Äquivalenz von Masse und Energie (e=mc²)

Moin,

noch. Wieso ist es ausgerechnet die Lichtgeschwindigkeit, die
die Beziehung zwischen Masse und Energie bestimmt? Läßt sich

Arg. Die RT kann sich nur als Theorie halten, gerade WEIL sie experiementell so gut bestätigt ist. Das gilt insbesondere auch für diese Äquivalenzrelation E=mc^2, die sich nun wirklich einfach messen läßt.

Gute Theorien bewegen sich nicht im luftleeren Raum sondern BESCHREIBEN die Wirklichkeit möglichst genau, so einfach wie möglich und sind ÜBERPRÜFBAR (=experimentell bestätigbar) - was alles in diesem Fall zutrifft. In diesem Fall kann man den Nachweis bspw. über Paarvernichtung bzw. -bildung von Elektron-Positronen-Paaren führen oder über den Massenverlust der Tochternuklide bei Kernzerfällen.

Gruß,
Ingo

Hi,

danke für die Aufklärung soweit, aber eine Frage hätte ich
noch. Wieso ist es ausgerechnet die Lichtgeschwindigkeit, die
die Beziehung zwischen Masse und Energie bestimmt? Läßt sich
dies „nur“ aus den mathematischen Gleichungen ableiten oder
ist dies ein grundsätzlicher Zusammenhang in dem
relativistischen Weltbild?

Abgesehen von dem, was Ingo v. Borstel in bezug auf die experimentelle Überprüfbarkeit der Erkenntnis gesagt hat, gibt es auch in der Tat mathematische Zusammenhänge, die interessant sind:

Vereinfacht kann man nämlich aus der Forderung beispielsweise, dass Lorentz-Transformationen Gruppeneigenschaften besitzen sollen ableiten, dass es eine obere Schranke für die Relativgeschwindigkeit zweier Bezugssysteme gibt, die nicht erreicht (und schon gar nicht überschritten werden kann). Diese bezeichnet man mit „c“, ohne dass sich auf diese Weise zunächst ergibt, dass es sich um die Lichtgeschwindigkeit handelt. Es ist einfach erst mal eine Grenzgeschwindigkeit, die entweder ein endlichen Wert hat, aber unendlich sein kann.

Eine Zusatzforderung für diese allgemeine Herleitung ist die Homogenität und die Isotropie des Raumes.

Dieser Zugang zur Herleitung der Lorentz-Transformationen ist relativ modern, ich müsste allerdings zu Hause erst geschwind nachgucken, von wem…ich glaube es waren Franzosen…

Der physikalische Zusammenhang mit der Lichtgeschwindigkeit ergibt sich dann erst durch Betrachtung der Bewegungsgleichungen für masselose Teilchen, wenn diese Transformationseigenschaften besitzen, die kompatibel sind mit der Lorentz-Gruppe. Dann stellt sich heraus, dass „c“ eben die Lichtgeschwindigkeit ist.

Gruß

OT

Christian

Hallo allerseits,

ich habe versucht, mich über die Bedeutung der berühmten
Formel zu informieren. Mein Verständnis für Physik beschränkt
sich leider im wesentlichen auf Mechanik und Thermodynamik. Im
Wikipedia-Artikel
(http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84quivalenz_von_Mas…)
bin ich dazu auf folgenden Absatz gestoßen:

„Nur etwa 1% ihrer [Protonen und Neutronen] Masse besteht aus
der Masse der Quarks, wohingegen die restlichen 99% in der
Dynamik der starken Wechselwirkung enthalten sind. Ein 80 kg
schwerer Mensch besteht damit nur zu rund 800 g aus Teilchen,
wobei die restliche Masse in Form dieser dynamischen Energie
nur dazu gebraucht wird, um die Teilchen zusammen zu halten.“

Was genau bedeutet das? Kann mir das evtl. jemand mit ganz
einfachen Worten umschreiben? :smile:
Heißt das denn, daß Energie auch eine bestimmte Masse hat? Wie
kann man sich das vorstellen?

Vielen Dank schonmal,
Christian

Den Tipp gebe ich dankend zurück. Vor allem das Kapitel über
die Darstellungstheorie der Poincare-Gruppe dürfte sehr
erhellend sein…

Es ist schön, dass du ein paar Begriffe parat hast, die du
hier anbringen kannst. […]
Alles, was du hier machst, ist, Phrasen nachzuplappern, die du
aus einem Buch der Art „Die Mathematikm der Raumzeit“ oder so
ähnliuch raus hast.

