Adoption + ADS

Hallo!

Die Kombination im Titel hat es mir angetan. Ich habe diesen Sommer viele Freunde von frueher besucht, die alle ungefaehr zur gleichen Zeit ihre Kinder adoptiert haben wie wir. Es war auffallend, dass von 10 adoptierten Jungs 7 ADS oder AHDH diagnostiziert hatten. (wenn man die Maedchen der Gruppe mitrechnet, waren es von 13 Kindern 11). Eine der Muetter sagte ,sie habe vor kurzem einen Artikel gelesen, der Adoption mit ADS in Verbindung setzt (die Schlussfolgerung sei in etwa so gewesen, dass ADS bzw. AHDH AUCH von Faktoren bestimmt wird, die waehrend der Schwangerschaft und/oder Geburt vorkommen, und deshalb ein groesserer Prozentsatz von Adoptierten diese Probleme aufweisen. Ich will nun nicht die Diskussion um falschdiagnostiziertem ADS ausloesen, sagen wir mal einfach, dass ein groesserer Prozentsatz von Adoptierten verhaltensauffaellig genug sind, um ein Kind zum Arzt/Psychologen/Psychiater zu bringen.

Ueber Google bin ich nicht fuendig geworden. Hat jemand vielleicht eigene Erfahrungen oder kennt eine diesbezuegliche Studie?

Danke schonmal,
Gruesse,
Elke

Ein Versuch
Hallo Elke,

zunächst als Vorbemerkung: wir sind eine fünfköpfige Familie, zwei unserer Kinder haben seriös diagnostiziertes ADHS, das dritte Kind ist noch zu jung für eine gesicherte Diagnose, aber sehr hyperaktiv (die Großen sind Träumer). Ich selbst habe meine Diagnose erst kürzlich erhalten. Mein Mann kämpft noch mit sich, ob er sich untersuchen lassen soll, es gibt auffallend viele Parallelen.

Ich habe also sehr, sehr, sehr vieles dazu gelesen und in einem ausführlichen Elterntraining gelernt.

ADHS’ler sind meistens sehr impulsiv. Bei den Träumern fällt das zwar nach außen hin nicht so auf, aber innerlich wechselt auch bei ihnen die Stimmung blitzartig. Das könnte eine Ursache dafür sein, dass ADHS-Frauen laut einer Statistik (von der ich im Moment leider nicht weiß, in welchem Fachbuch ich sie gefunden habe, aber ich denke weiter darüber nach) überdurchschnittlich oft ungeplant schwanger werden. Auch Teenagerschwangerschaften sind häufiger als bei nicht betroffenen Gleichaltrigen. Über Männer, die ungeplante Kinder zeugen, habe ich nichts gelesen, denke aber, die Zahlen würden ähnlich sein. Diese Menschen leben im HIER und JETZT, da ist Verhütung wohl noch schwieriger als bei Normalos.

Dazu kommt, dass der Lebenslauf von ADHS’lern häufig über Umwege geht. Die ungeplanten Kinder kommen also auch in einer komplizierten Situation: keine Ausbildung, keine Wohnung, die werdenden Eltern sind selbst noch ohne Plan…

Diese beiden Faktoren könnten meiner Laienmeinung nach durchaus dazu führen, dass Kinder von ADHS’lern zur Welt kommen, die sofort oder später zur Adoption gegeben werden (ist diese Formulierung so richtig ?).

ADHS ist vererbbar, in welchem Maße, ist wohl noch unklar, aber eine genetische Komponente bestreitet heutzutage kaum noch ein Fachmensch. Ich selbst kenne inzwischen so viele ADHS-Familien, dass ich keinerlei Zweifel an der Vererbbarkeit von ADHS habe.

Eine der Muetter
sagte ,sie habe vor kurzem einen Artikel gelesen, der Adoption
mit ADS in Verbindung setzt (die Schlussfolgerung sei in etwa
so gewesen, dass ADS bzw. AHDH AUCH von Faktoren bestimmt
wird, die waehrend der Schwangerschaft und/oder Geburt
vorkommen, und deshalb ein groesserer Prozentsatz von
Adoptierten diese Probleme aufweisen.

Da habe ich gewisse Zweifel. ADHS ist eine neurobiologische Störung, aber wohl auch durch die Umwelt ein wenig (!!!) beeinflussbar. Ich würde daher die umgekehrte Schlußfolgerung ziehen: Das Kind hat auch schön als Ungeborenes ADHS, aber bei einem Umfeld, das (unbewußt) einiges davon auffängt, fallen die Symptome weniger auf, so dass möglicherweise die ADHS nicht oder erst Jahre später überhaupt auffällt. Deshalb gibt es ja auch diese Behauptung, ADHS sei reine Mode. „Früher“ gab es ganz sicher genau so viele Hypies wie heute, aber sie konnten sich sehr viel mehr ausleben als heute und waren deshalb auch nicht gleich „auffällig“, sondern eben „wild“ - stark vereinfacht gesagt.

Wenn aber die Schwangere selbst ADHS hat, in einer unsicheren Situation lebt, dann kommt das eben schon von Anfang an dazu. Eine unsichere Mutter trifft auf ein womöglich schwieriges Baby, ist selbst überfordert, das Baby wird noch schwieriger - eine Abwärtsspirale beginnt.

Ich will nun nicht die

Diskussion um falschdiagnostiziertem ADS ausloesen, sagen wir
mal einfach, dass ein groesserer Prozentsatz von Adoptierten
verhaltensauffaellig genug sind, um ein Kind zum
Arzt/Psychologen/Psychiater zu bringen.

