Aktuelle low-end-cpus

hallo.

pc-kauf steht an. anwendungsbereich: windows xp, office, internet, banking. natürlich ist in der regel alles auf einmal geöffnet :smile:
tut man sich hier mit einem (ja relativ billigen) 2,6ghz celeron und 512mb ram einen gefallen oder sind celerons spaßbremsen in jeder hinsicht, und man sollte lieber gleich zu einem p4 greifen?

und wie sieht die performance des amd sempron aus?

wäre schön, wenn jemand erfahrungsberichte aus dem täglichen leben hätte.

gruß

michael

tut man sich hier mit einem (ja relativ billigen) 2,6ghz
celeron und 512mb ram einen gefallen oder sind celerons
spaßbremsen in jeder hinsicht, und man sollte lieber gleich zu
einem p4 greifen?

Der aktuelle Celeron D auf Basis des P4 „Prescott“-Kerns ist dank seines auf 512 kByte vergrößerten Cachespeichers leistungsmäßig keine wirkliche Spaßbremse mehr, wie es seine Vorgänger waren. Allerdings ist die Pentium 4 - Architektur extrem cache-hungrig und so reicht seine Leistung an vergleichbare Billig-CPU’s der Konkurrenz immer noch nicht heran. Außerdem hat der aktuelle Celeron den Stromhunger und das Problem der hohen Wärmeabgabe und schlechten Kühlbarkeit im vollen Umfang von seinem großen Bruder Pentium 4 Prescott geerbt, was ihn sicher für den Office-PC nicht erstrebenswert macht.
Die älteren Celeron-Modelle auf Basis des Northwood-Kerns (ohne „D“) sind zwar stromsparender und leiser zu kühlen, aber dafür wirklich extrem leistungsschwach und zäh. Bei denen hat Intel wirklich alles weggeschnitten, was der P4-Kern braucht, um Leistung zu entfalten (große Caches, viel Speicherbandbreite, Hyperthreading).

Der aktuelle Pentium 4 ist indiskutabel, wenn man nicht gerade professionelle Videobearbeitung durchführt, wo dieser immer noch die beste Leistung bietet. Während man im Office-PC keine Spitzenleistung braucht, will man auf der anderen Seite doch gern einen leisen, stromsparenden und günstigen PC - das ist mit dem aktuellen P4 nicht machbar.

und wie sieht die performance des amd sempron aus?

Es gibt zwei verschiedene Semprons:

Die kleineren Sempronmodelle (2200+ - 3000+, Thoroughbred-Kern) wohnen im Sockel A und entsprechen technisch dem älteren Athlon XP - Prozessor. Diesen hat AMD nach der Einführung des leistungsstärkeren und moderneren Athlon 64 kurzerhand in Sempron umbenannt und als Konkurrent zum aktuellen Celeron D ins Billigpreis-Segment geschoben. Die Sockel A - Semprons sind eindeutig die bessere Wahl für den preiswerten Büro-PC. Sie sind billiger, stromsparender, besser zu kühlen und leistungsstärker als der aktuelle Celeron. Sie haben allerdings den Nachteil, dass sie im technisch älteren Sockel A wohnen und es relativ schwer ist, entsprechende Mainboards mit modernen Features, wie GB-LAN, Firewire, Hardware-Firewall, S-ATA-RAID usw. zu bekommen. Normale Dinge, wie LAN und USB2.0 sind natürlich kein Problem.

Anstatt eines Sockel A - Sempron könntest du auch den technisch identischen Athlon XP - Prozessor nehmen, der bei gleicher Leistung oft noch ein paar EUR günstiger ist. Er kommt auch mit dem billigeren DDR266-Speicher zurecht. (Achtung: da der Sempron gegen den leistungsschwachen Celeron antritt, der Athlon XP aber der Pentium 4 - Konkurrent war, hat der Athlon XP ein anderes Performance-Rating. Es sind ca. 400 Punkte Unterschied - ein Athlon XP 2200+ entspricht von der Leistung ca. einem Sempron 2600+ usw.)

