Äusserst merkwürdiges Verhalten nach Umbau

Hallo,

Ich habe gestern angefangen, eine Telefoninstallation im Haus zu erweitern. Dazu habe ich an die ursprüngliche TAE-Dose zwei weitere F-Dosen gehängt, die ich dann jeweils drahtgleich mit den jeweiligen
Farben verbunden und weitergeführt habe, wie sie vom Amt reinkommen. Da ich die verbundenen Drähte aber alle nicht mehr in die primäre (sowieso unbenutzte) TAE-Dose in 1,2 reingekriegt habe, habe ich diese Dose kurzum entfernt und mittels Kabelklemmen die Leitung V-förmig einfach an die beiden neuen Dosen weitergeleitet.

Das alles funktioniert weitest gehend auch wie gewünscht, beide Telefone klingeln, man kann mitreden,…

Das einzig wahrhaft komische Phänomen ist:
Wenn ich jemand anders anrufe, kann ich durch Auflegen die Leitung auch wieder unterbrechen.
Wenn jedoch jemand MICH anruft, dann erreicht den anderen anscheinend das Besetzt-Signal nicht, denn wenn ich den Hörer wieder abnehme, ist er immer noch dran.

Kann es sein, dass es am nun fehlenden Prüfabschluss der entfernten primären TAE-Dose liegt?

Herzlichen Dank!

Farben verbunden und weitergeführt habe, wie sie vom Amt
reinkommen. Da ich die verbundenen Drähte aber alle nicht mehr
in die primäre (sowieso unbenutzte) TAE-Dose in 1,2
reingekriegt habe, habe ich diese Dose kurzum entfernt und
mittels Kabelklemmen die Leitung V-förmig einfach an die
beiden neuen Dosen weitergeleitet.

Paralellschaltung? So was macht man nicht!

Wenn jedoch jemand MICH anruft, dann erreicht den anderen
anscheinend das Besetzt-Signal nicht, denn wenn ich den Hörer
wieder abnehme, ist er immer noch dran.

Interessant, das war ein Phänomen bei alten Vermittlungsstellen.
Damals wurden so die Rufnummern von Taxi-Zentralen blockiert, von der Telefonzelle aus anrufen und Hörer daneben hängen. (Taxi-Krieg)
Sollte eigentlich in D nicht mehr möglich sein.
Was spricht gegen eine normgerechte Anschaltung mittels AMS1/2?

Sollte eigentlich in D nicht mehr möglich sein.
Was spricht gegen eine normgerechte Anschaltung mittels
AMS1/2?

Hallo,

nicht machen heisst ja nicht, dass man nicht darf. Sinn und Zweck ist ja, dass alle klingeln und auch mitgehört werden kann. Hintergrund: unsere Kinder können mit den Grosseltern gleichzeitig sprechen.

Wenn ich das Prinzip der AMS richtig verstanden habe, dann müsste ich von der "Amts"TAE-Dose wo die Leitungen reinkommen, an den AMS weiter und wiederum von diesem ausverlängern zum zweiten Apparat.

Da die beiden Leitungen aber in die entgegen gesetzten Richtungen führen, geht das Kaskadieren nicht bei mir.

Hat eigentlich eine dazu gekaufte TAE-Dose Kod.F im Normalfalle auch einen Prüfabschluss, oder nicht?

ERGÄNZUNG
Hallo, noch eine Ergänzung:

Ich habe soeben gelesen:

!!! Sofern ein Splitter und DSL im Einsatz sind darf keinesfalls vor dem Splitter eine solche Parallelschaltung erfolgen !!!

Weiss-wer-warum? :smile:

Hallo,

Ich habe gestern angefangen, eine Telefoninstallation im Haus
zu erweitern. Dazu habe ich an die ursprüngliche TAE-Dose zwei
weitere F-Dosen gehängt, die ich dann jeweils drahtgleich mit
den jeweiligen Farben verbunden und weitergeführt habe, wie sie vom Amt reinkommen. Da ich die verbundenen Drähte aber alle nicht mehr in die primäre (sowieso unbenutzte) TAE-Dose in 1,2 reingekriegt habe,

was hast Du für Kabel benutzt? 3 x 1,5mm²?

habe ich diese Dose kurzum entfernt

aua , siehe weiter unten.

und mittels Kabelklemmen die Leitung V-förmig einfach an die beiden neuen Dosen weitergeleitet.

