Agrarsubventionen

Hallo ,

Wie wär’s mit Methanol? Damit sollen Autos ganz gut fahren.
(Indycar?)

Auch in Brasilien wird Ethanol(aus Zuckerrohr) zugetankt, Bloß
hat bei uns offensichtlich niemand ein Interesse daran.

Das ist jetzt aber ganz verkehrt. Im kompletten EU Raum werden B%-Kraftstoffe schon seit einiger Zeit angeboten.
Das sind geblendete Kraftstoffe die bis 5% Zumischungen enthalten dürfen ohne dass man das an der Zapfsäule angeben muss.
Beim Benzin sind diese 5% Alkohol
Beim Diesel Fettsäuremethylester (Biodiesel, meistens Rapsmethylester oder Sojamethylester)
Der Alkohol und die Fettsäuremethylester sind steuerfrei so dass sich das für die Mineralölkonzerne sehr lohnt.

Also auch bei uns fährt man schon seit ner Zeit zu mindestens 5% mit Alkohol.

DAs ist ja der Witz: Bei Fahrzeugen, die nach Brasilien
exportiert werden, müssen die Dichtungen Alkoholfest sein: DAs
Potential bei uns wird nicht erkannt.

aber sicher wird das erkannt siehe die B%-Blends. Aber auch in Brasilien ist nicht alles Gold was glänzt. Dort gibts riesige Probleme mit Zuckermonokulturen.

Gruss, René

Gruß,
Denis

Hallo,

Man muss diskutieren, wie man innerhalb der EU eine
potentielle Selbstversorgung aufrechterhält.

*ROTFL* You made my day!
Das ist nicht Dein ernst mit der Selbsversorgung, oder?
Zum Vergleich:

_In der EU fallen sie in das wichtigste Importvolumen, nämlich Ölsaat (zwischen 13 und 15 Millionen Tonnen) und Futtermittel (rund 36 Millionen Tonnen), die in Europa nicht in ausreichendem Maß hergestellt werden können. Der Selbstversorgungsgrad der EU beträgt bei Ölen/Fetten nur 50 Prozent und bei Proteinen 20 bis 30 Prozent. Eine Erhöhung ist aus agronomischen wie klimatischen Gründen nicht möglich. _
Quelle:http://www.hybridvideotracks.org/oekonomischedaten.html

Grüße,

Anwar

Hallo Anwar,

Man muss diskutieren, wie man innerhalb der EU eine
potentielle Selbstversorgung aufrechterhält.

*ROTFL* You made my day!
Das ist nicht Dein ernst mit der Selbsversorgung, oder?
Zum Vergleich:

In der EU fallen sie in das wichtigste Importvolumen, nämlich
Ölsaat (zwischen 13 und 15 Millionen Tonnen) und Futtermittel
(rund 36 Millionen Tonnen), die in Europa nicht in
ausreichendem Maß hergestellt werden können. Der
Selbstversorgungsgrad der EU beträgt bei Ölen/Fetten nur 50
Prozent und bei Proteinen 20 bis 30 Prozent. Eine Erhöhung
ist aus agronomischen wie klimatischen Gründen nicht
möglich.

Quelle:http://www.hybridvideotracks.org/oekonomischedaten.html

Die Seite scheint aktuell zu sein. Ich kann daher nicht einschätzen, ob die Ertragsreseven der neuen Mitgliedsländer wie Polen berücksichtigt sind.
Was man weiterhin berücksichtigen muss, ist die tatsachen, das gerade im Bezug auf Soja eine ganze Mewnge als Viehfutter endet. Dabei sind die Verwertungsquoten der Tiere nur 10 - 15 5, d.h. aus 10 - 15 kg Futter entsteht 1 kg Fleisch. Hier kann man im Krisenfall sicher substituieren. Die tägliche-Fleisch-Manie ist erst 40 Jahre ein Volksphänomen.

Ich halte angesichts von Ölpreissteigerungen um 100 % innerhalb von 5 jahren nix von kurzfristig motivierten Entscheiduzngen, die sich langfristig fatal auswirken können.

Ciao maxet.

Hallo Maxet,

Die Seite scheint aktuell zu sein. Ich kann daher nicht
einschätzen, ob die Ertragsreseven der neuen Mitgliedsländer
wie Polen berücksichtigt sind.