Die Diagnosediskussion erspare ich uns auch gerne :wink:. Was mich interessieren würde, wäre aber schon die Frage, ob adoptierte Kinder nicht generell ein erhöhtes Risiko haben, auffällig zu werden, ob also ADHS nur ein Teil der häufigen Probleme ist ?

Ueber Google bin ich nicht fuendig geworden. Hat jemand
vielleicht eigene Erfahrungen oder kennt eine diesbezuegliche
Studie?

Falls mir die erwähnte Statistik nochmal unterkommt, reiche ich sie nach *versprochen*.

Danke schonmal,

Danke für den sehr interessanten Aspekt :smile:

Viele Grüße,

Sylvia

P.S.: Es soll auch ADHS-Frauen mit geplanten Kindern geben, gelle !!!

Hallo Elke!

Der Sohn meiner Freundin wurde ebenfalls adoptiert. Nachdem er schon im Kindergarten „unangenehm“ auffiel und später auch in der Schule Probleme mit seinem Verhalten hatte, wurde das Kind einem Kinderarzt vorgestellt (Spezialgebiet ADS/ADHS), der bereits nach kurzer Zeit eine Diagnose und Therapie zur Hand hatte („Ihr Sohn hat ADS, da helfen nur Medikamente…“). Die Mutter des Kindes war allerdings nicht der Auffassung, daß man dem Kind sofort Medikamente zuführen sollte und suchte einen Kinderpsychologen auf. Nach 3-4 langen Gesprächen und Spielstunden mit dem Kind kam dieser Arzt allerdings zu einem völlig anderen Ergebnis: Depressionen!

Damit hatte sicherlich niemand gerechnet, daß ein 8 Jahre altes Kind unter Depressionen leiden kann. Es zeigte sich aber, daß Adoption und Depression in engem Zusammenhang stehen können (Meine richtige Mama hat mich nicht lieb gehabt und weggegeben und wenn ich jetzt bei dir ganz viele böse Sachen mache, hast du mich auch nicht mehr lieb und wirst mich weggeben).

Ich bin davon überzeugt, daß es sicherlich viele Kinder gibt, bei denen die Diagnose ADS/ADHS zutrifft. Allerdings denke ich auch, daß es sich manche Ärzte einfach zu leicht machen und verhaltensauffälligen Kindern gern den Stempel „ADS/ADHS = Medikamente“ aufdrücken. Das macht weniger Arbeit, das Kind wird umgänglicher und die Eltern sind beruhigt.

Alles Gute für euch & schönen Gruß - Manuela

Hallo Manuela,

ich bezweifle nicht die Geschichte Deiner Freundin, aber ich denke schon, dass es sich um einen Einzelfall handelt. Leider sind es genau diese Geschichten, die den wirklich betroffenen Familien das Leben zusätzlich schwer machen, abgesehen davon, dass man phasenweise selbst die Diagnose immer mal wieder anzweifelt - es gibt ja nun leider keinen Bluttest o.ä. zur eindeutigen Diagnose.

Der Sohn meiner Freundin wurde ebenfalls adoptiert. Nachdem er
schon im Kindergarten „unangenehm“ auffiel und später auch in
der Schule Probleme mit seinem Verhalten hatte, wurde das Kind
einem Kinderarzt vorgestellt (Spezialgebiet ADS/ADHS),

Ich weiß nicht, welche Voraussetzungen Ärzte haben müssen, bis sie sich Spezialisten nennen dürfen. Möglicherweise war dieser Arzt auch nur unter Eltern als Spezialist für ADHS bekannt. Ich kenne es unter Müttern so, dass man mal eben fragt, bei wem XY mit gewissen Problemen war und dann einen Namen bekommt. Leider ist dadurch keineswegs gewährleistet, dass es der richtige Spezialist ist…

Unsere Kinderärztin und auch die meisten ihrer Kollegen hier in der Gegen stellen keine ADHS-Diagnose, sondern überweisen zum Kinderpsychologen. Unsere Ärztin sagt, eine seriöse Diagnostik sei viel zu umfangreich, als dass sie im Rahmen einer normalen Kinderarztpraxis zu erbringen sei. So als Zeitrahmen: Unsere Töchter wurden 4 x 1 Stunde untersucht, es gab 1 Stunde Anamnesegespräch und 1 Stunde Diagnosegespräch.

der

bereits nach kurzer Zeit eine Diagnose und Therapie zur Hand
hatte („Ihr Sohn hat ADS, da helfen nur Medikamente…“).

Siehe oben - mit dieser „Diagnose“ war etwas faul, aber das hat Deine Freundin ja zum Glück schnell bemerkt.

Auch die Aussage, dass nur Medikamente helfen, ist schreiender Blödsinn. Tatsächlich benötigt nur ein kleiner Teil der Patienten Medis, teilweise über Phasen, nur wenige dauerhaft.

Die

Mutter des Kindes war allerdings nicht der Auffassung, daß man
dem Kind sofort Medikamente zuführen sollte und suchte einen
Kinderpsychologen auf. Nach 3-4 langen Gesprächen und
Spielstunden mit dem Kind kam dieser Arzt allerdings zu einem
völlig anderen Ergebnis: Depressionen!

Genau deshalb sollte die Diagnose auch von einer erfahrenen Fachkraft gestellt werden ! ADHS und Depressionen sind sich in vielen Punkten ähnlich und werden daher leicht falsch diagnostiziert (in beide Richtungen). Es gibt eben ADHS, Depressionen und dann auch noch beides zusammen - ziemlich schwierig, vor allem bei Kindern.