Ich kann nichts dafür, dass die Mathematik die Sprache der Naturwissenschaft ist. Und die Poincaré-Transformation ist nunmal die allgemeinste Transformation, die den Minkowski-Abstand von Ereignissen invariant lässt. Sie ist damit die mathematische Formulierung des Postulats der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit in verschiedenen Inertialsystemen. Und die 10 freien Parameter dieser Symmetriegruppe liefern (bei gegeigneter Lagrange-Funktion) die 10 Erhaltungsgrößen der Mechanik.
Die Masse dient schließlich als Casmimiroperator der Poincare-Gruppe zur Klassifizierung der Teilchen und ist somit ebenfalls eine hervorgehobene physikalische Größe.
Damit ist der begriffliche Rahmen der SRT auch schon abgeschlossen und die Begriffe Masse und Energie eindeutig und unmissverständlich festgelegt und so werden sie eben auch in der theoretischen Physik üblicherweise verwendet.

Das Studium der Poincare-Transformationen ist also der Schlüssel zum Verständnis und zeigt die Relativitätstheorie in ihrer ganzen Schönheit. Dass du diesen schönen (und eim Prinzip einfachen) Formalismus als Phrasendrescherei abtust ist schade (wirklich!). Dann hab aber bitte Verständnis dafür, dass ich auf weitere Diskussionen auch keine Lust habe.

Ich nehme es wie DrStupid hier: es macht keinen Sinn, sich auf
dieser Grundlage mit dir weiter über das Thema zu unterhalten.
Du ersetzst Erkenntnis durch Arroganz.

Schön lassen wir es also. Dass ich gestern Nacht nur so knapp geantwortet habe, mag zwar arrogant rüber gekommen sein, hatte aber andere Gründe.

Gruß
Oliver

Was du hier in bezug auf die mathematischen Eigenschaften der Poincare-Gruppe abgibst, ist für sich genommen zwar richtig, aber vollkommen irrelevant für die Ausgangsdiskussion, nämlich der Energie-Masse-Äquivalenz. Eine mathematische Beschreibung alleine reicht zu einem physikalischen Verständnis nicht aus, wie sich wieder mal zeigt.

Dies zu erkennen, bedarf eben einer gewissen inhaltlichen Auseinandersetzung der physikalischen Implikationen der Relativitätstheorie, und die lese ich bei dir nicht heraus.

Darüberhinaus hast du dich immer noch nicht inhaltlich mit meiner Argumentation auseinandergesetzt und auch sonst keinerlei Fragen beantwortet. Alles was du bringst, sind eben mathematische Sachverhalte ohne erkennbaren Zusammenhang zum Thread.

Da ich derlei „Diskussion“ schon mal führen durfte, neige ich eben dazu, hier frühzeitig die Reißleine zu ziehen.

Wenn du diskutieren und auch was dazulernen willst: bitte, ich stehe jederzeit bereit. Aber ich habe mich jahrelang mit der SRT/ART intensiv auseinandergesetzt und habe keine Lust, mich von jedem belehren zu lassen, der gerade mal 1-2 Vorlesungen darüber gehört hat.

Gruß

OT

Gruß
Oliver

MOD: Vollzitat gelöscht.

Ergänzung: es war Levy-Leblond (ich wusste doch: Franzose)

http://o.castera.free.fr/pdf/onemorederivation.pdf

Gruß

OT

Christian

Hallo!

Die Relativitätstheorie unterscheidet nicht so streng zwischen Raum und Zeit, wie das die klassische Physik macht. Im Prinzip ist die Zeitachse also auch nicht viel anders als die drei Raumachsen. Deswegen ergibt es auch keinen Sinn, in der Relativitätstheorie Entfernungen und Zeitintervalle in unterschiedlichen Einheiten zu messen. Das Maßsystem, das wir verwenden - mit Meter und Sekunde als Basiseinheiten - ist also nicht natürlich, sondern sehr künstlich.

Würde man beides - Strecken und Zeiten - in „Sekunden“ messen, dann hätte man es viel einfacher.

