AdventsZeit, warum?

Hi,
gut, die AdventsZeit ist auch ein Geschäft. Warum auch nicht. Aber was steckt eigentlich hinter der AdventsZeit, d.h. „Zeit der Erwartung“? Was erwarten wir denn?
liebe AdventsGrüße
Chris

Sag mal, meinst du nicht, dass deine plumpe Art zu missionieren hier niemand mitkriegt?

eklastic
LangsamAberSicherGenervt

Hallo,

so blöd finde ich die Frage gar nicht.
Warum soll man alle Jahre wieder etwas erwarten, was ja mit Sicherheit sowieso kommt? Gottes Sohn ist geboren - ja gut. Aber das ist doch schon über 2.000 Jahre her. Man kann sich daran erinnern, der Sache gedenken, sich den Sinn ind Gedächtnis zurückrufen - alles Mögliche. Aber ernsthaft erwarten kann man doch eine Sache nicht, die sich vor 2.000 Jahren abgespielt hat. Das war einmalig - nochmal kommt er nicht, da können wir warten, bis wir schwarz werden.
Und damals hat es eigentlich auch kaum jemand erwartet - von Maria und Josef mal abgesehen. Es wußte ja keiner, daß da was kommen würde.

Es ist doch eigentlich nur ein Rückhall der geschichte. Wir tun so, als ob da was kommen würde. Und komischerweise funktioniert das sogar emonatial - eine Art Selbstbetrug auf hoher Ebene. Psychologisch wahnsinnig interessant wäre es, ,al zu schauen, was da genau wirklich passiert mit uns.

Gernot Geyer

Hallo,

so blöd finde ich die Frage gar nicht.

Stimmt, ich auch nicht. Bis zu dieser Frage hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht. Eher die Ereignisse als: Das war schon immer so! Hingenommen.

Warum soll man alle Jahre wieder etwas erwarten, was ja mit
Sicherheit sowieso kommt? Gottes Sohn ist geboren - ja gut.

Und er ist auch schon gestorben.

Aber das ist doch schon über 2.000 Jahre her. Man kann sich
daran erinnern, der Sache gedenken, sich den Sinn ins
Gedächtnis zurückrufen - alles Mögliche. Aber ernsthaft
erwarten kann man doch eine Sache nicht, die sich vor 2.000
Jahren abgespielt hat.

Die Adventszeit ist wohl eher symbolisch gedacht und vielleicht sollten wir uns in dieser Zeit in Ruhe einpaar Gedanken über das Vergangene und die Zukunft machen. Bestimmt sollte die Adventszeit ursprünglich ruhig und gelassen verlaufen. Aber die Konsumgier erlaubt es uns nicht.

Das war einmalig - nochmal kommt er
nicht, da können wir warten, bis wir schwarz werden.

Laut Veranstaltungskalender ist von Jesus ein ComeBack für den Jüngsten Tag geplant. Sofern er nicht noch kurzfristig seine Tourdaten ändern sollte.

Und damals hat es eigentlich auch kaum jemand erwartet - von
Maria und Josef mal abgesehen. Es wußte ja keiner, daß da was
kommen würde.

Und auch hier muss ich noch mal mein Halbwissen zum Besten geben: Vor der Niederkunft von Maria wurden einige Leute bereits im Voraus informiert. Die drei Könige (Balthasar, Melchior und Kasper?) waren ja bereits einige Tage unterwegs.

Es ist doch eigentlich nur ein Rückhall der geschichte. Wir
tun so, als ob da was kommen würde. Und komischerweise
funktioniert das sogar emonatial - eine Art Selbstbetrug auf
hoher Ebene. Psychologisch wahnsinnig interessant wäre es, ,al
zu schauen, was da genau wirklich passiert mit uns.

Sich der alten und Sagen umwitterten Zeiten zu entsinnen ist ja nicht verkehrt.
Übrigens habe ich heute in irgendeiner Zeitung gelesen, dass einige Hotels in England an Heiligabend alle verheirateten Leute die mit Vornamen Maria und Josef heissen, freie Unterkunft gewähren.

