Aber wird das die Probleme lösen?
Nimmt man sich nicht mit?
„Sich mitnehmen“ heißt aber doch nicht zwangsläufig die (aktuellen) Probleme mitnehmen - das würde ja bedeuten, dass man selbst das Problem ist, sprich: jemand, der mit seiner „ureigenen“ Art nicht nur in dieser Partnerschaft auf Unverständnis und Ablehnung stößt.
Die Attitüde (die ich Dir nicht unterstelle) „Ich bin halt nun mal so spontan/direkt etc., und so müsst ihr mich nehmen; euretwegen verbiege ich mich nicht!“ (im Bestreben, dadurch einen Freibrief zu erhalten) ist nach meiner Erfahrung sehr oft ein Zeichen für Ignoranz, einen Mangel an Selbstreflexion und Empathie.
In so einem Fall wäre es durchaus überlegenswert und auch - ohne „Verbiegen“ - machbar, an sich zu arbeiten (indem man beispielsweise die eine oder andere Äußerung anders formuliert bzw. sich ganz verkneift; ein Gefühl dafür entwickelt, welches Verhalten in welcher Situation adäquat ist).
Wenn aber in einer bisher funktionierenden Beziehung (Den „ureigenen Tonfall“ des Partners kannte man schließlich von Anfang an, konnte offenbar auch damit umgehen?) dem einen der Ton und die Art des anderen auf einmal nicht mehr erträglich sind, die Kommunikation nicht mehr klappt, man einander (absichtlich?) missversteht bzw. sich missverständlich verhält und äußert, ist das ein Indiz dafür, dass im Laufe der Zeit etwas schiefgelaufen ist, das tiefer geht als gelegentlicher Knatsch, Hickhack über misslungene Scherze etc.
Dann sollte man, notfalls mit Hilfe von außen, gemeinsam herauszufinden versuchen, inwiefern noch eine Basis für eine Fortsetzung der Beziehung besteht bzw. ob man eine neue Basis schaffen kann.
Falls sich herausstellt, dass nichts mehr zu retten ist, bleibt doch die Chance, nach einer Trennung einen anderen Partner zu finden, mit dem man eine neue Beziehung aufbauen kann (in der man von Anfang an gemeinsam an einer Kommunikationskultur arbeitet).
Gruß
Kreszenz