Akustik im Treppenhaus dämpfen

Liebe Experten!

Treppenhäuser haben oft eine sehr starke Akustik, der Schall wird durchs ganze Haus nach oben getragen, was vermutlich an den glatten Wänden und den Steintreppen liegt.

Erste Frage: Wenn man nun durch Akustikelemente diesen Schall etwas dämpfen möchte, wo bringt man die am besten an? Denkbar wären die Wände oder die schrägen Decken unter den Stufen, wo ist es denn am effektivsten?

Zweite Frage: Wie weit wirken Schmutzfangmatten auf den Treppenabsätzen bzw. Stufenmatten schalldämpfend?

Dritte Frage: Wäre auch eine Schalldämmung der Türen denkbar und sinnvoll? Da eigentlich alle Mieter sich durch die Akustik im Treppenhaus gestört fühlen, besonders, wenn andere im Treppenhaus sprechen oder mit Absätzen die Stufen rauf- und runterklappen.

Wer kennt sich damit aus und hat gute Infos für mich?

Danke und Gruß, Diva

Gibt es in einer Million Varianten. Unter anderem natürlich auch nicht brennbar und an der Decke zu befestigen. Natürlich nicht ganz billig.

Kaum, dazu sind sie zu klein. Sonst würdest du den Effekt ja schon bemerken. Und je nach bau ist dafür auch kein Platz - sie dürfen ja nicht im Weg liegen.

Ja natürlich. Es gibt ziemlich stark schalldmämmende Türen. Aber die sind natürlich nicht kostenlos und man hat auch keinen Anspruch auf deren Einbau.

Ein Fachmann vor Ort wäre angebracht. Kein ganz einfaches Problem und je nach Örtlichkeit ganz anders zu lösen.

Hallo!

Hast du schon mal beobachtet wie sich der Schall verändert wenn Du beim Hausputz im Badezimmer alles an Handtüchern, Badvorlegern, Bademantel weg nimmst ?
Der Unterschied ist sehr deutlich, es wird hallig und laut.
Warum ? Weil der Schall von den nun nackten Wänden zurückgeworfen wird. Textilien an Wand und Boden schlucken und dämpfen. Da genügen 1- 2 Handtücher, oder der Bademantel am Haken an der Wand und es ist leiser und gedämpft.

So würde es auch im Treppenhaus sein, auch hier ist es schalltechnisch sehr ungünstig, zum Teil durch die Brandschutzvorschriften bedingt. Man müsste also textile Beläge aufbringen, Bodenbeläge- ja auch große Fußmatten schlucken Schall- und Schallschluckplatten an Wänden und/oder Decken.

Das wäre z.B. die bekannten Lochplatten die man aus großen Veranstaltungssälen/Aula her kennt. Mineralfaserplatte mit einer Dekorschicht, gelocht wirkt sie noch besser ( es sind die kleinen Löcher in denen sich der Schall unregelmäßg bricht und teilweise auch geschluckt wird.
Man muss nicht ein ganzes Treppenhaus rundum bekleiden, es reicht auch sicherlich wenn man das auf den Etagenpodesten am Boden und Wänden macht.
Wie gesagt, im Mehrfamilienhaus käme der Brandschutz ins Spiel, man darf nur nicht brennbare Materialien verbauen.

Was aber zu bedenken ist, der Trittschall von den Stufen. der kann sich ungünstig auf die Wände übertragen und weitergeleitet werden. So hört man es in den Wohnungen. Da ist nachträglich kaum noch nachzubessern.

MfG
duck313

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Eierkartons habe ich in Musikstudios gesehen. Ansonsten Noppenschaum?!