Grüsse
Paula

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Hallo,
die Betrachtung zur Einmaligkeit der realen Geburt Jesu ist natürlich richtig und genau so überflüssig. Was feiert man denn am Geburtstag oder jedem beliebigen Jubiläum? Der jeweilige Anlass ist auch da unwiederholbar vorbei.
Im Advent soll man sich auf die Feier einstellen, sich damit innerlich auseinandersetzen und dem Fest und seiner Bedeutung Geltung verschaffen.
Das ist also ganz einfach eine Vorbereitungszeit, wobei hier weniger an Einkäufe und Organisatorisches zu denken wäre, sondern mehr an eine spirituelle Orientierung darauf.
Gruß
Werner

Hallo Christian,

gut, die AdventsZeit ist auch ein Geschäft. Warum auch nicht.
Aber was steckt eigentlich hinter der AdventsZeit, d.h. „Zeit
der Erwartung“?

falls du die Adventszeit meinst (wieso schreibst du das „Z“ darin groß?), die ist in erster Linie eine Fastenzeit. Deshalb feiert man in besonders katholischen Gegenden auch kurz zuvor einen kleinen Karneval am 11.11.

Plätzchen werden in der Adventszeit aus dem gleichen Grund gebacken, aus dem auch in der großen Fastenzeit vor Ostern Eier hart gekocht und gefärbt werden: um sie über die Fastenzeit hinweg zu konservieren, und nicht etwa, um sie schon vor deren Ende zu verzehren.

Aus dem gleichen Grunde wird auch in vielen Gegenden an Heiligabend (dem letzten Tag der Fastenzeit) eine Fastenspeise serviert: Kartoffelsalat (immerhin aufgerüstet mit Würstchen, was eigentlich schon verboten ist).

Stollen ist eigentlich auch eine Fastenspeise und man muss ihn sich ursprünglich so schmackhaft vorstellen wie eine aufgebackene Hafergrütze.

Erst die Sachsen kamen auf die perverse Idee, daraus ein total überzuckertes fettiges Luxuslebensmittel zu machen, ein Privileg, dass sie sich zu Ablasshandelszeiten von einem geldgeilen Papst abkauften, weil der unbedingt einen Dom bauen wollte.

Was erwarten wir denn?

Von Religionsgemeinschaften erwarte ich ausschließlich Perverses! Deshalb habe ich ja auch meine ganz individuelle Religion mit mir selbst, die zu teilen ich von niemandem erwarten würde.

Gruß Gernot

Advent, Advent, die Tastatur bald klemmt
Hallo,

Was erwarten wir denn?

Nun, ich für meinen Teil erwarte und erhoffe in diesem Advent, dass Du endlich von den Binnenmajuskeln ablässt… ;o)

Beste Grüße

=^…^=
Katze

JA die lieben Vergleiche… die hinken immer.
Denn ich hoffe doch nicht, daß neuerdings bei runden geburtstagen oder so noch eine feierliche Zeit der Erwartung vorgeschaltet wird - es reicht total das Tamtam, das da manche um sich leber Willen zelebrieren.
Und natürlich ist das Ganze auch nicht unbedingt als großes fest des deutschen Einzelhandels gedacht oder so. Wobei es allerdings auch etwas hat, ein schönes Geschenk für jemanden auszusuchen - auch dabei kann Vorfreude darauf entstehen, einem anderen eine Freude zu machen.

Trotzdem hat es was Mystisches. Bei einem runden geburtstag feiert man in der Regel die die Wiederjehr des Tages und zählt die Jahre. Aber keiner käme dabei auf den gedanken, die Geburt des Jubilaes nachzuspielen. Der lebt im hier und heute -allenfalls ein paar rphrseelige alte Tanten streiten irgendwann darüber, wie 50 Jahre zuvor am Tage der Geburt das Wetter war oder so.
Aber hier spielt eigentlich das hier und heute gar keine Rolle. Wir fallen in die Vergangenheit und führen das alle Jahre gleiche Krippenspiel auf. Christ ist geboren - ja gut. Aber wer stellt an diesem Tag mal die Frage, was das heute für uns bedeutet, was er uns heute wohl zu sagen hätte? Das passiert meist zu anderen Zeiten.