Der größte Semprons (3100+, Paris-Kern) wohnt im Sockel 745 und ist ein Ableger des modernen Athlon 64 - Prozessors mit weniger Cachespeicher und deaktivierter 64bit-Fähigkeit. Ansonsten bringt er alle Vorteile aktueller Plattformen mit, ist moderner und wesentlich leistungsfähiger, als der Celeron. Sie verfügen sogar über das ausgeklügelte Energiemanagement „Cool&Quiet“ und den Virenschutz (NX-Bit) des großen Bruders Athlon 64 und ist somit ein leistungsstarker und zugleich sehr leiser und angenehmer Zeitgenosse.
Trotzdem würde ich den Sempron 3100+ nicht empfehlen, was an der etwas verkorksten Preislage in diesem CPU-Segment liegt. Zum Preis des Sempron 3100+ (ca. 95 EUR) bekommt man schon den leistungsstärkeren Athlon 64 2800+. In wenigen Tagen werden allerdings kleinere Sempron-Modelle für den Sockel 754 erscheinen (2600+ - 3000+, Palermo-Kern), die preislich attraktiver sein werden.

wäre schön, wenn jemand erfahrungsberichte aus dem täglichen
leben hätte.

Mit Athlon XP/ Sockel A - Sempron und Athlon 64 nur gute. Mit dem Celeron (allerdings dem älteren Modell mit Northwood-Core) eher schlechte *schleich, gähn*.

Allerdings bekommt man den meisten echten Ärger mit Billigrechnern nicht wegen eines zu langsamen Prozessors (obwohl mich der Celeron meines alten Arbeitsplatz-Rechners schon manchmal zur Weißglut gebracht hat), sondern weil man aus übertriebenem Geiz zu billige und qualitativ minderwertige Bauteile einsetzt. Insbesondere Motherboard, Netzteil und Gehäuse. Hier sollte man lieber in Sachen Ausstattung Abstriche machen, aber auf ein Minimum an Qualität achten. Kein billiges Motherboard von PC-Chips, Elitegroup oder ASRock! Kein Billig-Netzteil verwenden, auch wenn sich hier am meisten sparen lässt! Minderwertige Netzteil sind oft sehr laut, verursachen anteilmäßig den größten Ärger in Billig-PC’s und nehmen oft den halben Computer mit, wenn sie sich frühzeitig verabschieden. Beim Gehäuse darauf achten, das es halbwegs stabil ist (Vibrationen = Lärm) und die Festplatten gut belüftet sind und nicht in einem thermischen Stauraum liegen (Festplatten vertragen keine Hitze). Ahja - keine Billig-Festplatten von Excelstore kaufen, die sterben weg wie die Fliegen.

LG, Jesse

Moin

pc-kauf steht an. anwendungsbereich: windows xp, office,
internet, banking. natürlich ist in der regel alles auf einmal
geöffnet :smile:

Gar keine Spiele ? nadann…

tut man sich hier mit einem (ja relativ billigen) 2,6ghz
celeron und 512mb ram einen gefallen oder sind celerons
spaßbremsen in jeder hinsicht, und man sollte lieber gleich zu
einem p4 greifen?

Du kannst ruhig zu den billig-Varianten greifen. Nur wenn du tatsächlich immer alles offen lassen willst: kauf mehr RAM.

und wie sieht die performance des amd sempron aus?

Bei dem Einsatzgebiet ist das kein Problem. Beim Sempron könnte man sogar die Sockel 754-Variante nehmen. Sollten dann doch mal Spiele ins Haus stehen kann man problemlos auf AMD64 wechseln. Ausserdem ist die Lüftersteuerung des Sockel 754-Sempron um Längen besser als die des Celeron. AMD’s Cool & Quiet bringt echt was.

cu

hallo.

Du kannst ruhig zu den billig-Varianten greifen. Nur wenn du
tatsächlich immer alles offen lassen willst: kauf mehr RAM.

hm… ja. ram kann man wohl nie genug haben.

und wie sieht die performance des amd sempron aus?