Jetzt kannst Du mal nachschlagen, was ein Meter ist, und Du wirst herausfinden, dass es genau die Strecke ist, die in einer Sekunde ca. 300 Mio. mal zurückelegt wird. Komische Definition, nicht wahr? Warum sagt man nicht, ein Meter ist die Strecke, die vom Licht einmal in einer Sekunde zurückgelegt wird? Oder noch besser: Warum misst man nicht gleich die Wegstrecke in (Licht-)Sekunden? Dann wäre die Lichtgeschwindigkeit automatisch gleich Eins.

Wie Du siehst, ist die Lichtgeschwindigkeit nichts anderes als ein Umrechnungsfaktor zwischen Längen- und Zeiteinheiten. Weil wir nun mal so ein (für die Relativitätstheorie) unpraktisches Maßsystem verwenden, muss überall so ein komischer Umrechnungsfaktor auftauchen. In der Formel E=mc² steht er halt rechts vom Gleichheitszeichen - ohne besonderen Grund.

Wie schon jemand anderes vor mir schrieb, würde in einem „natürlichen“ Maßsystem die Formel einfach E=m lauten, und niemand würde sich fragen, was die Lichtgeschwindigkeit in dieser Formel macht.

Es ist ein bisschen so wie in der klassichen Mechanik. Als man noch Kräfte in „Kilopond“ maß, musste die Grundgleichung der Mechanik so lauten:

F = 1/g * m * a

Was hat die Grundgleichung der Mechanik mit dem Ortsfaktor g zu tun? Nichts! Es ist halt der Umrechnungsfaktor zwischen Kilopondond und kg * m/s². Seit man die Kraft in Newton misst, entfällt dieser komische Vorfaktor. (Was die Schreibweise der Formel anbetrifft: Da bin ich mir nicht ganz sicher. Ich bin zu jung, um noch zu wissen, wie man es damals hinschrieb…)

Michael

Nachtrag…
In dem Satz fehlt ein Wort:

Jetzt kannst Du mal nachschlagen, was ein Meter ist, und Du
wirst herausfinden, dass es genau die Strecke ist, die in
einer Sekunde ca. 300 Mio. mal zurückelegt wird. Komische
Definition, nicht wahr?

Es ist natürlich die Strecke, die vom Licht in einer Sekunde ca. 300 Mio. mal zurückgelegt wird.

Wenn ich schon dabei bin, kann ich auch noch nachtragen, dass der historische Weg natürlich ein ganz anderer war:

Zunächst schuf man ein Maßsystem mit Meter und Sekunde. Dann erst erkannte man (Einstein), dass das Universum nach Gesetzen funktioniert, die nicht so gut zu diesem Maßsystem passen. Schließlich (das war erst in den 1980ern) nahm man die Lichtgeschwindigkeit als Basis des Maßsystems (wobei man im Interesse der Praktikabillität die Unterscheidung von Raum und Zeit beibehielt).

Michael

danke für die Aufklärung soweit, aber eine Frage hätte ich
noch. Wieso ist es ausgerechnet die Lichtgeschwindigkeit, die
die Beziehung zwischen Masse und Energie bestimmt?

Es ist eine der am besten bestätigten experimentellen Befunde, dass die Vakuumlichtgeschwindigkeit c in allen Inertialsystemen gleich ist. Diese Tatsache geht als Postulat in die Relativitätstheorie ein und daher findet sich diese Konstante c auch in den Gleichungen wieder.

Gruß
Oliver

Wie schon jemand anderes vor mir schrieb, würde in einem
„natürlichen“ Maßsystem die Formel einfach E=m lauten, und
niemand würde sich fragen, was die Lichtgeschwindigkeit in
dieser Formel macht.

Hallo Michael,

wird ja praktiziert: die Massen von Elementarteilchen werden generell in eV (Elektronenvolt) angegeben, einer Energieeinheit. Der Weg in die Praxis dürfte allerdings noch weit sein, die Einheiten sind etwas unhandlich: man müsste im Supermarkt z.B. 10 ^ 35 eV Käse verlangen. (Hoffentlich hab ich mich nicht verrechnet)

Gruss Reinhard

Was ist eigentlich eine ‚Ruhemasse‘ ?
Hallo nochmal,

auch wenn ich nach den unteren „Diskussionen“ das Gefühl habe, dass der Begriff der „dynamischen Masse“ in den Internetforen wohl endgültig einzementiert ist, sei hier wenigstens nochmal auf zwei interessante Aufsätze zu diesem Thema verwiesen:

http://www.itp.uni-bremen.de/~noack/masse.pdf
(deutsch)

http://math.ucr.edu/home/baez/physics/Relativity/SR/…
(englisch)

Viel Spaß!

