Agressiv wegen dem Kindergarten?

Hallo,

ich bin echt verzweifelt.
Neulich hatte ich ja schon mal geschrieben, dass mein Sohn (4 Jahre) so völlig neben sich steht, wenn er vom Kindi kommt.

Er geht nur bis 12:15 Uhr in den Kindergarten und dann noch ca. 20- 30 Minuten Heimweg.
Zuhause wird gegessen, er macht eine Mittagsruhe ( schlafen will er nicht mehr) und dann ist er agressiv.
Das wird jetzt immer schlimmer und nimmt gar kein Ende mehr.

Heute habe ich ihn vom Kindergarten zuhause gelassen, weil er gestern Halsweh hatte und schon gesagt hat, er will nicht gehen.
Also heute einen Pausetag gemacht. Er geht erst seit Oktober in den Kindergarten.

Also haben wir heute eine Bekannte getroffen die auch Kinder hat.
Und er ist nur am hauen und schubsen.
Aber nicht nur so ein bisschen, sondern richtig brutal.
Er hat den Jungen einen Besen über den Kopf gezogen, dass er geblutet hat.

Mein Kind schaut kein Fernseh, hört keine CD, hat Freunde ( noch) und war bis vor Kindergarteneintritt überhaupt nicht so.

Er ist eigentlich total sensibel, hat viele imaginäre Freunde, macht schnell ins Bett wenn etwas zu viel wird. Ist aber (eigentlich) trocken seit er 3 Jahre ist. Er kann lange und ausdauernd spielen und ist dabei sehr fantasievoll.

Am Wochenende mach ich immer einen Ausflug mit ihm, dass ist Mama- Kind Zeit.
Da bleiben dann der Papa und die kleine Schwester zuhause.
Er hat ein gutes Verhältniss zum Papa und die zwei üben gerade Radfahren.

Wir überfordern ihn sicher nicht, zeigen ihm aber was geht und was nicht.
Ich erzähle ihm viel, er liest gerne und ist immer sehr vorsichtig im Umgang mit seiner Schwester. Die hat er noch nie gehauen.

Wir schlagen die Kinder natürlich nicht und führen auch keine gewaltvolle Ehe. Mein Mann und ich stehen da natürlich zusammen und sagen ihm, dass er das nicht darf.
Wenn er haut, muss er auf die Treppe sitzten und darf nicht mehr mitspielen.

Haut er dann noch einmal muss er allein in seinem Zimmer bleiben. ( Wir haben Kinderzimmer und Spielzimmer getrennt)

Ich versteh es nicht mehr. Langsam weiß ich nicht mehr was ich tun soll.
Klar trotzen und maulen und auf den Boden werfen gehört dazu. Auch darf er schlecht gelaunt sein und mal wütend sein. Aber warum wird er denn jetzt plötzlich so agressiv. Was übersehe ich? Was mach ich falsch?

Irgendwie muss ich ja die anderen Kinder vor ihm schützen! Und er muss natürlich selber vor seinem Verhalten geschützt werden.
Ich kann mich gegen meine Kinder durchsetzten und halte es auch aus, wenn er sauer auf mich ist.
Aber wenn er nur noch wütend um sich schlägt stehe ich daneben und kenne mein Kind nicht mehr.

Vielleicht hängt es auch gar nicht mit dem Kindergarten zusammen, aber es wurde halt er tatsächlich so schlimm, als er in den Kindergarten gegangen ist. Und seit dem wird es immer schlimmer.

Was tun? Wonach gucken? Worauf achten? Was ändern?
Ich bitte um Hilfe…

Danke Jenny

Hallo!

Eine Frage: Wie ist er denn IM Kindergarten?

Grüße!

Hallo!

Eine Frage: Wie ist er denn IM Kindergarten?

Laut Erzieherin ein wohlerzogenes Kind.( genau dieser Wortlaut) Sie konnte es gar nicht glauben, dass er sich zuhause so benimmt. Und ich konnte nicht glaube, dass sie über meinen Sohn redet.

