Hallo Kate,
den Dozenten kenne ich „vom Lesen“, hört sich gut an.
Ansonsten gehört es zu Deiner zukünftigen Berufsehre, Dich in
dem Themengebiet „Geschichte des Antisemitismus“ auszukennen,
wenn ich es etwas streng formulieren darf.
Naja, das sehe ich nicht so. Klar, ich sollte schon wissen was es ist, worum es geht und wohin es führen kann, aber ich sehe nicht ein warum es ein Studienschwerpunkt sein sollte (und dahin versuchen manche es zu drehen) nur weil ich Deutsche bin. Das ist es glaub ich, was mich an diesem Thema so annervt, ich habe es in einigen Diskussionen mittlerweile erlebt. Wenn man sich nicht als Pseudoexperte in dem Thema gibt, wird man schnell abgestempelt. Mich interessiert diese Religion einfach sehr wenig, ich habe ja einen ganz anderen Fokus. In der Religionswissenschaft habe ich ja eigentlich einen ganz anderen Schwerpunkt (Asien eben, China, Indien und Korea. Das ist schon ne Menge und ich beschäftige mich per Hobby immer noch gerne mit dem nahen Orient, sowohl in der Antike als auch im Islam, und Japan) irgendwo muss man eine Grenze ziehen, und es gibt so viele Leute hier die sich mit Christentum und Judentum viel besser als auskennen und, das ist das wichtigste, sich viel besser auskennen möchten und damit auch mehr Energie in dem Thema haben.
Ich sehe es als Deutsche durchaus als meine Pflicht, über die wichtigsten Fakten Bescheid zu wissen, aber nicht, mich allein auf diese Frage zu konzentrieren nur weil mein Fach „zufällig“ mit Religion zu tun hat, es gibt ja noch andere Probleme auf der Welt.
Ich hoffe ich habe mich vorsichtig genug ausgedrückt, das ich niemanden damit auf die Füße getreten bin.
(Was ev. Theologie angeht, studiere ich dies nur weil ich sonst Koreanistik nicht studieren könnte, ich muss aber sagen, das mir 2/3 des Faches doch viel Spaß machen).
Der Adversus-Judaeos Kurs kommt (bei uns) übrigens aus der Geschichtswissenschaft.
Mittlerweile bin ich in Europa herumgekommen und sehe es
völlig anders. Es muss immer wieder darüber geredet werden,
selbst, wenn es nur um das Paradigmatische geht. Nur ständige
und intensive Bildungsarbeit kann irgendetwas ausrichten.
Da hast du sicherlich Recht.
Nun, das Thema bleibt spannend, auch wenn die alten
europäischen Sprachen nicht die Deinen sind, aber es wird so
wohl kaum Thema Deiner Master-Arbeit sein, falls es dorthin
gehen soll.
Geht es, und nein, zum Glück nicht. Ich mich wohl mit der chinesischen Volksreligion und evtl. Tempelarchitektur auseinandersetzen, ebenfalls ein sehr spannendes Thema.
lg
Kate