AD mit geringstmöglichen Nebenwirkungen

Offenbar hat jedes Antidepressivum seine lästigen bis lebensgefährlichen Nebenwirkungen.

An welches AD wäre zu denken, wenn folgende Nebenwirkungen - in dieser Reihenfolge/Gewichtung - mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen sein sollen:

  1. Herzsensationen (Arrythmien, Extrasystolen, Tachykardie)

  2. Gewichtszunahme

  3. Mundtrockenheit

  4. Nächtliches Schwitzen

Ich finde, dass es ja schon ein bisschen schwach ist, dass die Pharmaindustrie bis heute keine klarere Wirkungstrennung zwischen psychischen und somatischen Funktionen hinbekommen hat. Eine Depri spielt sich doch in der „Birne“ ab, während der Klabaster zum Herz gehört. Gut - letztlich sind beide irgendwie „elektrisch“.
Aber wenn jeder Eingriff in die Speichersysteme eines PCs auch gleich dessen Prozessor durcheinanderwirbeln würde, hätten die Admins (=PC-Ärzte) ein verdammt schweres Leben …

Viele Grüße an alle Wissenden
FatzManiac

Hi,

Aber wenn jeder Eingriff in die Speichersysteme eines PCs auch gleich dessen Prozessor durcheinanderwirbeln würde, hätten die Admins (=PC-Ärzte) ein verdammt schweres Leben …

Der Unterschied zwischen einer Platine im PC und einem lebenden Wesen ist dir aber schon geläufig?

Barbara

Hallo FatzManiac,

Offenbar hat jedes Antidepressivum seine lästigen bis
lebensgefährlichen Nebenwirkungen.

Diese hat jedes Medikament.

Das Hauptproblem ist nun, dass jeder anders auf ein Medikament reagiert.
Die Nebenwirkungen haben eine Wahrscheinlichkeit, mit welcher sie auftreten.

Manche haben gar keine der aufgeführten Nebenwirkungen, manche nur eine und manche wiederum einige. Zudem ist es auch sehr unterschiedlich wie stark die Nebenwirkungen auftreten und Teilweise hängen sie zudem auch noch von der Dosierung ab.
Und vereinzelt haben einzelne Nebenwirkungen, welche gar nicht auf der Liste stehen!
Manche haben sogar nur Nebenwirkungen und die eigentliche Wirkung bleibt aus.

Ein Faktor steckt in den Genen.
Wenn du schwarze oder rote Haare hast, bedeutet dies eigentlich, dass mache Prozesse deiner Körperchemie unterschiedlich ablaufen. Da muss man sich nicht wundern, wenn die selbe Chemikalie bei rothaarigen und schwarzen etwas unterschiedlich wirkt.
In Wirklichkeit ist das Ganze noch viel komplexer.

Was soll die Pharmaindustrie machen?
Selbst wenn ich heute ein Medikament an dir teste, weiss ich nicht ob du in 10 Jahren noch gleich darauf reagierst!

Grundsätzlich muss man die Medizin immer als Risikomanagement verstehen.
Jede Aktion hat ihre Nebenwirkungen, selbst wenn ich nichts mache. Einen akuten Blinddarm überlebt man meistens nicht. Eine OP birgt aber auch ihre Gefahren. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit zu überleben mit OP um ein vielfaches höher, als wenn man nichts macht.

Aber wenn jeder Eingriff in die Speichersysteme eines PCs auch gleich dessen
Prozessor durcheinanderwirbeln würde, hätten die Admins (=PC-Ärzte) ein verdammt
schweres Leben …

Och, das ist doch auch bei den PCs nicht anders!
Nicht jeder Speicherriegel verträgt sich mit jedem Mainboard. OK, da gibt es Listen, aber wenn eine Speicherriegel nicht auf der Liste steht?
Und auf Grund von Toleranzen, kann es sein, dass ein Speicherriegel in einem Mainboard funktioniert und in einem anderen, baugleichen, Probleme macht.
Und die Symptome gehen auch von geht gar nicht, bis zu einzelnen Bitfehlern, alle paar Wochen mal, aber nur wenn die Temperatur über 28°C beträgt und Word gestartet wird …

MfG Peter(TOO)

Nachtrag
Wenn der Speicherriegel spinnt, kommt sehr wohl die CPU durcheinander!
Sie bekommt dann falsche Daten und/oder falsche Befehle aus dem Speicher was zu unvorhersehbaren Resultaten führt.