Ich auch nicht. :smile:
Aber ich bezweifle, dass diese, doch eher nördlich gelegenen Staaten, einen (wesentlich) höheren Versorgungsgrad in genau diesen Bereichen haben (auch wenn sie, unbestritten, einen positiven Einfluss auf den Selbsversorgungsgrad haben).

Was man weiterhin berücksichtigen muss, ist die tatsachen, das
gerade im Bezug auf Soja eine ganze Mewnge als Viehfutter
endet.

Stimmt.

Ich halte angesichts von Ölpreissteigerungen um 100 %
innerhalb von 5 jahren nix von kurzfristig motivierten
Entscheiduzngen, die sich langfristig fatal auswirken können.

Wenn wir immer nur Angst vor „den anderen“ haben, haben „die anderen“ auch immer nur Angst vor uns. Das schöne an der neuen, ökonomischen Weltordnung ist, dass NIEMAND sich mehr einen wirklich großen Kriewg leisten kann.

Grüße,

Anwar

Hallo Anwar,

Die Seite scheint aktuell zu sein. Ich kann daher nicht
einschätzen, ob die Ertragsreseven der neuen Mitgliedsländer
wie Polen berücksichtigt sind.

Ich auch nicht. :smile:
Aber ich bezweifle, dass diese, doch eher nördlich gelegenen
Staaten, einen (wesentlich) höheren Versorgungsgrad in genau
diesen Bereichen haben (auch wenn sie, unbestritten, einen
positiven Einfluss auf den Selbsversorgungsgrad haben).

Ich meinte eher, dass die im Moment noch geringere Erträge auf Grund rückständiger Methoden haben …

Ich halte angesichts von Ölpreissteigerungen um 100 %
innerhalb von 5 jahren nix von kurzfristig motivierten
Entscheiduzngen, die sich langfristig fatal auswirken können.

Wenn wir immer nur Angst vor „den anderen“ haben, haben „die
anderen“ auch immer nur Angst vor uns. Das schöne an der
neuen, ökonomischen Weltordnung ist, dass NIEMAND sich mehr
einen wirklich großen Kriewg leisten kann.

dies ist auch mein Traum, aber wenn wir als Industriestaaten es noch nicht mal schaffen, die Freizügigkeit für Agrarprodukte des Südens innerhalb der WTO einzuräumen …
Auch sonst ist es noch ein weiter Weg dahin

Ciao maxet.

Hallo Denis,

was den „Lagerbestand an Zuckerrüben“ betrifft:

Hast Du schon einmal auch nur eine einzige Zuckerrübe gesehen, die die Kampagne „eingelagert“ überlebt hat?

Schöne Grüße

MM

Hallo Maxet,

Ein sofortiges Runterfahren der Subventionen auf = würde
mittelfristig zu einer Stilllegung der nicht so fruchtbaren
bzw. nicht so gut bewirtschaftbaren (Wasser, Erosion) Äcker
bedeuten.

Nein. Sondern zu einem rasanten Verfall der „Grundrente“ = Rendite auf Eigentum an luf Nutzfläche, die sich äußern würde in einem dramatischen Sinken der Kauf- und Pachtpreise. Mit der Folge einer zügigen Extensivierung der landwirtschaftlichen Produktion, so wie man sie vielerorts in Neufünfland beobachten kann. Dort allerdings auch gefördert durch Betriebsgrößen und technische Strukturen, die einen extensiven Ackerbau bei vernünftigen Betriebsgrößen begünstigen.

Anders als in der Nutztierhaltung ist im Ackerbau Extensivierung eine Garantie für Minimierung der damit einher gehenden Belastung für Grundwasser und Boden. Man kann sie sich auf 30er-40er Böden etwa so vorstellen: Im Frühjahr mit der Saatbettkombi drüber und Hafer oder Gerste draufschmeißen. Im Juli mal vorbeischauen und nachkucken, ob es sich lohnt, den Mähdrescher zu ordern, oder ob man mit Grubber & Pflug drübergeht und sich auf die nächste Bestellung präpariert.

Eine Tätigkeit,
die schon immer ausgeübt wird, kann in D schwer untersagt
werden.

Auch das Wagnerhandwerk, das Hutmacherhandwerk und das Hausieren mit Merrettich und Schnürsenkeln sind in D nicht untersagt. Aber: Wo sind sie geblieben?

