Änderung des Arbeitsvertrages

Hallo zusammen!
Ein Arbeitgeber bietet eine Gehaltserhöhung an. Der seit 4 Jahren bei ihm festangestellte Mitarbeiter erhält in diesem Zusammenhang als Änderung einen neuen Arbeitsvertrag mit einem aktuellen Datum als Einstellungsdatum, geänderten Berufsbezeichnung und vielen anderen „Änderungen“ (sodass der Vertrag im Vergleich zum alten Dokument auf 2 Seiten jetzt ganze 4 Seiten beträgt) zum Unterschreiben als Einverständnis mit der Gehaltserhöhung.
Dies erscheint sehr komisch. Frage: Ergibt es sich irgendwann als nachteilig, wenn die Änderung in der Form vom Mitarbeiter akzeptiert wird?
Danke

Hallo inaz,

Ergibt es sich irgendwann als nachteilig, wenn die Änderung in der Form vom Mitarbeiter akzeptiert wird?

um das ganz genau beurteilen zu können, müsste man beide Varianten (alte + neue) des Arbeitsvertrages vorliegen haben. Ohne beide Varianten vergleichen zu können, bleiben nur Vermutungen.

Aber ich glaube, man muss nicht unbedingt ein hervorragend begabter Hellseher sein um zu vermuten dass sich dabei einige Nachteile für den Arbeitnehmer ergeben würden.

Der seit 4 Jahren bei ihm festangestellte Mitarbeiter erhält in diesem Zusammenhang als Änderung einen neuen Arbeitsvertrag

mit einem aktuellen Datum als Einstellungsdatum

Denkbar wären geänderte Kündigungsfristen, mögliche Auswirkungen auf Abfindungen, usw.usw.

geänderten Berufsbezeichnung

Denkbar wären mögliche tarifliche Nachteile, wenn die neue Berufsbezeichnung laut Tarifvertrag Nachteile zur alten Berufsbezeichnung mit sich bringt. Weitere Nachteile sind nicht ausgeschlossen.

und vielen anderen "Änderungen

Hier wären „viele andere“ Nachteile denkbar. Wie gesagt, ohne beide Varianten der Arbeitsverträge vorliegen zu haben, kann man nichts genaues sagen. Allerdings ist zu vermuten dass der Arbeitgeber nicht nur aus „Spaß an der Freude“ den neuen Arbeitsvertrag haben möchte. Und wenn er als „Gegenleistung“ dafür eine Lohnerhöhung anbietet, dann sollten alle Alarmglocken läuten.

Es ist zwar nicht unmöglich, aber in der Realität zumindest sehr unwahrscheinlich dass der Arbeitgeber damit nur die Vorteile des Arbeitnehmers im Auge hat. Dementsprechend würde ich sagen „Holzauge sei wachsam“.

Gruß
N.N

Hallo,

dieses Konstrukt würde ich entweder bei der Gewerkschaft (falls vorhanden) prüfen lassen oder bei einem Fachanwalt.

Wenn man keine Ahnung hat, sollte man sich jemanden suchen der selbige hat :smile:

Gruß

Hallo,

wenn der AG freiwillig mehr Geld anbietet, dann ist was faul …

Eine Gehaltserhöhung führt m.M.n. nicht zu einem neuen Vertrag, sondern als Ergänzung o.ä. Deine Betriebszugehörigkeit, Berufsbezeichnung etc. ändern sich doch nicht, nur weil Du mehr Geld bekommst.

Wichtig wäre hier zu wissen, ob es sich ggf. um eine Änderungskündigung handelt. Dann könnte es sein, dass wenn Du nicht unterschreibst, Du automatisch gekündigt wirst.

Nimm Geld und besuche einen Fachanwalt, wirst ja bestimmt da noch lange arbeiten wollen (oder auch nicht)

Ich danke euch allen herzlich, ich gehe zu einem Anwalt.