MfG Peter(TOO)

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Der Unterschied zwischen einer Platine im PC und einem lebenden Wesen ist dir aber schon geläufig?

Ja, natürlich. Da kenne ich sogar mehrere. Einige wenige Beispiele:

  • Ein PC zettelt nicht mutwillig (aus Egoismus, Macht- oder Ressourcengier) Kriege an.

  • Er projiziert auch nicht seine unbewussten Feindbilder in mich und macht mich auch nicht dafür verantwortlich, wenn’s ihm schlecht geht. (Und das, obwohl er oft alles Recht dazu hätte).

  • Mein PC hat mich noch nie beschimpft. Wenn ihm mein Umgang mit ihm nicht gefällt, zieht er sich höchstens in sich selbst zurück und pflegt still und leise abzustürzen. Dann verhält er sich still, biss ich ihn wieder zum Leben erwecke.

  • Der Gute ist mir nicht mal böse, wenn ich ihn arg beschimpfe und behaupte, ein Computer sei ja auch nur ein Mensch!

Diese friedlich-freundlich zurückhaltenden Umgangsformen findet man bei Menschen selten. Wenn die Population nur groß genug ist, sind Stress, Kampf und Krieg sogar vorprogrammiert.

Gruß, FM

Okay! Verstanden. Selbst Computer sind da nicht besser dran. War wohl 'n suboptimales Beispiel …

Nun hatte ich mich ja schon auf genau 4 potenzielle NWs beschränkt: Das Herz muss für das AD absolutes Tabu sein. Die drei anderen nach Möglichkeit.

Bei dieser Auswahl hatte ich mich auf konkrete NW-Erfahrungen bei einem konkreten Patienten mit einigen ADs über mehrere Jahre bezogen, also auf NWs die tatsächlich aufgetreten waren, insbesondere bei Venlafaxin und Elontril (Bupropion).

Die Frage ist nicht: Wie kann das Bestmögliche erreicht werden, sondern:
Welches AD ist wahrscheinlich für einen Pat. mit genau diesen bereits erlebten AD-NWs das „kleinstmögliche Übel“?

Für den stellt es sich so dar, dass er bereit ist, mit einem Teil der Depri weiterzuleben, während er nicht mehr bereit ist, die Belastungen der NWs zu ertragen - insbesondere die kardiogenen.

LG, FM

Hallo FM,

Die Frage ist nicht: Wie kann das Bestmögliche erreicht
werden, sondern:
Welches AD ist wahrscheinlich für einen Pat. mit genau diesen
bereits erlebten AD-NWs das „kleinstmögliche Übel“?

Da kann dann am besten ein Pharmakologe weiter helfen.

Für den stellt es sich so dar, dass er bereit ist, mit einem
Teil der Depri weiterzuleben, während er nicht mehr bereit
ist, die Belastungen der NWs zu ertragen - insbesondere die
kardiogenen.

Ist dann aber die bestmögliche Variante für diesen Patienten: Keine kardiologischen Probleme, dafür die Depri.

MfG Pete(TOO)

Ist dann aber die bestmögliche Variante für diesen Patienten:
Keine kardiologischen Probleme, dafür die Depri.

Ja, in einen Satz gefasst, könnte man sagen: „Womit lebe und/oder woran sterbe ich lieber?“

Aber dafür gibt’s auch keine allgemeingültige Antwort. Permanente Angst, dass der nächste Herzschlag der letzte sein könnte, ist ganz schön fies und kann so mutlos machen, dass sozusagen die Nebenwirkung des ADs in ihrer Folge den erwünschten Wirkeffekt nicht nur zunichte macht, sondern ins Gegenteil verkehrt. Dann wirkt das AD quasi „paradox“.

Andererseits kann aber auch die Depri selbst so bedrückend erlebt werden, dass dagegen die Herzarrythmien auch vom eigenen Hirn vernachlässigt werden - oder umgekehrt: Dass sie (und ihr finales Tremolo) sogar als mögliche ultimative Erlösung betrachtet werden.

Mal ganz nüchtern gedacht: Ein Depri, den die AD-NWs mehr stören, als die Depri selbst, lässt dann doch eigentlich hoffen. Oder?

