Agressiv als vier-monatiger Nichtraucher

Hallo,
vor knapp 4 Monaten habe ich mit dem Rauchen aufgehört (eigener Wille) und mir geht es gesundheitlich total gut seitdem.
Jedoch bin ich seit einer ganzen Weile, ca. seit Anfang Februar, schlecht gelaunt, leicht reizbar, aggressiv, genervt von alles und jedem.
Ich muss dazu sagen dass in der Zeit mein Onkel verstorben ist. Ich bin der Auffassung dass das damit zusammen hängt da ich in letzter Zeit mehrere Personen die mir wichtig waren, verloren habe.
Meine beste Freundin ist aber felsenfest davon überzeugt dass das mit dem Nichtrauchen zusammen hängt. Deshalb wollte ich mal nachfragen, ob das auch ein Faktor sein kann dafür, dass ich so ein Nervenbündel bin?
Ich fühle mich eigentlich viel besser als Nichtraucher und denke gar nicht daran. Bei Dr. Google finde ich jetzt aber auch keine Ergebnisse dazu bzw. Entzugserscheinen nach ein paar Monaten nachträglich…

Danke schonmal für Eure Antwort!

Hallo,

ich denke, einen Zusammenhang von Aggressivität und Entzugserscheinungen durch das Nichtrauchen lässt sich in deinem Fall schlecht herstellen, da ja gleichzeitig einige schwere Erlebnisse, wie der Verlust deines Onkels gegeben sind.
Ich vermute, dass die Aggressivität von deinen Verlusten her kommt, denn das ist durchaus eine Reaktion, wenn man Trauer unterdrückt und einfach wütend ist, weil es ja irgendwie ungerecht ist, wenn Menschen sterben, die man liebt.

Raucht denn deine Freundin?

Freundliche Grüße
Do

Meine Freundin raucht nicht und hat es auch nie getan.

Ich bin auch deiner Meinung vorallem kenn ich mich und ich unterdrücke und verdränge alles so gut es geht weil ich nicht genau weiß wie ich mich damit auseinandersetzen will/muss/sollte. Jedenfalls wollte ich nochmal hier bzgl. Entzugserscheinungen nachfragen :smile:

Danke schonmal für deine Antwort!

Hallo,

ich war, nachdem ich mit dem Rauchen aufgehört habe, sehr sehr aggressiv.

Du schreibst auch:

Ich fühle mich eigentlich viel besser …

Was heißt da eigentlich?
Vielleicht unterdrückst du auch deine Entzugserscheinungen?

Du wirst es aber nicht herausfinden, was letztendlich ursächlich für deine Aggression verantwortlich ist. Sicherlich spielen da mehrere Faktoren zusammen.

Und wenn du mit deinen Aggressionen konstruktiv und nicht destruktiv umgehst, können die auch ganz schön hilfreich sein.

LG
Stefan

Hallo

vor knapp 4 Monaten habe ich mit dem Rauchen aufgehört
(eigener Wille) und mir geht es gesundheitlich total gut
seitdem.
Jedoch bin ich seit einer ganzen Weile, ca. seit Anfang
Februar, schlecht gelaunt, leicht reizbar, aggressiv, genervt
von alles und jedem.
Ich muss dazu sagen dass in der Zeit mein Onkel verstorben
ist. Ich bin der Auffassung dass das damit zusammen hängt da
ich in letzter Zeit mehrere Personen die mir wichtig waren,
verloren habe.
Meine beste Freundin ist aber felsenfest davon überzeugt dass
das mit dem Nichtrauchen zusammen hängt. Deshalb wollte ich
mal nachfragen, ob das auch ein Faktor sein kann dafür, dass
ich so ein Nervenbündel bin?

Ich war auch sehr gereizt und angfriffslustig nachdem ich aufgehört habe.

Bei dir könnten jedoch beide Gründe ausschlaggebend sein.

Ich fühle mich eigentlich viel besser als Nichtraucher und
denke gar nicht daran. Bei Dr. Google finde ich jetzt aber
auch keine Ergebnisse dazu bzw. Entzugserscheinen nach ein
paar Monaten nachträglich…

Entzugserscheinungen müssen sich nicht zwingend bemerkbar machen, aber deine Gereitztheit ist durchaus ein Symtom von Entzugserscheinungen. Die machen sich manchmal auch erst später bemerkbar, wenn deinem Körper das Nervengift Nikotin völlig entzogen wird. So erklärte es mir mein Hausarzt.

Gruss

pue

Die Zigaretten sind nicht schuld
Hallo,

das Rauchen kannst du als Ursache getrost vergessen. Der körperliche Entzug ist wenige Tage nach dem Aufhören bereits gegessen, und wie du selbst feststellst, honoriert der Körper das mit erkennbarem Wohlbefinden.

