte zwischen 50-70°C an, trotz hoher Auslastung des Laptop (Videobearbeitung) bislang nichts über 75°.
Hier wurde geschrieben, daß so ein abrupter Ausstieg auf einen Hardwarefehler hinweist. Ich habe mal in der Ereignisanzeige bei system nach Einträgen gesucht und einen roten Eintrag „Fehler“ gefunden mit Quelle „bugcheck“. Datum und Uhrzeit passen zum Absturz. Das Protokoll in C:\windows\MEMORY.DMP zeigt auf Grafiktreiber amdkmdag.sys und dxgkrnl.sys. Laut Gerätemanager gibt es Treiber „Intel UHD Graphics“ und „AMD Radeon 530 Series“.
Ich habe von der AMD-Seite einen aktuellen Treiber für Radeon 530 (exe-Datei) runtergeladen und installiert. Das hat alles geklappt, aber nach dem Neustart zeigt der Gerätemanager bei Grafik nur noch den Intel-Treiber an.
Von Intel erhalte ich seit geraumer Zeit Erinnerungen, den aktuellen Grafiktreiber zu installieren. Da dieser als DCH-Treiber angezeigt wird, ich aber (laut Grafikkarte) einen UHD-Treiber habe und den Unterschied zwischen beiden nicht kenne, habe ich dort bislang nichts gemacht.
Ich quäle seit gestern mein Videoprogramm mit der Erstellung eines Videos aus mehreren Clips, mit Farbänderungen, Textergänzungen, Übergängen, Bildeinfügen usw.usw, wo bislang irgendwann der Absturz kam, aber bislang ist alles ruhig, kein Absturz. Vielleicht war das die Lösung? Wo der AMD-Treiber geblieben ist, weiß ich allerdings nicht.
Gruß
Pauli