Vielleicht lässt sich so’n AD ja auch durch eine autosuggestive „formelhafte Vorsatzbildung“ im autogenen Training substituieren. Zum Beispiel mit dem je 10 mal wiederholten und imaginierten Satz: „Des kleinen Mannes Sonnenschein ist F****n und Besoffensein … :wink:)“
Da kommen 3 aufmunternde bildhafte Vorstellungen zusammen. Und „Lichttherapie“ ist quasi auch noch dabei.
Wenn man diese Formel morgens, mittags und abends in jeweils 30 Minuten Autogenes Training einbindet, kann sie auf Dauer doch nicht völlig wirkungslos bleiben.
Zumindest sollte der keine solchen Nebenwirkungen haben. Und die Alkoholhersteller freuen sich auch noch.

LG, FM

Spaß beseite - Ernst in die Ecke: Jetzt hab’ ich aber immer noch keinen konkreten Tipp :frowning:

Hallo FM,

Mal ganz nüchtern gedacht: Ein Depri, den die AD-NWs mehr
stören, als die Depri selbst, lässt dann doch eigentlich
hoffen. Oder?

Das gehört jetzt eher ins Psychologie-Bret.

Spaß beseite - Ernst in die Ecke: Jetzt hab’ ich aber immer
noch keinen konkreten Tipp :frowning:

Jetzt muss aber Ernst die NW ausbaden… *SCNR*

MfG Peter(TOO)

Moin,

Ich finde, dass es ja schon ein bisschen schwach ist, dass die
Pharmaindustrie bis heute keine klarere Wirkungstrennung
zwischen psychischen und somatischen Funktionen hinbekommen
hat.

stellt sich die Frage, wie Du Dir einen Menschen vorstellst, bzw. wie ein solcher funktioniert.

Ein einfaches lineares Wirksystem ist das nun mal nicht und wenn Du an ener Schraube drehst, dreht sich bei jedem Menschen neben der gewünschten Klappe irgendwo anders eine andere, nur selten die gleiche.

Wie so die Stoffwechselwege verschachtelt sind, kann Du vielleicht hier erahnen (und das sind nur ein Bruchteil aller Vorgänge im Körper!)

Gandalf

Ein einfaches lineares Wirksystem ist das nun mal nicht und wenn Du an ener Schraube drehst, dreht sich bei jedem Menschen neben der gewünschten Klappe irgendwo anders eine andere, nur selten die gleiche.

Oh Mann, Gandalf!

Ich nehme zur Kenntnis, dass meine Frage hier wohl unbeantwortet bleiben wird und hätte nicht gedacht, dass ich damit auf eine soo komplexe metabolische Mauer stoße.

Aber wenn ich (als gelernter E-Techniker) so einen wirren Schaltplan sehe, wird mir so manches in der Medizin erklärbar. Zum Beispiel:

  • Wenn ein Medi hilft , ist das gut. Aber letztlich weiß niemand wirklich, warum.

  • Wenn ein Medi nix macht , ist das zwar nicht so gut, aber letztlich weiß niemand wirklich, warum

  • Wenn ein Medi den Pat. umbringt , ist das auch nicht so gut. Aber letztlich weiß auch niemand wirklich, warum

Zusammengefasst: Medizin ist moderne Alchemie. Wir rühren mal was zusammen, geben das ein paar VPn und gucken, was dann passiert.

  • Wenn nix passiert, beantragen wir Zulassung und hoffen, damit eine hübsche Stange Geld zu verdienen. (Schad’ ja auch nix. Wir verpacken’s ansprechend, geben ihm einen geilen Namen und bewerben es. Irgendwer wird schon glauben, er könne ohne es nicht leben…).

  • Wenn was Nützliches passiert, suchen wir nach dem dazu passenden Krankheitssymptom, beantragen Zulassung und hoffen, damit eine hübsche Stange Geld zu verdienen. (Vielleicht haben wir ja sogar was Bahnbrechendes gebastelt … Ehre, Ruhm, Auszeichnungen …).

  • Wenn das Zeug tötet , wenden wir uns an das Militär und die geheimen Dienste und hoffen, damit eine hübsche Stange Geld zu verdienen. (PR dann aber nur in ausgesuchten Kreisen!).