Bei dem Einsatzgebiet ist das kein Problem. Beim Sempron
könnte man sogar die Sockel 754-Variante nehmen. Sollten dann
doch mal Spiele ins Haus stehen kann man problemlos auf AMD64
wechseln. Ausserdem ist die Lüftersteuerung des Sockel
754-Sempron um Längen besser als die des Celeron. AMD’s Cool &
Quiet bringt echt was.

die kiste ist für meinen alten herrn gedacht. spiele werden darauf mit sicherheit laufen :smile: trotzdem ist eine gewisse skalierbarkeit natürlich nie verkehrt. wer weiß schon was noch kommt.

gruß

michael

hallo.

danke für die ausführliche antwort :smile:
werde mich wohl nach nem brauchbaren sempron-system umschauen. sockel A wäre ok. das mainboard muß nix weiter haben als USB und LAN. könnte sogar gut auf drei der (üblicherweise 5) pci-slots verzichten.

Kein billiges Motherboard von PC-Chips, Elitegroup oder
ASRock!

bezüglich elitegroup bin ich selbst gebranntes kind. aber von asrock hab ich gehört, das wäre ein asus-ableger und gar nicht mal schlecht…?

Ahja - keine
Billig-Festplatten von Excelstore kaufen, die sterben weg wie
die Fliegen.

da bin ich momentan bei samsung. oder aber ibm. nur in komplettsystemen des unteren preissegments dürften die kaum verbaut werden. also vielleicht doch wieder mal selber zusammenbauen :smile:

gruß

michael

Kein billiges Motherboard von PC-Chips, Elitegroup oder
ASRock!

bezüglich elitegroup bin ich selbst gebranntes kind. aber von
asrock hab ich gehört, das wäre ein asus-ableger und gar nicht
mal schlecht…?

Gibt weniger Probleme mit ASRock. Trotzdem ziemlich schlechte Bauteilqualität, wie die billigen Einsteigerboards von ASUS auch.
Es gibt auch sehr hochwertige Sockel A - Boards im unteren Preisbereich. Ich habe das Shuttle AN35N Ultra, das kostet schlappe 50 EUR und gehört in Sachen Bauteilqualität und Performance zu den besten Bords für Sockel A. Lediglich die Ausstattung ist etwas mager, aber 10/100 Mbit-LAN, 6x USB 2.0, 5.1 OnBord-Sound und sonstige gängige Anschlüsse hat es. Das ABit NF7 liegt in derselben Preislage und ist auch nicht schlecht.

da bin ich momentan bei samsung. oder aber ibm. nur in
komplettsystemen des unteren preissegments dürften die kaum
verbaut werden.

Die aktuellen Platten von Samsung und Hitachi (ehemals IBM) sind sehr gut, dabei solltest du bleiben. :smile:

also vielleicht doch wieder mal selber
zusammenbauen :smile:

Ist sicher von Vorteil, es gibt in dieser Preisklasse keine qualitativ brauchbaren Komplett-PC’s. Da zählt nur, welcher Händler den Niedrigst-Preis schafft.

Hallo Michael.

Auch wenn Jesse Bee schon alles gesagt hat, möchte ich noch auf eine Alternative hinweisen: Gebraucht-PC!

Für Office und „normale“ Anwendungen braucht man keine 2-3 GHZ, da reicht locker 1 - 1,5 GHz. Zu empfehlen sind P3-Tualatins mit 1,1 - 1,4 GHz. Ich habe hier einen Rechner mit P3-S 1,266 GHz. Laut Datenblatt braucht er ungefähr 25 Watt (Volllast). Ich betreibe ihn als Server und auch wenn er mehrere Stunden gut beschäftigt ist, bleibt das Gehäuse kühl (nur am Netzteil wirds warm).
Der Prozessor ist extrem einfach zu kühlen, theoretisch würde sogar ein großer Kühlkörper ohne Lüfter reichen, empfehlen würd ichs jedoch nicht. Ein leiser, langsamdrehender Lüfter reicht aber allemal.

Als Grafikkarte dürfte eine günstige, passiv gekühlte locker ausreichen (ich betone hier ausdrücklich günsig, da ich schon Grafikkarten mit aktuellen Chips gesehen habe, die sehr zweifelhafte Monster-Kühlkörper-Konstruktionen besitzen). Hier dürfte der Bereich zwischen Geforce2MX bis Radeon 9600 (Achtung: keine PRO oder XT!) eine gute Wahl sein. Teilweise bekommt man sogar noch GF2MX-Karten für 40 Euro.

Sowas lohnt sich allerding nur, wenn man jemanden kennt, der seinen Rechner hergibt, oder man zufällig ein Schnäppchen (