Es kann ganz gut gelöst werden mit entsprechendem Fachverstand. Duck313 scheint da schon eine gute Voraussetzung zu erfüllen. Die Schallübertragung in die Wohnungen hinein (Körperschall) kann durch weicheren Belag auf den Stufen abgemildert werden. Das Hören von Gesprächen im Treppenhaus (Raumschall) kann durch flammhemmend ausgeführte Dämmelemente und Massnahmen gemindert werden.
Wir haben gute Erfahrungen mit den Produkten der Fa. Weirich in Würzburg. Holz-Lochplatten sind auch sehr gut und dauerhaft robust. Davon gibt es sehr viel am Markt.
Auf jeden Fall sollte man den Ping-Pong-Effekt, nämlich dass der Schall zwischen parallelen schallharten Flächen langen hin und her springt und einen Nachhall erzeugt, unterbinden.
Wohnungseingangstüren in schalldichter Ausführung gibt es ebenfalls viel am Markt. Mit absenkbarem Schall-Ex, hoher Klimaklasse und schwingungsträge. Die Frage ist: wer bezahlts?

Ansonsten Fachfrauen und -Männer fragen. Es gibt aber auch viel Klugscheisser, leider.

Ergänzung:

Ich habe nicht nach Materialien gefragt. Es gibt genug Anbieter für Akustikplatten, die schwer entflammbar sind.
Aus einer großen Villa habe ich Erfahrung mit Wandelementen, die die Raumakustik so verbesserten, dass man mit 40 Leuten im Raum ein Seminar halten kann.

Es ging mir jetzt darum, ob diese Akustikplatten besser an den Wänden im Treppenhaus angebracht werden oder lieber an den (schrägen) Decken des Treppenhauses.

Ich hab ja hier auch nicht nach Preisen gefragt, also alles gut. Geht nicht immer nur ums Geld.

Schmutzfangmatten gibt es in allen gewünschten Größe auf Maß.
Die Treppenabsätze sind 110 x 200 cm und in dieser Größe würden sie dort ausgelegt.

Wieso geht es hier dauernd um Geld? Davon hab ich überhaupt nichts geschrieben.
Und es geht auch nicht um den Anspruch auf Einbau, sondern um technische Antworten.

Ja, sorry, dass ich hier gefragt habe. Völlig falscher Ansatz. Werweißwas ist ja nur noch ein Plauderbrett. Hatte ich vergessen.

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Ja, weiß ich, es gibt fast keine leicht entflammbaren Elemente auf dem Markt. Ich frag ja hier nicht nach Eierkartons

Aha. Welche denn?

Und ich wollte wissen, ob man deshalb die Wände oder lieber die Decken mit Akustikelementen versieht. Ne Antwort wäre ja schön gewesen.

Erklärst du mal bitte, was das ist? Ich bin kein Akustik-Experte, deshalb hab ich ja hier auch gefragt. Mit dem Begriff kann ich nichts anfangen.

wie meinen?

Ist das so? Ist die Frage für dich so wichtig?
Für mich nämlich nicht. Ist gar kein Thema.
Anscheinend halten mich alle hier für arm.

Da sachste watt!!

hi,

Schall breitet sich erstmal gleichmäßig aus.
Wenn der Preis keine Rolle spielt, ist man da ganz frei.
Die meisten sehe das jedoch nicht so und würden daher die Decken wählen.

Decken sind eben vorhanden und werden selten für etwas anderes benötigt.
Wände werden eher mal beschädigt oder anderswie mechanisch beansprucht.

wie weit? na hauptsächlich in dem Bereich wo sie liegen.

Die Frage verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz. Ist doch selbstverständlich, dass dein Absatz auf der Matte weniger Schall erzeugt und die Matte auch sonstigen Schall schlucken wird.

Luftschall: ja, da sollte man zuerst auch prüfen, in wieweit die Türen ‚dicht‘ sind. Das macht schon viel aus. (Schall-ex -> absenkbare Türdichtung)

Körperschall: nein

grüße
lipi

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Hallo,

ein Treppenbelag aus Kokosfaser kann da schon viel bringen.
Mir sind solche Schallprobleme nur aus Treppenhäusern mit Steintreppen bekannt, schon Holztreppen sind erheblich Schallärmer.

