Alabaster-Desaster

Hallo,
weiß vielleicht jemand, womit ich eine gesprungene aber nicht auseinandergefallenene antike Alabasterschale ausgießen kann, um sie zu stabilisieren ? Kann ruhig von innen sichtbar sein, sollte aber durchscheinend sein. Es handelt sich um eine Deckenlampe, die an 3 Stellen befestigt wird, gesprungen ist sie in der Mitte der Wölbung.
Vielen Dank !
Bethany

Was hat ein Sprung in der Schüssel mit Geologie/Geografie zu tun?
Bitte führt die 24-Stunden Sperre wieder ein!

E.
(kann ohne Kommentar gelöscht werden.)

Da Alabaster meines Wissens eine Art Marmor ist, dachte ich, dass die Frage unter Geologie ganz gut aufgehoben ist !

Hallo Bethany

Da Alabaster meines Wissens eine Art Marmor ist, dachte ich, dass die Frage unter Geologie ganz gut aufgehoben ist !

Nee!

Ich weiß zwar, dass Geologen mit speziellen Hämmerchen auf Steinen rumkloppen und sie zertrümmern, aber dass sie geborstene Steine flicken gehört wohl eher nicht zu ihrem Metier.

merimies

ist ja gut, dann eben nicht. So absurd finde ich das nicht, von den Eigenschaften eines steinähnlichen Naturstoffes (oder nicht?) vielleicht darauf schließen zu können, womit sich das evtl. verbindet.
Wollte niemanden beleidigen.

Hallo Bethany

bevor es gelöscht wird:

Besorge Dir in einem Bastelladen ein möglichst farb-armes 2 Komponenten Kunstharz auf Acrylatbasis (ist UV stabil). >Zur Not tut es auch Polyester oder anderer 2 Komponentenkleister, die aber im Laufe der Jahre vergilben. Die Schale vorsichtig von innen mit Alkohol auswischen (Brennspiritus geht natürlich auch), bis auch aller Raucherschlaz aus der Schale raus ist.
Das Harz viehisch genau nach der Vorschrift anrühren und in die Schale gießen oder besser - pinseln. Lieber 3 dünne Schichten als eine dicke, da das Zeug kurz vor dem Aushärten meist extrem dünnflüssig werden kann und glücklicherweise eventuell in die Risse reinkriecht und dort aushärtet.
Aus diesem Grund unbedingt die Schale auf eine etwas dickere Polyethylenfolie legen, denn der Kram rinnt eventuell durch und versaut den Teppich. Keine Zeitung, die pappt an und das Abkratzen wird schwer!!! Durchgelaufenes kann man vorsichtig mit der Teppichmesserklinge absprengen und schaben. Matte Stellen glätten anschließend mit Nasenfett nachreiben und glänzern.

Googel mal unter dem Stichwort „Araldit“ und frage im Naturkundemuseum einen Präparator. Rechne mit min. 50€ für das Harz, wenn Du was von Conrad o. ä. bekommst (billiger), sieh Dir genau die Verarbeitungsvorschrift an, mach es so, wie es dort steht, oder schmeiß das Teil gleich in den Müll, was schade wäre.

Alabaster ist übrigens eine Gipsart, die sehr weich ist.

Gruß vom Klugscheisser

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hallo Merimies
Geologen flicken auch Fossilien und Steine, wenn sie von Ignoranten und der Natur, wozu die o.g. gehören, destrukitv behandelt werden; die haben so richtig Ahnung (Päläontologen in Messel etc.)

Nicht bös gemeinte Antwort vom
klugscheissernden Geologen.

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Hallo Olschi,
1000 Dank für den Tip, das mit dem Gips erschüttert mich zwar, ich werd es aber jedenfalls ausprobieren ! Es ist ein Erbstück, an dem ich etwas hänge und ist Zeit und Geld jedenfalls wert, also wirklich vielen Dank !!!

