AD mit geringstmöglichen Nebenwirkungen

Hallo FM,

Frag so in 50-100 Jahren nochmal nach.

okay, ich geb’ den Auftrag an eine meiner Wiedergeburten
weiter. Aber vielleicht hat die ganz andere Interessen als
„Depri vs. Anti-Depri“ und „Herzklabaster“ … (Ich hoffe es
jedenfalls für sie).

Es wird uns nichts anderes übrigbleibe. In diesem Bezug werden wir wohl dumm sterben müssen.

Einstweilen zieh’ ich meine Frage dann mal wieder zurück. Aber
ein bisschen Ernüchterung (bis Enttäuschung) darüber, was wir
in rund 500.000 Jahren Menschheitsgeschichte so auf die Beine
gestellt haben, bleibt zurück. Stark verkürzt: Wir beherrschen
die De struktion aus dem FF. Aber alles andere lässt (noch)
sehr zu wünschen übrig.

Die „Fehlersuche“ in der Medizin unterscheidet sich eigentlich gar nicht, von derjenigen welche ich aus der Elektronik, bzw. Mess- und Regeltechnik kenne.
Du hast jede Menge kaskadierter und verschachtelter Regelkreise.
Zuerst untersucht man, welche Regelspannungen daneben sind. Doc: „Jetzt zapfen wir mal Blut ab.“
Auf Grund der Messresultate, legt man sich ein Hypothese zurecht was der Fehler sein könnte.
Die Hypothese versucht man dann zu beweisen, indem man einen Regelkreis gezielt verstimmt und die Veränderung beobachte. Doc: „jetzt nehmen sie diese Pillen 3x täglich und kommen in 14 Tagen wieder.“
Entweder passt die Reaktion zur Hypothese oder die Suche geht weiter …

Wenn ein FI auslöst, können wir mal alle Stromkreise auftrennen und dann einen nach dem anderen wieder einschalten, bis der FI wieder auslöst.

In der Medizin geht dieses Vorgehen nicht, da muss man immer unter Spannung arbeiten.

Die Mediziner arbeiten gar nicht grundsätzlich anders als wir, aber unter schwierigeren Bedingungen und vor allem sind die Zeitkonstanten recht lang…

MfG Peter(TOO)

… In diesem Bezug werden wir wohl dumm sterben müssen…

Da wäre es aber dann schon ein feiner Zug (von wem auch immer), wenn dies nicht nur dumm , sondern auch in gnädiger Bewusstlosigkeit geschehen könnte, die idealerweise von einem Gefühl „wie auf Wolken getragen zu sein“ eingeleitet würde.
(Ungefähr so „leicht und locker“ hab’ ich die letzten Sekunden vor einer gelungenen Vollnarkose in Erinnerung).

LG, FM

Hallo FM,

Offenbar kann ich mich nur zwischen Scylla und Charybdis
entscheiden: Entweder depressiv oder durch Herzsensationen
belastet.

Ja, an diesem Punkt befinde ich mich auch, ich kann nur noch meine Übel optimieren.
Mein BMI ist der selbe, 20 kg habe ich im letzten Jahr durch Insulin und Kortison zugelegt.
Sport geht nicht mehr, wegen kaputten Beinen und vor allem defektem Sakralgelenk und Rücken. z.B. Rudern als alternative geht wegen Schulterarthrose und Rücken auch nicht. Für Diabetes und zum Abnehmen wäre eisweissreiche Kost gut, das geht wegen angeschlagenen Nieren nicht.
Blutdruck ist zu hoch und oft instabil und Arrhythmien leiste ich mir auch.

Wie ich schon geschrieben habe, brauche ich die doppelte Dosis bei den Medikamenten (Ultrarapid Metabolizer), dies verträgt sich aber nicht mit den Nieren.
Durch die Nieren ist die Medikamentenauswahl recht eingeschränkt, sodass die NW mehr zur Nebensache deklariert werden müssen. :frowning:

Hinzu kommt noch, dass mein Metabolismus verschiedene stabile Zustände zu haben scheint. So alle paar Monate findet mein Körper er müsse seinen Betriebszustand wechseln. Als erstes merke ich dies bim Insulin, da ändert sich über Nacht die richtige Dosierung um bis zu einem Faktor 2. Der Blutdruck braucht dann länger um nachzuziehen, da muss man dann die Dosierung auch wieder neu einstellen.

