Afghanistan: Kinder als Minenhunde?

Hallo, ISAF-Soldaten und Historikerinnen

Wurden oder werden in Afghanistan von der ISAF tatsächlich
Kinder als Minenhunde missbraucht?

"…
Berlin. Soldaten der Afghanistan-Schutztruppe ISAF haben nach
Angaben eines ehemaligen Bundeswehrsoldaten 2002 in Kabul
Kinder als Minen-Aufspürer missbraucht. Die Soldaten hätten
Äpfel ins Gelände geworfen, schildert der frühere
Stabsunteroffizier Achim Wohlgethan in seinem gestern in
Berlin vorgestellten Buch „Endstation Kabul“. „Dann warteten
sie ab, was passierte. Wenn die Kinder losliefen, um sich die
Äpfel zu holen, und es keinen Knall gab, wurde dieses Feld als
geklärt und unvermint betrachtet. Sollte keines der Kinder auf
das Gelände mit den Äpfeln laufen, markierten sie diesen
Bereich rot . . .“
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte, die
Aspekte würden geprüft. dpa

Mannheimer Morgen
11. Januar 2008
…"

Es sollen keine deutschen ISAF-Soldaten dabei gewesen sein.

Weiss jemand Genaueres?

Gruss
Adam

hallo

Wurden oder werden in Afghanistan von der ISAF tatsächlich
Kinder als Minenhunde missbraut

ich kann mir ja vorstellen das dort viel passiert was nicht normal ist(Die Fotos mit den Menschenknochen z.B.), aber so eine Aktion mit Kindern von neutralen ??? NEIN!!

der frühere

Stabsunteroffizier Achim Wohlgethan in seinem gestern in
Berlin vorgestellten Buch „Endstation Kabul“.

In diesem Buch stehen wohl noch andere sensationelle „Enthüllungen“ aber es scheinen Alter, Dienstgrad und Name nicht zu stimmen und auch nicht zusammen zu passen . Ich habe in einer anderen Meldung gelesen das er als 41jähriger KSK Stabsunteroffizier an Einsätzen außerhalb des Bundestagsmandates teilnehmen musste.Es gibt keine 41 jährigen SU beim Bund die sind in dem Alter schon lange entlassen und „alte“ Reservisten werden sicher nicht zu geheimen ,illegalen KSK-Einsätzen geschickt.
Übrigens kann jeder Soldat Befehle die gegen Gesetze verstoßen problemlos verweigern, sollte er als alter Supersoldat eigentlich wissen.

Es sollen keine deutschen ISAF-Soldaten dabei gewesen sein.

Woher weiß der das dann? So blöd sind nicht mal die Amis das die dann von ihren Heldentaten erzählen würden.Früher nannte man solche Gerüchte „Scheißhausparolen“.

Ich glaube das da jemand mit Gerüchten und selbst erfundenem Geld verdienen möchte.

Gruß Bernd

hallo nochmal.

ich habe gerade nochmal selbst gesucht zu dem Thema. Schaut mal bei Spiegel+Focus Online…
Sehr interessant ist die Seite www.sondereinheiten.de forum , da stehen einige interessante Meinungen . Z.B. geistert die Minenhundgeschichte schon Jahre durch die Szene mal mit US, mal mit kanadischen Truppen, mal war es in Afghanistan, mal im Kosovo oder Bosnien.
Insgesamt wird dort der Mann und das Buch eher kritisch gesehen.

gruß bernd

Hallo,

das klingt mir sehr nach einem Lügner. Erstens stimmt ja schon mit dem Mann selbst was nicht. Mit 41 ist er schon raus aus dem KSK und Stabsunteroffizier könnte er ja nur sein, wenn er es irgendwie geschafft hätte, kurz vor der Entlassung noch degradiert zu werden.
Was die Stories angeht, so gab es in jedem Krieg solche Stories und mit dem immer stärkeren Einsatz von Spezialeinheiten waren es natürlich immer die. Klar, weil ja der gemeine Soldat in der Etappe selten weiß, was die so treiben, also die optimale Basis für Gerüchte im Stil, von „ich habe gehört“. Schön, nun hat einer diese „Scheißhausparolen“ in ein Buch geschrieben um Geld zu verdienen. Das macht sie nicht glaubwürdiger.
Natürlich, nach den Bildern mit den Menschenknochen und nach dem „berühmten“ Afrikakorps-Emblem auf einem Fahrzeug glaubt man ja gerne alles. Das ist ein vielschichtiges Problem. Während in anderen Ländern Soldat ja als durchaus ehrenhafter Beruf betrachtet wird (jemand, der befehlsgemäß seinen Allerwertesten in einer Gegen in die Luft hält wo geschossen wird) wird ein Soldat ja in Deutschland mehr oder weniger als verkappter Killer betrachtet. Und die Spezialeinheiten erst … na, das sind ja die Allerschlimmsten. Pustekuchen, zunächst einmal sind es normale Leute, nur besser ausgebildet und mit einer gewissen Bereitschaft, auch gefährlichere Jobs zu tun. Aber dann passiert natürlich wiederum, was in jedem Kriegseinsatz passiert: Menschen verrohen. Niemand kann tagtäglich in so einer Umgebung geistig überleben, wenn er nicht irgendwie roher wird. Meistens äußert sich das durch eher geschmacklose Witze, denen der Betrachter verständnislos gegenüber steht. Da würde ich auch die Ursache für die bekannten Vorfälle suchen. Aber Politiker, die die Männer in ein solches Gebiet schicken und dann noch erwarten, dass sie salontauglich bleiben, halte ich für noch geschmackloser.
Was nun die Apfelgeschichte angeht: Also schön, nehmen wir mal an, dass die tatsächlich genug Äpfel für so etwas haben (die wachsen ja in Afghanistan so reichlich, oder die US-Luftwaffe fliegt sie gleich tonnenweise ein, wer weiß das schon), dann macht die Geschiochte trotzdem keine Sinn. Landminen sind gerade für Kinder eine tödliche Gefahr. Durch Landminen werden beim Spielen mehr Kinder als Soldaten erwischt. Aber in Afghanistan (wo ja etliche hunderttausend Minen verlegt worden sind) sind die Kinder mit all dem aufgewachsen. Die rennen nicht einfach hinter einem Apfel her in ein Minenfeld. Aber wenn sie, wie in dieser Story, nicht rennen, würde keiner, der auch nur für fünf Cent Grips hat, das Gebiet für sicher erklären. Weil die Kinder es genauso wenig sicher wissen wie der Soldat. Sie vermuten es ja auch nur. Also ist die Story dieses Herrn Wohlgetan schon technisch gar nicht haltbar. Da will einer Geld verdienen.

Gruß
Peter B.

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Kinder als Minenhunde nicht belegt / Dank

Danke, Leute