Gruß
Oliver

Na das ist ja mal ein anschauliches Beispiel! (oT)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

ich habe beide Texte gelesen und fühle mich nach der Lektüre zunächst einmal in einer Hinsicht bestätigt: nämlich – wie ich behauptet habe – der Trend zur Einengung des Massebegriffs in der Teilchenphysik und String-Ecke sehr verbreitet ist.

Natürlich kann ich kontern, unter anderem mit Rindler, nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt in der Relativitäts-Community. Allerdings nimmt das Ganze so langsam geisteswissenschaftliche Züge an („XXX sagt: so isses“ „Aber wie YYY meint, ist dies so und so.“)

http://arxiv.org/pdf/physics/0103008
http://arxiv.org/pdf/physics/0103051
http://www.geocities.com/physics_world/sr/rindler_ar…

Letzteres habe ich leider nicht im Volltext.

Zitieren ersetzt nicht nachdenken, und – nebenbei bemerkt – der Text von Cornelius Noack ist natürlich subjektiv und übermäßig voll unbelegten Behauptungen wie „…ist in der modernen Physik ein für alle Mal geklärt“ (die Papers zu diesem Thema zeugen den Autor ja bereits Lügen) und von Phrasen wie „Masse ist eine unmittelbare Eigenschaft von Materie“.

Gerade Letzteres zeugt von der völligen Ignoranz des Autors – wohlgemerkt kein Relativist – von der völligen Undefiniertheit des Materiebegriffs in der Physik. Typisch für einen engstirnigen Teilchenphysiker (ich darf das sagen, ich bin selbst eigentlich einer) ist nämlich, als „Materie“ (wo immer der Begriff in der Ontologie herkommen soll) die Teilchen anzusehen und als „Energie“ alles andere – was auch immer.

Seine Schlussbemerkungen zur ART sind ja nur noch dünn und vollkommen überflüssig und irreführend.

Ich warte immer noch auf eine Antwort auf folgende Fragen:

1.) Warum eliminiert das „Masse=Ruhemasse“-Lager nicht den Massebegriff konsequent und vollkommen? Aus E=m folgt ja die Äquivalenz beider Größen und die Redundanz einer der beiden.

2.) Wie motiviert man das Äquivalenzprinzip zwischen schwerer und träger Masse, welches ja die axiomatische Grundlage der ART darstellt, wenn man letzteres schon aus seiner Begriffswelt verbannt?

3.) Wie behandelt man ruhende zusammengesetzte Systeme aus bewegten Komponenten mit einer Ruhemasse, die sich (mindestens einmal im Monopolmoment) nicht aus den „Ruhemassen“ der einzelnen Komponenten zusammensetzt? (Derlei Dinge kommen in der Astrophysik häufig vor!)

Alles was ich immer wieder höre, ist bloß: „heute macht man es so“ „so isses modern“ „alles andere ist irreführend“.

Als ob dies physikalische Argumente wären.

Gruß

OT

Hallo,

Hier hat sich mal jemand wirklich Gedanken gemacht:

http://www.teleles.nl/pdf/total_artikel.pdf

Und jetzt ist Schluss mit Rumzitieren.

OT

Hallo.

ich habe beide Texte gelesen und fühle mich nach der Lektüre
zunächst einmal in einer Hinsicht bestätigt: nämlich – wie
ich behauptet habe – der Trend zur Einengung des
Massebegriffs in der Teilchenphysik und String-Ecke sehr
verbreitet ist.

„Trend“ ist gut, die Definition der Masse als Casimiroperator der Poincaregruppe (= Quadrat des Viererimpulses) ist nunmal die allgemeine Definition. Hierzu verweise ich einfach mal auf die Standartliteratur, Papers und Konferenzbeiträge.

Und das aus gutem Grund:

  • Die Symmetrien des Minkowskiraumes (die Poincarétranformationen) lassen die Teilchenmassen ungeändert, und heben die Masse somit als eine physikalische Eigenschaft hervor, die zur Klassifizierung physikalischer Objekte geeignet ist. Auf analoge Weise werden in der Quantenmechanik weitere intrinsische Quantenzahlen definiert.

  • die Kovarianz (eine direkte Forderung aus dem Relativitätsprinzip) bleibt in den Gleichung gewahrt.