Bethany

hallo Bethany

das mit dem Gips muss dich nicht erschüttern.
meine Schwester hatte mir vor 30 Jahren eine Alabasterschale aus Kreta mitgebracht, die sehr schnell Risse hatte; wurde damals mit Araldit aus dem Institut geflickt (hab ich selbst gemacht).
In San Gimminiano (Toskana) wird sehr viel Alabaster verkauft, das ist toll bearbeitet; und wenn nun einer sagt, das ist Schrott, nur weil es „natürlich gewachsenes“ Kalziumsulfat ist, so dürfen wir beide dem dorthin treten, wo es richtig weh tut.
Zur Zeit des Art Deco wurde durchscheínender Alabaster sehr häufig zu Lampenschalen verarbeitet.

Gruß von
Olschi, nun nicht mehr als KS.

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hallo klugscheissernder Geologe.

Geologen flicken auch Fossilien und Steine, wenn sie von Ignoranten und der Natur, wozu die o.g. gehören, destrukitv behandelt werden; die haben so richtig Ahnung (Päläontologen in Messel etc.)

Eben, das Flicken (restaurieren) von Artefakten habe ich immer, je nach deren Alter, den Archäologen bzw. den Paläontologen zugeordnet und das Flicken von Steinen und Gesteinsformationen eher den Fälschern, aber ich lasse mich gerne von einem Fachmann belehren.

Vom handwerklichen her halte ich Deinen Hinweis auf Araldit für sehr gut. Hast Du in dieser Beziehung Erfahrungen mit UHU endfest 300? Das wäre für mich der Kleber meiner Wahl gewesen.

Gruß merimies

hallo merimies

Uhu endfest 300 pappt fantastisch, wenn man die Reaktionstemperatur etwas erhöht. Verkürzt auch die Reaktionszeit bei Erwärmung ungemein. Da sind Tabellen in der Applikationsschrift (wenn ich mich recht erinnere waren es bei 170 ° noch schlaffe 5 Minuten) leider ist es in ausgehärtetem Zustand etwas opak, was bei undurchsichtigen Gesteinen aber nicht stört, genauso wie Stabilit Express, das den Vorteil hat, vollständig bei Raumtemperatur auszuhärten. Bei UHU Plus braucht man immer etwas erhöhte Temperatur, sonst bleibt die Oberfläche immer leicht kleistrig.
Wenn das Material evtl. hitzeempfindlich ist klebe ich lieber mit Stabilit, (Dosierung ist einfach) das aber eine sehr kurze Topfzeit hat.
Ein Trick von mir: Auf einem Stückchen Polycarbonat die Komponenten mit einem Zahnstocher anrühren , applizieren auf dem zu klebenden Teil und den Zahnstocher zurück in die Kleberreste legen. Wenn der Zahnstocher eingeklebt ist, so dass man mit dem die Klebstoffmasse vom Polycarbonat abheben kann, dann ist die Fügestelle auch ausgehärtet.
Die schnellen UHU Plusse (Hellblau-Dunkelblau und Rot-Orange) hatte ich früher verwendet, aber eine Zeit lang war ich auf diesem Bereich weniger aktiv und die Tuben sind hart geworden.
Toll sind auch die DEVCON Kleber in Tandemspritzen. dafür habe ich in unserer Umgebung aber keinen Lieferanten mehr. Von RUBIN in Idar-Oberstein habe ich noch einen Spezialkleber für Smaragde (Brechungsindex angeglichen) OPTICON Resin 224 von Huges ist extrem schweineteuer, hält aber auch lange in den Flaschen.
Wenn es nicht so auf den Brechungsindex ankommt, kann man mit den klaren Cyanoacrylaten bei entsprechender Vorbereitung auch sehr viel erreichen, mit Füller gehen die auch bei saugenden Steinen.

Bei Glas-Glas geht auch UV-härtender Plexiglaskleber von Röhm und Haas. Den kann man ohne Schrumpfung mit einer 10W Halogenbirne aushärten. Ob auch blaue LED gehen habe ich noch nicht versucht.

Es gibt übrigens nicht nur ein Araldit, sondern eine ganze Familie von Aralditen.
So, ich muß noch einkaufen

Bis dehmnäx
der Klugscheisser

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