Aktien mit hoher Dividende

Hallo zusammen.

Ich habe mir ein paar Gedanken zum Thema Aktien mit hoher Dividende gemacht.

Mal angenommen ich habe ein kostenloses Depot und wähle nur Aktien in mein Portfolio, die eine hohe Dividendenrendite haben. Dann würde ich Zinsen höher als bei jedem Tagesgeldkonto bekommen. Ich habe mich mal im DAX umgeschaut und da bekommt man 5%-7% die „Deutsche Börse - Aktie“ mal ausgenommen, da die Fusion mit der NYSE wohl nicht mehr stattfindet und damit wohl die knappen 10% nicht erreicht werden :wink:.

Habe ich da einen Gedankenfehler oder ist das eigentlich die „bessere“ Alternative zum Tagesgeld.

Klar gibt es Kursschwankungen, aber ich denke das viele Unternehmen recht Unterbewertet sind. Also sehe ich die Tendenz das es innerhalb der nächsten, sagen wir mal 5-10 Jahre wieder aufwärts geht. Also könnte ich ja nur gewinnen, ausser die AG hört auf Dividenden zu zahlen :wink:

Eine Dividenden-Strategie kann durchaus erfolgreich sein und ist ein weit verbreiteter Ansatz.

Natürlich kannst du die Anlage in Aktien nicht mit der Rendite eines Tagesgeldkontos vergleichen. Wenn du der Meinung bist, das Aktien derzeit unterbewertet sind solltest du deine Aktienquote auf jeden Fall erhöhen.

Aus Gerd Kommer’s Buch „Souverän investieren“ gebe ich mal ein Beispiel, das du dir ansehen kannst: DBX1DG. Hierbei handelt es sich um einen ETF der in 100 dividendenstarke Aktien investiert. Die Jahresgebühr (TER) beträgt 0.5%, dafür sparst du dir aber die Arbeit, diese Aktien selbst zu suchen, zu kaufen und ggf zu verkaufen.

Gruß,
Steve

hallo
Es hängt auch davon ab,ob du auf dein Geld auch länger verzichten kannst oder es kurzfristig brauchst!
Von der Telekom halte ich zwar nicht viel,aber bei 70 Cent pro Aktie,die (z. Z.) unter 9€ steht,kannst du nicht sehr viel falsch machen.Selbst da kannst du ,oder wirst du auch „in die miesen“ rutschen.

Hallo,

Ich habe mir ein paar Gedanken zum Thema Aktien mit hoher Dividende gemacht.
Mal angenommen ich habe ein kostenloses Depot und wähle nur Aktien in mein Portfolio, die eine hohe Dividendenrendite haben. Dann würde ich Zinsen höher als bei jedem Tagesgeldkonto bekommen. Ich habe mich mal im DAX umgeschaut und da bekommt man 5%-7%

Im Durchschnitt? Ich sehe da Divididenrenditen von 0 - 12% im Dax. Und das sind naturgemäß die Dividenden vom letzten Jahr in Bezug auf den aktuellen Kurs gesehen. Ob die Spitzenreiter auch dieses Jahr eine Dividende in dieser Höhe auszahlen, kann man grundsätzlich hinterfragen.

Habe ich da einen Gedankenfehler oder ist das eigentlich die „bessere“ Alternative zum Tagesgeld.

Grundsätzlich kommt es sicher auch darauf an, wieviel Zeit man investieren möchte, welche Kosten für den Kauf, Verkauf und das Halten von Aktien anfallen usw. Desweiteren auch darauf, welchen Zeitraum man betrachtet. Es kann vielleicht einigen Firmen aufgrund besonderer Effekte gelingen, kurzfristig mal hohe Dividenen auszuzahlen, die dann vielleicht noch gepaart mit Kursverlusten gegenwärtig die Dividendenrendite sehr ahoch aussehe lassen. Je länger der Zeitraum gewählt wird, desto wenigr dürften solche Ausschläge nach oben oder unten das Bild verfälschen.
Schließlich kommt es auf die eigene Risikobereitschaft und den Anlagehorizont an. Bei Tagesgeld kann man jederzeit an das Kapital ran. Bei Aktien kann gerade ausgerechnet dann, wenn ich das Geld brauche, der Kurs „schlecht“ für mich sein. Die Dividende wird auch nicht anteilig bezahlt, sondern eben nur am Stichtag. Bei Tagesgeld bekomme ich auch für 300 Tage anteilig die Zinsen. Es gibt also durchaus Vor- und Nachteile, die jeder für sich bewerten muss. Da gibt es nicht grundsätzlich ein Besser oder Schlechter.

