Aktzeptanz der Tochter erlangen? Neuer Partner

Hallo,

es stellt sich folgende Situation:

Ich (29) habe seit ca. 5 Monaten eine Frau (28) kennen gelernt. Wir haben uns seit dem ersten Tag perfekt verstanden. Sie wohnt aber mit Tochter (3) und Mann noch zusammen. Eine Trennung wird es geben bzw. gibt es schon, ihr Mann weiss bescheid die Tochter nicht.
Unabhängig von mir kam es zur Trennung!!! Das ganze war voher schon sicher. Bei der ganzen Sache war es mit extrem wichtig dass ich keine Familie zerstoere sondern dass die Dinge vorher schon geklaert sind!

Wir beide wollen eine neue Zukunft miteinander gestalten!

Ihr Mann ist tagsueber fuer die Tochter da , d,h, morgens um die Tochter in den Kindergarten zu bringen und Mittags 1-2 Stunden. Nachts schlaeft er aber nicht mehr bei Mutter und Tochter. Er wird jetzt in den naechsten Tagen komplett ausziehen.Durch die Arbeitszeiten des Mannes hat er die Tochter frueher auch nur morgens und mittags fuer 2-3 Stunden gesehen.

Das war die Vorgeschichte.

Jetzt meine Frage: Wie bekomme ich die Akzeptanz der Tochter?

Sie kennt mich bereits seit gut 4 Monaten und wir haben schon viel miteinander unternommen. Ich gehe als guter Freund der Mutter durch. Wir wuerden jetzt gerne einen Schritt weiter gehen. BIs jetzt haben wie keine Hand gehalten, gekuesst oder sind und naeher gekommen vor der Tochter.

Wie bekommt man es am besten hin dass ich mehr bin als nur ein Freund.

Den Vater will ich auf keinen Fall ersetzen. Sie darf ihn sofort sehen wie sie moechte. Sie sieht ihn auch fast taeglich.

Ich habe gemerkt das die Tochter ihre Mutter sehr verteidigt. Ich darf ihr nicht zu nahe kommen oder anfassen. Dann heisst es gleich von der Tochter: Nimm deine Hand weg.

Es ist insgesamt eine sehr schwierige Situation.

Es kommen jetzt auch sicherlich viele Ratschlaege mit lass ihr einfach die Zeit.

Wir wurden aber trotzdem gerne so langsam einen Schritt weiter gehen. Wie stellt man das am besten an? Gibt es Erfahrungen?
Wir wollen Sie nicht ueberfordern.

Gruss

Hallo Manuel,

ich kann dir im Moment nur erzählen, wie ich eine ähnliche Situation mit meinem damals auch 3 Jahre alten Sohn geregelt habe.

Da kam auch, dass der Mann mich nicht küssen sollte und nicht kuscheln… Ich sagte, dass ich das aber gerne möchte, und dass der Mann mich küssen darf, weil ich ihn gerne habe. Da wird dann eben gemeinsam getobt, und dann nicht nur Mama mit Kind, sondern auch nebenbei Mama mit Mann oder Mann mit Kind und mit Mama, dass einfach alle involviert sind.

Und ich als Mutter musste meinem Sohn gegenüber auch klar stellen, dass der Mann mich sehr wohl küssen darf und Hand halten darf. Da gab es zwar auch schonmal eine Schnute, aber Kinder dürfen auch mal mit etwas nicht einverstanden sein, was dennoch stattfindet :wink:

Ich hoffe ihr findet eine gute Lösung, eine Trennung ist generell für ein Kind nicht einfach!

lg, Dany

Hallo Manuel,

ihr solltet eines nicht übersehen: Auch wenn die Beziehung zwischen dir und deiner Freundin bereits eine Weile läuft: Für ihre Tochter besteht die Welt aber bislang noch aus einer intakten Mama-Papa-Kind-Familie. Noch hat das Mädchen keine Ahnung, dass das bald nicht mehr so sein wird. Sie wird demnächst also vom Himmel in die Hölle fallen. Und nein: Ich übertreibe nicht. Für Kinder in diesem Alter ist eine solche Erfahrung existenziell.

Ich halte es für völlig normal und logisch, wenn das Kind jetzt und auch in der näheren Zukunft jede Beziehung von ihrer Mutter zu dir, die über eine „normale“ Freundschaft hinausgeht, als (Zer-)Störung ihrer Familie betrachtet.

Das Kind weiß weder noch kann es verstehen, dass du nicht die Ursache für die Trennung bist. Stattdessen wird es wahrnehmen: „Der Papa ist weggegangen, weil XY da ist“. Wenn ihr nicht GANZ behutsam und sensibel mit der Situation umgeht, kann das dazu führen, dass das Mädchen dich dauerhaft ablehnt. Mit dem Verstand einer 3-Jährigen kann sie nicht begreifen, welch komplizierten Zusammenhänge zwischen Erwachsenen bestehen.

Deshalb mein Tipp: Der Tag, an dem ihr vor dem Kind zärtlich werdet, sollte noch in einiger Ferne liegen. Erst muss das Mädchen mal verkraften können, dass der Papa auszieht. Das allein wird ein großer Schock sein. Es wäre eine Zumutung, nun gleich die neue Beziehung zu präsentieren.

Wir wurden aber trotzdem gerne so langsam einen Schritt weiter gehen.

Dazu ist es noch VIEL zu früh. Zumindest dann, wenn ihr nicht riskieren wollt, das Kind komplett zu überfordern - mit Folgen, die ich für nicht absehbar halte.

Mag sein, dass euch das nicht behagt, weil euer Bedürfnis nach Nähe und Zweisamkeit gelebt werden will. Aber: Ihr seid nun mal nicht zu zweit. Für das Kind ist emotionale Sicherheit 100000 Mal wichtiger, als für euch, euer Kuschelbedürfnis auszuleben.

Wenn ihr gute Eltern sein wollt, muss das Wohl des Kindes im Vordergrund stehen. Und da wäre der erste Schritt, dem Mädchen den Verlust des Vaters verarbeiten zu helfen. Und das klappt ganz sicher nicht mit dem „Ersatzpapa“ in den Startlöchern.

Wenn sich nach dem Auszug des Vaters alles normalisiert hat, wenn das Mädchen eine Regelmäßigkeit und Sicherheit im weiteren Kontakt mit ihrem Papa erlebt, DANN könnt ihr an daran denken, in Gegenwart des Kindes ein Paar zu werden.

Schöne Grüße,
Jule