Ich bin davon überzeugt, daß es sicherlich viele Kinder gibt,
bei denen die Diagnose ADS/ADHS zutrifft. Allerdings denke ich
auch, daß es sich manche Ärzte einfach zu leicht machen und
verhaltensauffälligen Kindern gern den Stempel „ADS/ADHS =
Medikamente“ aufdrücken. Das macht weniger Arbeit, das Kind
wird umgänglicher und die Eltern sind beruhigt.

Hier möchte ich widersprechen. Ich glaube, wenn überhaupt (!!!), machen es sich manche Eltern leicht mit der „Selbstdiagnose“: Das Kind ist nicht lebhaft oder vielleicht zu „grenzenlos“ erzogen, sondern laut Eltern hyperaktiv. Da kommt sicherlich der leidige „Modefaktor“ dazu. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass die allerwenigsten dieser Pseudo-ADHS-Kinder dann auch Medikamente bekommen, denn immerhin fällt Ritalin sowie vergleichbare Medis anderer Marken unter das Betäubungsmittelgesetz - da erhält man normalerweise nicht mal eben ein Rezept. Ausnahmen mag es geben, aufgebauscht durch die Medien scheinbar recht viele, aber daran zweifle ich erheblich.

Außerdem: Ritalin wirkt aufputschend. Ein falsch diagnostiziertes Kind wird dadurch keineswegs ruhiger, es ist also keine Wunderpille für Eltern von schwierigen Kindern.

Wollte ich nur loswerden.

Viele Grüße, nix für ungut,

Sylvia

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An alle

Hallo!

Als selbst betroffener Vater (keine adoptierte Kinder) habe ich mich seeeeehr ausführlich über die Ursache von ADS interessiert und hatte dabei das Glück auf allerneuste Forschungs- und Therapieergebnisse zugreifen zu können.
Die Anwendung dieses Wissen hat meinen Kinder sehr geholfen und kann ich ALLEN empfehlen.

Also:

  1. AS(H)S hat sicher eine genetische Komponente (mindestens eine genetische Anfälligkeit), auch wenn der entgültige wissenschaftliche Beweis noch aussteht, ist DIES denn betreffenden Forschern klar. Mit anderen Worten auch einen Erbfaktor.
    ADS Personen haben wesentlich häufigere ungewollte Schwangerschaften. Abgeleitet heisst dies, überdurchschnittlich viele Adoptivkinder haben ADS.

  2. Andere Kulturen sind oft lebhafter als unsere. Dh Adoptivkindern aus anderen Kulturen werden überdurchschnittlich falsch ADHS diagnostiziert.

  3. ADS hat einen sehr grossen Zusammenhang mit dem Immunsystem!! Diese Aussage ist revolutionär und genau so bewiesen bzw noch nicht bewiesen wie der oberwähnte genetische Faktor. Leider ist diese Erkenntnis im gegensatz zur Genetil kaum jemand bekannt!
    Da ungewollte Schwangerschaften auch übermässig bei Frauen vorkommen, die sonst noch Probleme haben (keine gesunde Verpflegung, umweltbelastungen, Drogen, Alkohol , Nikotin, etc) ist auch dadurch ein erhöhter Anteil von Adoptivkinder mit gestörten oder fehlgeleiteten Immunsystemen. Das kann übrigens auch andere Störungen verursachen bzw mithelfen, wie zB Depressionen, Lernschwierigkeiten etc! Es ist wie bei zuviel Alkohol nicht alle reagieren darauf gleich.

Der Zusammenhang ist also interessant, aber ändert nichts am Umstand. Wichtig scheint mir jetzt das beste für unsere Kinder zu machen!

ADS hat oft organische (Mit-)Ursachen!!! Die Erkennung und entsprechende Behandlung dieser Ursachen können erstaunliche Verbesserungen bringen, was ich an den eigenen Kindern miterleben durfte und auch schon mit Erfolg einer anderen betroffenen Familie weitergeben konnte.
Das hier alles aufzuführen würde den Umfang sprengen. Kann Euch jedoch eine infopage eines wissenschaftlichen Forschers und Praktikers angeben, bei dem sehr viel davon aufgeführt ist. Lest doch mal
www.greatplainslaboratory.com/german/Aachen_ADHD%202… und
www.greatplainslaboratory.com/german/adhd.html

Habe versucht, alle Erkenntnisse (auch solche anderer Forscher) welche äusserliche Indizien für organische Defizite bzw Belastungen sind, zusammenzutragen und einen Fragebogen kreiert.
Bin bereit, den denjenigen zu mailen, welche interesse haben.
Aufgrund des ausgefüllten Fragebogens kann ich Indizien ableiten, an was das Kind organisch leiden könnte. Mittels Labortest (Urin, Blut) kann dann die Vermutung bestätigt, oder auch mal widerlegt werden.
Kann jeden Eltern raten, sein Kind unbedingt organisch untersuchen zun lassen, erstaunliche Besserungen sind aus eigener Erfahrung nach einer entsprechenden spezifischen Behandlung aufgrund der laborresultate durchaus möglich, ich würde persönlich sogar behaupten sehr wahrscheinlich, ähnlich wie sie teilweise auch auf den page erwähnt sind.

Viele spass beim Lesen der interessanten page und hoffe, Euch mit soviel Neuigkeiten nicht gleich erschlagen zu haben… smile

Gruss
Beat

Hallo Sylvia!

