ADS/ADHS... merken Fehlanzeige... Was denn nun !?

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#1

Huhu,
folgendes Problem eines 29jährigen; es fällt mir super super schwer Texte,Songtexte,gelesenes, etc Wiederzugeben bzw. zu merken.
Ich lese den ersten Satz vom Song und beim zweiten Satz hab ich wieder den ersten vergessen (auch nach mehrmaligen wiederholen) und im auditiven Bereich ist es noch schlimmer.
Wenn mir hier jemand was sagt verstehe ich es zwar kann es auch verarbeiten, aber niemals wiedergeben bzw. ein Song hören und irgendwann können - Never!

Gesichter merken, kein Problem…also es ist jetzt nicht so das wenn ich mich mit jemanden unterhalte, nach 30min nicht mehr weiß was geredet wurde.
Aber ich spüre schon das ich in diesem Bereich, selbst durch starken Willen wie z.B. Englisch lernen. Es einfach nicht hinbekomme da kann ich mir „issue“ mit allen Eselsbrücken versuchen zu merken, es geht einfach nicht.

So nun zu meiner Fragen;
Was könnte da vorliegen ADS/ADHS?
Was gibt es denn noch für Gedächtnis-/Lernkrankheiten?
Zu welchem Spezialisten könnte ich gehen um heraus zufinden was du nicht ganz so funkst?

Mir ist klar das jeder hier und da sich etwas nicht merken kann. Bei mir ist das nun aber schon mind. 10Jahre und jetzt wirds ma Zeit das ich dem auf en Grund gehe.
Aber bevor ich etwas machen kann müsste ich ja erstmal wissen wo ich stehe… Wäre super nett, wenn mir hier jemand helfen könnte.

Beste Grüße

Jan

#2

Hallo,

ich habe zwei Jungs, jetzt 18 und 21, mit ADS. Bei beiden wurde die Diagnose bereits im Alter von 8 und 10 Jahren gestellt.
Das ging auch nicht von jetzt auf gleich, das zog sich schon eine zeitlang. Deine Ausführungen lesen sich wie das, was ich mit den Jungs erlebt habe, vor allen Dingen mit dem Jüngsten. Nur bevor du jetzt meinst, du hättest ADS solltest du einmal zu einem Neurologen gehen und dich körperlich untersuchen lassen…Schilddrüse hat ähnlich Auswirkungen. Wenn dort nichts festgestellt wird, würde ich mich an einen guten und mit dem Thema ADS vertrauten Psyologen wenden. Denn nur ein solcher kann diese Diagnose vernünftig stellen. Wichtig ist dabei allerdings, dass es jemand ist, der sich wirklich damit auskennt. Leider habe ich am eigenen Leib bei meinem dritten Sohn feststellen müssen, dass es auch Psychologen gibt, die dann eine Depression meinen feststellen zu müssen. Mein Sohn ist jetzt bei einem anderen und wir sind immer noch nicht durch mit den Test. Alles was schnell schießt, würde ich hinterfragen.Und man sollte wissen, dass es ADHS (H für Hyperaktiv) ADS-H (-H Hypoaktiv = introvertiert und verträumt) und ADS allein gibt.
Gute Bücher: Wir fühlen uns anders von Doria Ryffel-Rawak und ADHS im Erwachsenenalter von J. Kraus und K.H. Krause.

Gruß

Birga Schmidt

#3

Hallo Jan,
leider kann ich dir da nicht weiterhelfen, da ich mich mit Adh im Erwachsenenalter nicht auskenne, aber da Adh angeboren ist und du ja erst jetzt ein Problem hast denke ich das du in einer anderen Richtung suchen mußt, gib doch dein Problem mal in Google ein vieleicht erhälst du einen Tip der dir weiter hilft.