Das alles funktioniert weitest gehend auch wie gewünscht, beide Telefone klingeln, man kann mitreden,…

Das einzig wahrhaft komische Phänomen ist: Wenn ich jemand anders anrufe, kann ich durch Auflegen die Leitung auch wieder unterbrechen. Wenn jedoch jemand MICH anruft, dann erreicht den anderen anscheinend das Besetzt-Signal nicht, denn wenn ich den Hörer wieder abnehme, ist er immer noch dran.

Kann es sein, dass es am nun fehlenden Prüfabschluss der entfernten primären TAE-Dose liegt?

Herzlichen Dank!

Was Du gemacht hast, zwei Telefone parallel zu schalten, ist äußerst unprofessionell. Das sieht die Telekom gar nicht gerne, und Deine Probleme zeigen auch, warum.

Was Du machen musst (ich gehe davon aus, dass Du auch DSL hast), ist:

Du gehst von der primären TAE-Dose - früher Amtsanschluss genannt - über einen F-Stecker auf den Splitter. Die 1. TAE-Dose ist Eigentum der Telekom und damit heilig. Kabel dürfen an diese Dose nicht direkt, sondern nur über F- oder N-Stecker angeschlossen werden. Alles Andere ist eine Vertragsverletzung gegenüber der Telekom und kann die Sperrung des Anschlusses zur Folge haben. Für die Verkabelung, die über den F-Stecker an die erste TAE-Dose angeschlossen ist bist Du selbst verantwortlich. In dieser Verkabelung sucht der Störungsdienst der Telekom auch keine Fehler. Die musst Du selber suchen. Du solltest Die erste TAE-Dose incl. Prüfabschluss schnellstens wieder installieren, bevor Dir der Störungsdienst auf die Schliche kommt.

Vom Splitter gehst Du auf einen Automatischen Mehrfachschalter (AMS), einen Verteiler für analoge Telefone. Den kannst Du im Fachhandel (z.B. Conrad) kaufen. Von diesem AMS gehst Du mit je einer Leitung zu Deinen zwei Telefonen, die Du praktischerweise dann über je eine eigene TAE.Dose anschließt.

In diesem Brett fand schon einmal - am 29.04.2008 - eine Diskussion zum Thema „Zwei Telefone an einer Leitung“ statt. Es könnte sich für Dich lohnen, dort mal nachzulesen.

Ich bin immer wieder begeistert, welchen Einfallsreichtum manche Leute entwickeln, ihre Telefonanlagen zu verhunzen.

In Erwartung noch so manchen interessanten Beitrags verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
merimies

N-Stecker angeschlossen werden. Alles Andere ist eine
Vertragsverletzung gegenüber der Telekom und kann die Sperrung
des Anschlusses zur Folge haben.

Okay, das war mir neu und wird sofort wieder geändert.

Vom Splitter gehst Du auf einen Automatischen Mehrfachschalter
(AMS), einen Verteiler für analoge Telefone. Den kannst Du im
Fachhandel (z.B. Conrad) kaufen. Von diesem AMS gehst Du mit
je einer Leitung zu Deinen zwei Telefonen, die Du
praktischerweise dann über je eine eigene TAE.Dose anschließt.

Alles klar, das hört sich doch mal nach einer Aussage an! Eine Frage noch: Warum wird darauf hingewiesen, dass der DSL-Splitter VOR der Parallelschaltung sein muss?

Eine Frage noch: Warum wird darauf hingewiesen, dass der DSL-Splitter VOR der Parallelschaltung sein muss?

Der Splitter ist eine Frequenzweiche.