Gruß,
Paran

Ein praktischer Ansatz: Es gibt Firmen die Schmutzfangmatten vermieten. Da könnte man ja mal eine Runde bestellen und das Ganze ausprobieren.

Dazu ein paar Kunstdrucke an die Wand, wäre die quick and dirty Lösung. Ansonsten kannst Du Dir einen Spezialisten für Lärmdämmung einbestellen. Der macht Messungen und schlägt dann die Anbringung an den Stellen vor, die am meisten Sinn machen. Hat bei uns im Büro hervorragend funktioniert. Seitdem reden auch die Mitarbeiter untereinander leiser…

bye
Rolf

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Die Idee mit den gemieteten Schmutzfangmatten ist cool.

Der Vermieter überlässt es der Hausgemeinschaft, solange wir selber zahlen und keine großartigen baulichen Veränderungen vornehmen.

Die meisten sind allerdings finanziell nicht so gestellt, dass sie ne Spezialfirma bezahlen möchten. Was ich verstehen kann.

Ich kenne die Wirksamkeit von Akustik-Wandelementen.
Habe jetzt auch schon Lärmschutzvorhänge gesehen, die eine begrenzte Investition darstellen und vor die jeweilige Wohnungstür gehängt werden können.

Naja, es formt sich eine Vorstellung, welche Materialien und Maßnahmen wir ergreifen können.
Für weiteren Input bin ich dennoch dankbar.

Danke an dich!

Diva

Ich meine jetzt nicht jnur Dich aber alle die für Irgendwelche stoffliche Materialien auf den Stufen und/oder den Podesten werben.
Denkt da mal jjemand an die Putzerei? Der / die, die das machen werden hochentzückt sein mit ´nem unhandlichen Staubsauger im Treppenhaus agieren zu müssen!
Von der Hygiene will ich da garnicht erst anfangen! ramses90

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Hi,

ja, leider auf Dauer nicht ganz billig … wenn Euch der Aufwand die Dinger alle paar Wochen zu reinigen nicht schreckt könntet ihr so was in der Art auch kaufen … vergleich mal die Kosten mit den monatlichen Mietkosten :worried:

Ansonsten würde ich es auch für’s erste wie von Rolf vorgeschlagen machen und versuchsweise ein paar Kunstdrucke etc. in den Gang stellen (wenn möglich hängen) und sehen ob bzw. wie viel das bringt bzw. ob das nicht schon ausreicht.

Nach oben (preislich und damit einhergehende Wirkung) geht natürlich immer.

Es gibt keinen Gang, in den man etwas stellen könnte, es ist ein Treppenhaus.
Kunstdrucke - da würde ich bezweifeln, dass die aus dem richtigen Material sind. Es gibt Wandelemente aus Material, das stärkere Schallschutzeigenschaften hat und nicht so teuer ist. Das würde ich dann bevorzugen.

ja, das meinte ich damit … und das etc. hinter Kunstdrucke hast Du gesehen? Man könnte von verschiedenen Mietparteien temporär Bilder etc. ausprobieren und mal hören ob und wie viel das schon dämpft. Und natürlich ist ein Druck, ein Bild usw. nicht so optimal wie spezifisches Schallschutzmaterial aber i.d.R. günstiger, zumindest für einen temporären Versuch :wink:

Alternativ natürlich auch Pflanzen (wenn geregelt ist wer sich drum kümmert).

Ja, sorry, dass ich dir geantwortet habe. Wird nicht mehr vorkommen.

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Was heißt das denn? Es müssen doch in einem Mehrfamilienhaus auf den Fluchtwegen schwer entflammbare Elemente sein .

Das ist der untere Teil einer schalldichten Türe, der sich beim Zumachen mit einer weichen Zunge nach unten senkt. Dadurch ist die Türe an allen 4 Seiten dicht.

Ja man muss sich doch wahrscheinlich mit den einzelnen Wohnungseigentümern ins Benehmen setzen, weil es z.T. um allgemeine Kosten geht und z.T. um Kosten die den einzelnen Wohnungen zuzuordnen sind.