Resümé: Wir können nicht verlieren!
************
Und nu komm’ ich und schreibe einen Beschwerdebrief an Miss Evi (die Evolution). Wie konnte sie sowas, wie uns (Menschen) überhaupt freigeben? Sind wir ihrer Entwicklungsabteilung vielleicht bloß unkontrolliert entwichen, kurz bevor das Experiment eingestampft werden sollte? Oder war sie mal wieder im Vollrausch oder wurden wir mit kriminellem Vorsatz erschaffen?
Ich glaub’ ich wundere mich am besten über gar nix mehr und hoffe, dass alles, was wir zu erleben glauben, nur ein kollektiv-luzider Traum ist, wobei Materie, Masse und ein paar andere scheinbar „objektive“ Gegebenheiten gleich mit traumimaginiert werden.

Aber ein bisschen traurig bin ich schon, dass mein eigentliches Anliegen nicht beantwortet werden kann … :frowning:(

LG, FM

Eventuelle Alternativen
Servus,

hast Du denn schon probiert, wie Du auf Licht (& Bewegung) ansprichst, bevor Du Dich darüber lustig machst?

Besprich doch mal mit dem behandelnden Arzt, ob Schlafentzug als Option in Frage käme - wobei der auch nicht völlig harmlos für Herz & Kreislauf ist.

Schöne Grüße

MM

Hallo FM,

Ein einfaches lineares Wirksystem ist das nun mal nicht und wenn Du an ener Schraube drehst, dreht sich bei jedem Menschen neben der gewünschten Klappe irgendwo anders eine andere, nur selten die gleiche.

Oh Mann, Gandalf!

Ich nehme zur Kenntnis, dass meine Frage hier wohl
unbeantwortet bleiben wird und hätte nicht gedacht, dass ich
damit auf eine soo komplexe metabolische Mauer stoße.

Es ist noch komplizierter!
Ich z.B. bin ultrarapid Metabolizer.
Ich habe genetisch irgendein ein Gen doppelt und deshalb metabolisiert meine Leber auch manche Substanzen doppelt so schnell.
Hat jetzt den Vorteil, dass ich noch nie eine Kater vom Alkohol hatte.

Mit den Medis wird’s aber schwierig.
Ich brauche ich bei den meisten die doppelte Dosis, damit es wirkt.

Bei den Medis gibt’s unterschiedliche Wirksysteme.

  1. Die Substanz die du einnimmst wirkt in dieser Form und wird unverändert wieder ausgeschieden.
  2. die eingenommene Substanz wir verstoffwechselt und als eine andere wieder ausgeschieden.
    2a. Die eingenommene Substanz ist die Wirkform.
    2b. Erst die verstoffwechselte Form ist wirksam.
    2c. beide Formen haben eine Wirkung.

Es ist oft so, dass die Wirkform problemlos ist, aber die Abbauprodukte giftig sind und die NW auslösen. Mich kann man mit einigen Medikamenten und normaler Dosierung vergiften, weil ich die schneller abbaue als andere.

Um es noch etwas komplizierte zu machen:
Eine Substanz welche über einen bestimmten Kanal abgebaut wird, kann einen ganz anderen Abbaukanal beeinflussen. Entweder wird dadurch der andere Kanal in der Verarbeitung beschleunig oder gebremst.

Lustigerweise gibt es bei den Ultrarapid Metabolizern ein Nord-Süd Gefälle. In den skandinavischen Ländern liegt der Anteil an der Bevölkerung um die 5%, in den Arabischen Ländern liegt er um die 30%. In unseren Breiten sind es um die 10%.

Dann gibt es noch Lazy Metabolizer und weitere Zwischenformen.

Und ein weiterer Punkt sind noch die ganzen Gastarbeiter in unserem Körper!
Oral aufgenommene Medis müssen meistens durch den Magen-Darm Trakt bevor sie ins Blut gehen. Da sitzt nun aber noch die Darmflora, welche auch schon an den Substanzen rumknabbert und diese ab- und umbaut. Nun ist die Darmflora in etwas gleich individuell wie der Mensch. NWs können also auch nur deshalb entstehen, weil du die falschen Gastarbeiter beschäftigst.

Aber ein bisschen traurig bin ich schon, dass mein
eigentliches Anliegen nicht beantwortet werden kann … :frowning:(

Frag so in 50-100 Jahren nochmal nach.
Bis dahin sollten wir einen Menschen auf molekularer Ebene im Computer simulieren können. Dann sollt man Medikamente für jeden Einzelnen in der Simulation testen können. Allerdings wird auch dies noch nicht 100% sicher sein.