Hier möchte ich widersprechen. Ich glaube, wenn überhaupt
(!!!), machen es sich manche Eltern leicht mit der
„Selbstdiagnose“: Das Kind ist nicht lebhaft oder vielleicht
zu „grenzenlos“ erzogen, sondern laut Eltern hyperaktiv. Da
kommt sicherlich der leidige „Modefaktor“ dazu. Allerdings bin
ich davon überzeugt, dass die allerwenigsten dieser
Pseudo-ADHS-Kinder dann auch Medikamente bekommen, denn
immerhin fällt Ritalin sowie vergleichbare Medis anderer
Marken unter das Betäubungsmittelgesetz - da erhält man
normalerweise nicht mal eben ein Rezept. Ausnahmen mag es
geben, aufgebauscht durch die Medien scheinbar recht viele,
aber daran zweifle ich erheblich.

Stimme dir voll und ganz zu, allerdings meinte ich mit meiner Bemerkung, daß es viele ADS/ADHS-Kinder gibt, TATSÄCHLICH betroffene Kinder und natürlich nicht alle Knirpse die einfach nur lebhaft oder verträumt oder „grenzenlos“ erzogen werden (dieser Ausdruck gefiel mir übrigens besonders gut!). Manche Eltern machen es sich tatsächlich sehr leicht und meinen, daß ihr „Zappler“ oder „Träumer“ nicht der Norm entspricht. Aber mal ganz ehrlich, welcher Erwachsene will schon einer Norm entsprechen? Es sind doch fast ausschließlich äußere Zwänge, die uns in die sog. Normalität treiben. Und gerade die Erwachsenen sind stolz auf ihre eigene Persönlichkeit und Individualität. Genau das sollten wir unseren Kindern auch zugestehen. Ich gebe ja zu, daß es das Zusammenleben nicht unbedingt einfacher macht - aber wesentlich schöner!

Schönen Gruß
Manuela

Hallo Manuela,

das was du schreibst ist schoen. Und richtig. Individualitaet ist was schoenes.

Aber Eltern von ADS-betroffenen Kindern machen es sich (entgegen der allgemeinen Meinung) nicht leicht. Und es ist schon nicht einfach, immer wieder erklaeren zu muessen, warum man glaubt, dass ADS die richtige Diagnose ist und seinen eigenen Umgang damit immer wieder rechtfertigen zu muessen.

Deshalb wollte ich bewusst nicht, auf die Falsch-diagnose-Diskussion eingehen.
Zu deinem anderen Posting schreib ich spaeter noch. Ploetzlich fehlt die Zeit.

Gruesse,
Elke

off topic
Hallo,

ich hab hier mal Interesse halber reingeschaut, und wollte doch mal wisse, auch mit der Chance mich zu blamieren, was den diese ominöse ADS oder ADHS Krankheit sein soll.

Von der hab ich noch nie was gehört.

Danke für die Info.

Gruß Anja

Hallo Elke!

Aber Eltern von ADS-betroffenen Kindern machen es sich
(entgegen der allgemeinen Meinung) nicht leicht. Und es ist
schon nicht einfach, immer wieder erklaeren zu muessen, warum
man glaubt, dass ADS die richtige Diagnose ist und seinen
eigenen Umgang damit immer wieder rechtfertigen zu muessen.

Eltern von Kindern die „anders“ sind, haben es immer schwerer. Sie müssen sich permanent rechtfertigen für das Verhalten ihres Kindes. Da kommen von ungefragter Seite auch schon mal gut gemeinte Ratschläge, um die niemals gebeten wurde.

Wenn ADS die richtige Diagnose ist, haben Eltern und Kinder es sicher nicht verdient, sich ständig erklären müssen. Vielmehr würde Verständnis, Toleranz und ein gewisses Maß an Gelassenheit den Betroffenen Familien gegenüber mehr helfen als jeder unerbetene Ratschlag.

Bis dann - Tschüß
Manuela

Hallo Anja,
aber gar nicht off topic. Betroffene schmeissen halt gern mit den Kuerzeln um sich :wink:
ADS = Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom
AHDS = siehe oben in Verbindung mit Hyperaktivitaet,
die genaue Wortwahl kenne ich im Deutschen nicht, dafuer auf Englisch:
ADD=Attention Deficit Disorder
ADHD = Attention Deficit and Hyperactivity Disorder

Viele Gruesse,
Elke

Hallo Sylvia,

zunächst als Vorbemerkung: wir sind eine fünfköpfige Familie,
zwei unserer Kinder haben seriös diagnostiziertes ADHS, das
dritte Kind ist noch zu jung für eine gesicherte Diagnose,
aber sehr hyperaktiv (die Großen sind Träumer). Ich selbst
habe meine Diagnose erst kürzlich erhalten. Mein Mann kämpft
noch mit sich, ob er sich untersuchen lassen soll, es gibt
auffallend viele Parallelen.

Danke für diese Information. Als Gegenleistung :wink: : Mein Mann und ich hatten keinerlei Erfahrung mit ADS oder ADHS, keine eigenen, auch keine in der näheren Familie (Geschwister, Neffen, Nichten), wir haben zwei adoptierte Jungs, der ältere hat vor etwa einem Jahr (nach großen Schulproblemen, die aber nichts mit Verhaltensproblemen zu tun haben) von einem Kinderpsychiater die Diagnose ADS bekommen. Er gehört eher in die Kategorie “Träumer”, obwohl er so etwas wie eine ‘akustische Hyperaktivität’ zeigt. Sein jüngerer (nicht biologischer) Bruder hat eher Verhaltensauffälligkeiten, die vielleicht eher von außenstehenden mit ‘grenzenloser’ Erziehung verbunden werden (was nicht der Fall ist, wenn ich mir das selbst bescheinigen darf), aber er ist nicht von ADS betroffen. Ich erwähne dieses letztere eigentlich nicht wegen dir, sondern wegen der so oft geäußerten Annahme, dass Eltern von ADS-Kindern, ihre Kinder gern medikamentös ruhigstellen würden.