Gruß Jenny

Grüße!

Hallo

Und er ist nur am hauen und schubsen.
Aber nicht nur so ein bisschen, sondern richtig brutal.
Er hat den Jungen einen Besen über den Kopf gezogen, dass er geblutet hat.

Mein Sohn hatte nach ca 2 Monaten Kleinkinderbetreuung, die er ca ein halbes Jahr besuchte, totale Aggressionen auf Babys entwickelt, und mittags nach der Grundschule war er auch immer total aggressiv.

Da diese Aggressionen nach einer Weile aufhörten, als er da jeweils nicht mehr hinging, ist für mich erwiesen, dass es an den Einrichtungen lag, zumal ich auch eine Idee davon habe, was da abgegangen ist.

Wenn dein Sohn seine Aggressionen im Kindergarten nicht auslebt, kann es doch sein, dass er sie da aber ansammelt, aber unterdrückt, solange er da ist.

Viele Grüße

nur ne Phase?
Hi!
Es ehrt Dich ja, dass Du Dir so viele Gedanken darüber macht - Du solltest das auch gut im Auge behalten.

(Vielleicht hat er im Kindergarten zum ersten Mal erlebt, wie es ist, wenn man sich durchsetzen muss, wenn es Rangkämpfe gibt. Vielleicht zieht er da eher den Kürzeren und testet die selbst erlittenen Methoden nun bei anderen aus.)

Aber: Manchmal probieren Kinder einfach Dinge aus, manchmal verarbeiten sie etwas erlebtes, manchmal sind sie auch einfach nur gestresst und wissen nicht wohin damit - wir können nicht rein gucken. Man kann und sollte natürlich nach den Gründen suchen, aber m.E. wäre es auch möglich, dass es da nichts Handfestes gibt.

Schlussendlich kann man nur eins tun (und das machst Du ja schon): im einen festen Rahmen geben, Grenzen ziehen, ihn nicht durchkommen lassen mit der neuen Masche.

Worauf ich achten würde: Ihn nicht in die Schublade „aggressives Kind“ stecken und stecken lassen, sondern ein wenig Gelassenheit und Glauben an das Gute im Kind zur Schau stellen.

Gute Nerven
wünscht
kernig

Hallo Jenny,

nur ein paar Ideen, die aber beileibe nicht auf dich und die Familiensituation zutreffen müssen. (Das Verhalten deines Sohnes kann ja wirklich beliebige Ursachen haben, die so um die Ecke erzählt gar nicht zum Vorschein treten.)

Er geht nur bis 12:15 Uhr in den Kindergarten und dann noch
ca. 20- 30 Minuten Heimweg.
Zuhause wird gegessen,

Eventuell ist das gar nicht so positiv, wie du es vielleicht beabsichtigt. Denn im Kindergarten muss er ja auch Freundschaften schließen können, und das braucht Zeit und eine gemeinsame Basis. Wenn er aber - eventuell im Gegensatz zu vielen anderen Kindern nur immer ein paar kurze Stunden da ist, fehlen vielleicht viele gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen. So etwas schweißt zusammen. Oder - wenn es fehlt - auch nicht.

Außerdem ist dein Sohn ja schon 4. Ich schätze mal, dass die anderen 4-jährigen schon länger in den Kindergarten gehen? Dann kennen sie sich sowieso schon länger und erste Freundschaften und „Cliquen“ sind geschlossen.

Eventuell fragt ihr mal im Kindergarten, mit wem er häufiger oder besonders gern spielt und schaut euch das Kind mal an. Wenn ihr den Kerl sympathisch findet, dann ladet ihn doch einfach mal zum Spielen daheim ein. Dass euer Sohn halt leichter Anschluss findet.