MfG Peter(TO)

Frag so in 50-100 Jahren nochmal nach.

Hallo Peter,

okay, ich geb’ den Auftrag an eine meiner Wiedergeburten weiter. Aber vielleicht hat die ganz andere Interessen als „Depri vs. Anti-Depri“ und „Herzklabaster“ … (Ich hoffe es jedenfalls für sie).

Einstweilen zieh’ ich meine Frage dann mal wieder zurück. Aber ein bisschen Ernüchterung (bis Enttäuschung) darüber, was wir in rund 500.000 Jahren Menschheitsgeschichte so auf die Beine gestellt haben, bleibt zurück. Stark verkürzt: Wir beherrschen die De struktion aus dem FF. Aber alles andere lässt (noch) sehr zu wünschen übrig.

LG, FM

Servus,

ein bisschen Ernüchterung (bis Enttäuschung) darüber, was wir in rund 500.000 Jahren Menschheitsgeschichte so auf die Beine gestellt haben, bleibt zurück.

so weit zurück brauchst Du nicht gehen. Vor 1958 hat man sich in einer ausreichend schweren Depression halt im wesentlichen zwischen Strick - Eisenbahn - Gas - Wasser entscheiden können - falls man nicht zyklothym war: in diesem Fall gab es schon ab 1949 auch noch die Alternative, mit dramatischer Gewichtszunahme und begleitet von Vergiftungserscheinungen weiter zu leben.

So gesehen ist es nicht gar so verkehrt, was seither erreicht wurde.

  • vergiss die Musik nicht!

Schöne Grüße

MM

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hast Du denn schon probiert, wie Du auf Licht (& Bewegung) ansprichst, bevor Du Dich darüber lustig machst?

Ja, habe ich - ganz zu Anfang vor vielen Jahren.
Licht :
Sowohl helles Sonnenlicht als auch diese Therapielampen verursachen regelrecht Schmerzen in den Augen. Ich liebe leicht bewölkten Himmel und Schatten. In der Sommersonne halte ich mich in dunklen, klimatisierten Räumen auf und begebe mich erst bei Sonnenuntergang nach draußen. (Nein, ich glaube nicht, dass ich von Vampiren abstamme).
Bewegung (Sport):
Als Übergewichtiger (BMI 35*) bemühe ich mich, möglichst regelmäßig (sehr moderates) Ausdauertraining** (Radfahren) zu betreiben. So etwa 15 km / pro Tag in 1 bis 1½ Stunden, wenn’s nicht regnet. Aber auf keinen Fall bei hochstehender Sonne und unbewölktem Himmel. Am liebsten erst in den letzten 2 Stunden vor Sonnenuntergang, so dass ich im Halbdunkel heimkomme.
*) zu einem erheblichen Teil durch die NWs von Antidepressiva und Betablockern bedingt.
**) Mit Pulsmesser. Durchschnittliche HF ca. 105 bis 110. Über ca. 115 fühle ich mich kardiogen unwohl (unruhig).

Leider stelle ich seit meiner Herzkatheter-Ablation (zur Unterbindung paroxysmaler Tachykardien vor 1½ Jahren) fest, dass zwar die Tachykardien nicht mehr aufgetreten sind, aber seither reagiere ich auf Bewegungsreize häufig mit anschließend vermehrten Extrasystolen und Arrhythmien. Nicht selten fühle ich mich nach 2 oder 3 verregneten Tagen ohne Bewegung kardiogen besser (ruhiger) als in Tagen mit regelmäßiger Bewegung.
Auch scheint der Einfluss von Luftdruckänderungen größer geworden zu sein. (Bei fallendem LD fühle ich mich oft viel besser als bei steigendem. Paradox?)

Offenbar kann ich mich nur zwischen Scylla und Charybdis entscheiden: Entweder depressiv oder durch Herzsensationen belastet.

Besprich doch mal mit dem behandelnden Arzt, ob Schlafentzug als Option in Frage käme - wobei der auch nicht völlig harmlos für Herz & Kreislauf ist.

Jede Nacht ohne hinreichend Schlaf erlebe ich als Folter.
Die Nacht ist kaputt. Der folgende Tag ist kaputt. Ich bin kaputt und mein Herzrhythmus spielt verrückt. Mein Vegetativum war immer schon sympathikoton übererregbar. Wenn ich ihm nicht weitgehend entgegenkomme (Über 8 bis 9 Stunden absolut dunkles, stilles, und sehr kühles Schlafzimmer - bei 50 bis 60% rel. Luftfeuchte und möglichst nicht über 16 bis 18 °C Raumtemperatur), dann geigt es mir am anderen Tag seine Meinung, dass mir Hören und Sehen vergeht.