Ich habe also sehr, sehr, sehr vieles dazu gelesen

ich auch

und in einem
ausführlichen Elterntraining gelernt.

das gibt’s hier leider nicht.

ADHS’ler sind meistens sehr impulsiv. Bei den Träumern fällt
das zwar nach außen hin nicht so auf, aber innerlich wechselt
auch bei ihnen die Stimmung blitzartig. Das könnte eine
Ursache dafür sein, dass ADHS-Frauen laut einer Statistik (von
der ich im Moment leider nicht weiß, in welchem Fachbuch ich
sie gefunden habe, aber ich denke weiter darüber nach)
überdurchschnittlich oft ungeplant schwanger werden. Auch
Teenagerschwangerschaften sind häufiger als bei nicht
betroffenen Gleichaltrigen. Über Männer, die ungeplante Kinder
zeugen, habe ich nichts gelesen, denke aber, die Zahlen würden
ähnlich sein. Diese Menschen leben im HIER und JETZT, da ist
Verhütung wohl noch schwieriger als bei Normalos.

Dazu kommt, dass der Lebenslauf von ADHS’lern häufig über
Umwege geht. Die ungeplanten Kinder kommen also auch in einer
komplizierten Situation: keine Ausbildung, keine Wohnung, die
werdenden Eltern sind selbst noch ohne Plan…

Diese beiden Faktoren könnten meiner Laienmeinung nach
durchaus dazu führen, dass Kinder von ADHS’lern zur Welt
kommen, die sofort oder später zur Adoption gegeben werden
(ist diese Formulierung so richtig ?).

(ja, die Formulierung ist richtig)

ADHS ist vererbbar, in welchem Maße, ist wohl noch unklar,
aber eine genetische Komponente bestreitet heutzutage kaum
noch ein Fachmensch. Ich selbst kenne inzwischen so viele
ADHS-Familien, dass ich keinerlei Zweifel an der Vererbbarkeit
von ADHS habe.

Wenn es eben nur die Vererbung wäre, würde das die Adoptionshäufigkeit nicht erklären – aber deine Verbindung der beiden Fakten leuchtet ein, wäre zumindest plausibel.

Eine der Muetter
sagte ,sie habe vor kurzem einen Artikel gelesen, der Adoption
mit ADS in Verbindung setzt (die Schlussfolgerung sei in etwa
so gewesen, dass ADS bzw. AHDH AUCH von Faktoren bestimmt
wird, die waehrend der Schwangerschaft und/oder Geburt
vorkommen, und deshalb ein groesserer Prozentsatz von
Adoptierten diese Probleme aufweisen.

Da habe ich gewisse Zweifel. ADHS ist eine neurobiologische
Störung, aber wohl auch durch die Umwelt ein wenig (!!!)
beeinflussbar. Ich würde daher die umgekehrte Schlußfolgerung
ziehen: Das Kind hat auch schön als Ungeborenes ADHS, aber bei
einem Umfeld, das (unbewußt) einiges davon auffängt, fallen
die Symptome weniger auf, so dass möglicherweise die ADHS
nicht oder erst Jahre später überhaupt auffällt. Deshalb gibt
es ja auch diese Behauptung, ADHS sei reine Mode. „Früher“ gab
es ganz sicher genau so viele Hypies wie heute, aber sie
konnten sich sehr viel mehr ausleben als heute und waren
deshalb auch nicht gleich „auffällig“, sondern eben „wild“ -
stark vereinfacht gesagt.

Die Korrelation war nicht ganz so simpel (deshalb hätte ich ja gern den Artikel). Die Argumentation war, dass die negativen Gefühle während der Schwangerschaft oder auch das negative Verhalten (Rauchen, Alkohol, schlechte Ernährung) die Entwicklung von ADS fördern könnte. Was du über das “Auffangen” schreibst, macht in unserem Fall sehr viel Sinn. Schwierigkeiten wurden auf den Lebensanfang geschoben und versucht verhaltensmässig in den Griff zu kriegen, das hat ihm sicher geholfen, aber es hätte unserem Sohn bestimmt geholfen, wenn die Diagnose früher erfolgt wäre.

Was
mich interessieren würde, wäre aber schon die Frage, ob
adoptierte Kinder nicht generell ein erhöhtes Risiko haben,
auffällig zu werden, ob also ADHS nur ein Teil der häufigen
Probleme ist ?

Das ist die große Frage. Es gibt zum Beispiel Studien (schlag mich, ich weiss im Moment keine Quellen), dass mehr adoptierte Jugendliche in der Psychiatrie landen. Das wurde ganz früher mit “Erbgut” erklärt (wer uneheliche schwanger wird, kann ja nichts wert sein). Dann wurde die “Schuld” den Adoptiveltern zugeschoben (durch lange unerfüllten Kinderwunsch verschroben). Vielleicht liegt es auch einfach daran (meine Privattheorie :wink: dass Adoptiveltern leichter zu bewegen sind, Hilfe von außerhalb anzunehmen, weil sie ja schon den Anfang mit Hilfe von außen bewältigt haben.

Falls mir die erwähnte Statistik nochmal unterkommt, reiche
ich sie nach *versprochen*.

Danke.
Und danke für dein Posting. Es war mit Sicherheit mal “Food for Thought”.

P.S.: Es soll auch ADHS-Frauen mit geplanten Kindern geben,
gelle !!!