LG Babette

#4

Hallo Jan,
das hört sich meiner Meinung nach nicht unbedingtnach ADS/ADHS an. Im Gegenteil meine Jungs lernen sehr schnell Vokabeln. Ein mal lesen und schon sitzen 20 von 30 Stück so in etwa. Bei der Abspeicherung ins Langzeitgedächtniss wird es dann jedoch schwierig und es bedarf etlichen Wiederholungen. (Ich denke der Grund ist, dabei sinkt die Motivation)
Bei ADS lern könnte eine reizarme Umgebung helfen.
Desweiteren gibt es verschiedene Lerntypen, jeder lernt anders. Lesen, hören, selber sprechen oder mitsprechen, schreiben, oder vielfaches anhören vom MP3 Player (meine beforzugte Lernmethode, zunächst glaubt man nichts zu lernen und ist beim nächsten Test erstaunt was doch hängen geblieben ist), spielerisches lernen kann auch bei Erwachsenen gut funktionieren. Beim Sprachenlernen können Filme in der Sprache hilfreich sein.
Vera Birkenbihl (ich hoffe das ist richtig geschrieben) hat gute Bücher darüber geschrieben. Wichtig ist das Lernen interessant zu gestalten.
Im Netz könnte die Seite :

www.crealern.de

Auch wenn es da vorwiegend um Lernschwächen von Kindern geht, kann man einige interessante Infos bekommen(so vieleicht auch die, wie einem das Lernen in der Kindheit vermiest wurde).

Bei ADS’lern spielt die Motivation noch mit die größte Rolle, so fällt es einem Fußballfan leicht sich die Namen von Fußballern zu merken. Bei anderen Namen erscheind dies vieleicht total unmöglich.
Übung spielt auch eine Rolle. In der Schulzeit fällt es oft leichtviel Stoff zu lernen und eine Zeit lang parat zu haben. Danach kommt man eine wenig aus der Übung, weil man es im täglichen Leben nicht so oft braucht.

Zunächst würde ich mir eine Liste mit 5 Spalten erstellen. Darin würde ich Dinge wie Zahlen, Telefonnr, Adressen Gesichter, Englisch, Songs… auflisten, in der zweiten Spalte würde ich leicht oder schwer eintragen, in der dritten die Motivation,in der vierten den Lernwegund in der 5. das Umfeld auflisten.

Vieleicht ist dadurch ein Muster zu erkennen.

Wenn alles nichts hilft bleibt nur der Weg zum Neurologen.

Ich denke, dass ist alles was mir dazu einfällt.
Ich würde mich freuen, zu hören ob es geholfen hat.
Herzliche Grüße und viel Erfolg

Marion

#5

Hallo

Ist bei meinen Sohn auch so. Er war , bzw ist bei einer Jugendpsychiaterin. Mein Sohn ist allerdings erst 13. Die konnte das mit einem speziellen Gerät messen. Jetzt nimmt er Ritalin und es ist sehr viel besser geworden.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen

mfG

#6

Hallo Jan,
also testen kann sowas ein guter Psychologe.Es gibt davon ‚‚millionen :smile:‘‘(von den Tests) Das Problem ist einen guten Psychologen zu finden!!,der sich damit auch auskennt und nicht nur denkt er kennt sich damit aus.Kinder und ich haben ADS und es fällt bei uns so unterschiedlich aus, deshalb kann ich da berechtigt sagen, so einfach ist Deine Frage nicht zu beantworten.
Aber eins verstehe ich nicht so ganz, Deine Probleme sind erst seit mind.10 Jahren?Normalerweise müsstest Du die Probs.sozusagen schon Dein ganzes Leben lang haben.Ja,mehr kann ich erstmal nicht sagen bzw.raten. Ich wünsche noch einen schönen Tag, mit freundlichen Grüßen Detlef

#7

Hallo Jan,

das klingt für mich nicht unbedingt nach AD(H)S. Aber Ferndiagnosen sind immer problematisch. Wenn AD(H)S der Grund wäre, dann käme das Problem daher, dass du von zu vielen Reizen um dich herum abgelenkt bist und nicht auf das Wesentliche fokussieren kannst. Da muss nicht unbedingt wirklich viel geschehen im Umfeld - es reicht schon ein Baum vor dem Fenster, dessen Blätter sich im Wind bewegen oder eine Fliege, die im Zimmer herumschwirrt.