Ich hab’ auch schon mal überlegt, ob vielleicht mein Selbstzerstörungsprogramm besonders hinterhältig ist. Aber dann wundert es mich doch, dass ich immerhin 63 Jahre alt geworden bin …

Mal so sagen: S’ (Über-)Leben ist nicht immer leicht!

LG, FM

zwischen Strick - Eisenbahn - Gas - Wasser entscheiden

Eisenbahn ist mittlerweile verpönt, weil dabei die Lokführer so in Mitleidenschaft gezogen werden. Und ein bisschen Mitgefühl mit Unbeteiligten sollte man auch als Lebensmüder haben - finde ich. „Nach mir die Sintflut“ ist nicht wirklich menschenfreundlich gedacht.

  • vergiss die Musik nicht!

Hm, da bin ich zwiegespalten. Viele klassische Stücke (melodiös bis feierlich) gefallen mir gut. Bei der modernen Musik bin ich auf Oldies der 60er und 70er Jahre (meine Jugend und Adoleszenz) fixiert. Alles, was ab den 80ern kam, finde ich zum Weglaufen.
Ich finde, dass die (oft mehrstimmige) „Nachkriegs-Popmusik“ mit ihren Harmonien und Melodien sehr deutlich die Sehnsucht nach Frieden und sozialem Miteinander ausgedrückt hat.
Die heutigen Stücke, die hin und wieder (irrtümlich) meine Ohren tangieren, scheinen mir dagegen mit aller Macht den Wunsch nach Zerstörung und Krieg auszudrücken. Wundern tut’s mich nicht, denn das „Soziale“ wird schon lange nicht mehr wertgeschätzt.

Und welche Popgruppe kann heute noch mehrstimmig und melodiös singen?

Schau’n mer mal, wie’s weitergeht …

LG, FM

Servus,

ist denn die starke Lichtempfindlichkeit auch gegeben, wenn Du die Augen entsprechend abschirmst und nur die Haut exponierst?

Schöne Grüße

MM

Servus,

von Heinrich Schütz bis Gustav Mahler gibt es da sehr viele Möglichkeiten. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut ich bei starker Bewölkung der Seele auf Robert Schumann anspreche, obwohl das ja nun bestimmt keine heitere Musik ist.

Hör Dir mal „La Tarantella: Antidotum Tarantulae“ von l’Arpeggiata / Christina Pluhar an. Im Begleittext ist erläutert, dass die Tarantella ursprünglich als antidepressive Musik erfunden wurde, weil die Legende ging, der Biss der Tarantel wirke, indem er bei seinem Opfer eine tödliche Melancholie erzeugte.

Schöne Grüße

MM

Wenn ich die Augen abdecke und der Wärme- wie auch UV- Strahlungsanteil im Sonnenlicht gering ist und möglichst noch ein schönes trocken-kühles Lüftchen weht, finde ich die (Kalt-)Lichteinstrahlung selbst nicht unmittelbar störend.

Nachdem ich mir aber in jungen Jahren manchmal durch Unaufmerksamkeit Sonnenbrände eingefangen hatte, ziehe ich mich seit mehr als 30 Jahren auch deshalb lieber in den schützenden Schatten zurück. Mit Kühle und Kälte komme ich sehr viel besser zurecht, als mit Licht und Wärme. Und dass ich sommers wie winters einen hellen/blassen Teint habe, stört mich nicht im mindesten. Vielleicht hat es ja sogar auch seine Vorteile.

Übrigens habe ich heute morgen mit dem ärztlichen Service meiner Krankenkasse gesprochen. Dort erhielt ich den Hinweis auf zwei mögliche ADs ohne nennenswertes kardiogenes Risiko (insbesondere keine „QT-Verlängerung“, die rhythmogen kritisch werden könnte):
Mirtazapin (treibt aber gern das Gewicht nach oben) und
Valdoxan (verlangt die regelmäßige Überwachung der Leberwerte).

Insbesondere für letzteres werde ich mich (und meine Ärztin) intensiver interessieren, da ich bisher keine Leberprobleme habe.

LG, FM