Gernot Geyer

Hallo,

tja, die Sachsen sind halt helle. Die haben sich gefragt, weshalb sie sich die Zeit der frohen Erwartung mit der langweiligen Fasterei versauen sollen und haben beschlossen, das etwas anders zu machen. Und es war eine der besten Ideen, die sie je hatten.

Gernot Geyer

Hallo Gernot,

ich habe noch nie einen Namensvetter so adressieren können, das war jetzt Premiere!

tja, die Sachsen sind halt helle. Die haben sich gefragt,
weshalb sie sich die Zeit der frohen Erwartung mit der
langweiligen Fasterei versauen sollen und haben beschlossen,
das etwas anders zu machen. Und es war eine der besten Ideen,
die sie je hatten.

Ich habe ja leider erst im November dieses Jahres das „Stollenkonfekt“ (kleine Miniatur-Marzipanstollen) entdeckt. Da könnte ich mich reinsetzen!

Mit Beginn der Adventszeit war es allerdings nicht mehr erhältlich. Nächstes Jahr werde ich bereits im August die gesamten Bestände selbst aufkaufen, um damit -gemäß seiner Bestimmung- auch noch den Advent schänden zu können.

Gruß Gernot

Servus,

nicht religions-wissenschaftlich, aber aus der religiösen Tradition:

Zwischen der Erschaffung der Welt und der Geburt Jesu liegen nach biblischer Zeitrechnung vier Jahrtausende. Jede Woche der vorweihnachtlichen Fastenzeit am Anfang des Kirchenjahrs steht in der christlichen Tradition (nicht der Dogmatik, wohlgemerkt) für 1.000 Jahre einer Welt ohne Erlöser.

Zur Frage, worauf da gewartet wird, wie man sich das Warten gestalten kann und ob sich das Warten „rentiert“, gebe ich weiter:

Matthäus 25, 1-13

In diesem Sinne

MM

Lieber Gernot!

Ich zog einen Vergleich zum Anlass der Feier, da du es so darstelltest, als sei die Feier einer lang vergangenen Geburt völlig abwegig. Nun stellst du anhand dieses Vergleiches die Form der Feier in Frage.

Der Sinn der Feiern ist nicht identisch und darum auch nicht die Form. Natürlich wird der Geburtstag Jesu nicht so gefeiert, wie die 50-Jahrfeier der Nordseewerke AG. Es wurde ja auch mein 1. Geburtstag nicht so gefeiert wie mein 30.
Bei einem runden Geburtstag mit Abendgesellschaft, ziehe ich mich vorher festlich an, gehe vielleicht zum Friseur und mach mir Gedanken für ein aufwändigeres Geschenkt als beim 22. eines ungeliebten Nachbarn. Beim 80. meiner Großmutter gab es auch selbstgemachte Gedichte und kleine Sketche.
Ich gedenke auch immer mal wieder des Geburtstages meines Großvaters, obwohl der schon lange tot ist. Da hol ich mir zu dessen Geburtstag auch keine Torte mehr oder kaufe ein Geschenk, sondern schmücke eher sein Grab.
Gedenkfeiern werden natürlich in verschiedener Form gefeiert. Das weißt du auch.

Was sollen uns deine Kritteleien also sagen, außer dass dir das ganze nicht passt?

Auf solche Art Verwirrung der Argumentation lässt sich so mancher humoristische Winkelzug ausführen, aber das ist es dann auch: ein Witz.

Das du die Bedeutung der Feier für das Hier und Heute nicht erkennst, liegt vielleicht an Dir. Ich jedenfalls erkenne diese und sie wird auch in jedem Advents und Weihnachtsgottesdienst herausgestellt. Da müsstest du dann wohl mal hingehen.
In der Auslage von Karstadt findest du es allerdings nicht.