  • die invariante Masse stimmt im Grenzfall niedriger Geschwindigkeiten mit der trägen Masse der klassischen Mechanik überein. Das vielleicht stärkste Argument: was wir früher Masse nannten, nennen wir heute immernoch Masse!

  • Nicht die Masse wird in der RT einer kritischen Revision unterzogen, sondern die Begriffe Raum und Zeit.

Typisch für
einen engstirnigen Teilchenphysiker (ich darf das sagen, ich
bin selbst eigentlich einer) ist nämlich, als „Materie“ (wo
immer der Begriff in der Ontologie herkommen soll) die
Teilchen anzusehen und als „Energie“ alles andere – was auch
immer.

Die Definition der Begriffe Masse, Energie und Impuls in allen Theorien analog zu definieren (nämlich über die zugrundeliegende Symmetriegruppe) ist nicht engstirnig, sondern nur konsequent.

Ich warte immer noch auf eine Antwort auf folgende Fragen:

Also gut, auch wenns nicht brigen wird.

1.) Warum eliminiert das „Masse=Ruhemasse“-Lager nicht den
Massebegriff konsequent und vollkommen? Aus E=m folgt ja die
Äquivalenz beider Größen und die Redundanz einer der beiden.

Weil im „Masse=Ruhemasse“-Lager (man könnte auch sagen im „Physiker-Lager“) eben nicht E=mc² gilt, sondern E0=mc². Mit der Ruheenergie E0 und diese Gleichung gilt auch nur für massive Teilchen, da nur hier ein Ruhesystem angegeben werden kann.

Da sieht man mal wie verwirrend der Begriff der geschwindigkeitsabhänigen Masse ist, jetzt bist du selbst in Falle getappt…

2.) Wie motiviert man das Äquivalenzprinzip zwischen schwerer
und träger Masse, welches ja die axiomatische Grundlage der
ART darstellt, wenn man letzteres schon aus seiner
Begriffswelt verbannt?

Die schwere und träge Masse sind Begriffe aus der klassischen Mechanik, hier bleibt alles beim alten.

3.) Wie behandelt man ruhende zusammengesetzte Systeme aus
bewegten Komponenten mit einer Ruhemasse, die sich (mindestens
einmal im Monopolmoment) nicht aus den „Ruhemassen“ der
einzelnen Komponenten zusammensetzt?

Na genauso wie im Falle von einzelnen Punktteilchen: Auch hier ist die Masse des zusammengestzten Systems das Quadtrat des (Gesamt-)Viererimpulses.

Alles was ich immer wieder höre, ist bloß: „heute macht man es
so“ „so isses modern“ „alles andere ist irreführend“.

Mal abgesehen davon, dass Wigners Darstellungstheorie der Poincare-Gruppe aus den 30er Jahren stammt und nicht mehr wirklich „modern“ sind, ist nunmal das Konzept der geschwindigkeitsabhängigen Masse tatsächlich irreführend. Du glaubst gar nicht wie viele Studenten dieses m(v) in andere Ausdrücke der klassischen Mechanik einsetzen und glauben sie hätten nun die relativistische Fassung derselben.

Gruß
Oliver

Hallo,

Hallo.

ich habe beide Texte gelesen und fühle mich nach der Lektüre
zunächst einmal in einer Hinsicht bestätigt: nämlich – wie
ich behauptet habe – der Trend zur Einengung des
Massebegriffs in der Teilchenphysik und String-Ecke sehr
verbreitet ist.

„Trend“ ist gut, die Definition der Masse als Casimiroperator
der Poincaregruppe (= Quadrat des Viererimpulses) ist nunmal
die allgemeine Definition. Hierzu verweise ich einfach mal auf
die Standartliteratur, Papers und Konferenzbeiträge.

Und das aus gutem Grund:

Und du schweifst wieder vollkommen ab. Die Symmetrieeigenschaften der Poincare-Gruppe und deren Casimir-Operatoren, auf denen du rumreitest, haben mit der Diskussion hier nichts zu tun.

Es geht hier darum, ob der Begriff einer „relativistischen Masse“ sinnvoll ist oder nicht und nicht darum, die Identifikation der Ruhemasse als naturgemäß invariante Größe in Frage zu stellen.

Ach ja: Rindler, Stephani, Sexl/Urbantke, auch Klassiker, die sich nicht scheuen, von einer relativistischen Masse zu reden.

