AKW`s ja-nein?

Hallo,
Edmund Stoiber und Roland Koch haben sich wieder einmal blamiert. Kaum hatten die beiden Unions-Ministerpräsidenten öffentlich über neue Atomkraftwerke nachgedacht, bekommen sie die rote Karte. Nach Ansicht des Verbandes der Deutschen Elektrizitaetswirtschaft (VDEW) sind neue AKWs nicht mehr finanzierbar.
VDEW- Präsident Werner Brinker sagte in Berlin: „Die Investitionskosten für Atomkraftwerke sind so hoch, dass an einen Neubau gar nicht zu denken ist.“ AKWs haetten die höchsten Investitionskosten von allen konventionellen Kraftwerken, sagte Brinker.
Weit preisguenstiger sei es heute, kleine Gaskraftwerke zu bauen. Dabei seien kleine Blockgrößen von 150 bis 200 Megawatt flexibler zu finanzieren. Die Atomkraft-Befürworter sind einfach nicht mehr auf der Höhe der Zeit. In ihrer ideologisierten Atomfixiertheit sind sie inzwischen blind für wirkliche Zukunftslösungen geworden.

Gruß Mic

Hallo,

ich denke, dass es so kommen wird:
wir schalten hier nach und nach die AKWs ab. Ohne Strom gehts aber auch schlecht und wir kaufen dann den Strom im Ausland. Ich glaube die Franzosen freuen sich schon. Sei ihnen ja gegönnt, schlimmer denke ich… Strom wird auch im Osten in unsichereren Reaktoren gekauft. Problem nicht gelöst sondern verlagert. Aber irgendwie scheint das eine „Deutsche Eigenschaft“ zu sein.

So ähnlich wie mit dem Müll.

Gruß

Sarah

Hallo,

also das sehe ich nicht so…der Französische Strom wird meist nur durchgeleitet und sowieso haben wir momentan riesige Überkapazitäten die erstmal abgebaut werden müssen…es gab in verschiedenen Orten vorhaben neue konventionielle (KKWs sind keine konventionellen Kraftwerke zu bauen, jedoch scheiterte es meist an der Notwendigkeit. Wird aber dann in etlichen Jahren festgestellt das man mehr Kapazität benötigt, kommen die Pläne ganz fix aus der Schublade. Dieses habe ich auch von einem Mitarbeiter eines Ortsansässigen EVUs gehört. Was die schrottreifen oder mit westlichen Geldern aufgebeserten Ost-KKW`s angeht, die Länder haben meist solche Probleme mit der Energieversorgung, das sie keine Kapazitäten haben um auch noch Strom zu verkaufen. Aktuell würden jedenfalls fast ausschließlich Gaskraftwerke gebaut werden.

gruß
kundti

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Energie sparen???
In ihrer

ideologisierten Atomfixiertheit sind sie inzwischen blind für
wirkliche Zukunftslösungen geworden.

Würde mich mal interessieren, was *Du* für
wirkliche Zukunftslösungen hältst.

Welcher Industrie gehts nach wie vor am
wenigsten schlecht? Jedenfalls nicht denen,
die für ihre Energiesparsamkeit bekannt sind.

Gruss, Marco

P.S. Ich fahre ja auch ein Drei-Liter-Auto
… Hubraum … :smile:

Doch, stimmt schon, dass AKWs finanziell nicht rentabel sind. Das hat die Boston Consulting Group schon vor Jahren festgestellt, als versucht wurde, die AKWs in GB zu privatisieren. Nicht einmal der Bilanztrick, die Stilllegung auf 135 (!) Jahre zu verteilen, konnte zu einer rentablen Gesamtbilanz führen.

Die Privatisierung wurde 2 mal abgesagt und ist soweit ich weiß bis heute nicht vollzogen worden.

Es gibt auch in Amiland Rentabilitätsprobnleme m. AKWs, in F ist der Strompreis wohl auch höher als in anderen EU-Ländern, die weniger Atomstrom haben (kann aber auch an Steuern liegen, ist eventuell also kein Argument).

Ich hab vor ein paar Jahren mal gelesen, dass es bis heute kein rentables AKW gibt. Dies liegt u.a. daran, dass die Wartungskosten teilweise drei- bis fünfmal so hoch sind, wie ursprünglich kalkuliert.

mfg

HI

ich verstehe die Aufregung nicht, bei mir kommt der Strom schon immer aus der Steckdose.

nicki

Entscheident ist hier die Internalisierung der Kosten. Beim AKW-Strompreis sind Kosten wie z.B. Endlagerung (wobei niemand bis heute weiß wieviel das kosten wird - wahrscheinlich sehr viel) nicht eingerechnet. Daher ist der Strom relativ billig, wird aber für die Gesellschaft hohe Kosten bringen.
Das beste Argument gegen Atomstrom ist „Internalisierung aller Kosten“. Niemand würde dann mehr Atomstrom wollen, weil er so teuer ist.

mfg,
Hannes Roebke

Hallo,

wie die meisten meiner Vorredner sagten, sind AKW unrentabel. Stimmt für den Neubau. Schon vor Jahren wollten die EVUs keine AKWs mehr bauen: Teuer, riesige Planungszeiten (nicht nur wegen der langen und schwierigen Genehmigung!) - das ist heute, wo man flexibel sein muss, nicht mehr sinnvoll. Kleinere GUD- (Gas und Dampf) Kraftwerke sind in Zeiten der sicheren Gaslieferung aus dem Osten schnell geplant und gebaut. Ich wundere mich nur über die Grünen, die die AKW so schnell wie möglich loswerden wollen. Das ist pure Ideologie, nur um sich an der Ecke einen Erfolg anheften zu können. Sie hätten einfach nur warten sollen, das Thema hätte sich von selbst erledigt. Allerdings nicht in 5 Jahren: Die abgeschriebenen AKW sind reine Geldmaschinen, sie können noch eine Weile laufen und für fast kein Geld Strom produzieren. Andererseits haben wir davon ja genug. „Der Strom kommt denen schon wieder aus den Ohren raus!“ sagte mal ein Insider.

Gruß, Stucki