In der „Amts“-Leitung zwischen Vermittlung und erster TAE werden das Fernsprechsignal und das DSL-Signal gemeinsam übertragen. Dabei nutzt das (analoge) Fernsprechsignal den Frequenzbereich von 300Hz bis 3000Hz (und noch etwas darüber) und das DSL-Signal den Frequenzbereich von 16kHz bis 138kHz.

Nun ist die Übertragung der hohen Frequenzen des DSL-Signals über die Kupferleitungen des Fernsprechnetzes viel kritischer als die Übertragung der Tonfrequenzen. Vor allem ist die zulässige Kabellänge für DSL sehr begrenzt. So soll in einer ordnungsgemäßen DSL-Installation die Entfernung zwischen 1. TAE und Splitter maximal – und das auch nur mit Bauchschmerzen – 20m betragen. Auch soll auf dem Weg, den die beiden Frequenzen gemeinsam durchlaufen, kein Fernsprechgerät angeschlossen sein, da dessen Rückwirkungen auf die DSL-Frequenz dann wesentlich größer sind als wenn der Fernsprecher erst hinter der Frequenzweiche (Splitter) angeschlossen ist.

Bei langen Kabelwegen empfiehlt sich übrigens für die Leitungen, die (auch) DSL-Signal führen, die Verwendung von CAT-5 Computerkabeln mit verdrillten Adern statt der normalen Telefonleitung. Es geht natürlich auch anders, aber eben nicht immer und in Grenzfällen kann man damit noch etwas herausholen.

Und - bitte - kein 3 x 1,5mm² Kabel und Lüsterklemmen!

Gruß
merimies

nicht machen heisst ja nicht, dass man nicht darf. Sinn und
Zweck ist ja, dass alle klingeln und auch mitgehört werden
kann.

Gerade das Mithören ist der Grund, wieso noch zu Bundespost Zeiten diese Annschlussvariante verboten war. Heute sieht es etwas anders aus, die technischen Anschlussbestimmungen sehen nach wie vor eine Paralellschaltung nicht vor. Aber das ist kein Gesetz.
Es wird aber gerne mal angeführt, dass Telefongespräche nicht einfach so abgehört werden können dürfen. Wenn also Besuch Euer Telefon benutzt, dann wäre der auf die Mithörmöglichkeit hinzuweisen.

Hintergrund: unsere Kinder können mit den Grosseltern
gleichzeitig sprechen.

Telefonanlage, Dreierkonferenz. Nicht ohne Grund wird übrigens beim Zuschalten eines weiteren Teilnehmers ein Hinweiston gegeben!

Wenn ich das Prinzip der AMS richtig verstanden habe, dann
müsste ich von der "Amts"TAE-Dose wo die Leitungen reinkommen,
an den AMS weiter und wiederum von diesem ausverlängern zum
zweiten Apparat.

Der AMS kann dort sitzen, wo die 1. TAE sitzt. Bei drei Dosen kann er am Ort jeder drei Dosen sitzen. Denn die von TAE zu liegende 4adrige Leitung hat dazu immer die nötige Anzahl freie Adern.

Hat eigentlich eine dazu gekaufte TAE-Dose Kod.F im
Normalfalle auch einen Prüfabschluss, oder nicht?

Der PPA ist für das Problem bedeutungslos.

Der Splitter ist eine Frequenzweiche.

Soweit richtig.

In der „Amts“-Leitung zwischen Vermittlung und erster TAE
werden das Fernsprechsignal und das DSL-Signal gemeinsam
übertragen. Dabei nutzt das (analoge) Fernsprechsignal den
Frequenzbereich von 300Hz bis 3000Hz (und noch etwas darüber)
und das DSL-Signal den Frequenzbereich von 16kHz bis 138kHz.

Telefonie hat 3,1kHz Bandbreite: 300Hz bis 3400Hz.
DSL liegt viel höher! Es geht bei ADLS2+ bis in den 2MHz Bereich.