  • Die Symmetrien des Minkowskiraumes (die
    Poincarétranformationen) lassen die Teilchenmassen ungeändert,
    und heben die Masse somit als eine physikalische Eigenschaft
    hervor, die zur Klassifizierung physikalischer Objekte
    geeignet ist. Auf analoge Weise werden in der Quantenmechanik
    weitere intrinsische Quantenzahlen definiert.

Stimmt. Ist aber völlig irrelevant. Im Krimi nennt man sowas einen „red herring“.

Aber immerhin diskutierst du nun anständig…

Im übrigen bewegen wir uns hier zunächst einmal nicht in der Quantenmechanik, sondern in der klassischen Mechanik.

Außerdem verwendest du fortwährend Zirkelschlüsse in deiner Argumentation: du erklärst, warum nur die „Ruhemasse“ die „eigentliche Masse“ darstellt, damit, dass ja „die Poincare-Transformationen die Teilchenmassen unverändert lassen. [Zitat von oben]“

Natürlich lässt die Poincare-Transformation die _Ruhemasse_ invariant, logisch. Daraus folgt aber nicht, dass nur die Ruhemasse „Masse“ genannt werden darf.

Ich sage ja auch nichts falsches, wenn ich behaupte, die „relativistische Masse“ sei eben bezugssystemabhängig! Also ist die „Masse“ in dieser Defintion eine bezugssystemabhängige Größe.

  • die Kovarianz (eine direkte Forderung aus dem
    Relativitätsprinzip) bleibt in den Gleichung gewahrt.

Ja, vordergründig. Es gibt aber 2 Caveats: die Definition des relativistischen Kraftvektors beispielsweise ist genauso manifest nicht-kovariant!

Wohlgemerkt: natürlich sind Vierergeschwindigkeit, Viererkraft etc. 4-Vektoren und damit kovariant. Nur die Definitionsgleichung bsp.

f=m_0 * d^ / d^2\tau x

ist es eben nicht manifest, weil sowohl m_0 als auch d\tau invariant sind. Hier ist ein maßgeblicher Unterschied zur wirklichen Kovarianz bsp. der Maxwell-Gleichungen, die nur aus kovarianten Größen besteht. Die „Schönheit“ ist Augenwischerei.

D.h.: die obengenannte Definition von f ist schön und gut, aber sie bringt dir nichts, wenn du wirklich rechnen musst. Dann begibst du dich nämlich in ein Bezugssystem, welches nicht das Ruhesystem des sich bewegenden Teilchens darstellt, sondern bsp. dein eigenes.

Wenn du nämlich dort die durch dich gemessenen Kräfte, Impulse etc. ausrechnen willst, bekommst du zwangsläufig Komponenten wie „transversale“ und „logitudinale“ Masse etc., die C.C. Noack als veraltet belächelt, weil er die weitere Verallgemeinerung in der ART in Form von gravitomagnetischen Kräften schlichtweg nicht kennt, vermute ich.

  • die invariante Masse stimmt im Grenzfall niedriger
    Geschwindigkeiten mit der trägen Masse der klassischen
    Mechanik überein. Das vielleicht stärkste Argument: was wir
    früher Masse nannten, nennen wir heute immernoch Masse!

Toll. Genausogut kann ich aber auch sagen: die relativistische Masse stimmt im Grenzfall niedriger Geschwindigkeiten mit der trägen Masse überein. Wo ist da jetzt der grandiose Vorteil für dieses Argument?

  • Nicht die Masse wird in der RT einer kritischen Revision
    unterzogen, sondern die Begriffe Raum und Zeit.

Mit der gleichen Berechtigung kann ich aber auch die Sinnhaftigkeit von Begriffen wie „Zeitdilatation“, „Längenkontraktion“, allgemein „Raum“ und „Zeit“ in Frage stellen.

Ich könnte mich bsp. auf den extremen Standpunkt zurückziehen und sagen, warum „bezugssystemabhängige Zeit“ „t“? Warum nicht einfach nur die Eigenzeit „tau“ als „Zeit“ zulassen? Denn nur diese ist ja invariant! „t“ könnte ich dann, weil es ja so dermaßen verwirrend ist, von mir aus „bvljfkduzg“ nennen mangels Begriffseinfall.

Ich könnte überhaupt gleich komplett Begriffe wie Impuls oder Energie aus meinem Vokabular streichen, denn es gibt ja den Viererimpuls, der invariant ist, und da ist ja alles drin?!?

