habe die untenstehende Diskussion über die katholische Messe mitgelesen. Im Zusammenhang mit dem Halleluja-Ruf (ja oder nein in der Adventszeit) stellt sich mir die folgende Frage:
Ich bin davon ausgegangen, daß die Adventszeit eine Fasten zeit ist. Deshalb ist - so mein Kenntnisstand - die liturgische Farbe violett.
Nach der untenstehenden Diskussion um das Halleluja scheint aber Konsens zu sein, dass der Advent keine Fastenzeit ist. Hat sich da was geändert. Wenn ja, wann und mit welcher Begründung?
eigentlich hab ich keine Ahnung…antworte aber trotzdem mal auf gut Glück, dass irgendwas mit Fasten in der Adventszeit bei den Katholiken noch aktuell sein muss.
Bei uns im katholischen Pfarrheim dürfen wir unsere allseits beliebten Discoabende weder im Advent noch in der Fastenzeit abhalten. Also muss es da einen Zusammenhang geben…
zwar wurde inoffiziell der Geburtstag des Mithras bei den Christen schon recht früh in Rom als Geburtstag Christi analogisiert. Die Adventszeit aber dürfte eingeführt worden sein im Zusammenhang mit der (amtlichen) Festlegung der (damaligen) Wintersonnenwende als Geburtstag Christi.
Zu solchen Eckpfeiler des religösen Jahreszyklus gehören aber wie zu allen existentiellen Ritualen (Initiationen usw.) Zeiten der „Seklusion“, die im simpelsten Fall in „Abstinenz“ bestehen. So gehörte Abstinenz, ebenso wie die Fastenzeit vor dem Tod Christi, ursprünglich auch zum Ritual der Geburt. Diese ist aber in der christlichen Praxis weitgehend untergegangen, was nicht daran hindert, daß man sie als „Sitte“ hier und da noch findet.
Deshalb ist - so mein Kenntnisstand -
die liturgische Farbe violett.
Das stimmt, die liturgische Farbe (kann nur für die Katholiken sprechen) ist violett im Advent und in der Fastenzeit vor Ostern.
Nach der untenstehenden Diskussion um das Halleluja scheint
aber Konsens zu sein, dass der Advent keine Fastenzeit ist.
Hat sich da was geändert. Wenn ja, wann und mit welcher
Begründung?
Nach meinem Kenntnisstand war die Adventszeit früher auch eine Fastenzeit, heute allerdings nicht mehr vorgeschrieben.
Die Adventszeit hatte den Charakter einer Buß- und Fastenzeit als Vorbereitung auf Weihnachten. Das soll sie heute auch noch sein, eine Zeit der Einkehr und Besinnung. Allerdings ist das Fasten im Advent wohl heute kaum noch gebräuchlich. Traditionell durfte in der Adventsszeit auch nicht getanzt und nicht geheiratet werden.
Die heute gebräuchlichen 4 Wochen haben sich erst im 16.Jhdt. durchgesetzt. Teilweise waren 8 Wochen üblich. Der 11.11. (St. Martin) war damit nochmal eine Art Festtag vor Beginn der Fastenzeit.
Heute sind vor allem die 40 Tage vor Ostern als Fastenzeit bekannt, wobei Karfreitag und Aschermittwoch als strenge Fastentage gelten, d.h. sie sind nach dem Katechismus vorgeschrieben. Alles andere ist freiwillig, es kann zwar Empfehlungen der Kirche geben, aber man ist nicht gezwungen, sich daran zu halten.
Nach dem Kompendium des Katechismuses (nachzulesen z.B. hier: http://www.vatican.va/archive/compendium_ccc/documen…
gehört das Einhalten der vorgeschriebenen Fastentage zu den wichtigen Regeln des kath. Glaubens.