Ehrlich??? *staun *ggggg

Viele Grüße,
Elke

umgaenglichere Kinder
Hallo Manuela,

Ich bin davon überzeugt, daß es sicherlich viele Kinder gibt,
bei denen die Diagnose ADS/ADHS zutrifft. Allerdings denke ich
auch, daß es sich manche Ärzte einfach zu leicht machen und
verhaltensauffälligen Kindern gern den Stempel „ADS/ADHS =
Medikamente“ aufdrücken. Das macht weniger Arbeit, das Kind
wird umgänglicher und die Eltern sind beruhigt.

Nur eine kurze Randbemerkung: Medikamente wirken aber nur, wenn die Diagnose stimmt. Ritalin, zum Beispiel, ist - wie Sylvia erwaehnt hat - ein Aufputschmittel und hat beim Nicht-ADS-Kind die Folge, dass es eben gerade nicht umgaenglicher wird.

Viele Gruesse, Elke

Salli Beat,

ich weiss, du schreibst an alle, nicht direkt an mich. Deine Links hab ich frueher schon angeguckt.

Nur ganz kurz einige Bemerkungen.

Also:

  1. AS(H)S hat sicher eine genetische Komponente (mindestens
    eine genetische Anfälligkeit), auch wenn der entgültige
    wissenschaftliche Beweis noch aussteht, ist DIES denn
    betreffenden Forschern klar. Mit anderen Worten auch einen
    Erbfaktor.
    ADS Personen haben wesentlich häufigere ungewollte
    Schwangerschaften.

Das ist ja auch Sylvias Idee und klingt plausibel, aber ist es erwiesen?

Abgeleitet heisst dies,
überdurchschnittlich viele Adoptivkinder haben ADS.

  1. Andere Kulturen sind oft lebhafter als unsere. Dh
    Adoptivkindern aus anderen Kulturen werden
    überdurchschnittlich falsch ADHS diagnostiziert.

Das mag stimmen. Aber in unserem Fall (die Kinder sind Suedafrikaner) sind die Mehrzahl der Kinder, von denen ich geredet habe, von Eltern der gleichen Bevoelkerungsgruppe adoptiert worden und gehen in Schulen, in denen sie mit Kindern ihrer Kultur zusammen sind. Trotzdem diese Haeufung von ADS-Faellen.

  1. ADS hat einen sehr grossen Zusammenhang mit dem
    Immunsystem!! Diese Aussage ist revolutionär und genau so
    bewiesen bzw noch nicht bewiesen wie der oberwähnte genetische
    Faktor. Leider ist diese Erkenntnis im gegensatz zur Genetil
    kaum jemand bekannt!

Das kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestaetigen (was nichts beweisst).

Der Zusammenhang ist also interessant, aber ändert nichts am
Umstand. Wichtig scheint mir jetzt das beste für unsere Kinder
zu machen!

Vollste Zustimmung.

Habe versucht, alle Erkenntnisse (auch solche anderer
Forscher) welche äusserliche Indizien für organische Defizite
bzw Belastungen sind, zusammenzutragen und einen Fragebogen
kreiert.
Bin bereit, den denjenigen zu mailen, welche interesse haben.
Aufgrund des ausgefüllten Fragebogens kann ich Indizien
ableiten, an was das Kind organisch leiden könnte. Mittels
Labortest (Urin, Blut) kann dann die Vermutung bestätigt, oder
auch mal widerlegt werden.

Ich sag dir ehrlich, dass ich da SEHR skeptisch bin. Aber auch bereit dazuzulernen. Kannst du den Fragebogen mal schicken?

Danke.Gruesse, Elke

Salli Beat,

ich weiss, du schreibst an alle, nicht direkt an mich. Deine
Links hab ich frueher schon angeguckt.

Nur ganz kurz einige Bemerkungen.

Also:

  1. AS(H)S hat sicher eine genetische Komponente (mindestens
    eine genetische Anfälligkeit), auch wenn der entgültige
    wissenschaftliche Beweis noch aussteht, ist DIES denn
    betreffenden Forschern klar. Mit anderen Worten auch einen
    Erbfaktor.
    ADS Personen haben wesentlich häufigere ungewollte
    Schwangerschaften.

Das ist ja auch Sylvias Idee und klingt plausibel, aber ist es
erwiesen?

Wissenschafttlich erwiesen ist es nicht. Dazu braucht es Studien nach bestimmten Grundlagen und ebensolche Auswertungen. Wenn Du 1000 Eltern fragst, ob sie auch ADS hatten/haben und 800 Ja sagen ist das kein wissenschaftlicher Beweis.
Wenn die Bestimmung ob ADS oder nicht bei 500 Eltern nach bestimmten Kriterien von unabhängigen Wissenschaftler durchgeführt wird und die feststellen, dass 100 Eltern ADS hatten, dann ist der Zusammenhang erwiesen, zumindest wenn noch eine 2. ähnliche Studie zum selben Ergebnis kommt.
Mit anderen Worten vieles ist schon lange den Leuten die sich mit dem beschäftigen klar, bevor es auch wissenschaftlich bewiesen ist. Und leider herrscht bei vielen Ärzten die blöde Gleichung "(noch) nicht wissenschaftlich bewiesen = „nicht wahr“. Du bist auch auf den Stuhl auf dem Du sitzt vertrauensvoll abgesessen, obwohl es wissenschaftlich nicht bewiesen ist, dass er Dich tragen wird… smile
Es gibt aber glaube ich eine Studie, die die genetische Komponetnte bewiesen hat, Wenns Dich interessiert, kann ich sie suchen gehen.