Typisch für
einen engstirnigen Teilchenphysiker (ich darf das sagen, ich
bin selbst eigentlich einer) ist nämlich, als „Materie“ (wo
immer der Begriff in der Ontologie herkommen soll) die
Teilchen anzusehen und als „Energie“ alles andere – was auch
immer.

Die Definition der Begriffe Masse, Energie und Impuls in allen
Theorien analog zu definieren (nämlich über die
zugrundeliegende Symmetriegruppe) ist nicht engstirnig,
sondern nur konsequent.

Wieder ein roter Hering. Ich glaube dir einfach, dass du Gruppentheorie gehört hast. Aber dies tut nichts zur Sache.

Nebenbei: während Energie und Impuls Erzeugende der Poincare-Gruppe sind, ist die Masse (also: die von dir immer gewählte RUHEMASSE) ja wohl nicht. Denn wie du dich selbst erinnerst, ist sie ein Casimir-Operator und keine Erzeugende.

Ergo: du schmeisst hier kunterbunt auch gruppentheoretische Begriffe durcheinander. Aber wie gesagt: zur eigentlichen Diskussion trägt das elles nicht bei.

Ich warte immer noch auf eine Antwort auf folgende Fragen:

Also gut, auch wenns nicht brigen wird.

1.) Warum eliminiert das „Masse=Ruhemasse“-Lager nicht den
Massebegriff konsequent und vollkommen? Aus E=m folgt ja die
Äquivalenz beider Größen und die Redundanz einer der beiden.

Weil im „Masse=Ruhemasse“-Lager (man könnte auch sagen im
„Physiker-Lager“) eben nicht E=mc² gilt, sondern
E0=mc². Mit der Ruheenergie E0 und diese
Gleichung gilt auch nur für massive Teilchen, da nur hier ein
Ruhesystem angegeben werden kann.

Du verstehst wohl nicht, dass das ein Krieg um Semantik ist, oder?

Natürlich ist es zunächst einmal jedem überlassen, ob er in der Gleichung

E= \gamma * m_0 * c^2

die Größe \gamma * m_0 als „relativistische Masse m“ bezeichnen will oder nicht. Die Diskussion hier dreht sich darum, ob es sinnvoll ist oder nicht.

Da sieht man mal wie verwirrend der Begriff der
geschwindigkeitsabhänigen Masse ist, jetzt bist du selbst in
Falle getappt…

Nein, du verstehst schlichtweg nicht, wo der Gehalt dieser Diskussion liegt. Du stellst dich hier hin und sagst einfach „Es gibt keine relativistische Masse, weil Masse stets invariant ist punkt.“ Das dies zunächst Definitionssache und pure Semantik ist, ist dir einfach nicht klar.

2.) Wie motiviert man das Äquivalenzprinzip zwischen schwerer
und träger Masse, welches ja die axiomatische Grundlage der
ART darstellt, wenn man letzteres schon aus seiner
Begriffswelt verbannt?

Die schwere und träge Masse sind Begriffe aus der klassischen
Mechanik, hier bleibt alles beim alten.

So ein oberflächliches Gerede. Da sieht man, wie wenig du nachdenkst!

„klassische Mechanik“ im Unterschied zu was? Relativistischer Mechanik? Quantenmechanik, oder was?

Es gibt ja wohl weder eine invariante träge, noch eine invariante schwere Masse, also: die Frage bleibt unbeantwortet.

3.) Wie behandelt man ruhende zusammengesetzte Systeme aus
bewegten Komponenten mit einer Ruhemasse, die sich (mindestens
einmal im Monopolmoment) nicht aus den „Ruhemassen“ der
einzelnen Komponenten zusammensetzt?

Na genauso wie im Falle von einzelnen Punktteilchen: Auch hier
ist die Masse des zusammengestzten Systems das Quadtrat des
(Gesamt-)Viererimpulses.

Und wie setzt sich dieser zusammen? Auch hier redest du komplett am Problem vorbei, du erkennst es offensichtlich nicht einmal.

Es geht im Prinzip darum zu formulieren, wie man die Ruhemasse des zusammengesetzten Systems als Formel mit den entsprechenden Größen der EInzelkomponenten beschreibt!