Ich denke, der Katechismus in der heutigen Form wurde 1992 durch JP II veröffentlicht. Was sich da allerdings mit Fasten geändert hat, musst du wohl einen Experten fragen, nicht mich
zwar wurde inoffiziell der Geburtstag des Mithras bei den
Christen schon recht früh in Rom als Geburtstag Christi
analogisiert. Die Adventszeit aber dürfte eingeführt worden
sein im Zusammenhang mit der (amtlichen) Festlegung der
(damaligen) Wintersonnenwende als Geburtstag Christi.
… und anscheinend nur oder speziell in der römischen d. h. lateinischen Kirche.
Die Kirchen des östlichen Ritus haben keine spezielle Adventszeit, sondern zählen die Sonntage nach Kreuzerhöhung bis Weihnachten durch und dann nach Theophanie/Epiphanie weiter bis zur Vorfastenzeit. Aber ein 40tägiges „Weihnachtsfasten“ ist als Vorbereitung vorgeschrieben, wird jedoch nicht so streng gehalten wie das vor Ostern.
Schöne Grüße!
H.
Der Advent ist auch keine Fastenzeit. Es gibt 4 Adventsonntag und das ist eigentlich eine Art Vorbereitung auf Weihnachten genauer gesagt auf die Geburt Jesu. Es sollte lediglich eine besinnliche Zeit sein nur von Besinnlichkeit kann man heute leider nicht mehr reden, denn der Trubel rund um Weihnachten hat mit Ruhe und Besinnlichkeit nichts zu tun.
Die Fastenzeit beträgt 40 Tage und wird von Aschermittwoch an bis Ostern (Karfreitag) gerechnet. Diese Zeit sollte geprägt sein, auf Dinge zu verzichten. Zum Beispiel wird zu Aschermittwoch kein Fleisch gegessen und am Karfreitag auch nicht. Fasten heißt aber nicht unbedingt nur Verzicht auf Fleisch sondern sollte dazu dienen auf Dinge auch einmal zu verzichten, die man sonst immer hat aber auf die man genausogut verzichten könnte. Das ist für jeden unterschiedlich. In der Fastenzeit besinnen wir uns auf den Tod und die Auferstehung Jesu Christi.
Gruss
Petra H.
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ja, früher war der Advent Fastenzeit, das hast sich aber mit der Zeit gewandelt.
Ähnlich wie der „Osterschmaus“ nach der Osternacht (der Mette von Karsamstag auf Ostersonntag) gab es nach der Christmette (dem Gottesdienst am 24.12 auf den 25.12) die sogenannten „Mettenwürste“, besonders gehaltvolle Würste. Damit wurde das Ende der adventlichen Fastenzeit markiert.
habe die untenstehende Diskussion über die katholische Messe
mitgelesen. Im Zusammenhang mit dem Halleluja-Ruf (ja oder
nein in der Adventszeit) stellt sich mir die folgende Frage:
Ich bin davon ausgegangen, daß die Adventszeit eine Fasten zeit ist. Deshalb ist - so mein Kenntnisstand -
die liturgische Farbe violett.
Nach der untenstehenden Diskussion um das Halleluja scheint
aber Konsens zu sein, dass der Advent keine Fastenzeit ist.
Du hast es eigentlich ganz richtig geschrieben: der Advent ist eine Fastenzeit. Das Aussetzen des Halleluja-Rufs bezieht sich aber ausdrücklich für die österliche Bußzeit, insofern besteht kein Grund zu Mißverständnissen.
Liturgisch erkennt man die Verwandtschaft von Advent und Fastenzeit neben den violetten Paramenten auch noch am Fehlen des Gloria.
Abgesehen davon kennt die katholische Kirche heutzutage ohnehin nur noch zwei strenge Fasttage im Kirchenjahr: Aschermittwoch und Karfreitag. Der Rest der Fastenzeit hat einen mehr allgemein-besinnlichen Charakter, insofern trifft es „Österliche Bußzeit“ ohnehin besser, als der Begriff „Fastenzeit“, der sich umgangssprachlich natürlich erhalten hat.