Die Einstellung der Dosierung mache ich seit Jahren selbst und da ich sowieso monatlich bei meinem Hausarzt bin, bekommt der dann wider ein aktuelles Update.
Neue Medikamente sind immer so eine Sache, wegen den Wechselwirkungen ist das bei mir für alle immer eine Überraschung, selbst die Pharmakologen können nicht abschätzen was dann bei mir passieren wird. Manches funktioniert bei mir nur in Kombination. z.B. hat das Metformin (Blutzucker) nur zusammen mit Ibuprophen (Schmerzmittel) gewirkt. Jedes für sich hatte keine Einfluss auf den BZ.

Mittlerweile bekomme ich neue Medikamente auch von den Fachärzten nur noch mit einer Empfehlung („fangen sie mal mit x mg Pro Tag an und y mg sollten sie nicht überschreiten“) in die Hand gedrückt. Zudem stehen die Grenzwerte sowieso in den Fachinformationen zum Medikament.
Wenn ich mit den NW nicht zurecht komme oder sich was nicht miteinander verträgt, muss man halt ein anderes Medikament ausprobieren. das bedingt aber auch, dass ich mich beim Arzt melde du nicht einfach auf den nächsten Termin warte.

Ich weiss aber nicht ob ich die Dosierung selbst hin bekommen würde, wenn ich nicht das Wissen aus der Mess- und Regeltechnik hätte?

MfG Peter(TOO)

…ich kann nur noch meine Übel optimieren…

Hallo Peter,

ja, manchmal kann man schon auf die Idee kommen, irgendwer (oder -was) wolle einem das Älterwerden vergällen. Ich reiße mich dann zusammen und rede mir ein, dass es wahrscheinlich keine böse Kraft ist, die von außen auf mich einwirkt und rufe mir einen Satz Deines Landsmanns C. G. Jung in Erinnerung: „Wir sind die Macher und die Erleider dieser Welt.“
Ich glaube, „Macher“ sind die meisten von uns aber eher im mittleren Lebensalter. Anschließend kommt schwerpunktmäßig dann das Erleiden. Man könnte darüber depressiv werden (wenn man’s nicht schon wäre). Schade eigentlich, dass es so schwer fällt, gleichzeitig mit wissenschaftlicher Objektivität und Wahrscheinlichkeiten umzugehen und parallel dazu trotzdem einen von innen her kommenden Glauben an ein metaphysisches Überwesen zu bewahren, in das hinein wir uns auflösen. Dann hätte all unser Machen und Leiden vermutlich wenigstens einen Sinn.
Manchmal beneide ich „die Alten“ von früher, die ich in meiner Jugend kannte. Entweder hatten die nicht so viel Wissen oder waren gläubiger oder haben sich schlicht und einfach nicht all diese Gedanken gemacht, die wir uns heute machen - auch um uns selbst und um die „Optimierung unserer Beschwerden“.

Mein BMI ist der selbe, 20 kg habe ich im letzten Jahr durch Insulin und Kortison zugelegt…

Ja, Betablocker und bestimmte ADs schaffen das auch leicht, und man wundert sich, dass man mit dem Willen nicht dagegen ankommt! Oft denke ich, dass sich viele Symptome vermindern ließen, wenn nur 20 bis 30 kg weniger Gewicht zu Tragen wären und frage mich, ob es nicht wenigstens irgendeine „Stellschraube“ gibt, die das ermöglichen könnte. Offenbar nicht. Da fragt man sich schon manchmal, was einen in die Zwickmühle hineinmanövriert hat: Eigenes Tun oder Unterlassen? Eine genetische Hypothek? Umwelteinflüsse und Zufälle? Oder eine gemeine Mischung aus alledem. Aber ich hab’ früher mal gelernt, es sei nicht so wichtig, zu wissen, wie und warum etwas gekommen ist, sondern wie es wieder weggeht … (Sagt sich so leicht!)