Wenn du das nämlich machst, siehst du natürlich, dass du nicht einfach nur Ruhemassen addieren kannst (logisch), sondern auch dynamische Komponenten mitnehmen musst. Wie bezeichnest du diese dann? Als „masseähnliche Geschöpfe“? „Eigenartige Größen mit der Dimensionalität einer Masse“?

Die relativistische Masse hat nämlich einen ganz grandiosen Vorteil gegenüber der invarianten Masse: sie ist additiv!

Alles was ich immer wieder höre, ist bloß: „heute macht man es
so“ „so isses modern“ „alles andere ist irreführend“.

Mal abgesehen davon, dass Wigners Darstellungstheorie der
Poincare-Gruppe aus den 30er Jahren stammt und nicht mehr
wirklich „modern“ sind, ist nunmal das Konzept der
geschwindigkeitsabhängigen Masse tatsächlich irreführend. Du
glaubst gar nicht wie viele Studenten dieses m(v) in andere
Ausdrücke der klassischen Mechanik einsetzen und glauben sie
hätten nun die relativistische Fassung derselben.

Ein See voll roter Heringe, genannt Gruppentheorie.

Außerdem: wer hat denn behauptet, dass bei Verwendung von m(v) nicht-kovariante Gleichungen gleich bleiben? Ich nicht, und sonst auch kein Physikbuch.

Gruß

OT

Gruß
Oliver

Ich befürchte die Diskussion bringt uns nicht weiter, wir drehen uns hier nur im Kreis. Lassen wir’s also gut sein…

Gruß
Oliver

Ich befürchte die Diskussion bringt uns nicht weiter, wir
drehen uns hier nur im Kreis. Lassen wir’s also gut sein…

Toll. Schon Wahnsinn, wie du diskutieren kannst und was du argumentativ drauf hast.

Du bist oder warst Diplomand bei der Laser- und Halbleiterphysik an der TU Kaiserslautern, stimmt’s? Aber hier tust du so, als hättest du weiß Gott wieviel Ahnung, wovon du redest.

An dir lernt man, wie Wissenschaft NICHT funktioniert.

OT

Toll. Schon Wahnsinn, wie du diskutieren kannst und was du
argumentativ drauf hast.

Nö. Ich hab nur keine Lust auf das hier:

/t/kruemmt-licht-den-raum/3964400/11

Ich schließe mich Phillipp an:

„ich empfehle dir einen geeigneten Grundkurs in theoretischer Physik inklusive Übungsbetrieb.“

Oder um es mit deinen eigenen Worten zu sagen:

„Du ersetzst Erkenntnis durch Arroganz.“

An dir lernt man, wie Wissenschaft NICHT funktioniert.

dito.

1 Like

Toll. Schon Wahnsinn, wie du diskutieren kannst und was du
argumentativ drauf hast.

Nö. Ich hab nur keine Lust auf das hier:

/t/kruemmt-licht-den-raum/3964400/11

Keiner hat dich gezwungen, dich hier zu Wort zu melden.

Alles, was du hier beigetragen hast, war anfänglich anderen mit flapsigen Einzeilern über den Mund zu fahren und später stoisch die gleichen Phrasen durchzudreschen.

Auf Argumente bist du ja nicht eingegangen, eine kontroverse Diskussion zu führen, ahst du offenbar nicht gelernt.

Ich schließe mich Phillipp an:

„ich empfehle dir einen geeigneten Grundkurs in theoretischer
Physik inklusive Übungsbetrieb.“

Das ist genau der Typ Argument, auf den man zurückgreift, wenn einem sonst nichts mehr einfällt. Wer sich hier arrogant verhält und unsachliche Kommentare abgibt, ist ja wohl offensichtlich.

Andere schreiben 71-seitige Papers zur Sache oder wie Rindler beziehen gerechtfertigt Gegenposition, aber du, Diplomand von der TU KL hast die Weisheit mit Löffeln gefressen und schimpfst andere praktisch Idioten.

Ich war wie DrStupid schon recht früh geneigt, die Diskussion zu beenden, bin aber dennoch auf dich eingegangen, was sich als Fehler herausstellt. Blender sollte man ignorieren, nicht mit ihnen diskutieren versuchen.

Oder um es mit deinen eigenen Worten zu sagen:

„Du ersetzst Erkenntnis durch Arroganz.“

An dir lernt man, wie Wissenschaft NICHT funktioniert.

dito.

Also lassen wir’s gut sein. Mach dein Diplom fertig.

OT

*PLONK!*