  1. Andere Kulturen sind oft lebhafter als unsere. Dh
    Adoptivkindern aus anderen Kulturen werden
    überdurchschnittlich falsch ADHS diagnostiziert.

Das mag stimmen. Aber in unserem Fall (die Kinder sind
Suedafrikaner) sind die Mehrzahl der Kinder, von denen ich
geredet habe, von Eltern der gleichen Bevoelkerungsgruppe
adoptiert worden und gehen in Schulen, in denen sie mit
Kindern ihrer Kultur zusammen sind. Trotzdem diese Haeufung
von ADS-Faellen.

Ich denke auch, dass dieser Punkt am wenigsten von den 3 erwähnten Punkten zutrifft.

  1. ADS hat einen sehr grossen Zusammenhang mit dem
    Immunsystem!! Diese Aussage ist revolutionär und genau so
    bewiesen bzw noch nicht bewiesen wie der oberwähnte genetische
    Faktor. Leider ist diese Erkenntnis im gegensatz zur Genetil
    kaum jemand bekannt!

Das kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestaetigen (was
nichts beweisst).

Oh, welche Laborntersuchungen hast Du den gemacht um dies mit Sicherheit zu wissen? Das Immunsystem kann durchaus nicht schwach sein, wie zB das meiner Kinder auch nicht, im gegenteil, und trotzdem eine Fehlleitunge oder Störung haben. Mit anderen Worten, man erkennt es äusserlich nur sehr schwer und es gibt nur Indizien, keine Beweise um es Äusserlich zu erkennen. :

Der Zusammenhang ist also interessant, aber ändert nichts am
Umstand. Wichtig scheint mir jetzt das beste für unsere Kinder
zu machen!

Vollste Zustimmung.

Habe versucht, alle Erkenntnisse (auch solche anderer
Forscher) welche äusserliche Indizien für organische Defizite
bzw Belastungen sind, zusammenzutragen und einen Fragebogen
kreiert.
Bin bereit, den denjenigen zu mailen, welche interesse haben.
Aufgrund des ausgefüllten Fragebogens kann ich Indizien
ableiten, an was das Kind organisch leiden könnte. Mittels
Labortest (Urin, Blut) kann dann die Vermutung bestätigt, oder
auch mal widerlegt werden.

Ich sag dir ehrlich, dass ich da SEHR skeptisch bin. Aber
auch bereit dazuzulernen. Kannst du den Fragebogen mal
schicken?

Oh mag seeehr skeptische Leute, die die Sachen zwar kritisch prüfen, aber nicht einfach zum vorein ablehnen.
Nach dem Fragebogen, denn ich Dir zustellen werde, sage ich Dir, welche Indizien und warum auf welches organischen Probleme hinweisen und wie Du sie labormässig überprüfen kannst, ob sie zutreffen oder nicht

Bitte und liebe Grüsse
Beat

Hallo Silvia

ADHS’ler sind meistens sehr impulsiv. Bei den Träumern fällt
das zwar nach außen hin nicht so auf, aber innerlich wechselt
auch bei ihnen die Stimmung blitzartig. Das könnte eine
Ursache dafür sein, dass ADHS-Frauen laut einer Statistik (von
der ich im Moment leider nicht weiß, in welchem Fachbuch ich
sie gefunden habe, aber ich denke weiter darüber nach)
überdurchschnittlich oft ungeplant schwanger werden. Auch
Teenagerschwangerschaften sind häufiger als bei nicht
betroffenen Gleichaltrigen. Über Männer, die ungeplante Kinder
zeugen, habe ich nichts gelesen, denke aber, die Zahlen würden
ähnlich sein. Diese Menschen leben im HIER und JETZT, da ist
Verhütung wohl noch schwieriger als bei Normalos.

Dazu kommt, dass der Lebenslauf von ADHS’lern häufig über
Umwege geht. Die ungeplanten Kinder kommen also auch in einer
komplizierten Situation: keine Ausbildung, keine Wohnung, die
werdenden Eltern sind selbst noch ohne Plan…

Diese beiden Faktoren könnten meiner Laienmeinung nach
durchaus dazu führen, dass Kinder von ADHS’lern zur Welt
kommen, die sofort oder später zur Adoption gegeben werden
(ist diese Formulierung so richtig ?).

Dieser These, zu der es wahrscheinilich keine Studie gibt die den strengen kRITERIEN DER Wissenschaft standhalten, stimme ich voll zu.

ADHS ist vererbbar, in welchem Maße, ist wohl noch unklar,
aber eine genetische Komponente bestreitet heutzutage kaum
noch ein Fachmensch. Ich selbst kenne inzwischen so viele
ADHS-Familien, dass ich keinerlei Zweifel an der Vererbbarkeit
von ADHS habe.

Dito, meine obige Bemerkung

Eine der Muetter
sagte ,sie habe vor kurzem einen Artikel gelesen, der Adoption
mit ADS in Verbindung setzt (die Schlussfolgerung sei in etwa
so gewesen, dass ADS bzw. AHDH AUCH von Faktoren bestimmt
wird, die waehrend der Schwangerschaft und/oder Geburt
vorkommen, und deshalb ein groesserer Prozentsatz von
Adoptierten diese Probleme aufweisen.