Nun ist die Übertragung der hohen Frequenzen des DSL-Signals
über die Kupferleitungen des Fernsprechnetzes viel kritischer
als die Übertragung der Tonfrequenzen. Vor allem ist die
zulässige Kabellänge für DSL sehr begrenzt. So soll in einer
ordnungsgemäßen DSL-Installation die Entfernung zwischen 1.
TAE und Splitter maximal – und das auch nur mit Bauchschmerzen
– 20m betragen.

Wer sagt denn sowas? Das DSL Signal hinter dem Splitter ist das selbe wie vor ihm - nur ohne Niederfrequenz und Gleichstromanteile. Es ist genauso „robust“ wie vor dem Splitter. Wäre also für DSL16000 die maximale Leitungslänge 1,4km (genauen Wert kenne ich nicht) von Vermittlung bis Modem, dann könnte man auch nach 0,4km den Splitter setzen und den restlichen einen Kilometer später das Modem setzen.

Auch soll auf dem Weg, den die beiden
Frequenzen gemeinsam durchlaufen, kein Fernsprechgerät
angeschlossen sein, da dessen Rückwirkungen auf die
DSL-Frequenz dann wesentlich größer sind als wenn der
Fernsprecher erst hinter der Frequenzweiche (Splitter)
angeschlossen ist.

Das ist des DSL Tod Nummer 1. Ein Telefon dämpft die Hochfrequenz des DSL extrem.
Und Tod Nummer 2 sind unbenutzte, tote, paralelle Leitungen. Bei denen ist die Länge wichtig, denn diese unbedämpften Abzweige bringen mitunter schöne Reflexionen.

Bei langen Kabelwegen empfiehlt sich übrigens für die
Leitungen, die (auch) DSL-Signal führen, die Verwendung von
CAT-5 Computerkabeln mit verdrillten Adern statt der normalen
Telefonleitung.

Ach nö, bitte diese Legende nicht weiter nähren. Das DSL läuft kilometerlang in einem Kabel zusammen mit 100, 200 oder noch mehr Signalen. DSL, ISDN, POTS, S2M, alles querbeet und ohne jegliche Schirmung untereinander. Da ist es für die letzten 20m wirklich pupsegal, ob das Cat3 oder Cat5 ist. „Been there, done that. ™“

Es geht natürlich auch anders, aber eben nicht
immer und in Grenzfällen kann man damit noch etwas
herausholen.

Und - bitte - kein 3 x 1,5mm² Kabel und Lüsterklemmen!

Hier wieder Zustimmung. Föllig valsche Impedanz, keine Verdrillung.

Hallo Carsten,

nicht machen heisst ja nicht, dass man nicht darf. Sinn und
Zweck ist ja, dass alle klingeln und auch mitgehört werden
kann.

Gerade das Mithören ist der Grund, wieso noch zu Bundespost
Zeiten diese Anschlussvariante verboten war. Heute sieht es
etwas anders aus, die technischen Anschlussbestimmungen sehen
nach wie vor eine Parallelschaltung nicht vor. Aber das ist
kein Gesetz.
Es wird aber gerne mal angeführt, dass Telefongespräche nicht
einfach so abgehört werden können dürfen. Wenn also Besuch
Euer Telefon benutzt, dann wäre der auf die Mithörmöglichkeit
hinzuweisen.

Das scheint vor allem auch ein Problem der deutschen Geschichte zu sein.
So viel ich weiss, wurde bis Ende des Krieges noch parallel geschaltet.

Hier in CH war die Argumentation genau umgekehrt:
Hier MUSSTE man unter dem Monopol parallel-schalten !!
Das Argument war, dass wen ein Notfall eintritt (Feuerwehr, Krankenwagen, Polizei usw.) ein Telefon nicht tot sein darf !!
Durch die Parallel-Schaltung kann man dann den anderen zum Auflegen bewegen …

Wie waren eigentlich die Vorschriften in der DDR ??
Die Stasi müsste doch das Mithören begrüsst haben ??

MfG Peter(TOO)