Allerdings äußert sich AD(H)S nie nur beim Lernen, sondern hat Auswirkungen auf den gesamten Alltag. Dazu gehört etwa auch, ständig den Faden zu verlieren und immer wieder abgelenkt zu werdwen, wenn man etwa die Wäsche nur schnell ins Badezimmer bringen will, dort aber entdeckt, dass der Spiegel geputzt werden sollte, das Putzmittel holen will und auf dem Weg dorthin wieder etwas anderes bemerkt, das einen ablenkt usw.
Bis zu einem gewissen Grad kennt das jeder, aber bei AD(H)S-Betroffenen ist der Alltag eben besonders chaotisch und anstrengend.

Dein Problem klingt aber so, als könntest du das Gelesene nicht verarbeiten. Vielleicht ist das eine Form der Dyslexie - aber da kenne ich mich nicht so gut aus. Es scheint jedenfalls eine Lernstörung zu sein. Bei Kindern und Jugendlichen wird sowas von SchulpsychologInnen diagnostiziert. Ich denke ein Psychologe oder eine Psychologin oder ein(e) LogopädIn wäre eine gute Anlaufstelle. Sonst kann man auch immer einen Neurologen bzw. eine Neurologin zu Rate ziehen.

Ich wünsche dir, dass du dem Problem auf die Spur kommst und etwas dagegen unternehmen kannst!

LG,
Karin

#8

Erstmal ein dickes Dankeschön an alle Antworten hier (-:
Lege wohl eher ein falsches Lernverhalten an den Tag. Werde demnächst mal Vera Birkenbihl besuchen gehen vllt. hat die hierzu noch was anderes zu bieten oder andere Lernmethoden.

Zu den Fragen:
Was genau fällt dir schwer dir zu merken, z.B. bei Songs?
Die Melodie? Der Text (wörtlich)? Der Sinn?
Der Sinn ist kein Problem beim Song aber das wiedergeben vom Text geht kaum & die Melodie fällt mir noch schwerer als der Text.
Hast du noch in anderen Bereichen im Alltag Schwierigkeiten?
Spontane Merkaufgaben machen mir Probleme, also Dinge auf die ich mich vorher nicht vorbereiten kann. Besonderst Dinge die mir gesagt werden kann ich schlecht bis gar nicht weitergeben - da harberts dann schon mit der Aussprache eines mittel schweren Wortes.
Wie bist du in der Schule und in der Ausbildung zurecht gekommen?
Habe Die Dinge mehrere Stunden auswendig gelernt, somit habe ich mir den Sinn der Lerninhalte erspart & war mir sicher das ich kein Fehler machen konnte.
Was bei mir bei Deutsch & Englisch aber leider nicht gelungen ist, da gabs statt ner 1-2 die Note 4. Auf Unwichtige Dinge Wert gelegt wie saubere Buchführung, stilles Verhalten, etc.
Die Unterrichtsstunden waren recht uninteressant für mich da ich durch zuhören kaum etwas mitgenommen habe vom Stoff
Welche Stärken hast du?
Ordnung, Sauberkeit, Ruhe
Was hat Dir in deiner Kindheit das lernen vermisst?
Das Desinteresse meiner Eltern das ich etwas lerne bzw. auch das meine Eltern selbst für sich nichts dazu lernen wollten (nimmt man als Kind das natürlich für sich selbst dann auch so mit).

Lerntyp:
Hören (Auditiv): geht überhaupt nicht. Wenn ich die Wörter in meinem Gehirn bildlich wiedergeben kann dann geht das einigermaßen. Nur blöde das ich in Rechtschreibung schlecht bin, so das ich kaum die Zeit habe wenn mir jemand etwas sagt es dann wieder zu geben (da die Nachkonstruierung der Wörter einfach zu lange dauert).
Lesen/Schreiben (Visuell): wenn ich langsam lesen u. den Sinn/Inhalt versuch zu verstehen + es nochmals in meine eigenen Wörter aufschreiben geht es - ist aber extrem Zeit aufwendig

Das sind Informationen, die man über dich haben müsste, um auch nur annähernd sagen zu können, was für ein Problem bei dir vorliegen könnte