Ich versuche mich dann in eine Art schwarzen Humor zu retten und klage Miss Evi und ihre Verantwortungslosigkeit an (mit dem weißbärtigen Alten trau’ ich mich das nicht - vielleicht nimmt er mir das übel…)

Sport geht nicht mehr, wegen kaputten Beinen und vor allem defektem Sakralgelenk und Rücken. z.B. Rudern als alternative geht wegen Schulterarthrose und Rücken auch nicht. Für Diabetes und zum Abnehmen wäre eisweissreiche Kost gut, das geht wegen angeschlagenen Nieren nicht. Blutdruck ist zu hoch und oft instabil und Arrhythmien leiste ich mir auch.

In Sachen Sport und Abnehmen fühle ich mich völlig inkompetent. Die beiden letzteren versuchen meine Ärztin und ich mit einer situationsangepassten (auf regelmäßigen Messwerten basierenden) kombinierten Dosis von Metoprololsuccinat (Betablocker), Ramipril und HCT zu bändigen.
Ich trage mich mit dem Gedanken, wenn die Arrhythmien und Extrasystolen allzu unangenehm werden, noch einmal eine Katheterablation speziell dagegen vornehmen zu lassen. Im Moment fehlt mir noch der Mut dazu (bzw. die Bereitschaft, während der OP „abzutreten“; eine Ablation wird nämlich meist nicht in Vollnarkose durchgeführt - eine gewisse Wachheit/Reagibilität ist erforderlich)

Hinzu kommt noch, dass mein Metabolismus verschiedene stabile Zustände zu haben scheint. So alle paar Monate findet mein Körper er müsse seinen Betriebszustand wechseln. Als erstes merke ich dies bim Insulin, da ändert sich über Nacht die richtige Dosierung um bis zu einem Faktor 2. Der Blutdruck braucht dann länger um nachzuziehen, da muss man dann die Dosierung auch wieder neu einstellen.

Wenn es sich dabei um ein technisches System handelte, würde man wahrscheinlich an einen „Wackelkontakt“ denken. Gibt es denn irgendwelche beobachtbaren Korrelationen oder Prädiktoren (seien sie nun materiell/physiologisch oder immateriell/psychologisch)?

Die Einstellung der Dosierung mache ich seit Jahren selbst und da ich sowieso monatlich bei meinem Hausarzt bin, bekommt der dann wider ein aktuelles Update. Neue Medikamente sind immer so eine Sache, wegen den Wechselwirkungen ist das bei mir für alle immer eine Überraschung …

Ich muss „neidlos“ anerkennen, dass Du in der Normalverteilungskurve noch weitaus deutlicher vom Mittelwert abweichst, als ich. Da hilft dann keine Statistik mehr. Da heißt es ganz individuell: „Versuch und Irrtum“!

Ich weiss aber nicht ob ich die Dosierung selbst hin bekommen würde, wenn ich nicht das Wissen aus der Mess- und Regeltechnik hätte?

Zumindest hätte es sehr viel mehr mit „Ausprobieren auf gut Glück“ zu tun.

Ich bewundere die Ärztin, deren Praxis ich EDV-seitig betreue. Sie ist ausgebildete tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapeutin und bietet daneben auch noch Chinesische Medizin an. Sie ruht offenbar unerschütterlich in sich und im „Qi“. Wenn sie selbst ärztlicher Hilfe bedarf, dann sucht sie sich den Kollegen ihres Vertrauens und begibt sich voll und ganz in dessen Hände. Mir selbst ist ein solches völliges Vertrauen wohl einfach nicht vergönnt. Ich muss immer selbst mitdenken - auch da, wo ich vermutlich inkompetent bin.

Als nächstes bin ich jetzt auf die gloriose Idee gekommen, mir einen Datenlogger für Raum-Temperatur, -Feuchte und -Luftdruck anzuschaffen um möglichen Korrelationen zwischen Symptomveränderungen und (Raum-)Klima auf die Spur zu kommen. Ich glaub’ ich bin da ein bisschen überkandidelt. Aber …

…man gönnt sich ja sonst nichts.

Viele Grüße,
FatzManiac

P.S.: Ich befürchte, das war jetzt alles ein bisschen off topic …