Klar gibt es Kursschwankungen, aber ich denke das viele Unternehmen recht Unterbewertet sind.

Kann sein. Die eigenen Erwartungen auf zukünftige Entwicklungen spielen bei Aktien naturgemäß auch eine Rolle, gehört für mich aber in die Ecke Risikobewußtsein bzw. -bereitschaft.

Also sehe ich die Tendenz das es innerhalb der nächsten, sagen wir mal 5-10 Jahre wieder aufwärts geht.

Wenn das Deine Erwartungen und Dein Anlagehorizont sind, dann dürften(diese) Aktien in der Tat gegenüber Tagesgeldkonten die bessere Alternative sein.

Also könnte ich ja nur gewinnen, ausser die AG hört auf Dividenden zu zahlen :wink:

Oder sie hört ganz auf zzu existieren, oder die Linke kommt an die Macht ;o)

Grüße

Hallo!

Zu Geldanlagen gleich welcher Art gehört immer ein Blick auf die Risiken.
Dabei sollte man soetwas…

Also könnte ich ja nur gewinnen…

…niemals voraussetzen. Du musst einkalkulieren, dass Dein Geld weniger wird oder im schlimmsten Fall weg ist.

Aus dem Nähkästchen: Lang, lang ist’s her, als Aktien noch einen Nennwert hatten, zumeist 50 DM. Vor substanzlosen Sprücheklopfern im gemieteten Büro mit gemieteter Ausstattung, die von Analysten gekauften Phrasendreschern ohne irgendeine Ahnung über die wertschöpfende Tätigkeit des Unternehmens zu milliardenschweren Blasen hochgepuscht werden, wähnte man sich damals sicher (genau genommen dachte kaum jemand daran). Außerdem saßen manche Leute (ich gehörte dazu) dem seltsamen Irrtum auf, dass ein Konzern wie z. B. die AEG mit immerhin rund 100.000 Mitarbeitern nicht pleite geht. Irgendwann war die 50 DM-Aktie der AEG für 50 DM zu haben. Ich glaubte, damit könne man gar nichts falsch machen und nur gewinnen - 50 DM-Schein gegen 50 DM-Aktie - man tauscht eben 2 wertgleiche Papiere. Glaubte ich und kaufte AEG-Aktien :frowning: .

Ich kürze ab: Dass man nichts falsch machen und nur gewinnen kann, war sowas von naiv, dass mich der (fast) Totalverlust längst nicht mehr bewegt, aber wegen der eigenen Naivität könnte ich heute, immerhin Jahrzehnte später, immer noch rot werden.

Die teure Lektion war letztlich nützlich und gehörte zu einer Reihe von Lehreinheiten, die dazu führten, dass ich dem interessengeleiteten Gerede von Bankern, Börsianern, Analysten und einschlägigen Postillen zum Börsengeschehen keinerlei Bedeutung mehr zumesse. Deine Aussage/Vermutung, die meisten DAX-Unternehmen seien unterbewertet, hört sich nach solchem aufgeschnappten Gebrabbel an und könnte Dich zu Fehlinvestitionen verleiten. Du solltest Dich statt dessen selbst mit den Unternehmen des jeweiligen Indexes beschäftigen. Das ist aber sehr arbeits- und zeitintensiv. Wenn Du das nicht machst, wird Deine Anlagestrategie nicht erfolreicher sein als die berühmten per Dartspiel zustande gekommenen Anlageentscheidungen.

Andererseits erfüllst Du als Verlierer eine wichtige Funktion. Irgendwoher muss das Geld der Gewinner schließlich kommen, denn es kommt längst nicht immer aus wertschöpfender Tätigkeit der börsennotierten Unternehmen, sondern oft von Melkkühen, die sich von vermeintlich sachkundigen Vermögens- und Anlageberatern (so heißen seit einiger Zeit schlichte Verkäufer und Drücker, die vorher Taxi fuhren oder arbeitslos waren) beschwatzen ließen.

Gruß
Wolfgang

Richtig dicker Gedankenfehler!

Mal angenommen ich habe ein kostenloses Depot und wähle nur
Aktien in mein Portfolio, die eine hohe Dividendenrendite
haben. Dann würde ich Zinsen höher als bei jedem
Tagesgeldkonto bekommen.

