Albtraum versus Alptraum

Hallo Leute!

Ja, was stimmt denn nun?

Hier im Forum schreibt anscheinend jeder anders - also ich hab mal Al p traum gelernt - ist das im Zuge der Rechtschreibreform vielleicht geaendert worden und ich habs nicht mitbekommen?

MfG

Jerry

Ausnahme: Beide Varianten sind richtig!
Hallo,

dies ist eine der Ausnahmeregelungen, die im Zuge der Reform erlaubt worden. Die Schreibweise ergibt sich hier nicht aus einer Regel, sondern ist eine Einzeländerung. Beschlossen und verkündet.

(Früher nur Alptraum, jetzt auch Albtraum!)

Gruß

Thomas Miller

Alptraum = alte Rechtschreibung
Albtraum = neue Rechtschreibung

Und ausnahmsweise hat die neue Rechtschreibung sich der Wort-Etymologie bedient. Alptraum als „schlechter, bedrückender Traum“ hat nämlich nichts mit den Alpen oder anderen Hochgebirgen zu tun, sondern beruht auf der Legende, daß sich altgermanische Geister, die Alben, sich beim Schlafenden auf den Brustkorb hocken und durch diesen Druck die schlechten Träume hervorrufen.

Hier hat die Rechtschreibreform ausnahmsweise mal eine Verbesserung eingeführt, das Gegenteil ist die Neuschreibung z.B. von Tolpatsch (jetzt: Tollpatsch). Ein Tolpatsch ist ein unbeholfener Mensch, nicht etwa ein toller oder gar tollwütiger Mensch. Tolpatsch kommt etymologisch vom ungarischen „Talpas“ und heißt soviel wie „Großfuß“, eben jemand, der über seine eigenen Beine stolpert. Da liegt die Neuschreibung völlig daneben.

Grüße
Siegfried

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Danke fuer die rasche Antwort, Thomas! (oT)
no text

Und ausnahmsweise hat die neue Rechtschreibung sich der
Wort-Etymologie bedient. Alptraum als „schlechter,
bedrückender Traum“ hat nämlich nichts mit den Alpen oder
anderen Hochgebirgen zu tun,

Aber auch nichts mit Mittelgebirgen!! Konnte man sich früher
wenigstens noch vorstellen, dass in engen Alpentälern einen
nachts ein Alpdrücken ereilte, wird jetzt die Schwäbische Alb
verunglimpft, da jeder meint, dass man dort ein Albdrücken und
Albträume erleiden würde. Dass die neue Schreibweise etymologisch
richtiger ist, ändert nichts an der Tatsache, dass kein
(normaler) Mensch weiß, woher das kommt.

sondern beruht auf der Legende,
daß sich altgermanische Geister, die Alben, sich beim
Schlafenden auf den Brustkorb hocken und durch diesen Druck
die schlechten Träume hervorrufen.

Hat man diese Geister nicht auch schon Alp genannt?

Hier hat die Rechtschreibreform ausnahmsweise mal eine
Verbesserung eingeführt,

Das ist zweifelhaft, s. o. und s. u.

das Gegenteil ist die Neuschreibung
z.B. von Tolpatsch (jetzt: Tollpatsch). Ein Tolpatsch ist ein
unbeholfener Mensch, nicht etwa ein toller oder gar
tollwütiger Mensch. Tolpatsch kommt etymologisch vom
ungarischen „Talpas“ und heißt soviel wie „Großfuß“, eben
jemand, der über seine eigenen Beine stolpert. Da liegt die
Neuschreibung völlig daneben.

Aber war es nicht erklärter Sinn der neuen Rechtschreibung (ob
man das nun gut heißen will oder nicht), dass die Rechtschreibung
erleichtert werden soll und Begriffe so geändert werden, wie die
meisten Menschen sie nach Gefühl schreiben würden? Beim
Tollpatsch denkt eben jeder an einen etwas tollen Menschen, beim
Alptraum eher an das schlechte Schlafen in engen
Hochgebirgstälern - und eben nicht auf der Schwäbischen Alb.

Grüße
Siegfried

Gruß
Bolo
*derdasallesnichtsoernstsiehtabervonderschwäbischenalbstammtundde
shalbauchinzukunftalptraumschreibt*

Nur zur Ergänzung:

Wie die Jöten teilen sich auch die Alben (nordisch: Álfar) in zwei Gruppen, die in der Edda Lichtalben (Ljósálfar)
und Schwarzalben (Svartálfar) genannt werden. Die Lichtsymbolik bezieht sich auf ihre förderliche oder schädliche
Wesensart. Die Alben wurden von den Göttern geschaffen, um den Bau der Welt zu unterstützen. Ihr jeweiliger
Wirkungsbereich ist eng, sowohl seiner Art nach als auch räumlich, z.B. fördern sie in einem bestimmten Wald
das Wachstum der Bäume.