Im Übrigen kann es schon passieren, dass ein Kind, das neu in eine Einrichtung mit älteren und größeren Kindern kommt, sich genau die Rabauken zum Vorbild nimmt. Die fallen mit ihrem Verhalten nämlich auf und beeindrucken so einen lieben und ruhigen Jungen sehr. :smile:
Insbesondere, wenn er vorher noch in keiner Einrichtung regelmäßig gewesen ist.

Versuch’ doch mal herauszufinden, ob dein Sohn auch ruhige und nicht so wilde Freunde im Kindergarten hat, und fördere den Kontakt. (Aber nicht über die Rabauken lästern, gell? Du siehst ja, dass es wirklich schnell geht, und aus dem lieben Burli wird ein wilder Kerl…) :wink:

Also haben wir heute eine Bekannte getroffen die auch Kinder
hat.
Und er ist nur am hauen und schubsen.
Aber nicht nur so ein bisschen, sondern richtig brutal.
Er hat den Jungen einen Besen über den Kopf gezogen, dass er
geblutet hat.

Ja, das ist als Mutter natürlich immer super unangenehm. Weißt du denn, wie es dazu gekommen ist? Hat er wirklich einfach so „ohne Grund“ den Besen genommen und zugeschlagen? Vielleicht haben sie gespielt und es war keine böse Absicht? Oder dein Sohn war wütend oder frustriert?

Mein Kind schaut kein Fernseh, hört keine CD, hat Freunde (
noch) und war bis vor Kindergarteneintritt überhaupt nicht so.

Und mein Sohn schaut Fernsehen, hört jede Menge CD’s und war schon mit einem Jahr ganztags in der Kita. (Er ist inzwischen 4,5 Jahre alt und lebt noch…)
Was ich damit nur sagen will ist, dass es eben auf genau solche Dinge nicht unbedingt ankommt. Ein maßvoller Umgang mit Fernsehen und Medien schadet Kindern nicht. Genauso wenig wie eine Ganztags-Betreuung im Kindergarten. Im Gegenteil, das Sozialverhalten und das Sich-zurecht-finden innerhalb einer Gruppe kann dadurch (den Kindergarten) entscheidend gefördert werden.

Eventuell probiert dein Sohn jetzt gerade die neu entdeckten Verhaltensweisen aus dem Kindergarten aus. Im Kindergarten selbst traut er sich vielleicht noch nicht. Aber daheim eben schon. Jetzt ist es an euch, ihm daheim Grenzen zu setzen. Und an ihm, mal zu schauen, ob er damit dann wenigstens in der Gruppe durchkommt. (Wird er eher nicht. Da gibt es ja ältere Kinder und Erzieherinnen, die ihn schon bremsen werden. Aber ausprobieren muss er sich doch. Auch im Schlechten.)

Wir schlagen die Kinder natürlich nicht und führen auch keine
gewaltvolle Ehe. Mein Mann und ich stehen da natürlich
zusammen und sagen ihm, dass er das nicht darf.
Wenn er haut, muss er auf die Treppe sitzten und darf nicht
mehr mitspielen.

Warum? Fragt ihr denn nicht wenigstens nach, warum er gehauen hat? Im Übrigen… wen haut er denn daheim, dass er auf der Treppe sitzen muss? Ich frage nur, denn im Umgang mit euch ist er ja klar unterlegen. Da kommt es bei so kleinen, etwas sensiblen Kindern schon mal vor, dass sie hauen, bloß weil sie ein Spiel zu verlieren drohen und der Turm nicht so richtig stehen will oder, oder, oder… Wenn ihr da jedesmal gleich ein Fass aufmacht und ihn auf die Treppe setzt, dann klingt das etwas überzogen.
Es könnte dann theoretisch auch da eine Ursache liegen. Er steigert seine Aggressivität in der Hoffnung, gegen euch zu bestehen in all den kleinen und großen Machtkämpfen und in seiner Wut oder seinem Frust. Und im Kindergarten hat er nun ein paar Verhaltensweisen gefunden, die euch zusetzen.

Haut er dann noch einmal muss er allein in seinem Zimmer
bleiben. ( Wir haben Kinderzimmer und Spielzimmer getrennt)

siehe oben
Logische Konsequenz als Verhaltensmaxime für Erzieher ist wirklich gut. Aber Eltern müssen auch mal menscheln und „was durchgehen lassen“. Und sie müssen manchmal einfach erstmal nachfragen bevor es eine Konsequenz gibt. Kinder in dem Alter hauen in der Regel nicht in der Absicht, endlich mal alle blöden Regeln über Bord schmeißen zu können. Sie hauen, weil sie frustriert sind oder traurig. Weil sie wütend sind oder aus Übermut. Stiller Stuhl (oder meinetwegen Stille Treppe) gibt ihnen doch auch keine Lösung an die Hand, mit ihren Gefühlen anders umzugehen.
In solchen Fällen braucht das Kind eine Handlungsalternative. Erst wenn gar nichts mehr geht, kann man mal über konsequentes Strafen nachdenken.

Ich versteh es nicht mehr. Langsam weiß ich nicht mehr was ich
tun soll.
Klar trotzen und maulen und auf den Boden werfen gehört dazu.
Auch darf er schlecht gelaunt sein und mal wütend sein. Aber
warum wird er denn jetzt plötzlich so agressiv.

Frag ihn doch. Oder beobachte ihn regelmäßig ein bisschen. Was passiert denn vorher?
Und wenn du keinen Grund finden kannst, dann sind es vielleicht wirklich angestaute Gefühle aus dem Kindergarten-Vormittag. Mit 4 Jahren kannst du aber schon versuchen, der Sache auf den Grund zu gehen. Frag ihn einfach, was er im Kindergarten so gemacht hat. Dräng’ ihn nicht und frag nicht direkt. So explizit könnte er diese Gefühle gar nicht äußern. Aber was so in etwa wichtig für ihn war, kannst du schon heraushören.

Irgendwie muss ich ja die anderen Kinder vor ihm schützen! Und
er muss natürlich selber vor seinem Verhalten geschützt
werden.
Ich kann mich gegen meine Kinder durchsetzten und halte es
auch aus, wenn er sauer auf mich ist.
Aber wenn er nur noch wütend um sich schlägt stehe ich daneben
und kenne mein Kind nicht mehr.

Das klingt jetzt wirklich ziemlich extrem. Bist du sicher, dass dein Sohn wirklich so ein (selbst-)zerstörerischer Wüterich geworden ist? Es klingt einfach ein kleines bisschen so, als ob dein Sohn zur Zeit einfach aus einer sehr behüteten Umgebung in die „raue Wirklichkeit“ in all ihren Facetten versetzt worden ist. Klar, dass er sich da neugierig auf all die Extreme stürzt. Und ebenso klar wäre es dann, dass dich das ganz besonders entsetzt.
Falls es aber wirklich so extrem ist, dann hilft ganz konkret in einer Situation mit einem „ausgeflippten“ Sohn, ihn fest in den Arm zu nehmen und liebevoll und beruhigend auf ihn einzureden. Man könnte es auch „fixieren“ nennen, aber das klingt immer so extrem. :smile:
Wenn Kinder sich wirklich über alle Maßen in einen Gefühlszustand hineingesteigert haben und ehrlich nicht mehr heraus finden, dann kann so etwas helfen.

Aber ganz ehrlich…
Stiller Stuhl und mit einer festen Umarmung fixieren sind beides Maßnahmen, die ich im Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern kennengelernt habe. Wenn dein Sohn ein bisschen haut und schubst, dann ist er nicht gleich verhaltensauffällig.
Und wenn er dieses Verhalten nicht im Kindergarten zeigt, dann schon gleich gar nicht. (Kinder können ihre Verhaltensauffälligkeit ja nicht an- und abstellen.)

Im Großen und Ganzen würde ich dir raten, auf sein aggressives Verhalten einzugehen, indem du versuchst, die Ursache ganz konkret für jeden Wutanfall o.ä. zu finden. Dann kannst du versuchen, ihm Alternativen aufzuzeigen.
Außerdem würde ich ihn länger im Kindergarten lassen. Dort kann er sich mit Gleichaltrigen (das ist wirklich sehr wichtig in seinem Alter) messen und vor allem auch toben. Auch Körperlichkeit (toben, klettern, „kämpfen“, rangeln, wettlaufen, springen, rennen…) ist für Kinder in dem Alter sehr, sehr wichtig. Das kann er aber besser mit Gleichaltrigen.

Viele Grüße,

larymin

Hallo Jenny,

Ich hab ’ zwei Ideen. Die Erste: Es könnte sein, dass ein bisher tendenziell überangepasstes Kind gerade rausfindet, dass es gut tut, hin und wieder nicht „lieb“ zu sein?

Die Zweite: Wenn er erst seit Kurzem im Kindergarten ist, besteht die Möglichkeit, dass ihm Aufmerksamkeit fehlt. Er war lange zu Hause und muss nun die Zuwendung der Erzieherinnen mit 24 anderen Kindern teilen. Da kann man schon mal das Bedürfnis kriegen, zumindest daheim dafür zu sorgen, dass sich die Erwachsenen gefälligst wieder kümmern.

Damit verbunden ist unbewusst möglicherweise auch die Unsicherheit, ob ihr ihn noch lieb habt. Schließlich seid ihr für die Veränderung verantwortlich. Indem er sich so verhält, wie er es tut, stellt er vielleicht auch die wichtige Frage, ob er sich eurer Liebe ganz sicher sein kann, auch wenn er „böse“ ist.

Wie auch immer: Er hat ganz offensichtlich den Knopf gefunden hat, auf den er drücken muss, damit ihr erwartungsgemäß reagiert. Das gibt ihm Macht. Und die nutzt er.

Meine Idee wäre, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Anstatt ihn zu bestrafen, wenn er aggressiv wird, könntet ihr ihn dafür belohnen, dass er andere Möglichkeiten findet, mit seiner Wut umzugehen und/oder Konflikte zu lösen.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann er euch gar nicht sagen, warum er so ausflippt. Deswegen bringt in diesem Alter Ursachenforschung meist wenig. Man könnte das Ganze bielleicht so angehen:

Du sprichst in einer ruhigen Minute mit ihm darüber, dass dir auffällt, dass er manchmal richtig Wut hat. So viel, dass er einfach irgendwo draufhaun muss. Du kannst ihm sagen, dass du das gut verstehen kannst. Manchmal machen einen andere Leute so wütend, dass man sie am liebsten hauen oder etwas kaputtmachen möchte. Du kannst nachfragen, ob das bei ihm so ist. Vielleicht erfährst du dabei sogar ein bisschen mehr. Hüte dich aber davor, ihn auszufragen. Nimm nur an, was er dir anbietet. Wenn er zurückfragt, ob das bei dir auch so ist, solltest du das bejahen.

Dann kannst du ihm sagen, dass das Problem am Hauen ist, dass man anderen damit weh tut. Und auch wenn einem das in dem Moment ganz egal ist, ist es trotzdem so, dass man diesen Schmerz auch nicht mehr wegnehmen kann, wenn er erst mal passiert ist. Er bleibt, auch wenn man sich dafür entschuldigt.

Dann kannst du mit ihm überlegen, was man denn stattdessen machen könnte, wenn man richtig wütend ist und den anderen aber nicht hauen möchte. Möglicherweise findet er selbst Ideen. Die solltest du aufgreifen und ihm entsprechende Möglichkeiten schaffen. Andernfalls kannst du ihm welche vorschlagen: Auf einen Boxsack hauen oder ein (schweres) Wutkissen auf den Boden werfen und dagegen treten.

Wichtig ist, dass es etwas ist, woran er sich körperlich ausagieren kann. Er muss die Erfahrung machen, dass wütend sein okay ist, solange man niemanden anderen verletzt.

Gleichzeitig kannst du mit ihm einen „Wutkalender“ basteln, wo er für jedes Mal, wo er seine Wut nicht an einem anderen Kind ausgelassen hat, einen Stern (oder was auch immer) kriegt. Wenn er drei gesammelt hat, darf er sich etwas aussuchen (die Auswahl legst du vorher mit ihm fest). Es sollte etwas sein, was er auch unbedingt haben will.

Frag ihn, ob er auf diese Weise versuchen will, die Wutsache ein bisschen besser hinzukriegen. Wenn er zustimmt, habt ihr einen Deal. Wenn nicht, muss man noch mal nachdenken, dann haben wir wohl den Kern der Sache nicht getroffen.

Wichtig; Es werden keine Sterne abgezogen. Wenn er trotzdem mal wieder haut, folgen die üblichen Konsequenzen und es gibt für dieses Mal halt keinen Stern. Gleichzeitig solltest du ihm Mut machen, dass er Gelegenheit hat, neue Sterne zu sammeln.

Auch wichtig: Jeder Stern wird mit ordentlich positiver Zuwendung vergeben. Es muss sich in jeder Hinsicht lohnen, keine anderen Kinder zu hauen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

wäre es möglich, dass Du im Kindergarten mal zwei, drei Tage hospitieren und selbst sehen kannst, was da los ist?

Mein Sohn war zuerst, allerdings mit 2 Jahren, in einem Kindergarten bei einem Erzieher in der Gruppe, der aus schlichtem Unverständniss meinen Sohn, der der jüngste war, oft arg benachteiligt hat.
Ich habe das nach 4 Wochen mitbekommen, weil ich mit Kochen dran war und sah, was im Detail alief. Ich habe nur gestaunt.
Dadurch aber auch die zunehmende Aggression meines Sohnes gegen andere Kinder und seine Albträume nachvollziehen können.

In dem Kindergarten hat man nicht die Bohne verstanden, wo das Problem lag, der Erzieher hielt sich natürlich für gut bis toll, die anderen Erzieher bekamen von der Gruppe kaum etwas mit, hielten natürlich alle zu ihrem Kollegen - ich habe auch keinen großen Aufstand gemacht, wollte da nur wieder weg.

Habe das drangegeben und meinen Sohn nacher langsam wieder an andere Kinder gewöhnt. Mit der Zeit ließen die Albträume (1 mal pro Nacht 15 min. Schreihen) und auch die Aggressionen nach.

In den nächsten Kindergarten, nach einem halben Jahr Pause, bin ich die ersten drei Wochen mitgegangen, einerseits, weil mein Sohn vor Kindergarten furchtbar Angst hatte aber auch um zu sehen, was da ablief. Das ging dann.
War auch kein besonders toller Kindergarten, aber für kleine Kinder eindeutig besser.

Deswegen: guck Dir mal sebst an, wie es dort läuft, und nicht nur mal kurz. Ein Tag wäre m.E. Minimum.
Wenn der Kindergarten das partout nicht will, ist es der falsche Kindergarten.

Ein Kind entwickelt nicht plötzlich ohne guten Grund Agressionen gegen andere Kinder.

Gruß, Paran

Aggressiv wegen des Kindergartens?
Moin nochmal!
Nein, ich wollte nicht nur Fehler in der Betreffzeile verbessern…

Sondern ein Buch empfehlen, das uns sehr gefallen hat:
Robbie regt sich auf

Eine hübsche Sichtweise auf die Wut, die unsere Kinder manchmal aus dem Nichts überfällt und sie Dinge tun lässt, die sie hinterher bereuen.

Grüße
kernig

Guten Tag,
Ich würde zuerst mit dem Erzieher im Kindergarten sprechen, dann soll er die Kinder beobachten, vielleicht gibt es irgendwelche probleme zwischen ihnen.