Habe ich da einen Gedankenfehler

Aber einen richtig dicken Fehler machst Du da (den die bisherigen Kommentatoren nicht bemerkt haben…):

Mit der Dividendenzahlung sinkt der Wert der Aktie oft taggleich um den als Dividende gezahlten Betrag. Dividendenzahlung ist also ein Nullsummenspiel, und nach Steuern ggf. sogar noch verlustbehaftet.

Kommentiert wurde auch schon:
Der „dummen Masse“ schafmäßig/ lemmingmäßig nachlaufen hat noch nirgendwann richtig etwas gebracht. Du mußt mit eigener Recherche das machen, was die anderen gerade NICHT machen.

Die dumme Masse hat besonders in Krisen IMMER alles verloren, während die cleveren Leute ihr Vermögen gerettet und gemehrt haben.

Das Problem ist nur: Du giltst dann evtl. als Exot oder jemand, der das ganze Geld hat, was die dumme Masse verloren hat, so daß diese Dir mit der Keule hinterherläuft, und Dein Geld holen möchte. Also halte den Mund bezüglich jeder Geldangelegenheiten, auch wenn Du gegen den Trend verdient hast…

Erdbeerzunge

Hallo,

Aus Gerd Kommer’s Buch „Souverän investieren“ gebe ich mal ein
Beispiel, das du dir ansehen kannst: DBX1DG. Hierbei handelt
es sich um einen ETF der in 100 dividendenstarke Aktien
investiert. Die Jahresgebühr (TER) beträgt 0.5%, dafür sparst
du dir aber die Arbeit, diese Aktien selbst zu suchen, zu
kaufen und ggf zu verkaufen.

und wenn ein Anleger in diesen ETF z.B. 2007 „souverän“ investiert hätte, wäre seine Rendite trotz der Ausschüttungen noch negativ.

Gruß
Pontius

Mal angenommen ich habe ein kostenloses Depot und wähle nur
Aktien in mein Portfolio, die eine hohe Dividendenrendite
haben. Dann würde ich Zinsen höher als bei jedem
Tagesgeldkonto bekommen.

Habe ich da einen Gedankenfehler

Aber einen richtig dicken Fehler machst Du da (den die
bisherigen Kommentatoren nicht bemerkt haben…):

Mit der Dividendenzahlung sinkt der Wert der Aktie oft
taggleich um den als Dividende gezahlten Betrag.
Dividendenzahlung ist also ein Nullsummenspiel, und nach
Steuern ggf. sogar noch verlustbehaftet.

Da hast nun leider wiederum vergessen, daß sich der Aktienkurs von Unternehmen mit hoher Dividendenrendite im Schnitt (Ausreißer gibt es immer wieder) überdurchschnittlich entwickelt. Für den Tag der Ausschüttung hast Du natürlich recht.

Gruß
Christian

1 Like

Und wenn er 2008 investiert hätte, wäre die Rendite fast 100%.

Was möchtest du uns also sagen?

Gruß,
Steve

Aus Gerd Kommer’s Buch „Souverän investieren“ gebe ich mal ein
Beispiel, das du dir ansehen kannst: DBX1DG. Hierbei handelt
es sich um einen ETF der in 100 dividendenstarke Aktien
investiert. Die Jahresgebühr (TER) beträgt 0.5%, dafür sparst
du dir aber die Arbeit, diese Aktien selbst zu suchen, zu
kaufen und ggf zu verkaufen.

Aber Gerd hat sicherlich auch erwähnt, dass ETFs selten umstrukturiert werden, sodass besonders in Krisenzeiten, wo Unternehmen kaum Dividenden ausschütten, diese doppelt bestraft werden (sinkende Kurse und keine Dividende). Gerd erwähnte sicherlich auch, dass die Investition in MSCI-strukturierte Fonds die bessere Wahl ist.

Und wenn er 2008 investiert hätte, wäre die Rendite fast 100%.

Was möchtest du uns also sagen?

Weil der Fragesteller auf der Suche nach einer besseren Alternative zum Tagesgeldkonto ist, wollte ich ihm damit nur sagen, dass dieser ETF nicht nur Vorteile gegenüber Tagesgeld hat. Aus dem Buchtitel und dem Hinweis auf diesen ETF pauschal zu schließen, dass eine solche Investition einer Tagesgeldanlage in jedem Fall überlegen wäre, wäre falsch. Sie kann vielleicht eine sinnvolle Ergänzung dazu sein.