Hallo Geli!
Danke für Dein Posting.
ich habe eine ganze Weile überlegt, ob ich überhaupt antworten
soll.
Oh… 
Was Du offenbar erwartest/erhoffst, ist eine standardisierte
Untersuchung verschiedener angeblich „gleichwertiger“ Produkte
verschiedener Firmen.
Nein. Es geht mir nicht um eine Untersuchung, sondern darum, wie die Hersteller die jeweiligen Farb-Qualitäten bezeichnen.
Ich bin von Folgendem ausgegangen:
Nur mal so als Beispiel - der Hersteller X bietet Acrylfarben in verschiedenen Qualitäten, je nach Zusammensetzung, an.
Beispielsweise bezeichnet er sie (auch auf dem Etikett) als Farben in Hobby-, Studien-, und Künstlerqualität mit jeweiligen Namen. Die Hobby-Acrylfarbe ist mit einer geringen Pigmentierung am preiswertesten, die Studien-Farbe mit hohen Pigmentanteilen in der mittleren Kategorie und die in der Künstlerqualität mit der besten Verarbeitung am teuersten und kaum von Ölfarbe zu unterscheiden.
Das sind ja schon einmal Ansatzpunkte, an denen man sich zumindestens ein wenig orientieren kann, wenn man online Acryfarben kaufen möchte.
Jede Firma hat aber andere Namen bzgl. der Qualität. Beispielsweise nennt S. alle Acrylfarben Künstlerfarben (egal welche Kategorie) und unterscheidet zwischen „College-, Akademie-, und Prima-Acrylfarben“.
Bei anderen Firmen tauchen Bezeichnungen wie Expert,Basic, Glaze, Open, Studio u.s.w. auf, die sich jeweils auf verschiedene Qualitäten und damit auch auf unterschiedliche Preisklassen beziehen. Die einen sind für „Studienzwecke“, andere für „anspruchsvolle Vielverwender“ - (was immer das auch heissen mag) und so weiter.
D.h., wenn eine Farbe von „höchster Qualität“ mit der Bezeichnung „X“ in der unteren oder mittleren Preisklasse angeboten wird, dann weiss ich nicht, ob es eine Farbe in einer Qualität mit geringer Pigmentdichte ist oder eine Farbe in wirklich hoher Qualität, die verhältnismässig preiswert ist.
Da die Preise im Internet stark schwanken, kann man sie nicht als Anhaltspunkt nehmen. Vielleicht kaufe ich Farben, die preismässig zur mittleren oder hohen Kategorie passen und muss dann feststellen, dass es Farbe in niedriger Qualität ist.
Dazu ist zu sagen, dass dies schon aus dem Grund unmöglich
ist, weil Hersteller von Acrylfarben die genaue
Zusammensetzung/Mischung sowohl ihrer Pigmente, als auch ihrer
Acryl"binder" hüten.
… dazu kommt, dass kein Künstler, ob -hobby oder -profi
Farben in standardisierbarer Weise verwendet.
Ich will damit sagen, was mir möglicherweise in ausreichender
Weise cremig oder pastos genug aus der Tube quillt,
ausreichend deckt oder ausreichend zur Lasur taugt, kann einem
x-beliebigen anderen Künstler als vollkommen unbrauchtbar
erscheinen.
Na klar, aber das hat ja mit dem subjektiven Empfinden und nichts mit den Bezeichnungen der verschiedenen Hersteller nichts zu tun.
Dazu kommt noch, dass die Anzahl der tätigen Künstler, die
Acrylfarben verwenden und auch noch ausreichend Produkte
untereinander verglichen haben, in jedem Forum relativ gering
sein dürfte.
Es reicht ja schon, wenn jeweils einer einen anderen Hersteller bevorzugt und mir die jeweiligen Bezeichnungen sagen kann. Ausserdem gibt es ja auch Leute, die solche Produkte vertreiben. Die wissen es ja auch.
Noch ein Punkt - was Hersteller an Qualitätsbzeichnung auf
Künstlerfarben schreiben ist einfach nur Werbung. Da gibt es
weder DIN-Norm noch gesetzliche Vorschrift. Insofern ist das
alles Schall und Rauch.
Die meisten Firmen kennzeichnen ihre Acrylfarben bzgl. der Lichtechtheit und dem Deckungsgrad mit Symbolen bzw. Buchstaben (DD ist deckend, D halbdeckend, L lasierend u.s.w.). Daraus lässt sich der Anteil an Pigmenten (auch an weissen) und damit die Qualität ableiten. Diese Angaben sind bestimmt verbindlich. Man kann keine Acrylfarbe als hochdeckend kennzeichnen, wenn sie in Wirklichkeit als lasierend zu bezeichnen ist.
Da wird es bei der Herstellung Spielraum geben, aber diese Spannbreite ist mit Sicherheit festgelegt. Würde mich zumindestens sehr wundern, wenn das nicht so wäre. 
Allerdings sind diese Kennzeichnungen im Internet auf den Produkt-Bildern so gut wie nicht zu erkennen.
Du kannst vielleicht versuchen, Deine Frage nicht in einem
Internetforum zu stellen, sondern dieser Firma:
http://kremer-pigmente.de/de
die stellen Pigmente selbst her und haben als Spezialisten,
die z.B. Restauratoren/Kirchenmaler bedienen umfangreiches
Hintergrundwissen bzw. die Labors, um auch „Kaufprodukte“ nach
Inhaltsstoffen zu testen. Sie bieten auch Beratung an.
meineeine verwendet seit Jahren keine Farben mehr
aus der Tube. Ich kaufe reine Pigmente und rühre sie mir
Bindestoffen, die ich gerade verwenden möchte, selbst an.
Seitdem bin ich vor Überraschungen sicher.
Das ist ja interessant - vielen Dank für den Link! Sowas habe ich mir auch schon überlegt.
Aber am Anfang möchte ich sicherheitshalber noch fertige Farben verwenden, da ich mir unsicher bin, was die Mischerei an sich betrifft. Ich habe dafür noch kein Auge.
Liebe Grüsse aus Duisburg…
Andi