Das ist lobenswert. Warum können die Eltern nicht arbeiten
gehen?
Wieso interessiert dich das? Also gut: die Eltern sind schwer
körperlich angeschlagen, schon seit Jahren. Vom Amtsarzt
bestätigt. Antrag auf Erwerbsminderungsrente läuft, wird ja
aber wohl auch nicht mehr als H4 werden.
Die Frage ist, wovon haben die Eltern vor Antragstellung gelebt, wenn es offenbar schon jetzt nicht zum leben reicht. Antrag auf Grundsicherung oder Wohngeld? Wie waren sie bisher krankenversichert?
Es wird angerechnet. Es wird allerhöchtens mit 30 € Pauschale
bereinigt. Wenn es Erwerbseinkommen, also wenn man arbeiten
geht, dann gibt es mehr Freibeträge (siehe § 30 SGB II).
Aha, naja immerhin 30€. Vielen Dank für den Hinweis.
30 EUR monatlich - wenn sie gewährt werden sollte.
Es wäre gegenüber anderen Leuten, die Hartz IV beziehen,
ungerecht und würde sie deutlich benachteiligen, nur weil sie
kein Einkommen haben.
So gesehen ist die ganze Idee von H4 ungerecht für Leute, die
jeden Tag arbeiten gehen und manchmal nur knapp über H4-Niveau
verdienen, aber die ganzen Vergünstigungen nicht bekommen und
damit im Endeffekt sogar schlechter darstehen.
Tut mir Leid, das Gesetz habe ich nicht gemacht. Die Frage ist doch die: Wenn jemand aufgrund seines geringen Einkommens Anspruch auf Sozialleistungen hat (wenn auch nur ergänzend), dann hat das Recht, einen Antrag zu stellen.
Na wenn das gehen würde und gesetzlich machbar, würden sich
von heut auf morgen viele plötzlich finanziell unterstützen.
Und warum nicht? Das geht ja auch nur bis zu einer gewissen
Grenze, also so viel Missbrauchpotenzial würde ich da nicht
sehen.
Interessante Sichtweise.
Geht es nun um Familienangehörige oder fremde Personen?
Zunächst würde ich mir die Frage stellen, ob ich mir das
finanziell leisten kann. Das scheint beiDir offenbar der Fall
zu sein. Aber dann würde ich mir, im Rahmen der Nächstenliebe,
nicht ernsthaft die Frage stellen, ob ich das beim Finanzamt
als Werbungskosten absetzen kann. Das wäre mir zu peinlich.
Eltern wie gesagt.
Und die Rechnung ist doch einfach: 1000€ im Jahr wären zu
viel, 1000€ die man absetzen kann vielleicht noch machbar.
Falsch. Etwaige Leistungen an die Eltern wird das Finanzamt als „Absetzung“ nicht anerkennen. Warum auch? Es handelt sich nicht um gesetzlich vorgeschriebenen Unterhalt zwischen Eltern und Kind, der steuerlich gesehen abzugsfähig wäre.
Und es ist doch schön, wenn es dir so gut geht, dass du noch
über sowas wie peinlich nachdenken kannst. Wenn man nicht mal
mehr Geld hat, um sich Fleisch leisten zu können, ist man da
nicht mehr so „empfindlich“, weißt du?
Meine finanziellen Verhältnisse erlauben es mir nicht, meine Eltern dauerhaft zu unterstützen; weiß Gott nicht. Aber wenn ich es finanziell könnte, würde ich es meinen Eltern zuliebe tun und die Beträge nicht von der Steuer „absetzen“. Und wie gesagt, den Eltern steht es frei, Anträge bei den Behörden zu stellen und sich den Anspruch hochrechnen zu lassen.