So what?

Schöne Grüße

MM

Servus Maxet,

Pardon, aber hier

(ertragsunabhängige) Hilfen machbar sein müsste.

ist nicht bloß die CH, sondern auch Brüssel schon längst weiter:

Ertragsabhängige Subventionen in der europäischen Landwirtschaft spielen heute nur noch bei Zucker und den mediterranen Sonderkulturen eine bedeutende (d.h. bezogen auf die Agrarproduktion in der EU eine marginale) Rolle. Christian hat bereits darauf hingewiesen, dass die Geschichten von Butterbergen und Milchseen aus den 1980er Jahren stammen, als nach rund dreißig Jahren „Autarkieförderung“ (in der Tat gab es in den frühen 1950er Jahren die Befürchtung, nach Wegfall des Zugangs zu der Agrarproduktion in Mecklenburg, Pommern und Ostpreußen käme es zu Versorgungsengpässen in Trizonesien) die subventioniert produzierbaren Milchmengen zunächst kontingentiert (wie auf dem Zuckermarkt) und dann die produktionsabhängigen Subventionen (Garantiepreise) schrittweise heruntergefahren wurden.

Das hindert aber die Journalisten, die damals grade im Volontariat waren, nicht daran, das von damals Erinnerte fleißig zu wiederholen.

Heute werden - mit Ausnahmen - die Landwirte der EU vor allem dafür bezahlt, dass sie Landwirte sind. Nicht dafür, dass sie irgendwelche Mengen von wasauchimmer produzieren.

Außerdem dafür (das Stichwort „Landschaftspflege“ ist eben schon gefallen), dass sie bestimmte Flächen nach den Vorgaben der Naturschutzbehörden pflegen, produktionsunabhängig.

Die Frage, warum ein Landwirt dafür bezahlt wird, dass er Landwirt ist, während die Korb- oder Hutmacher, auch die Stellmacher usw. sang- und klanglos verschwunden sind, ist damit natürlich nicht beantwortet.

Aber wenn wir über den Stand der Subventionspolitik diskutieren, der vor dreißig Jahren aktuell war, können wir nicht gut die Fragen von heute damit angehen.

Schöne Grüße

MM

Servus HB81,

Die Stilllegung wird es
voraussichtilich nur nach 2-3 Jahre geben.

Zum Glück! Selbst die Steinkohlebergwerke produzieren irgendwas, wenn auch zu seltsamen Kosten. Und wenn man der Ansicht ist, dass man sie „irgendwann“ vielleicht brauchen könnte, egal wie tief sie dann abgeteuft sein werden, darf man sie nicht absaufen lassen. Mit der ldw. Nutzfläche ist das was anderes: Die ist da, und sie wird auch da bleiben. Unabhängig davon, ob man darauf Zucker zu einem Mehrfachen des Weltmarktpreises (das geht eh bloß auf Böden von etwa 80 Punkten aufwärts, also keineswegs auf problematischen Mittelgebirgs- und Heidesandböden) produziert, oder meinetwegen Gerste oder auch Kartoffeln oder Topinambur (diese, nicht der über Biodieselförderung etc. hochgepushte Raps könnten bei Verspritung eine positive Energiebilanz liefern).

Dann können wir
einfach nicht mehr auf die Flächen verzichten.

Barum?

Im dreizehnten Jahrhundert wurden große gerodete Flächen wieder unter Wald genommen, nachdem die Bedeutung der Marktnähe sich mit den wachsenden Städten verändert hatte und auch, nachdem sie sich durch schnellste Erosion wegen Rodung an dafür ungeeigneten Standorten selbst das Wasser abgegraben hatten. Die Wälder, die heute da drauf stehen, sind auch ganz hübsch.

Bereits jetzt
werden ja schon fast alle Stilllegungsflächen bewirtschaftet -
in Form der erneuerbaren Energie!

Vgl. die Steinkohlegruben. Wenn der Schmonzes eine positive Energiebilanz liefern täte, wärs ja alles prima. Aber in diesem Fall bräuchte es auch bloß eine Anschubfinanzierung, bis die notwendige technische Struktur steht, und nicht den Dauertropf, an dem der Raps heute hängt - dafür, dass er den N-Dünger, der per Haber-Bosch unter gigantischem Einsatz fossiler Energieträger gewonnen wird, über viele Umwege wieder in Diesel umwandelt…

Wenn die Sache mit der erneuerbaren Ernergi erst angelaufen
ist, können wir auf die Stilllegnugsbedingungen ganz
verzichten.

