Liebe/-r Experte/-in,
in meinem Süßwasser-Barsch-Becken bildet sich seit einiger Zeit auf den weißen Steinen ein dunkler Belag, vermutlich irgendeine Algenart.
Welche Fische o. ä. Tiere können hierbei behilflich sein, die sich außerdem mit den Barschen vertragen?
Danke für die Antwort.
hallo
Unbedingt möchte ich dir helfen, damit du mehr Freude daran hast. Da mir einige Infos noch fehlen, muß ich ein bißchen ins Blaue tippen. Aber ein Anfang ist gemacht.
Wie viel Bodengrund?
Wie viele Pflanzen?
Welche Beleuchtungskörper mit wie viel Watt?
Welche Filteranlage?
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Sonne
Niemals in direkte Sonne stellen. Das fördert sehr den Algenwuchs. -
Beleuchtung.
Keine alten Leuchtmittel benutzen. Sehr empfehlen kann ich HQL Lampen, weil sie der Sonne ähnliches Licht geben. Allerdings verändern Lampen ihre Lichtqualität im Laufe der Jahre. Da Algen auch bei schlechtem Licht wachsen und andere Pflanzen nicht mehr so gut, kommt es dann zum Algenbewuchs. Aber sie wachsen eben auch bei zuviel Licht schneller als andere Pflanzen. HQL Lampen möglichst jährlich wechseln. -
Nahrung
Algen wachsen bei jeder Nahrung. Sie sind wie Unkraut. Pflanzen brauchen das richtige Milieu. Das also gilt es zu finden. Und dafür gibt es eine Menge chemischer Mittel zu kaufen, die auch helfen, aber immer wieder nachgekauft werden müssen. Dennoch eine Hilfe, um erst einmal Pflanzen und Aquarium sauber zu bekommen. Die gibt es in jedem Aquariumhandel. Einfach nachfragen, die verkaufen gerne ihre Produkte. Jedoch für die Zukunft sollte das Becken das richtige Milieu bekommen. -
richtiges Milieu
Besonders gute Erfahrungen habe ich mit Torf gemacht. Es gibt Aquarientorf (Gartenteichtorf im Baumarkt). Dieser Torf wird unter dem Kies platziert, denn er schwimmt sonst. Die Menge des Torfes ist von Bedeutung. Es sollte nicht zu wenig sein. Allerdings ist es schwer zu beschreiben, wie viel Torf du unter den Kies packen solltest. Das hängt von der Größe des Aquariums ab.
Der Nachteil ist allerdings, dass er beim Einsetzen der Pflanzen schnell der Torf rausschwimmt. (Ohne Wasser kann der Torf besser eingesetzt werden, du kannst auch ein Stück Gardine verwenden)
Da aber Torf nicht viel kostet, wird jeder Aquarienladen dir davon abraten.
Dennoch kann ich davon sprechen, dass ich in meinem Aquarium alle viertel Jahre oder seltener das Wasser wechsele, überhaupt keine Algen habe, keine Chemie benutze, keine Co² Anlage besitze und prächtigen Pflanzenwuchs habe.
So macht ein Aquarium Spaß.
Filteranlage:
Außenfilter sind empfehlenswert, da du bei Innenfiltern, die sowieso zu klein sind, immer das Plantschen im Wasser hast. Dabei gibt es zwei verschiedene Sorten Außenfilter.
Einmal ein Außenfilter der an die Seitenwand des Aquariums gehängt wird. Das hat den Vorteil, dass kein Schlauch abrutscht, der eine Überschwemmung verursachen könnte, aber den Nachteil, der optischen Sicht.- Was aber nicht wirklich störend ist.
Das zweite sind die „Eheimfilter“ meist unter dem A. platziert. Vorteil: er ist versteckt und leise, Nachteil: teuer, lange Schlauchverbindungen und es besteht die Möglichkeit, dass er durch Undichtigkeit eine Überschwemmung verursacht.
Allerdings zum Trost: Ich hatte noch keinen Wasserschaden durch einen abgerutschten Schlauch.
Der Filterwechsel ist schwieriger als bei einem Außenfilter wie oben beschrieben.
Filtermaterial Watte und Filtersteine (Röhrchen) die Filtersteine sind für die Bildung von Bakterien wichtig, brauchen also eine raue Oberfläche. Diese Bakterien sind keine Krankheitskeime. Ganz im Gegenteil. Ähnlich wie in unserem Darm Keime normal sind, sind sie auch im Becken normal. Daher sollte nicht mit Aktivkohle gefiltert werden. Hiermit werden Keime ausgefiltert.
Es gibt sogar ein Starterpaket Bakterien (meist im Tütchen) fürs Aquarium. Dies ist sehr empfehlenswert.
Algenfresser:
Fische wie Streifenschmerlen sind allerdings nicht sehr empfehlenswert. Sie sind faul! So lustig das klingt, es ist so. Sie fressen lieber Fischfutter. Du solltest dir besser Welse zulegen. Zwar etwas teurer, fressen sie aber wirklich die Algen von den Blättern der Pflanzen, den Steinen und der Scheibe.
Pflanzen:
Es sollten reichlich Pflanzen im Becken vorhanden sein. Dabei ist natürlich ausschlaggebend, wie viele Fische du hast. Das Verhältnis ist deshalb wichtig, weil Fische ihren Kot ins Becken lassen. Zwar düngt er die Pflanzen, doch wenn es zuviel ist, freuen sich Algen.
Soweit erst einmal diese Anregungen. Wenn du weitere Fragen hast, dann schreib zurück. Falls dir das reicht, schreib mir doch ein kurzes Feedback. Falls du etwas nicht verstanden hast, kann ich es gerne erläutern, wenn ich zu kompliziert war, will ich es gerne verständlicher schreiben.
Ansonsten hoffe ich, dass du ein zufriedener Aquarianer wirst.
Gruß
Wolf-Dieter1
Hallo Wolf-Dieter1,
vorab erst einmal „Vielen Dank“ für diese ausführliche Antwort, bin positiv überrascht.
Da ich ein Barschbecken habe und diese Fische gerne Pflanzen jeder Art „mögen“, habe ich fast gar keine Pflanzen und bin zu künstlichen gewechselt.
Der Bodengrund besteht aus kleinkörnigem Kies, da die Fische immer wühlen, fällt also die Idee mit dem Torf leider aus.
Ich habe einen Außenfilter von Eheim, in dem habe ich Filterwatte, zwei blaue Filter und diese Röhrchen, die ich anfangs auch mit Bakterien geimpft habe.
Die Glühlampe hat schon etwas länger als ein Jahr auf dem Buckel, die sollte ich wirklich einmal austauschen.
Es sind auch schon 3 Welse drin. Meine Frage bezieht sich also auf fleißigere Fische, die sich mit meinen Barschen vertragen würden. Kennst Du solche?
Vielen Dank nochmals für Deine Mühe,
Cocktailmausi
Hallo
Es gibt noch extra gezüchtete Schnecken, die sehr fleißig sind und Algen fressen.
Bedenke, dass Algen gerne wachsen, wenn es viele Nährstoffe gibt, z.B. durch Fischkot. Je mehr Lebewesen umso mehr Kot. Daher ist es schwierig, die Fischmenge immer weiter aufzubauen.
Gruß
WD