Die psychische Auseinandersetzung mit dem Nichtrauchen wird dir lebenslang bleiben, weil du immer mal wieder in Situationen geraten wirst, wo du darüber nachdenkst, eine Zigarette rauchen zu wollen. Die Tatsache, dass du durch eine Menge anderen psychischen Stress marschiert bist, ohne wieder das Rauchen anzufangen. spricht aber sehr deutlich dafür, dass Rauchen für dich derzeit kein belastendes Thema ist.

Ich denke, du solltest dich auf die Dinge konzentrieren, die dir psychisch sehr viel abverlangt haben. Verluste kann man nicht dauerhaft durch Verdrängung bewältigen. Man muss sich damit auseinandersetzen und die Trauer und den Schmerz zulassen, sonst suchen sich die unbewältigten Gefühle anderweitig ein Ventil.

Die Aggressivität kann durchaus ein solches Anzeichen sein. Unabhängig davon solltest du mal deine Schilddrüsen - Werte überprüfen lassen, dabei unbedingt auch den TSH-Wert, der bei Routineuntersuchungen häufig nicht abgefragt wird.

Was deine Freundin betrifft, so wünscht sie sich möglicherweise, dass du schnell wieder „normal“ sein könntest, wenn du einfach wieder zu rauchen anfingst. Dahinter steckt möglicherweise die Angst, sich länger und intensiver mit deinem Verhalten auseinandersetzen zu müssen.

Schöne Grüße,
Jule

Wer gibt schon gern Gewohnheiten auf?
Schau, ich höre mit dem Rauchen schon seit vielen Jahren auf, zumindestens an jedem Abend *schmunzel*

Erkannt habe ich, wie sehr mein Rauchverhalten von Gewohnheiten abhängt. Und es sind die Gewohnheiten, die uns Sicherheit vermitteln.

Wenn wir sie dann plötzlich unterbrechen, ohne einen Ersatz zu haben sondern nur aus hehren Gründen wie Gesundheit, nicht mehr wie ein Schornstein zu riechen usw. aufgeben, nun - dann bekommen wir die Quittung für die Aufgabe!

Da können wir noch so stolz auf uns sein - im Innern läuft immer noch die Routine ab. Du fühlst Dich „eigentlich viel besser als Nichtraucher“. Geil, und was sagt Dir Dein Inneres dazu?

Ich bitte Dich, versuche doch einmal, Dich darauf abzustellen, das Aufhören mit dem Rauchen nicht als bewussten Akt zu sehen sondern als etwas, dass Du Dir selbst gewünschst hast. Als etwas, dass Du wolltest, als etwas, was mit bisherigen Gewohnheiten bricht.

Du hast einen Schritt geschafft, an dem ich schon lange knabbere. Nicht weil ich Angst um mein Leben habe, mit 58 beginnt man zu relativieren… Mich kotzt es schlichtweg an. Und dennoch fürchte ich mich vor dem Wegbruch meiner Gewohnheiten. Ich gratuliere Dir und wünsche Dir, dass Du es durchhältst!

Schau doch mal zurück in Deine „Raucherzeit“, hinterfrage das, was da für Dich gut war. Und versuche, das damals Angenehme durch nun heute Angenehmes zu ersetzen. Lobe Dich nicht für Deinen Mut mit dem Rauchen aufzuhören, suche die Anerkennung für Dich jetzt darin, was nun nach rund vier Monaten für Dich Positives rausgekommen ist.

Und trauere dem Abgelegten nicht nach.

Ich wünsche Dir, dass Du Dich findest!

Was man sich als jahrelanger Raucher antrainiert und was einem beim Aufhören am meisten zu schaffen macht, ist nicht das Nikotin, sondern das Ritual des Rauchens als Reaktion auf alle möglichen Ereignisse. Freudige, traurige, stressige usw.

Sowas ähnliches, wie ein Pawlow’scher Reflex.
Und der ist es auch, der manchmal nach Monaten wieder zuschlägt und dessen Nichtausübung einen so nervös macht.
Das ist wie bei Mäusen, die man immer wieder an der Ausübung bestimmter Verhaltensmuster hindert.

Helfen kann es vielleicht, wenn man versucht, sich andere Reflexe anzugewöhnen. Vom verharren im Lotussitz bis zum Schläfenreiben oder irgendwelche Akupunkturpunkte massieren.

Wichtig ist, dass man es, wenigstens anfangs genau so lange und so intensiv macht, wie man vorher geraucht hat.

mfg

Hallo.
Teilweise wird Rauchentwöhnung damit versucht, Antidepressiva zu geben. Es scheint also einen Zusammenhang zwischen Nicht-/Rauchen und Depression zu geben:

http://www.depressions-sprechstunde.de/DSS_Depressio…

Naja, ich kenn das auch, ich hab auchn kalten ebtzug gemacht und war schlecht drauf, das musst du mit dir auskämpfen, solange es nicht andere betrifft. Eine gute Freundin, versucht es zurzeit damit , bezweifel aber dass das der Entwöhnung dient. Wenn dus chon eine zeit hinter dir hast, würde ich auch nicht auf sowas zurückgreifen :wink: