Aktenvermerk bei Besuch des Psychologen?

Hallo,

vor Kurzem hatte ich mich hier schon mal danach erkundigt, wo die Unterschiede zwischen Psychologe und Co. liegen, weil ich (immer noch) mit dem Gedanken spiele, einen solchen aufzusuchen.
Ich hatte auch schon jemanden ins Auge gefasst…

Allerdings habe ich Anfang der Woche zufällig jemanden kennengelernt, die wieder Zweifel in mir aufgerufen hat. Die Frau ist „Lebensberaterin“. Und mit ihr habe ich mich über mögliche Therapieformen unterhalten. Im Laufe des Gesprächs erzählte sie mir folgendes:

Bei vielen Arbeitgebern wäre es inzwischen üblich, dass man als Arbeitnehmer im Arbeitsvertrag eine Klausel mit unterschreiben würde, die den Arzt von seiner Schweigepflicht entbindet, so dass der AG sich problemlos über die Krankheitsgeschichte(n) des AN informieren könne.

Außerdem seien Therapeuten (welcher Form auch immer) inzwischen quasi dazu verpflichtet, bei psychischen Problemen einen Vermerk in eine Akte (ich vermute mal die bei der Krankenkasse) zu machen. Dies gelte vor allem bei einem Krankenschein wg. psychischer Probleme, der über mind. 3 Wochen andauert. Dadurch wäre der Patient dann als „psychisch nicht belastbar“ klassifiziert. Und das könnten Arbeitgeber dann ganz leicht in Erfahrung bringen.

Was ist da dran???

Sollte das tatsächlich so sein, wäre das ein gravierendes Argument, NICHT zu einem Therapeuten zu gehen…

Viele Grüße
Merlinchen

Hallo Merlinchen,

Ich hatte auch schon jemanden ins Auge gefasst…

Schön, dass du jemanden gefunden hast.

Bei vielen Arbeitgebern wäre es inzwischen üblich, dass man
als Arbeitnehmer im Arbeitsvertrag eine Klausel mit
unterschreiben würde, die den Arzt von seiner Schweigepflicht
entbindet, so dass der AG sich problemlos über die
Krankheitsgeschichte(n) des AN informieren könne.

Da frage ich mich, woher diese Lebensberaterin ihre Informationen bezieht. Interessiert mich.

Ich arbeite in der Personalabteilung eines Unternehmens und wir haben definitiv keinen Zugriff auf Krankendaten von Bewerbern. Diese unterliegen dem Datenschutz. Des weiteren kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine solche Klausel (Entbindung von der ärztlichen Schweigepflicht im AV) rechtens ist.

Sollte ein Unternehmen dies jedoch verlangen, dann würde ich mir doch schwer überlegen, ob ich unter diesen Vorbedingungen einen Arbeitsvertrag mit der Firma eingehen möchte.

Außerdem seien Therapeuten (welcher Form auch immer)
inzwischen quasi dazu verpflichtet, bei psychischen Problemen
einen Vermerk in eine Akte (ich vermute mal die bei der
Krankenkasse) zu machen.

Ein Therapeut schreibt eine Stellungnahme zu Sinn und Unsinn einer therapeutischen Behandlung nach den 5 probatorischen Sitzungen. Dies verlangt die Krankenkasse, um zu entscheiden, ob die Therapiekosten übernommen werden, oder nicht.

Dies gelte vor allem bei einem
Krankenschein wg. psychischer Probleme, der über mind. 3
Wochen andauert. Dadurch wäre der Patient dann als „psychisch
nicht belastbar“ klassifiziert.

Ein psychologischer Psychotherapeut wird dies sicherlich nicht tun, da er dich nicht krank schreiben kann. Das können nur Psychiater, dh Ärzte mit Facharztausbildung in Psychiatrie oder Ärzte mit psychotherapeutischer Ausbildung.

Und das könnten Arbeitgeber
dann ganz leicht in Erfahrung bringen.

Mit Daten wird ja sicherlich einiges Schindluder getrieben, aber in diesem Fall bin ich skeptisch. Mir schwebt eher der Gedanke im Kopf herum, dass diese Lebensberaterin da vielleicht auch evtl vorhandene Ängste deinerseits -als nicht belastbar stigmatisiert zu werden aufgrund einer psychotherapeutischen Behandlung- nutzt.

Es ist ja so, dass viele Therapeuten und Lebens- und Sozial-o.ä.-Berater aufgrund der nicht mehr möglichen Übernahme ihrer Leistungen durch die Krankenkasse (s.a. den Thread zu deiner Frage „Wo gehe ich hin… zum Psychologen oder zum Psychiater“) nicht unerhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen mussten.

Da wird auch schon mal mit angsteinflössenden Äusserungen versucht, Hilfe suchende Menschen dazu zu bringen, doch eine Therapie/Beratung aus eigener Tasche zu finanzieren, damit auch garantiert in keiner Akte etwas davon steht. Das ist natürlich in bezug auf diese Lebenberaterin eine Idee, keinesfalls eine Unterstellung.

Sollte das tatsächlich so sein, wäre das ein gravierendes
Argument, NICHT zu einem Therapeuten zu gehen…

Ich würde dir in der Tat aus verschiedenen Gründen ohne nähere Kenntniss deiner Problem- und Bedürfnislage nicht zwingend zu einer Therapie raten. Manchmal kann es durchaus sinnvoll sein, aus eigener Tasche zu zahlen und dir jemanden zu suchen, der mit möglicherweise effektiveren Methoden als der klassische Psychotherapeut arbeitet.

Gruß
Xelya

Hi Merlinchen,

Lass dich von solchen selbsternannten „Lebensberatern“ nicht ins bockshorn jagen.

Denn Beratung sollte nicht dazu führen, daß jemand nicht in Behandlung geht und zusätzlich noch mehr Angst und Panik bekommt.

Natürlich wird der Therapeut eine Akte führen und natürlich wird die Krankenkasse eine Kostenzusage an den Therapeuten geben. Aber dein AG wird davon nichts erfahren. Das ist schlicht gelogen.

gruss
winkel

Hallo Merlinchen,

was um alles in der Welt macht eine Lebensberaterin??
Ist das ein erlernbarer Beruf??

Es müsste über Nacht ein Wunder geschehen sein, wenn eine dieser Behauptungen stimmen sollte.
Ich war Jahre!! immerwieder zwischenzeitlich wegen einer Angststörung in Behandlung, habe Therapien gemacht und so weiter. Mein AG hat das von Niemandem anders, als von mir erfahren.
Ich wollte einen offenen Umgang.
Bei Suchtkrankheiten, die ja auch zu den Psychischen Erkrankungen zählen, weiß ich definitiv, dass es der AG nicht erfährt. Verträge zwischen AG und AN diesbezüglich Auskünfte zu geben sind meines Wissens nicht zulässig.

Du kannst sicher gehen, dass Niemand etwas erfährt, der es nicht erfahren sollte.

Beim Lesen Deines Postings wurden bei mir Erinnerungen wach, als ich vor der Entscheidung stand, einen Psychodoc zu Rate zu ziehen.
Ich kann Dich gut verstehen, wenn Du nach Argumenten suchst, die dagegen sprechen. Wem gefällt es nicht, wenn kurzfristig der lang vereinbarte, unangenehme Arzttermin ausfällt??
Fast alles von dem, was ich damals von sogenannten Freunden, oder Bekannten zu hören bekam, was Psychodocs so treiben und das sie alle selbst ne Macke haben und und und- ist nicht eingetroffen.

Was aber damals für mich die Sache so schwer gemacht hat, war bei mir die Angst vor dem „Ungewissen“
Viele Menschen haben die Neigung im Ungewissen grundsätzlich immer etwas NEGATIVES zu vermuten und gehen deshalb Zeit ihres Lebens kein Risiko ein.
Meine Methode damals war, dass ich versucht habe, trotz meiner Angst eine objektive Betrachtung zu erlangen. Es kann schlecht sein, es kann genau so gut aber auch gut sein! Und wenn es schlecht ist, na dann geh ich einfach wieder nach Hause. Wenn mir etwas Unangenehmes geschieht, dann geh ich wieder.
Ich guck mir das mal an, was ist das fürn Typ, was macht er für einen Eindruck und lass mir erklären was er mit mir machen wird, wie die Therapie aussehen wird. Wenn es mir nicht gefällt- geh ich woanders hin. Basta.

Die andere Befürchtung, die ich hatte war, das „tief in meinem inneren“ etwas „gefunden“ wird und das es bearbeitet werden müsste und das es weh tut und und und.
Es war nicht immer alles angenehm, aber ich habe durch meine Therapie so viel über mich selbst erfahren und viel, viel Positives gefunden- oder hat der Doc es gefunden?? Ich glaube er hat nur ein wenig angestoßen, gefunden habe ich es selbst.

Das Ungewisse veranlasst in unserem Kopf manchmal ein Horrorscenario, wir malen uns aus, was alles passieren könnte, nehmen immer das Schlimmste an und hindern uns so selbst etwas zu erleben. Auf diese Weise gehen uns auch die angenehmen Dinge des Lebens verloren, denn hinter jedem Ungewissen kann auch etwas saugutes stecken!

Es hat zwar eine Zeit gebraucht, aber heute bin ich ohne Beschwerden, habe wieder Freude am Leben und bin glücklich darüber, dass ich damals trotz aller Bedenken irgendwelcher Schlauberger den Schritt gewagt habe.

Nur Mut, Du schaffst das sicher!!
(wenn Du noch etwas wissen möchtest kannst Du mich ja mal anmailen)
Liebe Grüße

Frank

dichtung & wahrheit (fremd im selbst)
Hallo,

bei einem bewerbungsgespräch wollte der geschäftsführer meinen psychiater kennen lernen. als ich eine liason zwischen den beiden dankend abgelehnt hatte, hat er mich abgelehnt. neugier verbindet nicht immer. ein lebensversicherer hat mal mein umfeld abgegrast, ohne zu fragen, ob ich damit einverstanden bin. süß, so viel unerwartete nähe. victoria hieß seine heimat. hab mich gegen ihn nur durch ein ichkannSieverstehenesinteressiertmichnicht wehren können, als er meinen biotop aufgemischt hat. eindrucksvoll war sein SieKannIchNichtVersichern,DasTrägtDasHausNicht. krieg eben.

Was ist da dran???

make love :frowning:

Sollte das tatsächlich so sein, wäre das ein gravierendes
Argument, NICHT zu einem Therapeuten zu gehen…

mich überzeugt schon seine rechnung, die ICH sonst bezahlen muss.

Viele Grüße

Merlinchen

Biggi

zweifel
Hallo,

was um alles in der Welt macht eine Lebensberaterin??

das kommt auf den standort an. jede ist anders vernetzt. die angelikastraße in dresden zum beispiel mündet in die bautzner straße, da ist eine mauer. mit schriftzügen. die straße führt nach bautzen. da steht ein haus. die türen dort lassen sich nur von einer seite öffnen. vor 89 waren dort viele menschen.

Ist das ein erlernbarer Beruf??

klar.

Es müsste über Nacht ein Wunder geschehen sein, wenn eine
dieser Behauptungen stimmen sollte.
Ich war Jahre!! immerwieder zwischenzeitlich wegen einer
Angststörung in Behandlung, habe Therapien gemacht und so
weiter. Mein AG hat das von Niemandem anders, als von mir
erfahren.

ich finde es gut, dass du deinen AG kennst.

Ich wollte einen offenen Umgang.
Bei Suchtkrankheiten, die ja auch zu den Psychischen
Erkrankungen zählen, weiß ich definitiv, dass es der AG nicht
erfährt.

…und dass es ein kündigungsgrund ist, wenn du es ihm nicht sagst.

Verträge zwischen AG und AN diesbezüglich Auskünfte
zu geben sind meines Wissens nicht zulässig.

sagt das dein psychiater?

Du kannst sicher gehen, dass Niemand etwas erfährt, der es
nicht erfahren sollte.

interessant ist, dass der zugriff zur psychiatrie-akte für den klienten begeschränkt wird. normalerweise hat jeder klient anspruch auf eine kopie SÄMTLICHER „persönlicher“ notizen seines überichs.

Beim Lesen Deines Postings wurden bei mir Erinnerungen wach,
als ich vor der Entscheidung stand, einen Psychodoc zu Rate zu
ziehen.

rate, was der größte kostenfaktor im deutschen gesundheitswesen ist. richtig: kopp & co.

Ich kann Dich gut verstehen, wenn Du nach Argumenten suchst,
die dagegen sprechen. Wem gefällt es nicht, wenn kurzfristig
der lang vereinbarte, unangenehme Arzttermin ausfällt??

dem kostenträger?

Fast alles von dem, was ich damals von sogenannten Freunden,
oder Bekannten zu hören bekam, was Psychodocs so treiben und
das sie alle selbst ne Macke haben und und und- ist nicht
eingetroffen.

findest du ein
„ich bin ok, du bist nicht ok“
gut?

Was aber damals für mich die Sache so schwer gemacht hat, war
bei mir die Angst vor dem „Ungewissen“

klingt gesund. zumindest nach selbstschutz.

Viele Menschen haben die Neigung im Ungewissen grundsätzlich
immer etwas NEGATIVES zu vermuten und gehen deshalb Zeit ihres
Lebens kein Risiko ein.

man nennt sie leute. im allgemeinen.

Meine Methode damals war, dass ich versucht habe, trotz meiner
Angst eine objektive Betrachtung zu erlangen.

boah. beschreibe das objekt! warst du es? oder überich? ich liebe objekte. sachlich gesprochen.

Es kann schlecht sein, es kann genau so gut aber auch gut sein!

können und kunst. insulanerkauderwelsch und zeitnot.

Und wenn es schlecht ist, na dann geh ich einfach wieder nach Hause.

mit einem neuen engramm. neuformatieren verursacht auch kollateralschäden.

Wenn mir etwas Unangenehmes geschieht, dann geh ich wieder.

wer geschieht dir? wer bezahlt etwas? und wenn, wofür?

Ich guck mir das mal an, was ist das fürn Typ, was macht er
für einen Eindruck und lass mir erklären was er mit mir machen
wird, wie die Therapie aussehen wird. Wenn es mir nicht
gefällt- geh ich woanders hin. Basta.

spitze. und danach? wann lässt du ihm mehr handlungsspielraum? wann begleitest du nur noch, weil er einfach sooo toll ist?

Die andere Befürchtung, die ich hatte war, das „tief in meinem
inneren“ etwas „gefunden“ wird und das es bearbeitet werden
müsste und das es weh tut und und und.

autsch. wird das sex oder vergewaltigung? liest sich spannend, dein plan. wie ein drehbuch aus der lustschmerz-ecke.

Es war nicht immer alles angenehm, aber ich habe durch meine
Therapie so viel über mich selbst erfahren und viel, viel
Positives gefunden- oder hat der Doc es gefunden?? Ich glaube
er hat nur ein wenig angestoßen, gefunden habe ich es selbst.

wenn einer eine reise macht… ich wünsch dir spaß an deiner mitte. hoffentlich wirst du nicht zu glatt. schade um deinen biotop.

Das Ungewisse veranlasst in unserem Kopf manchmal ein
Horrorscenario, wir malen uns aus, was alles passieren könnte,
nehmen immer das Schlimmste an und hindern uns so selbst etwas
zu erleben.

wen siehst du bei diesem wir? und wobei siehst du es zweifeln? wenn du den worst case ausschließt, kann das doch auch gut sein. es kann manchmal sogar spaß machen.

Auf diese Weise gehen uns auch die angenehmen
Dinge des Lebens verloren, denn hinter jedem Ungewissen kann
auch etwas saugutes stecken!

hektik trennt.

Es hat zwar eine Zeit gebraucht, aber heute bin ich ohne
Beschwerden, habe wieder Freude am Leben und bin glücklich
darüber, dass ich damals trotz aller Bedenken irgendwelcher
Schlauberger den Schritt gewagt habe.

gespräche sind wichtig. wenn die chemie stimmt.

Liebe Grüße

Frank

Hi Merli,

ich möchte jetzt nicht wirklich des ‚Berufsstand‘ der sogenannten Lebensberater kommentieren, sonst platzt mir noch der Kragen. Um so lieber werfe ich in diese Diskussion einige Fakten zu den Bedenken rechtlicher Natur. :wink:

Bei vielen Arbeitgebern wäre es inzwischen üblich, dass man
als Arbeitnehmer im Arbeitsvertrag eine Klausel mit
unterschreiben würde, die den Arzt von seiner Schweigepflicht
entbindet, so dass der AG sich problemlos über die
Krankheitsgeschichte(n) des AN informieren könne.

Nein!!! Von so einer abenteuerlichen Geschichte höre ich zum ersten Mal; es ist rechtlich unzulässig. Selbst wenn Du eine derartige Klausel im AV unterschreiben würdest, läufst Du keinerlei Gefahr, weil sie schlicht unwirksam ist.

Ein Arzt - auch ein Betriebsarzt! (hier gibt es allerdings einige Ausnahmen; wenn es jemanden interessiert, schreibe ich gerne etwas dazu), ein Psychologe, ja sogar ein Tierarzt (sic!) und ein Apotheker - macht sich nach § 203 StGB strafbar , wenn er die während der Behandlung gewonnenen Erkenntnisse ausplaudert. Wird er deswegen verknackt, darf er sich er sich auf bis zu 12 Monaten Knast bzw. eine saftige Geldstrafe freuen; dazu dürften auch noch standesrechtliche Sanktionen kommen.

Selbst vor Gericht darf ein Arzt nur dann aussagen, wenn er schriftlich ausdrücklich von seiner Schweigepflicht entbunden wurde (in Zivilverfahren: § 383 Abs. 1, Ziff. 6 Z´PO / in Strafverfahren: § 53 StPO)

Außerdem seien Therapeuten (welcher Form auch immer)
inzwischen quasi dazu verpflichtet, bei psychischen Problemen
einen Vermerk in eine Akte (ich vermute mal die bei der
Krankenkasse) zu machen. Dies gelte vor allem bei einem
Krankenschein wg. psychischer Probleme, der über mind. 3
Wochen andauert. Dadurch wäre der Patient dann als „psychisch
nicht belastbar“ klassifiziert. Und das könnten Arbeitgeber
dann ganz leicht in Erfahrung bringen.

Das ist natürlich ebenfalls Unsinn… Selbstverständlich führt jeder Therapeut eine entsprechende Akte, das hat allerdings nichts mit irgendwelchen Klassifizierungen zu tun. Ärzte, Psychologen & Co. sind - schon in eigenem Interesse (Stichwort: Schadenersatzprozess wegen eines Behandlungsfehlers) - zur sorgfältigen Dokumentation verpflichtet.

Ich zitiere mal aus einem Artikel in der Ärztezeitung:

_Jede ärztliche Behandlung muß fortlaufend nachvollziehbar dokumentiert werden. Dieser Grundsatz ist für das arbeitsteilige Krankenhaus essentiell, da bei stationärer Behandlung nur durch Dokumentation ein sinnvolles Zusammenwirken von Frühdienst, Spätdienst und Nachtdienst, von Schwestern, Pflegern und Ärzten gewährleistet werden kann. In der Praxis des Niedergelassenen steht der Aspekt der Arbeitsteilung für die Dokumentation weniger im Vordergrund. Hier ist die Dokumentation die Gedächtnisstütze des Arztes.

Von herausragender Bedeutung ist die Dokumentation in der Praxis für den Nachweis des diagnostischen und therapeutischen Geschehens. Schließlich kann die Arbeit eines Arztes von einem geschädigten Patienten im nachhinein in Frage gestellt werden. Nach der Rechtsprechung ist die Dokumentation nicht nur eine berufsrechtliche Pflicht, sondern auch eine Nebenpflicht aus dem Behandlungsvertrag._

  • Hervorhebungen durch mich -

Komplett nachzulesen ist der Artikel unter: http://www.aerztezeitung.de/docs/2002/01/30/018a2201…

Mach Dir also bitte keine Rübe und marschier ruhig zum Therapeuten, wenn Du meinst, daß es für Dich richtig ist. Er muß die Schnute halten, sonst ist er sowohl in zivil- als auch in strafrechtlicher Hinsicht dran.

Beste Grüße

Tessa

Hallo Biggi,

Der Typ, der jedes Wort und jeden Satz auseinandernimmt, bin ich nicht. Deshalb antworte ich Dir auch mehr allgemein.
Du bist Ärztin, o.K. Ein schöner Beruf.

Meine Bildung ist da leider nicht so gut- weißt Du, ich bin ein sehr einfacher Mensch. Ich habe viele Jahre meines Lebens auf der Straße verbracht- im Dreck. Meine Sprache ist einfach- mehr habe ich nicht gelernt. Die ein- oder andere Formulierung von mir ins Lächerliche zu ziehen (so EMPFINDE ich es an vielen Stellen)- so etwas kenne ich nicht.
Auch Ärzte, mit denen ich oft und viel zu tun habe, nicht als Patient, sind mir so noch nicht begegnet. Respekt kann ich auch vor weniger wissenden Menschen haben. Der Beruf der Lebensberaterin ist mir nicht bekannt gewesen.

An einigen Stellen- und das ist bei Deinem Bildungsstand sehr bedauerlich- schaffst Du es, dass nicht nur meine Antwort auf Merlinchens Frage ins Lächerliche gezogen wird, sondern Du lieferst ihr weitere Gründe, sich nicht dafür zu entscheiden.
Machen Ärzte das heute so??

Ich werde der Sache auf den Grund gehen und zwar die ganze rechtliche Geschichte. Seit Jahren habe ich mit Leuten zu tun, die wir in Therapien vermitteln, die psychische Probleme haben. Mir ist NICHT EIN Fall bekannt, dass ein AG etwas erfahren hat.
Richterliche Einweisung, Selbstgefährdung ausgenommen (diese Menschen stehen i.d.R. aber nicht mehr im Arbeitsleben).

Aber Du als Ärztin- Du bist doch so schlau- Du bist die Person die es DEFINITIV wissen MÜSSTE. Wenn der Arzt, zu dem ich Vertrauen haben möchte, mir diese Frage nicht beantworten kann, ja wer dann?

Ich habe meine Empfindungen und Gefühle zu meiner Zeit beschrieben, weil ich weiß wie schwer es ist, eine Entscheidung zu treffen und ich habe ernsthaft versucht mich in Merlinchens derzeitige Lage zu versetzen. Meine Absicht war, ihr Mut zu machen.
Du als Ärztin solltest zumindest ansatzweise versuchen, warum M. GRÜNDE SUCHT NICHT zu gehen. Das scheint das VORRANGIGE Problem zu sein, wenn Du ihr voriges Posting gelesen hättest, könntest Du das annehmen.

Auch ich hatte Gründe nicht zu gehen, die Einstellung: ich geh mal hin gucken was da passiert- gucken kann ja nicht schaden- hat mir ERSTMAL geholfen. Das habe ich hier geschildert. Es sind MEINE ERFAHRUNGEN, die ich gemacht habe. Du kannst von mir aus alles anZWEIFELN, aber MEINE Erlebnisse und Erfahrungen kannst Du nicht verdrehen. Merlinchen kann ANDERE Erfahrungen machen, trotzdem könnten ja vielleicht meine ein wenig helfen, dass es ihr leichter fällt.

Du weißt genau wie es gemeint war, wenn ich die Formulierung „wir“ benutze- beabsichtig ist damit auszudrücken, dass es vielen Menschen so geht. Das weiß ich aus den vielen Gesprächen mit MENSCHEN, die ich geführt habe. An zwei Tagen in der Woche bin ich für mehrere Stunden in der Psychiatrie, um mit Patienten zu sprechen.
Das würde ich Dir auch mal empfehlen- dann kannst Du einen Eindruck bekommen, wo die Ängste sind und was in den Köpfen vorgeht. Dabei wird aber viel über Gefühle und Empfindungen gesprochen- vielleicht ist das ja doch nicht Dein Ding.

Liebe Biggi, ausgehend davon, dass ICH o.k. bin und der Rest der Welt auch, hast Du das Recht zu zweifeln. Es ist aus meiner Sicht allerdings beschämend für einen Menschen mit Deinem Bildungsstand, diese Zweifel einem Hilfesuchenden unter die Nase zu halten, um ihn somit in seiner Grundhaltung zu bestärken.

Wie alle die auf meine Art. antworten bekommst auch Du eine Rückmeldung von mir:
Du kannst von mir aus 'ne ganze Menge WISSEN, ich hatte nicht den Eindruck, dass Du etwas FÜHLST.
Ich empfand Dein Posting von „oben herab“, meine geschilderten Enmpfindungen ins Lächerliche gezogen. Das hat mich getroffen. Respekt und Achtung vor einfachen LEUTEN mit ganz normalen Gefühlen scheinen Dir fremd zu sein. So kommt es bei mir rüber.
Sehr schade für eine „ÄRZTIN“

Ein lieber Gruß

(Grüßen und Menschen mit Namen ansprechen, das ist eine simple Übung, die kann man auch anders Denkenden entgegenbringen)

Frank

7 Like

Hi,

einige Ausnahmen; wenn es jemanden interessiert, schreibe ich
gerne etwas dazu

ja, bitte. bin bei http://www.rehanova.de/ am betriebsarzt gescheitert, obwohl der chef mich einstellen wollte. mein milleniums-crash. den betriebsarzt hatte meine damalige carbium-medikation abgetörnt.

Beste Grüße

Tessa

benefit
hi,

irgendwie erinnert mich dein posting an das miteinander von heilpraktiker und facharzt. der eine vereinfacht, um selbstbestimmtes zu fördern, der andere erweitert seine kompetenz.

gruß

zeit ist geld
Hi Tessa,

http://www.aerztezeitung.de/docs/2002/01/30/018a2201…

praktisch bedeutet das beim gegenwärtigen finanzierungsmuster, dass du beim heilpraktiker den benefit bezahlst und beim arzt die dokumentation der verschlechterung.

Beste Grüße

Tessa

Christine

Hallo Christine,

mal ganz davon abgesehen, dass ich und viele der Leute, die ich in Suchtfragen berate, grundsätzlich ihre Krankenakten einsehen und kopieren, scheinst Du alles dafür zu unternehmen M’ s Zweifel bestärken zu wollen. Machst Du das eigentlich absichtlich- oder was soll das. Muss ich jetzt mal ganz dumm fragen ???
Hier hat M ein Problem, dass offensichtlich vollkommen an Dir vorbei geht. Begreifst Du nicht??

Gruß

Frank

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hi frank, respekt. platte machen ist selten freie entscheidung. und wenn du dabei eine sprache gefunden hast, die dir leicht fällt, verbindet dich das bestimmt mit vielem, was dir wichtig ist. mich deshalb von dir einengen zu lassen, meine sprache zu verändern, um dir ähnlicher zu sein, wirst du nicht von mir verlangen. ich verlange auch nicht von dir, dass du so schreibst wie die obdachlosen, die mir vertrauter sind als du. wenn du einfach bist, wirst du mich verstehen. sonst muss ich einfacher werden als du.

Machen Ärzte das heute so??

Machen das Plattfüßer heute so??

Ich werde der Sache auf den Grund gehen und zwar die ganze
rechtliche Geschichte. Seit Jahren habe ich mit Leuten zu
tun, die wir in Therapien vermitteln, die psychische Probleme
haben. Mir ist NICHT EIN Fall bekannt, dass ein AG etwas
erfahren hat.

Heißt das, du bist nicht obdachlos, sondern betreust Obdachlose?

Richterliche Einweisung, Selbstgefährdung ausgenommen (diese
Menschen stehen i.d.R. aber nicht mehr im Arbeitsleben).

Soll ich jetzt widersprechen? Ich kenne mehrere, deren Existenz durch Zwangseinweisung ruiniert wurde. Vielleicht lässt du dich selber mal einweisen, um zu verstehen, wovon ich schreibe.

Wenn der Arzt, zu dem ich Vertrauen haben möchte, mir diese Frage nicht beantworten kann, ja wer dann?

das kommt auf die frage an. vielleicht deine familie.

Ich habe meine Empfindungen und Gefühle zu meiner Zeit
beschrieben, weil ich weiß wie schwer es ist, eine
Entscheidung zu treffen und ich habe ernsthaft versucht mich
in Merlinchens derzeitige Lage zu versetzen. Meine Absicht
war, ihr Mut zu machen.

ja.

Du als Ärztin solltest zumindest ansatzweise versuchen, warum
M. GRÜNDE SUCHT NICHT zu gehen.

hä? was soll ich? ich bin ich und nicht du. ok? fraktionszwang finde ich blöd.

Das scheint das VORRANGIGE
Problem zu sein, wenn Du ihr voriges Posting gelesen hättest,
könntest Du das annehmen.

denkst du oft andere? empfehle ein „man“, „wir“ oder opferpassiv im perfekt, grummel.

Du kannst von mir aus alles anZWEIFELN,

danke,

trotzdem könnten ja vielleicht meine ein
wenig helfen, dass es ihr leichter fällt.

was bitte meinst du mit TROTZDEM und KÖNNTEN? Jetzt schleimt es, grusel. du bist ein pseudodemokrat, ein verdeckter diktator. konjunktiv ist noch schlimmer als ein VIELLEICHT oder MANCHMAL. fast psychiatrieaktenreif eben. das wertet aus der froschperspektive und nicht in augenhöhe. hypnose arbeitet damit. aber ohne goldene kugel bleibst du dabei ungeküsst. tja. icd als goldene kugel. heute ist welttheatertag höre ich grad.

Du weißt genau wie es gemeint war, wenn ich die Formulierung
„wir“ benutze- beabsichtig ist damit auszudrücken, dass es
vielen Menschen so geht.

psychiatrisiert ist schnell, ich weiß. pass gut auf dich auf.

Das weiß ich aus den vielen Gesprächen mit MENSCHEN, die ich geführt habe.

du führst? einfach bist du, ein führer eben. hm.

An zwei Tagen in der Woche bin ich für mehrere Stunden in der Psychiatrie,
um mit Patienten zu sprechen.

selbsthilfe ist wichtig. gut, dass du dir auch helfen lässt.

Das würde ich Dir auch mal empfehlen- dann kannst Du einen
Eindruck bekommen, wo die Ängste sind

meine ängste? die bearbeite ich mit anderen zusammen schriftlich und in gesprächen. ist das für dich ok?

und was in den Köpfen vorgeht.

ich hab EINEN kopf.

Dabei wird aber viel über Gefühle und Empfindungen
gesprochen- vielleicht ist das ja doch nicht Dein Ding.

projezierst du? es wird gesprochen… warum macht mich das unpersönliche Es bloß so stutzig? mengele nocheins.

Liebe Biggi, ausgehend davon, dass ICH o.k. bin und der Rest
der Welt auch, hast Du das Recht zu zweifeln.

woran?

Es ist aus
meiner Sicht allerdings beschämend für einen Menschen mit
Deinem Bildungsstand, diese Zweifel einem Hilfesuchenden unter
die Nase zu halten, um ihn somit in seiner Grundhaltung zu
bestärken.

ja, das ist deine sicht. ich weiß.

Wie alle die auf meine Art. antworten bekommst auch Du eine
Rückmeldung von mir:
Du kannst von mir aus 'ne ganze Menge WISSEN, ich hatte nicht
den Eindruck, dass Du etwas FÜHLST.

wie einfach bist du, dass du nicht mehr fühlst, wenn jemand neben dir etwas fühlt, sobald du ihn liest?

Ich empfand Dein Posting von „oben herab“, meine geschilderten
Enmpfindungen ins Lächerliche gezogen.

was du siehst, ist in dir. selbstachtung kommt von innen.

Das hat mich getroffen.
Respekt und Achtung vor einfachen LEUTEN mit ganz normalen
Gefühlen scheinen Dir fremd zu sein.

hass ist mir nicht fremd, falls du das meinst. auch dankbarkeit nicht. ich kenne beides. morddrohung und liebeswasweissich. die welt ist bunt und jeder fühlt anders. fremd ist für mich vieles. auch deine Norm. aber ich bin auch kein führer. das bist du.

„ÄRZTIN“
Ein lieber Gruß

(Grüßen und Menschen mit Namen ansprechen, das ist eine simple
Übung, die kann man auch anders Denkenden entgegenbringen)

hm, das nächste mal vielleicht.

Frank

#0815

hi,

mal ganz davon abgesehen, dass ich und viele der Leute, die
ich in Suchtfragen berate, grundsätzlich ihre Krankenakten
einsehen und kopieren, scheinst Du alles dafür zu unternehmen
M’ s Zweifel bestärken zu wollen. Machst Du das eigentlich
absichtlich- oder was soll das. Muss ich jetzt mal ganz dumm
fragen ???
Hier hat M ein Problem, dass offensichtlich vollkommen an Dir
vorbei geht. Begreifst Du nicht??

wir haben unterschiedliche erfahrungen gemacht. ist dieses wir für dich ok, frank?

gruß

Hallo Ärztin,

Du lässt ja nicht locker. Um es klar zu stellen: ich habe lange Zeit Platte gemacht, bin suchtkrank und betreue heute u.a. Menschen, die suchtkrank sind und manche von Ihnen leben auf der Straße oder in Therapeutischen Wohngemeinschaften, Andere arbeiten als Ärzte, Mechaniker, oder sind arbeitslos.
Das Leben ist bunt- Die Menschen sind verschieden. Ja.
(das jeder ANDERS FÜHLT ist Deine Behauptung, meine Erfahrung im Austausch von Gefühlen ist manchmal und nicht selten eine andere, nämlich die, das wir uns oft sehr verbunden und „nah“ fühlen)

Da ich 20 Jahre lang Suchterfahrung habe und- stell Dir vor- sogar ein wenig was vom wirklichen Leben erfahren durfte, nehme ich mir arroganterweise heraus Gespräche mit Leuten, die heute in ähnlicher Lage sind, zu FÜHREN. Du liest richtig FÜHREN. Jemand der ein Gespräch führt, ist aber noch lange kein FÜHRER.

Ich habe selbst, wenn ich alles zusammenrechne, mehrere JAHRE in geschlossenen Psychiatrien verbracht, die Erfahrung durfte ich bereits machen, ich weiß was abgeht- da kannst Du sicher gehen- auch was Selbstgefährdung und Zwangseinweisung betrifft. Damit werde ich heute noch wöchentlich konfrontriert. Als Ärztin solltest Du sowas vermuten können (wenn Du nur mal in meine Vika schaust) also behandel mich nicht wie einen Schuljungen.
Menschen die ihre Existenz verlieren, oder verloren haben, begegnen mir TÄGLICH. Ich habe es selbst erfahren und kann es heute bei Anderen miterleben.

Meine Handlungsweise im Umgang mit Hilfesuchenden unterscheidet sich von Deiner insofern, dass ich auch als Gesprächsführender ZUHÖREN und VERSTEHEN kann. Bei Dir ist mein Eindruck, dass Du ignorierst.

Du scheinst meine einfache Sprache nicht zu verstehen: Ich schildere mein Empfinden und was ich erlebt habe, ja und manchmal kann der Eindruck entstehen, dass ich projeziere.
Menschen, die unter Ängsten leiden, die suchtkrank sind, die psychische Probleme haben, empfinden oft eine Seelenverwandschaft- auch wenn Dir das wieder zu kitschig klingt, das ist die Erfahrung, die wir machen. Wir (damit meine ich viele Menschen mit ähnlichen Problemen) fühlen, wir können manchmal, nicht immer, verstehen, nachvollziehen, ja sogar mitfühlen.
WIR haben oft Angst zu einem Arzt oder Therapeuten zu gehen, weil WIR befürchten, dass sie uns nicht verstehen.

Deine nüchterne Abgeklärtheit, das ist mein Eindruck, hat sicherlich Gründe.
Die Betonung liegt auf EINDRUCK.
Es ist nicht einfach mit Liebeswasweißich und Morddrohungen zu recht zu kommen. Mir begegnen Menschen ehrlich und offen, weil ich es auch bin- das könnte vielleicht ein Grund sein, warum ich Liebe geben und empfangen kann und nicht „Liebeswasweißich“ erlebe. Morddrohungen sind mir fremd.

So wie die Menschen sind- so reagiert man auf sie.

Ärzte, die den Eindruck hinterlassen, Gesagtes ins Lächerliche zu ziehen, nicht mitzufühlen und zu verstehen, davor haben Menschen mit Angsterkrankungen mit Suchtproblemen und Depressionen Angst. Darum fällt die Entscheidung oft schwer, den Schritt zu wagen. Du bist ein Beispiel dafür, es nicht zu tun. Bei Dir empfinde ich nur KÄLTE- und das brauchen WIR am wenigsten.

Ich habe große Lust mich mit Dir zu fetzen- möchte es aber nicht hier tun, weil es die ernste Anfrage von M. in den Schatten stellt- und das ist nun wirklich wichtiger.

Ein lieber Gruß

Frank

4 Like

wir haben unterschiedliche erfahrungen gemacht. ist dieses wir
für dich ok, frank?

gruß

Hallo Christine,

das ist absolut o.k. für mich. Wie wäre es denn nun, wenn Du endlich mit DEINEN ERFAHRUNGEN rausrückst und was mich betrifft, so bin ich sehr daran interessiert zu erfahren, wie es Dir dabei ERGANGEN ist.

Gruß

Frank

Hallo Biggi,

irgendwie erinnert mich dein posting an das miteinander von
heilpraktiker und facharzt. der eine vereinfacht, um
selbstbestimmtes zu fördern, der andere erweitert seine
kompetenz.

hm, ich versteh leider nicht, was willst du mir damit sagen? Willst du mir damit etwas sagen?

Gruß
Xelya
die gespannt auf deine Antwort wartet

Hallo Frank,

das ist absolut o.k. für mich. Wie wäre es denn nun, wenn Du
endlich mit DEINEN ERFAHRUNGEN rausrückst

was meinst du mit rausrücken?

und was mich
betrifft, so bin ich sehr daran interessiert zu erfahren, wie
es Dir dabei ERGANGEN ist.

ich erlebe es als kontrollverlust, wenn vieraugendaten über mich bei dritten auftauchen und wehre mich dagegen, indem ich in schwellenarmen bereichen verfremdet und anonymisiert schreibe. was andere daraus für sich machen, kann ich nicht manipulieren. es ist meine geschichte, meine sicht und nicht ihre.

Gruß
Christine

Hallo Frank,

das jeder ANDERS FÜHLT ist Deine Behauptung,

jede zu jedem: ich fühle anders als du. ist es für dich ok, wenn ich mich als teil der jeder-population erlebe?

meine Erfahrung im Austausch von Gefühlen ist manchmal und nicht selten eine
andere, nämlich die, das wir uns oft sehr verbunden und „nah“
fühlen)

ich spüre jetzt kälte und distanz, während ich dich lese.

Da ich 20 Jahre lang Suchterfahrung habe

iatrogen oder selbstbestimmt?

und- stell Dir vor- sogar ein wenig was vom wirklichen Leben erfahren durfte,

was ist das wirkliche leben? magst du mir ausschlusskriterien nennen?

nehme ich mir arroganterweise heraus Gespräche mit Leuten, die
heute in ähnlicher Lage sind, zu FÜHREN.

führen heißt für mich, einen geschlossenen rahmen zu implementieren. mit der schere im kopf. gegenteil wäre brainstorming.

Du liest richtig
FÜHREN. Jemand der ein Gespräch führt, ist aber noch lange
kein FÜHRER.

ich bewerte gespräche in ihrem nachhalt sehr hoch. sie geben orientierung, binden arbeitsgedächtnis und führen. so verschränkt dialog auch ist, er hat selten die kontinuität einer monologen gedankenkette. sonst wäre paarhasch genauso einfach wie solitärhasch. autismus wäre dann lediglich fiction in paarbeziehungen.

Ich habe selbst, wenn ich alles zusammenrechne, mehrere JAHRE
in geschlossenen Psychiatrien verbracht, die Erfahrung durfte
ich bereits machen, ich weiß was abgeht- da kannst Du sicher
gehen- auch was Selbstgefährdung und Zwangseinweisung
betrifft. Damit werde ich heute noch wöchentlich
konfrontriert. Als Ärztin solltest Du sowas vermuten können
(wenn Du nur mal in meine Vika schaust) also behandel mich
nicht wie einen Schuljungen.

ich schätze schuljungen sehr. SAN zum beispiel lese ich oft.

Menschen die ihre Existenz verlieren, oder verloren haben,
begegnen mir TÄGLICH. Ich habe es selbst erfahren und kann es
heute bei Anderen miterleben.

es wäre schön, wenn du am detail bleibst, statt stereotypie zur ressource hochzustilisieren.

Meine Handlungsweise im Umgang mit Hilfesuchenden
unterscheidet sich von Deiner insofern, dass ich auch als
Gesprächsführender ZUHÖREN und VERSTEHEN kann. Bei Dir ist
mein Eindruck, dass Du ignorierst.

ich kann dich verstehen, es interessiert mich.

Du scheinst meine einfache Sprache nicht zu verstehen: Ich
schildere mein Empfinden und was ich erlebt habe, ja und
manchmal kann der Eindruck entstehen, dass ich projeziere.
Menschen, die unter Ängsten leiden, die suchtkrank sind, die
psychische Probleme haben, empfinden oft eine
Seelenverwandschaft- auch wenn Dir das wieder zu kitschig
klingt, das ist die Erfahrung, die wir machen. Wir (damit
meine ich viele Menschen mit ähnlichen Problemen) fühlen, wir
können manchmal, nicht immer, verstehen, nachvollziehen, ja
sogar mitfühlen.

ich hab die erfahrung gemacht, dass es einfacher ist, über mich selbst zu schreiben, als über abwesende dritte. und du?

WIR haben oft Angst zu einem Arzt oder Therapeuten zu gehen,
weil WIR befürchten, dass sie uns nicht verstehen.

wir?

Deine nüchterne Abgeklärtheit, das ist mein Eindruck, hat
sicherlich Gründe.

ich bin entspannt.

Die Betonung liegt auf EINDRUCK.

ja?

Es ist nicht einfach mit Liebeswasweißich und Morddrohungen zu
recht zu kommen.

ja?

Mir begegnen Menschen ehrlich und offen, weil
ich es auch bin-

ja?

das könnte vielleicht ein Grund sein, warum
ich Liebe geben und empfangen kann und nicht
„Liebeswasweißich“ erlebe. Morddrohungen sind mir fremd.

nein, du drohst mir nicht. danke. ich bin auch unempfindlicher geworden. „es gibt nur einen highländer“, ich weiß. google sei dank.

So wie die Menschen sind- so reagiert man auf sie.

was meinst du damit?

Ärzte, die den Eindruck hinterlassen, Gesagtes ins Lächerliche
zu ziehen, nicht mitzufühlen und zu verstehen, davor haben
Menschen mit Angsterkrankungen mit Suchtproblemen und
Depressionen Angst.

hast du angst?

Darum fällt die Entscheidung oft schwer,
den Schritt zu wagen. Du bist ein Beispiel dafür, es nicht zu
tun. Bei Dir empfinde ich nur KÄLTE-

die kälte zwischen uns spüre ich auch

und das brauchen WIR am
wenigsten.

distanz schützt vor hoffnungsloser nähe. vor kälte auch.

Ich habe große Lust mich mit Dir zu fetzen-

ich nicht.

möchte es aber nicht hier tun,

danke.

weil es die ernste Anfrage von M. in den
Schatten stellt-

sich fetzen ist ernst.

und das ist nun wirklich wichtiger.

Ein lieber Gruß

Frank

mfg
christine

Hallo,

das miteinander von heilpraktiker und facharzt. der eine vereinfacht, um selbstbestimmtes zu fördern, der andere erweitert seine kompetenz.

hm, ich versteh leider nicht, was willst du mir damit sagen?

ich hatte ein problem. das heißt, mein junge hatte eins: er musste, aber konnte nicht. es dauerte zwei wochen, tat weh wie preßwehe. ich hatte angst, dass sein after einreißt. warmes wasser, viel trinken und wenig blähendes hatte ich ihm angeboten. dann bin ich zu seiner kinderärztin karin gegangen. lactose und einlaufbesteck war unser gemeinsamer schluss. aber es war mir unheimlich. die knolle war zwar noch nicht in der ampulle angekommen, aber schon sehr schmerzhaft. fast hirschsprungmäßig. er jammerte. mich jammerte. dann bin ich zu carina, meiner heilpraktikerin, gegangen. die überlegte eine weile und meinte dann: „er ist sehr klug, das was er tut ist wichtig.“ das hab ich tim erzählt. es hat ihm geholfen. wenige stunden später war alles nur noch erinnerung.

Gruß