tut man sich hier mit einem (ja relativ billigen) 2,6ghz
celeron und 512mb ram einen gefallen oder sind celerons
spaßbremsen in jeder hinsicht, und man sollte lieber gleich zu
einem p4 greifen?
Der aktuelle Celeron D auf Basis des P4 „Prescott“-Kerns ist dank seines auf 512 kByte vergrößerten Cachespeichers leistungsmäßig keine wirkliche Spaßbremse mehr, wie es seine Vorgänger waren. Allerdings ist die Pentium 4 - Architektur extrem cache-hungrig und so reicht seine Leistung an vergleichbare Billig-CPU’s der Konkurrenz immer noch nicht heran. Außerdem hat der aktuelle Celeron den Stromhunger und das Problem der hohen Wärmeabgabe und schlechten Kühlbarkeit im vollen Umfang von seinem großen Bruder Pentium 4 Prescott geerbt, was ihn sicher für den Office-PC nicht erstrebenswert macht.
Die älteren Celeron-Modelle auf Basis des Northwood-Kerns (ohne „D“) sind zwar stromsparender und leiser zu kühlen, aber dafür wirklich extrem leistungsschwach und zäh. Bei denen hat Intel wirklich alles weggeschnitten, was der P4-Kern braucht, um Leistung zu entfalten (große Caches, viel Speicherbandbreite, Hyperthreading).
Der aktuelle Pentium 4 ist indiskutabel, wenn man nicht gerade professionelle Videobearbeitung durchführt, wo dieser immer noch die beste Leistung bietet. Während man im Office-PC keine Spitzenleistung braucht, will man auf der anderen Seite doch gern einen leisen, stromsparenden und günstigen PC - das ist mit dem aktuellen P4 nicht machbar.
und wie sieht die performance des amd sempron aus?
Es gibt zwei verschiedene Semprons:
Die kleineren Sempronmodelle (2200+ - 3000+, Thoroughbred-Kern) wohnen im Sockel A und entsprechen technisch dem älteren Athlon XP - Prozessor. Diesen hat AMD nach der Einführung des leistungsstärkeren und moderneren Athlon 64 kurzerhand in Sempron umbenannt und als Konkurrent zum aktuellen Celeron D ins Billigpreis-Segment geschoben. Die Sockel A - Semprons sind eindeutig die bessere Wahl für den preiswerten Büro-PC. Sie sind billiger, stromsparender, besser zu kühlen und leistungsstärker als der aktuelle Celeron. Sie haben allerdings den Nachteil, dass sie im technisch älteren Sockel A wohnen und es relativ schwer ist, entsprechende Mainboards mit modernen Features, wie GB-LAN, Firewire, Hardware-Firewall, S-ATA-RAID usw. zu bekommen. Normale Dinge, wie LAN und USB2.0 sind natürlich kein Problem.
Anstatt eines Sockel A - Sempron könntest du auch den technisch identischen Athlon XP - Prozessor nehmen, der bei gleicher Leistung oft noch ein paar EUR günstiger ist. Er kommt auch mit dem billigeren DDR266-Speicher zurecht. (Achtung: da der Sempron gegen den leistungsschwachen Celeron antritt, der Athlon XP aber der Pentium 4 - Konkurrent war, hat der Athlon XP ein anderes Performance-Rating. Es sind ca. 400 Punkte Unterschied - ein Athlon XP 2200+ entspricht von der Leistung ca. einem Sempron 2600+ usw.)
Der größte Semprons (3100+, Paris-Kern) wohnt im Sockel 745 und ist ein Ableger des modernen Athlon 64 - Prozessors mit weniger Cachespeicher und deaktivierter 64bit-Fähigkeit. Ansonsten bringt er alle Vorteile aktueller Plattformen mit, ist moderner und wesentlich leistungsfähiger, als der Celeron. Sie verfügen sogar über das ausgeklügelte Energiemanagement „Cool&Quiet“ und den Virenschutz (NX-Bit) des großen Bruders Athlon 64 und ist somit ein leistungsstarker und zugleich sehr leiser und angenehmer Zeitgenosse.
Trotzdem würde ich den Sempron 3100+ nicht empfehlen, was an der etwas verkorksten Preislage in diesem CPU-Segment liegt. Zum Preis des Sempron 3100+ (ca. 95 EUR) bekommt man schon den leistungsstärkeren Athlon 64 2800+. In wenigen Tagen werden allerdings kleinere Sempron-Modelle für den Sockel 754 erscheinen (2600+ - 3000+, Palermo-Kern), die preislich attraktiver sein werden.
wäre schön, wenn jemand erfahrungsberichte aus dem täglichen
leben hätte.
Mit Athlon XP/ Sockel A - Sempron und Athlon 64 nur gute. Mit dem Celeron (allerdings dem älteren Modell mit Northwood-Core) eher schlechte *schleich, gähn*.
Allerdings bekommt man den meisten echten Ärger mit Billigrechnern nicht wegen eines zu langsamen Prozessors (obwohl mich der Celeron meines alten Arbeitsplatz-Rechners schon manchmal zur Weißglut gebracht hat), sondern weil man aus übertriebenem Geiz zu billige und qualitativ minderwertige Bauteile einsetzt. Insbesondere Motherboard, Netzteil und Gehäuse. Hier sollte man lieber in Sachen Ausstattung Abstriche machen, aber auf ein Minimum an Qualität achten. Kein billiges Motherboard von PC-Chips, Elitegroup oder ASRock! Kein Billig-Netzteil verwenden, auch wenn sich hier am meisten sparen lässt! Minderwertige Netzteil sind oft sehr laut, verursachen anteilmäßig den größten Ärger in Billig-PC’s und nehmen oft den halben Computer mit, wenn sie sich frühzeitig verabschieden. Beim Gehäuse darauf achten, das es halbwegs stabil ist (Vibrationen = Lärm) und die Festplatten gut belüftet sind und nicht in einem thermischen Stauraum liegen (Festplatten vertragen keine Hitze). Ahja - keine Billig-Festplatten von Excelstore kaufen, die sterben weg wie die Fliegen.
LG, Jesse