Gruß
Werner

Hallo Gernot,

stimmt - mir ist auch noch nie ein Namensvetter begegnet.
Also irgendwie muß Du in der falschen gegend wohnen - Stollen gibt es hier in Thüringen bei jedem Bäcker und in jedem Supermarkt. Das war selbst zu tiefsten DDR-Zeiten so, als viele der exotischen Zutaten knapp waren (ansonsten hätte die Wende wesentlich eher stattgefunden). Das gehört hier zur Adventszeit dazu wie das Plätzchen backen.
Allerdings sind Sachsen und Thüringen ja tiefstes evangelisches Kernland - Fastenzeiten sind da eh unbekannt.

Gernot Geyer

Hallo Werner,

ich denke, um Karstadt und Co geht es dabei wirklich nicht - insofern stimme ich Dir auf jeden Fall zu.
Alles andere ist eine Frage rein persönlichen Sicht. Und da trenne ich sher wohl zwischen Kirche und Christentum. Jesus soll ja meines Wissen sehr bescheiden gewesen sein - ihm hätte es absolut nicht gepaßt, in einen derartigen Rummel verwickelt zu werden. Ihm ging es um den Glauben an Gott und nicht um die Anbetung seiner selbst.
So weit ich weiß, hat er ja die Händler und Geldwechsler aus dem Tempel gejagd - wie sich das mit den heutigen Zeiten veträgt, in denen Pfarrer die Eröffnung von Banken segnen und die Kirchen selbst Bankinstitute vetreiben, konnte mir auch noich keiner so richtig erkrären. Na ja…
NAtürlich bekommt auch mein Opa zumn Geburtstag und Sterbetag ein paar Blümchen ans Grab. Allerdings brauche ich keine 4 Wochen Vorbereitungszeit, um die zu kaufen. Und wie das so ist, wenn man jemanden wirklich geliebt hat - ich brauche nicht diese 2 Daten, um an ihn zu denken. DAs tue ich viel häufiger und oft viel entensiver zwischendurch.

Gernot Geyer

Hallo,

der Begriff „Advent“ wird nicht erst in der christlichen Tradition verwendet, sondern schon davor. Und es bedeutet nichts anderes als „eine Ankunft erwarten“. Da früher der Advent vom 11.11 bis zu Epiphanie gefeiert wurde, entsprach der Zeitraum, abzüglich der fastenfreien Sonntage einer 40ig tägigen Fastenzeit.

Viel schöner ist es hier erklärt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Advent

und hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Epiphanias

Gerhard

Hallo Gernot,

Immer noch benutzt du diesen Thread um deinen Kirchen-Frust abzuladen. Das hat aber mit der Frage wozu der Advent dient überhaupt nichts zu tun. Der Advent ist eine Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest, Punkt.
Was der Einzelne dann für sich daraus macht ändert daran nichts.
Und das du für das Gedenken an deinen Opa keine vier Wochen Vorbereitung brauchst und auch dies auch nicht am Geburts- oder Todestag machst ändert daran auch nichts.
Mit Verlaub gesagt, finde ich es auch durchaus nachvollziehbar, für das Gedenken an die Geburt des Sohnes Gottes und dem daraus Folgenden mehr Aufwand zu betreiben, als für das Gedenken an Otto Maier oder Lieschen Müller.

Es ist aber niemandem verboten der Geburt Jesu außerhalb der Adventszeit zu gedenken und das auch in der jeweils individuell sinnvoll empfundenen Weise.
Die Kirche ist aber ein Gemeinschaftsunternehmen, wo man sich für gemeinsame Veranstaltungen auf bestimmte Termine einigen muss. Dazu hat sie sich nun mal einen Jahreszyklus gegeben in dem alle wichtigen „Gedenktage“ in einer bestimmten sinnvollen Abfolge angeordnet sind.

Den beiden wichtigsten Ereignissen des kirchlichen Kalenders (Weihnachten und Ostern) wurden dabei jeweils Vorbereitungszeiten zugeordnet, in der m. E. weisen Erkenntnis, dass ich solche Dinge nicht einfach aus dem Stand bzw. dem vollen Lauf geschäftigen Treibens heraus würdigen kann.
Was wir daraus heute gemacht haben, ist ein eigenes (oft perverses) Ding und ändert trotzdem am eigentlichen Zweck nichts.

Gruß
Werner

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