Die läuft aber schon seit zwanzig Jahren an, aber irgendwas holpert da. Ich wage die Behauptung, dass die Kiste ohne die vielen hochsubventionierten Irrwege (Raps z.B.) heute viel weiter wäre. Allerdings, das muss man sehen, mit spezialisierten Betrieben bei Betriebsgrößen von wenigstens zwei- bis dreihundert ha. Den Bauern würde diese Entwicklung nicht helfen, aber den Trägern erneuerbarer Energien und der zugehörigen Technik schon.

Gib einfach die Flächen frei, und der Hanf verdrängt ne Menge Produkte der Mineralölindustrie. Auch unsubventioniert.

Zwar liest man viel von Überproduktion, aber in Wirklichkeit
sind wir in vielen Bereichen der Lebensmittel von der 100%
Eingenbedarfsdeckung noch weit entfernt.

Ähnliches gilt für Teakholz, Naturkautschuk, Tee, Mineralölprodukte. Warum soll Zucker ausgerechnet in Mitteleuropa produziert werden? Die Kontinentalsperre ist doch schon eine Weile aufgehoben, denke ich?

Wir sind somit auf
Import angewiesen - oft auch egal welcher Qualität.

Warum ist „made in Europe“ bei Lebensmitteln die bessere Qualität? Beispiel: Australischer Wein kommt mit einem viel geringeren Pflanzenschutzaufwand aus, weil es in Australien bestimmte Pilzerkrankungen nicht gibt. Kakao von der Insel Mainau ist weniger gut als der aus Kamerun. Rügener Rum mag ich mir im Vergleich zu dominikanischem lieber nicht vorstellen.

Wer bessere Qualität haben will, muss sie bezahlen. Wer sie produzieren kann, soll sie bezahlt bekommen, egal, wo er sitzt. Dass in diesem Zusammenhang nicht jeder Konsument alles beurteilen kann, was ihn betrifft, ist klar. Daher ist in diesem Zusammenhang eine Definition von Qualitätsanforderungen durch die Staaten sicher nicht das schlechteste Mittel. Wenn sie nicht grade Mindestdurchmesser von Tafeläpfeln betrifft…

Von der
Abhängigkeit gar nicht erst zu sprechen.

Das stimmt. Wenn uns erstmal Ghana den Kakaohahn zudreht oder die Dominikanische Republik den Zuckerexport blockiert, stehn wir ganz schön blöd da.

Mittelfristig sollte auch berücksichtigt werden, dass wir in
Deutschland pro Tag ca. 100 ha Ackerfläche an Baugebiete,
Strassen, usw. verlieren.

Wobei berücksichtigt werden?

Die Produkiton ist nicht unsinnig. Wir produzieren
Lebensmittel mit weltweit höchster
Qualität und beachten gleichzeitig die
Nachhaltigkeit.

Nein.

Die Energiebilanz der mitteleuropäischen Landwirtschaft ist wegen Übermechanisierung und wegen eines sinnlos intensiven Pflanzenschutzes eine der miesesten der Welt. Und das, wo man am Rotterdamer Spotmarkt schon das Ende der Ölzeit nahen spüren kann.

Die weltweit höchste Qualität ist wie zu messen?

Es stimmt, dass es in den Mittelmeerländern sehr leckeres Olivenöl gibt. Aber wird das ohne Subventionen anders?

Und wenn Du mal einen ordentlichen Rohrzucker (raffiniert oder roh) gekostet hast, vergisst Du das deutsche Rübenzeugs ganz schnell.

Abgesehen davon: Wenns auf die wie auch immer geartete oder gemessene oder definierte Qualität ankommt: Was macht es notwendig oder nützlich, diese zu subventionieren?

Schöne Grüße

MM

Servus Steffen,

mach Dir keine Sorgen um die Bauern:

Diejenigen, die heute auf fünfzig ha rumwursteln müssen, und sich dabei ständig gegenseitig auf die Zehen treten, haben in der Regel die nötigen Kenntnisse, um locker auch das Zehnfache davon unter den Grubber nehmen zu können.