Auch die Schwarzalben sind im System des Kosmos wichtig. Sie sind chthonische (unterirdische) Wesen, die im
Verborgenen wirken und daher als hinterlistig und oft boshaft, bildhaft als häßlich beschrieben werden. Sie sind
meist gemeint, wenn man von Zwergen (nord. dvergar, althd. gizwerc) spricht. Menschen, die sie sehen können
(und mit entsprechend geöffneten Sinnen kann das jeder, wenn sie gesehen werden wollen), nehmen sie meist als
kleine Wesen wahr, denn klein ist ihr Wirkungsbereich, und so wirkt ihre Gegenwart auch auf uns.

Grüße
Siegfried
(DerDasNeuschreibAuchNichtSoTollFindet)

Kleines Volk

Auch die Schwarzalben sind im System des Kosmos wichtig. Sie
sind chthonische (unterirdische) Wesen, die im
Verborgenen wirken und daher als hinterlistig und oft boshaft,
bildhaft als häßlich beschrieben werden. Sie sind
meist gemeint, wenn man von Zwergen (nord. dvergar, althd.
gizwerc) spricht. Menschen, die sie sehen können
(und mit entsprechend geöffneten Sinnen kann das jeder, wenn
sie gesehen werden wollen), nehmen sie meist als
kleine Wesen wahr, denn klein ist ihr Wirkungsbereich, und so
wirkt ihre Gegenwart auch auf uns.

Ha! Da kann ich wieder mitreden. Auf den Orkney-Inseln (zwischen
schottischem Festland und den Shetland-Inseln; gehörten früher
mal zu Norwegen und sind heute immer noch von dort beeinflusst)
wird oft vom „peedie folk“ oder „peerie folk“ gesprochen. Das
kleine Volk ist auch sehr lästig, manche sehen es und man darf
nie sehr laut darüber reden, sonst könnten sie beleidigt sein und
einen wieder ärgern.
Aber postings können sie noch nicht lesen, ätsch! :wink:
Bolo

Erklärung

wird oft vom „peedie folk“ oder „peerie folk“ gesprochen.

heißt im dortigen Dialekt: kleines Volk

Hallo Thomas,

(Früher nur Alptraum, jetzt auch Albtraum!)

ich bin echt überrascht, gelernt habe ich in Österreich so in der Kriegszeit und danach. Ziemlich sicher bin ich mir, daß es ab 1969 Alb war, ich glaube aber, es war seit meiner Kindheit Alb.

Jetzt schreibst Du: „Früher nur Alptraum, jetzt auch Albtraum!“ Ist es nicht gerade umgedreht? Oder gab es unterschiedliche Schreibweisen in A und in D ? Zu meiner Schulzeit war aber A = D ? Oder hat man mich nach dem Krieg von Alp auf Alb umgepolt ?

Gruesse Rudolf deraberauchohneAnwortnichtvondenAlpenträumt

Hallo Rudolf,

ich bin echt überrascht, gelernt habe ich in Österreich so in
der Kriegszeit und danach. Ziemlich sicher bin ich mir, daß es
ab 1969 Alb war, ich glaube aber, es war seit meiner Kindheit
Alb.
Jetzt schreibst Du: „Früher nur Alptraum, jetzt auch
Albtraum!“ Ist es nicht gerade umgedreht? Oder gab es
unterschiedliche Schreibweisen in A und in D ? Zu meiner
Schulzeit war aber A = D ? Oder hat man mich nach dem Krieg
von Alp auf Alb umgepolt ?

es ist definitiv so, wie ich gesagt habe, zur Sicherheit habe ich noch einmal nachgeschlagen. Das gilt für Deutschland. Wie es in Österreich aussah, weiß ich nicht, aber es ist gut möglich, dass es in beiden Ländern verschiedene Schreibweisen gab.
Schließlich hat Österreich (wegen seiner Aussprache) sogar in der Reformschreibung sich Ausnahmen ausbedungen, ebenso übrigens die Schweiz, also z. B.:
„Erdgeschoss“ (Deutschland) versus „Erdgeschoß“ (Österreich, wegen der wienerischen? Aussprache „eerdgeschooß“).

Aber solche Ausnahmen gibt es nur ganz vereinzelt, sie widersprechen ja auch eigentlich den Grundregeln der Reformschreibung. Bezüglich „Alb- bzw. Alptraum“ ist mir davon nichts bekannt. Diese Doppelschreibung gilt jetzt für das gesamte deutschsprachige Gebiet.

Herzliche Grüße

Thomas Miller