Da habe ich gewisse Zweifel. ADHS ist eine neurobiologische
Störung, aber wohl auch durch die Umwelt ein wenig (!!!)
beeinflussbar. Ich würde daher die umgekehrte Schlußfolgerung
ziehen: Das Kind hat auch schön als Ungeborenes ADHS, aber bei
einem Umfeld, das (unbewußt) einiges davon auffängt, fallen
die Symptome weniger auf, so dass möglicherweise die ADHS
nicht oder erst Jahre später überhaupt auffällt. Deshalb gibt
es ja auch diese Behauptung, ADHS sei reine Mode. „Früher“ gab
es ganz sicher genau so viele Hypies wie heute, aber sie
konnten sich sehr viel mehr ausleben als heute und waren
deshalb auch nicht gleich „auffällig“, sondern eben „wild“ -
stark vereinfacht gesagt.

Nach meinen zusammengetragenen Unterlagen von wissenschaftler die sich seit einigen Jahren mit organischen zusammenhänge beschäftigen ist es sowohl möglich, dass schon das Ungeborene ADS hat, weil nebst der genetischen Präposition auch organische Sachen auf den FÖTUS ÜBERTRAGEN WERDEN, so dass zB die Schwermetallbelastung der Mutter in 3facher Menge an den Fötus übertragen wird und Schwermetallbelastungen im Gehirn mögliche Auslöser von ADS (der neurobiologischen Störungen) sind.
Andererseits gibt es auch viele Kinder, die erst nach einem oder mehrfachen Antipiotikagebrauch (meist nach einer Ohrenentzündung) ADS Syntome zeigten.

Wenn aber die Schwangere selbst ADHS hat, in einer unsicheren
Situation lebt, dann kommt das eben schon von Anfang an dazu.
Eine unsichere Mutter trifft auf ein womöglich schwieriges
Baby, ist selbst überfordert, das Baby wird noch schwieriger -
eine Abwärtsspirale beginnt.

Da stimme ich ir voll zu, obwohl dies dann nur die Situation verschlimmert, aber nichts mit dem Ausbruch/vorhandensein des ADS zusammenhängt.

Die Diagnosediskussion erspare ich uns auch gerne :wink:. Was
mich interessieren würde, wäre aber schon die Frage, ob
adoptierte Kinder nicht generell ein erhöhtes Risiko haben,
auffällig zu werden, ob also ADHS nur ein Teil der häufigen
Probleme ist ?

Kenne viele Studien etc, aber dazu keine. Da organische Störungen einen wesentlichen Einfluss auf ADS haben (Studien vorhanden) und es möglich ist, dass diese organischen Störungen nicht bei allen zu ADS führen (so wie nicht jeder der raucht Lungenkrebs bekommt), aber die gleichen organischen Störungen auch zu anderen Störungen/Irritationen iim Gehirn führen kann (Nebenerkenntnisse bei einer Studie waren Lernschwierigkeiten, lese/schreibstörungen etc) scheint es mir logisch, dass es eine Korrelation zwischen anderen Verhaltensauffälligkeiten und ADS gibt. Dies stelle ich auch bei Geschwister von ADS betroffenen fest, die überdurchschnittlich oft andere Störungen wie eben zB die oberwähnten haben.

Die Nebenerkenntnisse die meine Aussagen unterstützen könnte ich Dir glaube ich zustellen auf wunsch. Denke ich finde sie noch.

Gruss
Beat

Salli Beat,

ADS Personen haben wesentlich häufigere ungewollte
Schwangerschaften.

Das ist ja auch Sylvias Idee und klingt plausibel, aber ist es
erwiesen?

Mir ging es nur um diesen Punkt und ich haette besser fragen sollen, woher man weiss, dass ADS-Menschen eher ungewollt schwanger werden, oder ob das nur eine Vermutung ist.

Ansonsten, siehe Mail

Gruesse, Elke

Salli Elke

ADS Personen haben wesentlich häufigere ungewollte
Schwangerschaften.

Das ist ja auch Sylvias Idee und klingt plausibel, aber ist es
erwiesen?

Mir ging es nur um diesen Punkt und ich haette besser fragen
sollen, woher man weiss, dass ADS-Menschen eher ungewollt
schwanger werden, oder ob das nur eine Vermutung ist.

Es ist in dieser Beziehung wie mit vielem
Es gibt keinen einzigen eindeutigen Beweis, der einer wissenschaftlichen Untersuchung standhält. Einen Gegenbeweis gibt es aber noch weniger.
Aber es ist auch mehr als nur eine Vermutung, da dies vielen Personen die sich mit dem beschäftigen aufgefallen ist. Datenlage, Kriterien etc halten jedoch den strengen wissenschaftlichen Anforderungen nicht stand.
Ist wie wenn Du mal ein Jahr Südamerika bereist und dann sagst, dass die Südamerikaner durchschnittlich temparamentvoller als wir sind. Das wäre dann wissenschaftlich auch nicht bewiesen, aber trotzdem wahrscheinlich wahr.

Gruss
Beat

Hi,

Ist wie wenn Du mal ein Jahr Südamerika bereist und dann
sagst, dass die Südamerikaner durchschnittlich
temparamentvoller als wir sind.

Sag das nochmal, und ich polier dir die Fresse! Frechheit, sowas!

Gruß

J.

Hey, das ist ein Scherz!

Mei hast Du…
Hi,

…ein Temperament :smile: sprühst ja fast schon Funken *fg

Grüße
Maja

Hi,

Ist wie wenn Du mal ein Jahr Südamerika bereist und dann
sagst, dass die Südamerikaner durchschnittlich
temparamentvoller als wir sind.

Sag das nochmal, und ich polier dir die Fresse! Frechheit,
sowas!

Wow, wie temparamentvoll, eigentlich meinte ich dies ja positiv, aber wenn ich Deine Zeilen jetzt lese, kann dieses Temparament scheinbar auch negativ sein…

Gruß:

Beat:

Hey, das ist ein Scherz!