Heißt: Wenn es weniger werden, werden deswegen keinerlei Versorgungsengpässe auftreten.

Die Situation nach dem II. WK, die Du beschreibst, war eine Folge des plötzlichen Wegfalls der Produktion aus den vorher rund hundert Jahre lang Deutschlands Hauptüberschussgebiete gewesenen Regionen. Außerdem eines genauso plötzlichen Zustroms von (für Westdeutschland) einer wohl zweistelligen Millionenzahl von Verbrauchern. Drittens des Fehlens von ordentlich ausgebildeten Jungbauern (die waren im Krieg lang uk gewesen, sind also zuletzt nach einer nicht grade fronttauglichen Ausbildung verheizt worden - ich kann Dir ein Dorf nennen, in dem es keinen einzigen überlebenden Hoferben gab). Viertens des Fehlens von männlichen Arbeitskräften überhaupt, und zuletzt auch einer in den Jahren des totalen Krieges angesichts der Ablieferungsverpflichtungen nicht grade „nachhaltig“ betriebenen Landwirtschaft.

Heute spielt, wenn ichs richtig sehe, keiner der genannten Faktoren eine Rolle.

Schöne Grüße

MM

Hallo Steffen!

Wenn mal irgendwann der Notfall eintritt…

Welcher Notfall? Wir sind in der Energieversorgung und bei vielen Rohstoffen nicht autark. Auf den Traktoren steht nicht mehr Porsche oder Lanz. Wir sind in einer arbeitsteiligen Welt angekommen, in der jedes Land für seine Versorgung auf gewohntem Niveau auf den ganzen Rest der Erde angewiesen ist. Der Selbstversorgergedanke lässt uns viel Geld ausgeben für Dinge in Eigenproduktion, die wir anderweitig billiger kaufen könnten. Der Selbstversorgergedanke läßt uns eine Menge importierter Energieträger einsetzen, für Güter, die nur subventioniert verkäuflich sind. Die Selbstversorgung für den Notfall ist eine Fata Morgana. Wir könnten im Notfall das landwirtschaftliche Maschinenarsenal nicht einmal betanken.

Niemand käme auf die Idee, inländische Mantel-, Unterhosen- und Sockenhersteller zu subventionieren, damit wir im Notfall nicht auf Importe angewiesen sind und nackt in der Kälte stehen. Der Selbstversorgergedanke hat sich nicht nur überlebt, wir können uns Planspiele und eine Politik, die den Notfall mit Selbstversorgung in Kauf nimmt, überhaupt nicht mehr leisten. Wenn man nämlich im Zusammenhang mit Selbstversorgung an Notfälle denkt, kann es sich nur um politisch bedingte, mit Vorsatz herbeigeführte, mindestens aber in Kauf genommene Notfälle handeln. Solche Denk- und Handlungsmuster sind spätestens seit WKII nicht mehr akzeptabel.

Deshalb sollten wir Landwirte wie alle anderen Unternehmer ansehen. Der Unternehmer strebt eine sinnvolle Betriebsgröße an und produziert und vermarktet, was er glaubt, mit Gewinn verkaufen zu können. Falls ihm dazu nichts einfällt, macht er seinen Betrieb eben dicht.

Solches Vorgehen sparte einen Haufen Geld und einiges an Umweltbelastung.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Niemand käme auf die Idee, inländische Mantel-, Unterhosen-
und Sockenhersteller zu subventionieren,

das ist mit Kessler Leipzsch geschehen, und heute kann man gegen Kessler Falke getrost vergessen.

Heißt übertragen:

Wenn bei einer ungünstigen Struktur der Betriebe und Branchen ein staatlicher Eingriff mit Maß und vor allem Ziel (das ist das, was in der aktuellen Brüssler Politik betreffend Landwirtschaft fehlt) nützlich ist, ist dieses nicht per se verwerflich.

Aber erstaunlich ists schon, dass man die wenigsten Klagen heute von denjenigen Landwirten hört, die entweder nie

(Hopfen, Spargel, andere Sonderkulturen)

oder sehr maßvoll

(Wein)

von den Segnungen der Marktlenkung beglückt worden sind.

Schöne Grüße

MM